Suche Dividenden/ETF mit Ausschüttung

  • Ideal wäre ein Fonds mit einer langjährigen Ausschüttungquote von circa 3 % vor Steuer also nach Steuern circa 2,5 %

    Nicht das Hauptthema dieses Threads, aber ich komme bei 3% vor Steuer nur auf 2,2% nach Steuer.


    Ich würde da, glaube ich, auch nochmal anders rangehen und dem Bekannten vorschlagen, sich über folgende Fragen mal Gedanken zu machen:

    1. Wofür sind die Ausschüttungen aus dem Depot gedacht? Sind die Lebenshaltungskosten + gewünschte Extras schon aus sonstigen Einnahmen gedeckt (Achtung, Steuer und Krankenversicherung nicht vergessen!), und die Ausschüttungen sind nur für "Luxus", also kein Problem, wenn sie auch mal geringer ausfallen oder schwanken? Oder müssen die Ausschüttungen zwingend in einer bestimmten Höhe erfolgen, weil sie erforderlich sind für den Lebensunterhalt?
    2. Woher kommt der Wunsch mit einer Ausschüttungsquote von 3% (vor Steuer)? Einfach nur aus dem Bauch heraus? Oder weil ein entsprechender Betrag zwingend monatlich benötigt wird?
    3. Warum unbedingt ein ausschüttender ETF? Soll daneben auch eine Entnahme durch Anteilsverkauf durchgeführt werden? Wenn keine Partnerin oder Kinder da sind und nichts vererbt werden muss / soll, wäre es "schade um das Geld", wenn nur die Ausschüttung genutzt wird und sonst keine Entnahme stattfindet.
    4. Welches Vermögen hat der Bekannte sonst noch, wie ist das bisher aufgeteilt?
    5. Ist der Bekannte auch jetzt schon an der Börse aktiv bzw. hat Aktien oder Fonds (abgesehen von der Geschichte mit den (geschlossenen?) Immobilienfonds)? Hätte er ein finanzielles Problem, wenn das Depot nach einem Crash nur noch die Hälfte wert ist? Wie würde er sich (unabhängig davon, ob er objektiv ein finanzielles Problem hätte) damit FÜHLEN, wenn dieser Fall eintritt? Gerade, wenn der Verkaufserlös einen signifikanten Teil seines Vermögens darstellt, wäre von null auf 100 alles "all in" in einen Aktien-ETF vielleicht eine Nummer zu riskant (entweder objektiv oder subjektiv).
    6. Wäre es vielleicht auch eine Option, einen Teil des Geldes anders anzulegen? Es gibt z.B. auch Auszahlpläne (z.B. hier AuszahlPlan eröffnen & monatliches Extra sichern - GEFA BANK). Sowas ist natürlich weniger liquide und flexibel als ein ETF und hat weniger Rendite(chance), aber wenn man einfach nur völlig unkompliziert jeden Monat einen festen und planbaren Betrag ausgezahlt haben möchte, vielleicht auch eine gute Option. Mit 2,7% Zinsen bei Auszahlung über 10 Jahre bekommt man für 100.000 EUR jeden Monat 935 EUR (nach Steuer) raus - das ist dann aber natürlich ohne Kapitalerhalt, nach 10 Jahren ist das Geld alle. In Kombination mit einem ETF vielleicht aber trotzdem eine bedenkenswerte Variante. https://www.zinsen-berechnen.d…an.php?paramid=d0bm2gjuq6

    Ich höre jetzt mal auf zu schreiben.. Meine Vorschreiber haben dazu ja auch schon einiges gesagt.


    Mein Eindruck ist jedenfalls, Dein Bekannter ist noch nicht an dem Punkt, an dem die Auswahl eines konkreten ETFs anstünde, sondern hat davor noch einiges an "Hausaufgaben" zu erledigen. Den Termin mit dem Sparkassenverkäufer würde ich absagen.

  • Oder er zieht einfach 80-90% des Kapitals ab zu einer Online-Bank und lässt der Sparkasse ein paar Krumen. Geht die ja nichts an was man mit dem Geld vorhat das man abzieht.

    Bspw. könnte man den Sicherheitsbaustein bei der Deka in einem Geldmarkt ETF belassen. Dazu wäre dann der Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market (DE000ETFL227) geeignet. Das ist eines der wenigen guten Produkte aus dem Deka Sortiment das man ruhigen Gewissens empfehlen kann. Dann bräuchte er der Sparkasse und dem "Berater" nicht komplett Lebwohl sagen, was vermutlich die eigentliche Herausforderung an der Chose ist ;)

  • Oder er zieht einfach 80-90% des Kapitals ab zu einer Online-Bank und lässt der Sparkasse ein paar Krumen.

