Geldanlege im Alter

  • Hallo zusammen,

    der Verschlag „Geldmarkt und Welt ETF“ macht was her. Da machen Sie nichts falsch. Der geprüfte und auf Herz und Nieren durchdachte von Finanztip (siehe oben) ist ggf. etwas für Sie. Finanztip hat Ihre Hausaufgaben schon gemacht. Mit Sicherheit…

    LG

  • Für mich ist der 2. Topf (Anleihen) mit ,,deutlich höheren Renditen als der Geldmarkt" nicht nachvollziehbar. Sind die Renditen denn wirklich so deutlich höher?

    Ich gehe davon aus, dass Du Dir neben seinem, erfreulicherweise sehr allgemein gehaltenen Video auch sein "Werbeprospekt" angeehen hast mit den Vorschlägen für seine drei Töpfe.

    Aber Anleihen (kurzfristige Staatsanleihen, europäische, deutsche) bringen kaum was. Da kann man gleich Tagesgeld / Geldmarkt etf als einzigen Topf machen.

    Steht Dir ja frei, genauso wie die Frage, wie hoch man persönlich die Aktienquote im langfristigen Anteil halten möchte, wenn man sich an diese Strategie anlehnt.

    Mal sehen, ob Du bei einer Wiederholung des Zinsniveaus von 2017-2022 das ganze auch noch so siehst.

    Ja, so stelle ich mir das auch vor, aber ich möchte schon die möglichen Auszahlstrattegien durchchecken

    Wie auch immer Dir das gelingt, ohne dabei zu 100% auf Deine eigene Spekulation für die Zukunft zu setzen.

    Wie hoch wird die Rendite in den Töpfen sein, wie lange erwartest Du einen relevanten Einbruch im langfristigen Teil, wie hoch schätzt Du Deine persönlche Inflation bis zum und ab Entnahmezeitpunkt.

    Wobei für mich viel wichtiger ist: wie schätze ich meine Entnahme ein. Diese wird garantiert nicht bei 12 gleichen Beträgen im Jahr liegen, und auch zu Beginn der Entnahmephase garantiert nicht jedes Jahr gleich hoch (mit/ohne Inflation) sein. Würde ich einen Teil der Entnahme zwingend zur Deckung der LEbenshaltungskosten benötigen, dann würde ich mit dem auch anders umgehen wie mit dem Rest.

    Genau aus dem Grund bin ich vor einem Jahr bei der von Herrn Beck genannten Strategie gelandet und habe mit ihr und meinen Spekulationen über meine Zukunft das ganze abgeschätzt. Der Betrag, der dabei rauskam, reicht mir (auch von der Genauigkeit), um mir nicht noch 20 weitere Strategieen durchzulesen. Gibt es Ausreißer im Markt in den ersten Jahren der Entnahme, wird die Rate halt angepasst.

  • Ich bleibe da lieber bei meiner '2-Topf'-Strategie. :/
    In Topf 1 liegt Geld, dass ich in den nächsten 5 Jahren zusätzlich zu meiner Rente benötige um gut Leben zu können.
    Topf 2 ist dann des weltweit diversifizierte ETF-Depot.
    In normalen Jahren wird aus Topf 2 entnommen und im Falle einer größeren Krise am Kapitalmarkt dann aus Topf 1.
    Keep it simple, stupid.

    Wobei für mich viel wichtiger ist: wie schätze ich meine Entnahme ein. Diese wird garantiert nicht bei 12 gleichen Beträgen im Jahr liegen, und auch zu Beginn der Entnahmephase garantiert nicht jedes Jahr gleich hoch (mit/ohne Inflation) sein.

