Dänemark führt Rente mit 70 ein!

  • Wenn ich lese, ich würde mich lieber selber um meine Rente kümmern und nicht in ein Zwangssystem einzahlen, hat das für die Allgemeinheit wahrscheinlich negative Konsequenzen. Sicherlich gibt es es viele Menschen, die es ordentlich praktizieren würden, allerdings wären es auch viele, die es nicht ausreichend oder gar nicht tun würden, aus welchen Gründen auch immer. Damit wäre der Steuerzahler für Sozialleistungen wieder gefragt, die weit über den Summen liegen würden, die momentan an die GRV überwiesen werden.

    Wahrscheinlich würde die fehlende Absicherung einiger Marktteilnehmer auch zu Marktverzerrungen führen, so dass vernünftig vorsorgende Marktteilnehmer aus dem Markt gedrängt werden könnten.

  • ichbins Man könnte ja ein Opt-Out-Modell mit 12 zu unterschreibenden Warnhinweisen machen.

    Geht natürlich bei einem Umlagesystem nicht, das auf impliziten Schulden basiert, die dann von der nächsten Generation zu bezahlen sind.

    Aber bei einer Kapitaldeckung würde das gehen.

    Klar würde es dann Leute geben, die dann die Einzahlung beenden würden, da sie gerade Geld brauchen.

    Aber ein bisschen Eigenverantwortung darf man schon erwarten anstatt die Zwangseinzahlung als Schutz der dummen Bürger zu verkaufen.

    Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, die Rentenbeiträge zu nutzen, um ein Eigenheim zu finanzieren.

    Wäre nicht nur eine gewisse Altersvorsorge, sondern auch Lebensqualität.

    Wenn man mal überlegt, was da an Rentenbeiträgen abgeführt wird, könnten sich verdammt viele Leute problemlos Eigenheime leisten.

  • Klar würde es dann Leute geben, die dann die Einzahlung beenden würden, da sie gerade Geld brauchen.

    Aber ein bisschen Eigenverantwortung darf man schon erwarten anstatt die Zwangseinzahlung als Schutz der dummen Bürger zu verkaufen.

    Es geht darum, die Gesellschaft vor den Folgekosten von dummen Entscheidungen zu schützen. Die sozialen Sicherungssystem greifen dort ja auch, und zwar steuerfinanziert.

  • Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, die Rentenbeiträge zu nutzen, um ein Eigenheim zu finanzieren.

    Wäre nicht nur eine gewisse Altersvorsorge, sondern auch Lebensqualität.

    Wenn man mal überlegt, was da an Rentenbeiträgen abgeführt wird, könnten sich verdammt viele Leute problemlos Eigenheime leisten.

    Ein EFH ist keine Altersvorsorge sondern ein niemals endendes Geldgrab, insbesondere in

    Rente.

  • Aber ein bisschen Eigenverantwortung darf man schon erwarten anstatt die Zwangseinzahlung als Schutz der dummen Bürger zu verkaufen.

    Bürger ... ?

    Es fällt zunehmend schwer sich des Eindruck zu erwehren, daß staatlicherseits hierzulande - aber insbesondere auch auf Seiten der real existierenden EU - von dem mündigen Verbraucher und eigenverantwortlichen Bürger ausgegangen wird - schon länger verdichtet sich, aus meiner Sicht, der Eindruck, daß immer mehr eher von dem Bild des vulnerablen, zu beschützenden, zu leitenden und zu lenkenden "Untertan" ausgegangen wird und dies die Politik leitet ...

    Das Problem entsteht dann da, wo man die Allgemeinheit dann wieder zur Behebung des Problems heranziehen kann.

    Ein strukturelle und damit symptomatische Problematik (Moral Hazard, Tragik der Allmende), wenn tendenziell Handlungen und die Haftung dafür auseinanderfallen (oder im Ernstfall umverteilt werden). Übrigens eines der strukturellen Probleme auch bei der Euro-Konstruktion (als Einheitswährung).