    Das macht ein Kunde natürlich eher nicht, der auf seine Sparkasse eingerastet ist, so schlecht auch immer sie in der Vergangenheit mit ihm umgegangen ist (Siehe die verlinkte Karikatur in meinem obigen Beitrag).

    Bspw. könnte man den Sicherheitsbaustein bei der Deka in einem Geldmarkt ETF belassen. Dazu wäre dann der Deka Deutsche Boerse EUROGOV Germany Money Market (DE000ETFL227) geeignet. Das ist eines der wenigen guten Produkte aus dem Deka Sortiment, das man ruhigen Gewissens empfehlen kann. Dann bräuchte er der Sparkasse und dem "Berater" nicht komplett Lebewohl sagen, was vermutlich die eigentliche Herausforderung an der Chose ist ;)

    Könnte sein.


    Es hilft aber alles nichts: Der Gute braucht ein Konzept. Und dieses Konzept entwickelt er besser mit einem Glas Wein auf der Terrasse von McProfit als zusammen mit dem Sparkassenverkäufer, der verständlicherweise stets nur seine Provision im Hinterkopf hat.


    Ein Datenschutzproblem ist das nicht. Wenn McProfit auf Wunsch seines Freundes bei diesem Sparkassenverkaufsgespräch dabei sein soll, erfährt er alles, was dort besprochen wird. Der Sparkassenverkäufer muß im Rahmen des Verkaufsgesprächs die finanzielle Situation des Kunden durchleuchten, seine Anlegererfahrung und sein Risikoverhalten erfassen und den gesetzlichen Vorgaben gemäß das alles auch dokumentieren. Es kommt also hoffentlich all das zur Sprache, was notwendig ist (und ich oben mal wieder beschrieben habe). Das alles ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, es handelt sich vielmehr um eine allgemein übliche und auch notwendige Vorgehensweise bei der Geldanlage.


    Allerdings: Wenn ich das hier im Forum schreibe, kann das ja nur falsch sein. Erst dadurch, daß genau das Gleiche von zarter Hand verfaßt wird, wird es richtig.


    Danke für die Schützenhilfe, 12345! :)

  • Aber jetzt mal bitte ganz klar überlegen:

    Das ist in der Regel immer gut.

    Da muss ein ganzheitliches Konzept ran.

    Trivial, eine Selbstverständlichkeit und daher eine Binse.

    Ich sehe das Ganze sehr problematisch an.

    Ich eher nicht.


    Zum einen klingt das nicht nach einem gänzlich Unbedarften in Sachen Finanzen - sondern eher nach einem langjährigen Geschäftsmann

    Ein langjähriger Freund von mir hat seine Hausverwaltungsfirma verkauft und will jetzt im Alter von circa 60 Jahren

    (nachträglich gefettet von mir)


    und zum anderen halte ich McProfit für so erfahren und versiert, daß er in der Lage sein wird den Anlage-Prozess (notfalls) beratend zu begleiten und in eine geeignete Richtung zu lenken (samt dem Stellen und Abklären der wichtigsten Fragen).


    Der Aspekt (Nr. 6) ist aus meiner Sicht dagegen der vermutlich Entscheidende:

    Deinem Freund ein "Standhaftbleiben" gegenüber der Hausbank (vermutlich der wichtigste Aspekt ...) bzw. gegenüber der öffentlich-rechtlichen "Spaßkatze" wünsche ich !

    Man kann und sollte dann ausrechnen, was einen die Liebe, Treue, Verbundenheit usw. zu seiner Hausbank (im Vergleich zu Alternativen wie einem ETF-Depots) auf Dauer kostet - und dann entscheiden, ob dieser Betrag einem das wirklich wert ist. Falls ja, ist das aus meiner Sicht dann auch zu akzeptieren.

  • Kurz zur Sparkasse: Da gibt es unterschiedliche Arten von Depots.


    - DekaBank Depot: Dort können tatsächlich nur Produkte der Deka gekauft und verwahrt werden.


    - Das „normale“ Sparkassen-Depot: Da sind alle Arten von Aktien, Fonds und ETF handelbar, das Depot ist aber nicht kostenlos. Genaue Konditionen sind vor Ort zu erfragen.


    - Das S-Broker Depot: Ist als online-Depot gedacht. Alles ist handelbar. Wird in der Filiale aber eher nicht proaktiv angeboten, da man lieber das klassische Sparkassen-Depot verkauft.