    Hmm,
    ich bin jetzt Mitte 50. Und in den letzten 30 Jahren habe ich recht gut gelernt einzuschätzen, wie hoch mein Finanzbedarf über das Jahr so ist.:/ Auch jetzt unterscheiden sich die Ausgaben in einzelnen Monaten teilweise erheblich voneinander (z.B. Urlaubsreisen, Kosten für Hobby, KFZ Reparatur, usw.). Aber über das Jahr gesehen kommt es recht gut hin.
    Und auch kann man ja den 5-Jahrspuffer nutzen. Sollte man merken, dass es in einem Jahr doch zu viel des Guten war, muss man halt im nächsten Jahr den Gürtel etwas enger schnallen um wieder auf Kurs zu kommen.
    Ganz normales Finanzmanagement wie jetzt auch.

    Würde ich einen Teil der Entnahme zwingend zur Deckung der LEbenshaltungskosten benötigen, dann würde ich mit dem auch anders umgehen wie mit dem Rest.

    Zwingend benötigen ist dann ja nochmal eine ganz andere Baustelle. Ich gehe davon aus, dass auch zukünftig die Basisversorgung durch unsere Renten gesichert sein wird.
    Der ehemals Selbstständige ohne nennenswerte Renteneinkünfte muss hier natürlich mit mehr Sicherheit rechnen wie jemand, dessen finanzielle Basis gesichert ist.

  • Ich bleibe da lieber bei meiner '2-Topf'-Strategie. :/
    In Topf 1 liegt Geld, dass ich in den nächsten 5 Jahren zusätzlich zu meiner Rente benötige um gut Leben zu können.
    Topf 2 ist dann des weltweit diversifizierte ETF-Depot.
    In normalen Jahren wird aus Topf 2 entnommen und im Falle einer größeren Krise am Kapitalmarkt dann aus Topf 1.
    Keep it simple, stupid.

    Ich sehe das genauso.

    Und wer unbedingt einen dritten Topf für die Jahre 2-5 benötigt, kann das besser über Festgeld innerhalb der deutschen Einlagensicherung lösen. Dafür bekommt man momentan je nach Laufzeit 2,5-2,8% Zinsen. Also genauso viel wie bei einem Aggregate Bonds ETF mit längeren Laufzeiten oder einem Corporate Bonds ETF. Aber halt sicher und ohne Schwankungen. Ob die 0,5-0,8% mehr Rendite im Vergleich zum Geldmarkt den Aufwand wert sind, muss jeder selber wissen. Für die minimale Mehrrendite würde ich aber ungern das Risiko erhöhen wollen. Und 2022 hat gezeigt, dass dieses Risiko ganz schön zuschlagen kann bei Anleihen.

  • Und wer unbedingt einen dritten Topf für die Jahre 2-5 benötigt, kann das besser über Festgeld innerhalb der deutschen Einlagensicherung lösen.

    Wobei Festgeld eben komplett unflexibel ist.

    Ob die 0,5-0,8% mehr Rendite im Vergleich zum Geldmarkt den Aufwand wert sind, muss jeder selber wissen. Für die minimale Mehrrendite würde ich aber ungern das Risiko erhöhen wollen. Und 2022 hat gezeigt, dass dieses Risiko ganz schön zuschlagen kann bei Anleihen.

    Den Satz hier habe ich gefettet. Ich bin noch lange nicht in der Rente / Entnahmephase, aber für das Geld, was ich irgendwann ggf. in einen Reserve-Puffer lege, wird "Mehrrendite" für mich voraussichtlich kein relevanter Faktor bei der Anlageentscheidung sein. Das Geld ist nicht dafür da, Rendite zu machen, das ist die Aufgabe des ETF-Anteils. Sicherheit und jederzeitige Verfügbarkeit wären mir für diesen Puffer wichtiger als 0,x% mehr Zinsen.

    Ich habe noch lange Zeit vor mir, bis ich in Rente gehe. Wer weiß, bis dahin die Zinsen sind? Wir hatten lange Jahre mit Nullzinsen auf Tages- und Festgeld, da waren die Leute bei größeren Beträgen froh, Verwahrentgelte zu vermeiden. Auch bei länger laufenden Anleihen gab es nominale Negativrenditen. Ich werde jedenfalls nicht damit planen, dass mein Puffer irgendeine nennenswerte Rendite erwirtschaftet (selbst wenn es bei Renteneintritt Zinsen auf Tagesgeld / Festgeld / Anleihen gibt, ist ja auch nicht gesagt, dass das die gesamte Rentenphase so bleibt).