  • Ein EFH ist keine Altersvorsorge sondern ein niemals endendes Geldgrab, insbesondere in

    Rente.

    Wer die Basics "nicht verstanden" hat (nur um mich einer Terminologie eines Schwachzocker zu bedienen), kann in jedem Bereich des Themenkreises Finanzen signifikante Probleme bekommen.

    Ein ETH ist de facto und in praxi allein niemals eine auskömmliche Altersvorsorge. Eine Binse und daher eben Basics. Sondern sollten von Anfang an als ein integraler Bestandteil (von hoffentlich mehreren Bausteinen) einer schlüssigen Altersvorsorge angesehen und behandelt werden.

    ... ein niemals endendes Geldgrab, insbesondere in Rente.

    Apropos "Geldgrab": Dann müßte nur noch geklärt werden, warum - nach allen mir bekannten Untersuchungen - Inhaber eines solchen "Geldgrabs" (sprich Wohneigentum als EFH oder ETW) im Alter durchschnittlich auf ein (deutlich) höheres Vermögen kommen als ausgerechnet solche ohne dieses Geldgrab ... ?

    Könnte mit den sog. subjektiven sprich "weichen Faktoren" zusammenhängen ...

  • Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, die Rentenbeiträge zu nutzen, um ein Eigenheim zu finanzieren.

    Da gab es doch früher mal die Möglichkeit sich die gezahlten Rentenbeiräge auszahlen zu lassen wenn man sich selbstständig macht.

    Viele der so finanzierten Kleinunternehmer sind "baden" gegangen und durften sich mit einer sehr kleinen Rente zufrieden geben.

  • Es geht darum, die Gesellschaft vor den Folgekosten von dummen Entscheidungen zu schützen. Die sozialen Sicherungssystem greifen dort ja auch, und zwar steuerfinanziert.

    Ich kenne mehrere Menschen, die selbständig waren und nichts in die RV gezahlt haben. Im Alter dann aber eine günstige WBS Wohnung (EG mit Garten, Neubau), Wohngeld und Bürgergeld erhalten sowie diverse gesundheitliche Hilfsmittel. Wenn einen das zufrieden macht, eindeutig ein Modell in Deutschland.

  • Apropos "Geldgrab": Dann müßte nur noch geklärt werden, warum - nach allen mir bekannten Untersuchungen - Inhaber eines solchen "Geldgrabs" (sprich Wohneigentum als EFH oder ETW) im Alter durchschnittlich auf ein (deutlich) höheres Vermögen kommen als ausgerechnet solche ohne dieses Geldgrab ... ?

    Weil Leute mit niedrigen Einkommen und ohne Erbe keine Immobilie kaufen und alleine deswegen ihr Leben lang kein Geld haben werden. Wenn du ein Haus hast weißt du doch wie krass das Geld dafür drauf geht….

  • Weil Leute mit niedrigen Einkommen und ohne Erbe keine Immobilie kaufen und alleine deswegen ihr Leben lang kein Geld haben werden.

    Nur am Rande: Mir sind auch Leute mit ordentlichem bis gutem Einkommen bekannt (auch solche mit noch dazu einem Erbe), die ebenfalls ihr "Leben lang kein Geld (bzw. nicht genug Geld für ihre Ausgaben) hatten ... ganz ohne eigene Immobilie ... Diese Lücke (Einkommen vs persönlicher Bedarf) wurde dann im Alter noch größer und damit entsprechend schmerzlicher. Ebenso sind mir Leute bekannt, die sehr lange sehr günstig zu Miete gewohnt hatten (Stichwort: Altmietvertrag und gnädiger, desinteressierter oder phlegmatischer Vermieter) und die so "ersparen" Ausgaben dennoch nicht "gespart" und "investiert" hatten.

    Ein wesentlicher Punkt dürften unterschiedliche Prioritäten sein. Ist eine Priorität für Wohneigentum gegeben, greift in vielen Fällen der "Zwangsspareffekt" (sowohl beim nötigen Akkumulieren des erforderlichen Eigenkapitals als auch erst recht bei der Bedienung inkl. Tilgung eines Darlehens).