  • Beschäftige mich auch immer wieder mit Dividenden Unternehmen bzw. entsprechenden ETFs. Wichtig ist natürlich auch zu unterscheiden ob es sich um einen Ausschüttenden ETF oder tatsächlich um einen Dividenden ETF handelt.


    Ich bin z. B. auf folgende Zusammenstellung gekommen


    SPDR S&P US Dividend Aristocrats (A1JKS0)

    -> 149 Unternehmen, nur USA -> Nur Aristokraten Unternehmen

    -> Dividende wird jährlich gesteigert -> beim Aristokraten Prinzip scheint das im ETF nicht ganz zu passen

    -> durch das "Aristokraten-Prinzip" auch während der Krise gute Dividende

    -> Risiko auf wenige US-Unternehmen

    -> Dividende ca. 2,2%


    VanEck Morningstar Developed Markets (A2JAHJ)

    -> 100 Unternehmen, weltweit gestreut (USA 19%)

    -> Solide Bewertung/Auswahl für die Unternehmen die enthalten sind

    -> Orientierung auf höhre Dividendenrendite

    -> Risiko auf wenige Unternehmen

    -> Dividende ca. 4,5%


    ishares Emerging Markets Dividend (A1JNZ9)

    -> 105 Unternehmen aus den EM

    -> gewisse Kriterien für die Auswahl der Dividende (Beständigkeit)

    -> Orientierung auf höhere Dividendenrendite

    -> Risiko auf wenige Unternehmen

    -> Dividende ca. 7,5%


    HSBC MSCI World (A1C9KK)

    -> kennen wir ja alle

    -> Ausschüttung ca. 1,8%


    Die Idee war dabei letztlich mit dem Aristokraten die Seitwärts- und Abwärtsbewegungen an der Börse zu "überwinden". Mit dem VanEck und MorningStar EM entsprechend die Rendite zu puschen und mit dem MSCI World eine gewisse Stabilität zu haben.

    In den guten Börsenjahren würde man also gut was rausbekommen, in den schlechten nicht zu weit abstürzen. Dividende wäre noch einiges über den gedachten 3%. Hätte ggf. den Vorteil dass man mehr im World anlegen kann und die niedrigere Rendite etwas kompensieren kann. Müsste man ggf. mal mit absoluten Zahlen ausrechnen wie sich das aufgehen würde.


    Z.b.

    was im Aristokraten sein muss damit man seine Lebenshaltungskosten decken kann

    was im World sein muss dass man etwas mehr als das nötigste hat

    und was für die beiden anderen für reine Spaßaktivitäten bleiben würde

  • Ich bin bei dir, dass man unterscheiden muss zwischen einen Dividenden ETFs und einen ausschüttenden ETFs wie beispielsweise ein MSCI World Distribution.


    SPDR ist mir zwar sympathisch aber ich mag den US Aristocrates ETFs nicht wirklich. Vergleiche ich ihn mit einem MSCI World Distribution dann hab ich zwar nur eine Ausschüttung von 1,5% ca. im Vergleich zu 2,2% ca. (US Aristrocrates) und geringfügig niedriger dafür aber bessere Gesamtperformance, viel breitere Diversifikation und auch eine viel niedrigere TER. Von daher wage ich mal die Aussage der MSCI-World Distribution ist der bessere Dividenden ETFs im Vergleich.

  • Die gesamte Performance ist aber in der Eingangsfrage nicht als maßgeblich gestellt worden.


    Am Ende können wir uns natürlich auch beim msci world im thesaurierenden Modell treffen und zusätzlich die Kombination eines cashpuffers fahren. Dann kann der betroffene 2 Jahre die gewünschte Summe aufs Konto legen und der Rest wird angelegt, man kennt es ja.

    Nur ist man dann nicht viel besser wie der Sparkassenberater, der ignoriert eben auch den Wunsch des Kunden und versucht das an den Mann zu bringen was er für am besten hält. Der eine machts für die Provision der andere aus Ideologie.

  • Hallo liebe Forums Freunde

    Mit euren Antworten habt ihr mir extrem geholfen und viel eigene Recherche erspart


    Zunächst noch einmal kurz ein paar persönliche Anmerkungen


    Der gute Mann, um den es hier geht, ist seit vielen Jahren nicht nur mit mir gut befreundet, sondern auch mein Hausverwalter, der jahrelang auch meine eigenen vermieteten Immobilien mit seiner Firma verwaltet hat.