  • Wobei Festgeld eben komplett unflexibel ist.

    Das stimmt. Ich sehe es halt so: Wer einen dritten (mittleren) Topf mit etwas mehr Rendite möchte, der sollte besser Festgeld als Anleihen nehmen. Die Rendite ist eigentlich immer sehr ähnlich. Und die mangelnde Flexibilität kann man mit einer Treppe gut abfedern. Wenn das Festgeld einfach per Klick verlängerbar ist, kann man als Rentner auch 10 oder 20 Festgelder am Laufen halten, jedes Mal per Klick prolongieren und falls Krise ist einfach auslaufen lassen. Wenn über Jahre jedes Quartal eines ausläuft, ist der Aufwand ein Klick im Quartal und man hat 0,5-0,8% mehr Rendite als im Geldmarkt und bleibt trotzdem flexibel.

    Ich werde vermutlich nur 2 Töpfe haben, aber wenn man Zeit und Lust hat . . .Warum nicht?

    Schlimm finde ich einen zweiten Topf zu haben, den man in der Krise im zweiten Jahr anzapfen will und dann merkt, dass 2022 ist und der Topf 15-20% verloren hat. 8|

  • ..., kann man als Rentner auch 10 oder 20 Festgelder am Laufen halten, ...

    Ist so eine hohe Anzahl an FG überhaupt realistisch!? :/ Also ich meine bei einem Vermögen im 6-stelligen Bereich.
    Ich habe für meine Mutter eine FG-Treppe gebaut. Und mehr wir 3 Festgelder hatte Sie nie am Start. Und so 50% Ihres liquiden Vermögens lagen eh immer kurzfristig verfügbar vor (Tagesgeld).

  • Ist so eine hohe Anzahl an FG überhaupt realistisch!? :/ Also ich meine bei einem Vermögen im 6-stelligen Bereich.

    Das ist jetzt nur theoretisch. Ich sage nicht, dass ich es so machen werde. Aber wenn jemand das 3-Töpfe-Prinzip nach Beck umsetzten möchte, könnte er statt dem Anleihe-Topf, Festgelder so verwenden und ein bisschen mehr Rendite ,,rausholen":

    • Vermögen: 1 Mio. Euro
    • Benötigter Kapitalbedarf aus dem Vermögen pro Monat: 2000 Euro
    • Geldmarkt-ETF oder Tagesgeldkonto: 24.000 Euro (1 Jahr)
    • 16 Festgelder mit je 6000 Euro, die jedes Quartal über 4 Jahre auslaufen und (automatisch) prolongiert werden. Erste Fälligkeit nach einem Jahr. Bei Bedarf kündigen.

    Also

    • 24.000 Euro Geldmarkt-ETF (1,8% Rendite momentan)
    • 96.000 Euro Festgeld (2,5-2,8% Rendite momentan)
    • 880.000 Aktien-ETF (vermutlich 6% Rendite)

    Wir reden hier aber von ,,nur" 700-800 Euro mehr Zinsen im Jahr. Und ein Wechsel der Bank nach ein paar Jahren ist vielleicht auch nötig. Ich würde es als Hobby betrachten.

  • Mir wäre das mit 16 Festgelder (oder 8 ) einfach viel zu viel Häckmäck. Kursrisiken wie - 20 % hast Du bei Anleihen ja nur in der Kombi mit längeren Laufzeiten. Die mangelnde Liquidität für Rebalancing oder Entnahme ist ein dicker Minuspunkt.