    Womit man bei den sog. "weichen Faktoren" (siehe Nr. 70 letzter Satz) wäre; inkl. dem hier schon an anderer Stelle genannten "Zwangsspareffekt".

    Eine Binse: Bei sehr niedrigem Einkommen war auch früher Wohneigentum kaum bis gar nicht erreichbar. Klar ist meines Erachtens aber auch: Die Bereitschaft sich für ein Eigenheim (oder Wohneigentum in anderer Form) einzuschränken (ggf. deutlich und über eine längere Zeit) ist heute bei nicht ganz wenigen auch (deutlich) weniger stark ausgeprägt.

    Dazu kommt - jedenfalls in gefragten Regionen - ein "sportliches" Preisgefüge.

    Zudem dürfte die Mobilität (schon berufsbedingt) gestiegen sein - sein ganzes Leben bei einer oder nur zwei Firmen angestellt zu sein, dürfte schon länger die Ausnahme darstellen. Wer nicht mit (sehr) hoher Wahrscheinlichkeit lange an einem Ort verweilen kann, für den entfaltet (im Normalfall) eine eigene Immobilie wenig bis gar keinen Sinn (dafür sprechen schon die hierzulande hohen Transaktionskosten; vom Aufwand ganz abgesehen).

    Wenn du ein Haus hast weißt du doch wie krass das Geld dafür drauf geht….

    Für mein bescheidenes Häuschen kann ich das nicht bestätigen (zudem dürfte sich der Wert bedingt durch das damals noch übliche große Grundstück seit dem Ankauf (70er) ziemlich positiv entwickelt haben). Bezüglich meiner vermieteten Immobilien ist das sehr unterschiedlich zu bewerten - von erstaunlich bis unheimlich geringen Kosten über moderate bis zu höheren (in einigen wenigen Fällen auch hohen Kosten).

  • Es gibt aber viele Einflussfaktoren und Schrauben, an welchen man wirksam drehen könnte und sollte, in #35 habe ich ja einige aufgeführt.

    Ja, aber das ist halt auch entweder schwierig oder unbeliebt. Schlag mal der IG Metall vor, das mit der Teilzeit abzuschaffen und zukünftig bei gleichem Gehalt 40h zu arbeiten. Viel Spaß.

    Bildung, Automatisierung, u.ä. dürften in einer rationalen Welt schon größtenteils ausgereizt sein, schließlich haben die Unternehmen selbst ein Interesse daran, dass in der Zeit möglichst effizient gearbeitet wird. Und ja, es wird viel Zeit in Meetings verplempert oder in unnötig komplexen Prozessen...aber diese Prozesse sind meistens aus gewissen Gründen entstanden und sehr schwer aufzubrechen. Und die letzten Jahrzehnte kommen immer mehr staatliche Vorschriften, die Arbeit in unproduktive Tätigkeiten lenken. Diese Vorschriften entstehen aber nicht im luftleeren Raum, sondern sind ein Spiegelbild unserer gesellschaftlichen Mentalität. Einfach auf mehr Eigenverantwortung umstellen, ist nicht so einfach.

  • Diese pointiert-ironische Feststellung im Kontext "Eigenverantwortung" der Bürger

    Hat ja bei den Masken und den Impfungen auch so gut geklappt...

    teile ich.

    Der Blick auf die Rückseite der Medaille (im Verhältnis Staat/Bürger) fehlt dabei aber völlig.