    Leider ist er fast zu gut für die Welt,

    hilfsbereit, kümmert sich um jeden in der Not geratenen Mieter, versorgt deren Tiere und macht Krankenbesuche bei den Mietern


    Daher lebt er auch bis heute als Single mit seinen Tieren in einem Häusle mit Garten Nähe StuttgartNatürlich

    Natürlich hat er sich die ganzen Jahre voll auf die örtliche Sparkasse verlassen, das ist in Stuttgart die BW Bank.


    Da ich selbst auch Kunde derselben Bank bin kenne ich die „Berater“.

    Wir sind beide in der Abteilung Vermögens- Verwaltung, also eine Stufe über der normalen Schalter Beratung.

    Ich begleite ihn nur deshalb,

    gerade um zu vermeiden, dass das passiert, was ihr hier vermutet:

    dass ihm hauseigene Fonds empfohlen werden

    Das war in der Vergangenheit schon der Fall, wo er heute noch zwei offen Immobilienfonds und zwei gemischte Fonds besitzt.

    Wenn ich euch nach einem ausschütten ETF gefragt habe, dann nur deshalb, weil ich weiß, dass sehr gute Mann hoffnungslos überfordert ist mit einzelnen Aktien

    Allerdings hat mir der Vorschlag von

    Achim Weiss gefallen, dass er eventuell eine langsame Ausschüttung mit einplanen sollte, da er bekanntlich alleinstehend ist, keine Erben hat und gesundheitlich schon sehr angeschlagen ist, burn out!

    Die Idee mit einer Bruttorendite von 3 % kam von mir da Ich

    (bekanntlich als Dividenden Fan), dachte,

    dass das nichts ungewöhnliches wäre.


    Ich werde den „van Eck „ empfehlen

    der soll wohl ungefähr diese Ausschüttung haben,

    Da aber ein paar von euch auf bestimmte Risiken bei diesem Fronthingewiesen haben, würde ich noch einen zweiten, ebenfalls ausschüttenden dazu zunehmen,

    wobei die Höhe der Ausschüttung kein so großes Kriterium mehr sein sollte

    Ich verspreche euch, dass ich morgen bei der Bank,

    „nett in den Worten, aber hat in der Sache“,

    sein werde

    Ich berichte euch gerne über die Diskussion, habe aber keine Sorge, da die „Jungspunds“ in der Bank erstaunlich großen Respekt vor dem fast 80-jährigen Mc Profit haben und mich manchmal sogar selbst fragen, was zum Beispiel meine Meinung zu dieser Veränderung in den USA ist

    Ich bin seit Jahrzehnten auch mit meiner Firma selbst Top-Kunde bei der Bank und war jahrelang einer der größten Gewerbesteuer Zahler - da wird man nun mal ganz anders bei der Bank behandelt.

    Das ist mir manchmal schon peinlich, weil ich auch schon andere Zeiten in meinem Leben hatte.

    Daher keine Sorge um mich

    Es ist eher ein vergnüglicher Termin

    Vielen Dank, ganz besonders an die die mal wieder meinen endlosen Text bis zu Ende gelesen haben

    Den einen oder anderen Forums Freund, der hier im Raum Stuttgart Esslingen lebt, lade ich gerne mal zu dem klassischen schwäbischen Rostbraten ein, dann aber mit echtem Namen

    Viele Grüße McPtofit

  • Viele Grüße McPtofit

    Lieber McTopfit ;)


    warum verabshiedet ihr zwei euch nicht mal galant von dem Dividenden-Ausschütter-Dingens,

    und dann auch gleich noch von der Idee, ohne sich 'darum' (ums Geld) kümmern zu wollen/müssen, regelmäßige Zahlungen aufs Giro zu erhalten?


    Es ist ja hier schon angeklungen, nichts überstürzen zu müssen. Also... Ein gar nicht mal so unvernünftiges Szenario ist doch, einen Cash-Puffer für 3 (oder mehr) Jahre vorzuhalten und den dickereren Teil sinnig zu investieren. Sinnig könnte doch ein schnöder Welt ETF sein, ob mit oder ohne Ausschüttungen. Und die 'Installation' macht kaum mehr Mühe, als bei den Bänkstern 37 Unterschriften zu leisten.

    Damit hätte dein Freund erst mal 1 bis 2 Jahre Ruhe, braucht sich ergo nicht um seine Kohle kümmern. Allerdings wäre es auch nicht verkehrt, jedes Jährchen ein- bis zweimal ins Depot zu schauen und ggfs., wenn die Kurse 'günstig' dafür sind, das Cash-Polster wieder aufzufüllen.


    Grüße

    John