    Grundsätzlich ist die Mehrrendite von 0,8 % der Unterschied zwischen negativer oder positiver Realrendite. Dennoch macht es zugegeben den Kohl nicht fett, wenn man 10 % seines Vermögens knapp unter der Nulllinie herumdümpeln lässt. Man kann das auch als eine Art von Versicherungsprämie betrachten und innerlich abhaken. Beides sind gangbare Wege.

  • Vermögen: 1 Mio. Euro
    Benötigter Kapitalbedarf aus dem Vermögen pro Monat: 2000 Euro
    Geldmarkt-ETF oder Tagesgeldkonto: 24.000 Euro (1 Jahr)
    16 Festgelder mit je 6000 Euro, die jedes Quartal über 4 Jahre auslaufen und (automatisch) prolongiert werden. Erste Fälligkeit nach einem Jahr. Bei Bedarf kündigen.

    Herje, was willst du denn damit werden? reichster auf dem Friedhof? Sollte ich nur 2000€ monatlich bei einer Millionen benötigen wäre ich durch mit der Nummer. Soviele Monate lebe ich garnicht mehr das ich das Geld aufbrauchen könnte......

    Mach es so einfach wie möglich und Festgeld ist im Fall der Fälle einfach fest und dann kommst du da nicht dran und musst sowieso ans Aktiendepot.

    Der flüssige Vermögensteil wird nicht für die Rendite benötigt. Die Aufteilung zwischen Flüssig und Rendite kann mit 2 Bausteinen erfolgen. Da würde ich mir keine Festgeldsteine in den Weg legen. Aber jeder wie er mag.

  • Mir wäre das mit 16 Festgelder (oder 8 ) einfach viel zu viel Häckmäck. Kursrisiken wie - 20 % hast Du bei Anleihen ja nur in der Kombi mit längeren Laufzeiten.

    Das stimmt schon. Aber mit kurzen Laufzeiten ist man dann halt wieder bei den knapp 2 Prozent Rendite. Also Topf 1. Wie gesagt, mir reichen 2 Töpfe. Aber Beck geht ja von 3 Töpfen aus in dem einer mehr Rendite erwirtschaften soll als der Geldmarkt und sicherer ist als Aktien. Für mich sind da Anleihen ungeeignet, weil das Risiko zu hoch ist. Festgeld nicht.

    Zitat von Horst Talski

    Herje, was willst du denn damit werden? reichster auf dem Friedhof? Sollte ich nur 2000€ monatlich bei einer Millionen benötigen wäre ich durch mit der Nummer. Soviele Monate lebe ich garnicht mehr das ich das Geld aufbrauchen könnte......

    Das stimmt schon was du sagst. Sollte auch nur ein Beispiel sein. Wobei natürlich jeder Mensch anders ist. Es gibt auch sehr vermögende Menschen, die relativ wenig benötigen um glücklich zu sein. Oder anders gesagt: Die werden nicht zufriedener, wenn sie das Fünffache aus ihrem Portfolio entnehmen. Also liegt das Geld für die Erben oder philanthropische Zwecke. Also kann auch ein Großteil in Aktien. Das sieht vermutlich jeder anders.

    Zitat von Horst Talski

    Mach es so einfach wie möglich und Festgeld ist im Fall der Fälle einfach fest und dann kommst du da nicht dran und musst sowieso ans Aktiendepot.

    Na ja, fest bis zum nächsten Quartal. In der Regel plant man mit monatlichen Ausgaben und die können dadurch gut abgedeckt werden. Und für den ,,Fall der Fälle" hat man ja ohnehin vorgesorgt. Bei ganz gravierenden Fällen können Festgelder übrigens auch aufgelöst werden.

  • Ist so eine hohe Anzahl an FG überhaupt realistisch!?