    Auf eine bundespolitische Aufarbeitung der Pandemie und insbesondere der staatlicherseits in dem Kontext verordneten Maßnahmen wartet der interessierte Bürger (und erst recht der interessierte Jurist) bis heute vergeblich (trotz massivster Eingriffe in gleich mehrere Grundrechte; dazu kamen weitere Aspekte wie Unwuchten, Unverhältnismäßigkeiten (von Schulkindern bis zu alten Menschen im Pflegeheim), zu langes Festhalten an Maßnahmen bereits wider besserem Wissen etc. pp.). Diese Aufarbeitung ist - nach meinem Dafürhalten (und nicht nur meinem) - nicht nur aus rechtlicher (grundgesetzlicher) Perspektive geboten sondern auch aus medizinischer Sicht indiziert - schon allein um daraus Lehren zu ziehen bezüglich einer immer möglichen neuen Pandemie.

    Instrumente dafür gebe es genug (Stichworte: Enquete-Kommission, Untersuchungsauschuß - um nur zwei Beispiele zu nennen). Im Koalitionsvertrag findet sich bei zig Themen die Verweisung in über ein Dutzend einzurichtende Kommissionen ... - eine solche bezüglich der Aufarbeitung der Corona-Pandemie samt Maßnahmen ist meines Wissens nicht dabei ...

  • Referat Janders Das Problem entsteht dann da, wo man die Allgemeinheit dann wieder zur Behebung des Problems heranziehen kann.

    Vermutlich müsste man eine Pflichtrente in Höhe der Grundsicherung beibehalten, damit niemand einen Opt-Out macht und dann Grundsicherung beantragt.

    Hmm, wenn das nicht der Fall wäre, hätten wir wohl ein Problem mit dem Gesetzgeber, also funktionieren alle möglichen Regelungen, die erst einmal sinnvoll klingen, nicht so einfach. Auf Eigenverantwortung zu hoffen wird wohl auch nicht funktionieren, selbst wenn nur 10% nichts tun, würden auf die Steuerzahler ungeahnte Kosten zukommen. Diese würden hauptsächlich die anderen 90% begleichen, heißt für mich ohne Zwang wird es nicht funktionieren. Die Idee mit dem Eigenheim finde ich völlig absurd, ich hätte dann als Rentner ein Haus/Wohnung aber kein Geld??? Wie soll das funktionieren?

  • Die Idee mit dem Eigenheim finde ich völlig absurd, ich hätte dann als Rentner ein Haus/Wohnung aber kein Geld??? Wie soll das funktionieren?

    Vermutlich gar nicht. Daher meine vollste Zustimmung.

    Siehe in dem Kontext schon Nr. 70 Abs. 2

    Ein EFH ist de facto und in praxi allein niemals eine auskömmliche Altersvorsorge. Eine Binse und daher eben Basics. Sondern sollten von Anfang an als ein integraler Bestandteil (von hoffentlich mehreren Bausteinen) einer schlüssigen Altersvorsorge angesehen und behandelt werden.

    (nachträglich gefettet von mir)

  • Dänemark führt Rente mit 70 ein, in Deutschland gilt bisher 67.

    Deine Meinung zählt.

    Guten Morgen zusammen!

    Sorry aus meiner Sicht sind die Rentenversicherungsjahre wichtiger - ich bin mit stark 15 Jahren in die Lehre gegangen und habe 2027 im Juli meine 45 Jahre voll, dann bin ich gute glatte 60! Dazu in einem körperlichem arbeitenden Beruf. Mit 63 also 48 Arbeits und Versicherungsjahre, dann darf ich mit 14,4% Abzug gehen, mit 65 nach 50 Jahren habe ich dann die abschlagsfreie Rente zur Verfügung. Dieses ganze Gerede vom Alter ist falsch aus meiner Sicht. 63 (abschlagsfrei) allerspätestens wenn 45 Jahre erfüllt - die die halt mit 25 oder später erst anfangen müssen dann wegen mir bis z.b 68 da hab ich nix dagegen sind eh meist Berufe am Kaffeetischbüro 8o :huh: Ich weiß die wo sehr früh angefangen haben sterben langsam aber sicher aus, dennoch ist es eine für mich Schweinerei diese ständig zu ignorieren, da diese zu kleines Wählerpotential sind , somit kann man ja drüber hinweg gehn... X(