    Aus Erfahrung: Das wird sehr schnell sehr mühsam. Wir haben das eine Weile ja so gemacht (Zinsdifferenzgeschäft wegen Immobilienkredit mit extrem niedrigem Zinssatz und reduzierbarer Rate), und jeden Monat, oder auch alle zwei oder drei Monate, neue Festgelder abschließen, ggf. immer wieder neue Konten bei neuen Banken eröffnen, den Überblick behalten, wo welches Geld liegt, die Steuerbescheinigungen tracken für die Steuererklärung usw..., das ist auf Dauer einfach nervig. Wir sind dann nach einigen Monaten dazu übergegangen, größere Beträge auf einmal und dafür seltener anzulegen.

  • Bei meiner Mutter wurden die FG immer jährlich fällig. Und solche Dinge wie halbjährlich oder gar Quartalsweise würde ich mir auch nicht antun wollen. So muss man halt einmal im Jahr schauen wie man wieder anlegt. Das hat sich auch mit 80+ noch ganz gut hinbekommen.
    Keep ist simple, stupid.

  • Aus Erfahrung: Das wird sehr schnell sehr mühsam. Wir haben das eine Weile ja so gemacht (Zinsdifferenzgeschäft wegen Immobilienkredit mit extrem niedrigem Zinssatz und reduzierbarer Rate), und jeden Monat, oder auch alle zwei oder drei Monate, neue Festgelder abschließen, ggf. immer wieder neue Konten bei neuen Banken eröffnen, den Überblick behalten, wo welches Geld liegt, die Steuerbescheinigungen tracken für die Steuererklärung usw..., das ist auf Dauer einfach nervig. Wir sind dann nach einigen Monaten dazu übergegangen, größere Beträge auf einmal und dafür seltener anzulegen.

    Da hast du schon recht. Neue Konten zu eröffnen und immer dem besten Zins nachjagen wäre für mich auch nichts. Das ist dann schon Hobby. Über eine Zinsplattform dürfte sich der Aufwand allerdings im Rahmen halten und man hat auch alles schön aufgelistet. Man muss halt wissen was einem Spaß macht. Ich denke halt, dass es eine gute Alternative zu Anleihen ist, wenn jemand diesen Topf braucht. Und sind wir doch mal ehrlich: Verglichen mit den endlosen Diskussionen hier im Forum bleibt bei der ,,Arbeit" mit Festgeldern wenigstens was hängen...;)

  • Ich bleibe da lieber bei meiner '2-Topf'-Strategie. :/
    In Topf 1 liegt Geld, das ich in den nächsten 5 Jahren zusätzlich zu meiner Rente benötige, um gut leben zu können.
    Topf 2 ist dann das weltweit diversifizierte ETF-Depot.


    In normalen Jahren wird aus Topf 2 entnommen und im Falle einer größeren Krise am Kapitalmarkt dann aus Topf 1.

    Das weiß der jetzt Mitte-50-Jährige schon ganz genau, daß er das ab Alter 67 (oder 63) schon immer so gemacht hat. :)

    Anders formuliert: Du willst dann eine Liquiditätsreserve von 5 Jahreszusatzbedarfen vorhalten, die Du nach Möglichkeit nicht angreifst. In normalen Börsenzeiten willst Du Deinen Zusatzbedarf aus dem Depot entnehmen (und das damit vielleicht langsam entsparen, wenn es nicht so gut läuft, daß mehr dazukommt, als Du entnimmst). Sollte in einem Börsencrash das Depot auf die Hälfte einknicken, würdest Du das Depot schonen und das erwünschte Zusatzgeld aus dem festverzinslichen Topf nehmen, um dem Depot die Chance zu geben, sich zu erholen.

    Klingt vernünftig, etwa so schlägt Nikolas Braun das vor.

    Ich sehe das genauso.

    Und wer unbedingt einen dritten Topf für die Jahre 2-5 benötigt, kann das besser über Festgeld innerhalb der deutschen Einlagensicherung lösen.

    Das ist dann das allseits beliebte Absichern von Sicherheitsbausteinen durch weitere Sicherheitsbausteine.

    Nein. Du hast monstermania falsch verstanden. Der hat einen Topf für 5 Jahre und den Rest auf dem ETF-Depot. Typischerweise will er das Geld aus dem ETF-Depot holen, was sich möglicherweise mit der Zeit leert, was die Balance zwischen Sicherheitsbaustein und Renditebaustein mit der Zeit zugunsten des Sicherheitsbausteins verschiebt. Mit 90 hat er sein ETF-Depot dann aufgebraucht, dann hat er nur noch seine 5 Jahre Sicherheitsbaustein und muß schauen, daß er nicht älter als 95 wird.

    Dafür bekommt man momentan je nach Laufzeit 2,5-2,8% Zinsen. Also genauso viel wie bei einem Aggregate Bonds ETF mit längeren Laufzeiten oder einem Corporate Bonds ETF. Aber halt sicher und ohne Schwankungen. Ob die 0,5-0,8% mehr Rendite im Vergleich zum Geldmarkt den Aufwand wert sind, muss jeder selber wissen. Für die minimale Mehrrendite würde ich aber ungern das Risiko erhöhen wollen. Und 2022 hat gezeigt, dass dieses Risiko ganz schön zuschlagen kann bei Anleihen.

    Den Sicherheitsanleger kümmern Anleihenkurse nicht, den Festgeldanleger als ultimativen Sicherheitsanleger schon zweimal nicht. Möglicherweise weiß der durchschnittliche Rentenanleger überhaupt nicht, daß eine Rente einen Kurs hat.

    In meinem Elternhaus hat man mir vermittelt, daß man Geld festlege, wenn man eine Rente kaufe. Es gebe keine Möglichkeit, vor Fälligkeit an dieses Geld heranzukommen. Für die beliebten Festgelder ist das auch so. Die bleiben auch dann fest, wenn der Himmel dem Anleger auf den Kopf fällt. Für Renten gilt das nicht, die kann man ggf. vorzeitig verkaufen. Ich habe noch das Zittern in der Stimme meines damals bevorzugten Sparkassenwirtes im Ohr, der auf meine einschlägige Frage antwortete: Dann müßten Sie das Papier ja aber an der Börse verkaufen! Das Wort Börse klang in seiner Stimme so, als spräche er von der Höhle eines Drachen, der das Land terrorisiert. Ja, kann man. Man kann eine Rente an der Börse verkaufen und kommt so immerhin an einen Großteil seines Geldes (oder gar mehr!), wenn man es braucht.

    Der Sicherheitsanleger weiß das alles nicht und will es nicht wissen. Der kauft gestaffelte Festgelder und ist damit glücklich, anfänglich fünf davon mit Laufzeiten von 1, 2, 3, 4 und 5 Jahren. Wenn eins fällig wird, nimmt er davon, was er braucht oder gibt Geld dazu, was er anlegen will, kauft davon ein Festgeld von 5 Jahren, das sich dann hinten in der Schlange einreiht. Aus den anderen Festgeldern von 2, 3, 4 und 5 Jahren Laufzeit sind ja übers Jahr automatisch welche mit 1, 2, 3 und 4 Jahren Laufzeit geworden.

    Sicher ist sicher! Nur die Bank darf nicht pleitegehen. Wenn das passiert, kann der Sicherheitsanleger nur noch auf die Einlagensicherung und den Sparkassen-Einlagensicherungsfonds hoffen.

    :)

  • Nein. Du hast monstermania falsch verstanden. Der hat einen Topf für 5 Jahre und den Rest auf dem ETF-Depot. Typischerweise will er das Geld aus dem ETF-Depot holen, was sich möglicherweise mit der Zeit leert, was die Balance zwischen Sicherheitsbaustein und Renditebaustein mit der Zeit zugunsten des Sicherheitsbausteins verschiebt. Mit 90 hat er sein ETF-Depot dann aufgebraucht, dann hat er nur noch seine 5 Jahre Sicherheitsbaustein und muß schauen, daß er nicht älter als 95 wird.

    Ich habe monstermania sehr gut verstanden.
    Ob man den fünfjährigen Sicherheitstopf mit 100% Geldmarkt-ETF füllt oder 4 Jahre davon mit automatisch prolongierenden Festgeldern, von denen eines alle drei Monate fällig wird (wenn man es kündigt) ist Ansichtssache. Mehr Rendite wird es abwerfen. Dafür kommt das Geld in der Krise nur jedes Quartal stückchenweise.

    Ich werde es nicht machen. Aber wer es machen will, macht nichts falsch. Ich finde sowas besser als den von Dr. Beck vorgeschlagenen Anleihe-Topf mit allen Laufzeiten.

    Ach ja, das Thema ,,Einlagensicherung“ halte ich für nicht diskussionswürdig. Wenn die ausfallen sollte, dürfte auch vom Anleihe-Topf nicht mehr viel übrig sein. Und vermutlich auch der Aktien-Topf und der Geldmarkt-ETF zerbröselt sein.

  • Nein. Du hast monstermania falsch verstanden. Der hat einen Topf für 5 Jahre und den Rest auf dem ETF-Depot. Typischerweise will er das Geld aus dem ETF-Depot holen, was sich möglicherweise mit der Zeit leert, was die Balance zwischen Sicherheitsbaustein und Renditebaustein mit der Zeit zugunsten des Sicherheitsbausteins verschiebt. Mit 90 hat er sein ETF-Depot dann aufgebraucht, dann hat er nur noch seine 5 Jahre Sicherheitsbaustein und muß schauen, daß er nicht älter als 95 wird.

    Interessant, was Du heute schon weißt. ;)
    Wenn es halbwegs normal läuft, dürfte ich mit 90 (so ich dann noch lebe!) sogar nominal mehr Geld im Depot haben als zu Beginn der Entnahmephase. Das ist nämlich der übliche Vermögensverlauf in der Mehrzahl aller Simulationen.
    Ich hoffe erstmal, dass meine Partnerin und ich einigermaßen Gesund überhaupt die Entnahmephase erreichen.
    Und dann wird man sehen, wie das Leben so weiter verläuft.

  • Interessant, was Du heute schon weißt. ;)

    Ich bin halt Dein Bruder im Geiste!

    Du weißt heute (mit Mitte 50) schon ganz genau, was Du ab 67 gemacht haben wirst, und ich weiß halt, daß Du mit 90 Dein ETF-Portfolio aufgebraucht haben wirst und dann noch 5 Jahre Kleingeld übrig haben wirst. :)

    Wenn es halbwegs normal läuft, dürfte ich mit 90 (so ich dann noch lebe!) sogar nominal mehr Geld im Depot haben als zu Beginn der Entnahmephase. Das ist nämlich der übliche Vermögensverlauf in der Mehrzahl aller Simulationen.

    Dann stehst Du vor dem gravierenden Problem, möglicherweise der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein. Ogottogott!

    Ich hatte das oben schon angedeutet. Du willst Deinen Zusatzbedarf aus Deinem ETF-Depot nehmen und bist dann voraussichtlich nicht böse, wenn Dein ETF-Depot stärker steigt als Deine Entnahme, insgesamt also trotz Entnahme wächst. Das dürfte auch in der Tat der wahrscheinlichere Fall sein.

    Deutlich unangenehmer wäre halt, wenn das Depot nicht wächst oder gar schrumpft. Es wäre praktisch, wenn man sich für diesen Fall rechtzeitig eine Strategie zurechtgelegt hätte.

  • Du weißt heute (mit Mitte 50) schon ganz genau, was Du ab 67 gemacht haben wirst,...

    Ich hoffe mit 67 bereits einige Jahre Unruhestand hinter mir zu haben. ;)
    Ob das so kommen wird?
    Wer weiß das schon. Erstmal 'plane' ich nur bis 2031. Und dann schauen wir mal, was die Politik dann noch zulässt in Sachen früherer Renteneintritt, wie die Börsen laufen, usw., usw.

    "Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen!" - Blaise Pascal