Altersvorsorge + Sparen für's Eigenheim

  • Hallo zusammen,

    ich habe vor einiger Zeit hier in diesem Thread meine aktuellen Finanzen offengelegt. Wir wohnen zur Miete bei meinem Schwiegervater und unsere Häuser teilen sich einen Garten. D.h. wir wohnen seeeeeehr eng zusammen. So eng, dass wir den Gedanken, selbst zu bauen, nie verworfen haben.

    Deshalb stelle ich mir die Frage, wie wir uns am besten für den Fall der Fälle vorbereiten. Wir sind jetzt nicht aggressiv auf der Suche nach einem Grundstück, aber, falls sich was ergibt, wäre ich gerne finanziell vorbereitet.

    Wie wir uns am besten auf unsere Rente vorbereiten, ist uns mittlerweile klar => ein recht einfaches ETF Portfolio reicht wahrscheinlich aus, um im Alter gut aufgestellt zu sein.

    Nur wie kombiniere ich das jetzt mit der Option irgendwann eventuell doch mal ein Haus zu bauen oder zu kaufen? Ich würde mich selbst gerne davor schützen, mein ganzes erspartes in ein Haus zu stecken und die für die Rente vorgesehen ETFs aufzulösen.

    Sollte ich stattdessen in einen anderen ETF für das mögliche Eigenheim sparen?

    Wie spart ihr für unterschiedliche Ziele? Habt ihr gute Blogbeiträge oder Bücher, die interessante Ideen teilen?

    Vielen Dank und liebe Grüße

    Michèl

  • Ich würde bei einem so unkonkreten Plan keine Töpfchen-Wirtschaft betreiben. Einfach generell versuchen, möglichst viel Vermögen aufzubauen. Wenn ihr dann wirklich irgendwann mal ein Immobilie kaufen / bauen solltet, dann könnt ihr immer noch entscheiden, wieviel davon ihr einsetzen wollt und wieviel ihr auf Kredit finanziert.

  • Also einfach so viel wie möglich in ETFs investieren? Und bei Bedarf daraus Geld entnehmen? Mir geht es in erster Linie darum, einen guten Teil (15-20%) meines Einkommens sinnvoll zu investieren und das Geld, dass übrig bleibt auszugeben für Dinge die Spaß machen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

    Macht ihr keine Töpfe für größere Investitionen die planbar sind wie z.B. Urlaube oder ein neues Auto, Rente und Hausfinanzierung?

  • Also einfach so viel wie möglich in ETFs investieren? Und bei Bedarf daraus Geld entnehmen?

    Genau. Wobei „bei Bedarf“ natürlich nicht Konsum bedeutet.

    Macht ihr keine Töpfe für größere Investitionen die planbar sind wie z.B. Urlaube oder ein neues Auto, Rente und Hausfinanzierung?

    Urlaub und Auto auf Tagesgeldkonto. Alles andere in ETF, sowie einen Teil in Geldmarkt-ETF.

  • Es ist halt schwierig eine Geldanlage zu empfehlen, besonders in so einem Fall. Wichtiger ist immer, wann wird das Geld gebraucht, dann kann man die üblichen Empfehlungen einsetzen. Nehmen wir an, ihr investiert alles in einen weltweiten ETF und 3 Tage später rauscht dieser 50% nach unten, genau da findet ihr ein Traumgrundstück. Damit wäre es dahin, für die Altersvorsorge kein Problem, da diese erst viel später benötigt wird. Macht einen genauen Plan wie ihr vorgehen wollt und richtet danach eure Geldanlagen aus. Alles andere zu empfehlen ist einfach nicht seriös.

  • Nehmen wir an, ihr investiert alles in einen weltweiten ETF und 3 Tage später rauscht dieser 50% nach unten, genau da findet ihr ein Traumgrundstück.

    Das könnte passieren. Es könnte aber auch passieren, dass man sehr viel Geld jahrzehntelang kaum verzinst griffbereit vorhält, und dann beim Renteneintritt immer noch bei den Schwiegereltern zur Miete wohnt…

    Ich würde es eher so sehen: Wenn man sich den Kauf des Grundstücks und den Bau des Hauses grundsätzlich leisten kann - gerade auch vom Einkommen - dann bekommt man das auch irgendwie finanziert. Je nachdem wie opportun es einem dann scheint, kann man mehr oder weniger Eigenkapital einbringen, und wenn man erst mal mehr finanziert später vielleicht mehr sondertilgen.

    Man kann jetzt bei der Geldanlage auch eine Mischung machen: 20% Geldmarkt ETF, 80% Aktien ETF oder so. Etwas Geld-Reserve halten ja sowieso die meisten vor, ich kenne wenige, die wirklich 100% in Aktien sind.

  • Verstehe ich das richtig, du überlegst jetzt, damit anzufangen, Geld für Grundstück/Haus zurückzulegen, damit du nicht auf die Renten-ETF zurückgreifen musst?

    Ich weiß nicht wo du wohnst, aber wie viel Geld benötigst du, um diesen Plan realistisch umzusetzen? Und kannst du deine geplante Rentenabsicherung aufrecht erhalten, wenn irgendwann mal der Hauskauf tatsächlich ansteht?

  • Deshalb stelle ich mir die Frage, wie wir uns am besten für den Fall der Fälle vorbereiten. Wir sind jetzt nicht aggressiv auf der Suche nach einem Grundstück, aber, falls sich was ergibt, wäre ich gerne finanziell vorbereitet.

    Das ist halt sehr unkonkret. Und wer versucht, alles gleichzeitig zu machen, macht am Ende nichts richtig. Insofern würde ich hier mal Prioritäten setzen.

    Vom anderen Thread habe ich jetzt nur den Startpost kurz gelesen. Mit 7k Haushaltsnetto monatlich habt ihr sicherlich das notwendige Einkommen, aber mir scheint, es fehlt euch am Eigenkapital. Über den Daumen gepeilt braucht man heute rund 3000€/qm plus Grundstück plus Baunebenkosten plus Außenanlagen. Also ist man auch mit günstigem Grundstück und 130qm locker über der halben Million. Und davon wollt ihr mindestens 20% als Eigenkapital mitbringen, plus einen gewissen Puffer. Da ihr erstmal ein gutes Stück davon entfernt seid, würde ich die Hausaufgaben machen. Grundstückspreise in der Umgebung prüfen, Grundstücke suchen und jede Menge Geld sparen. Bei der Kombination von hohem Einkommen und geringem Eigenkapital geht bei mir immer ein rotes Lämpchen an. Manchmal hat das gute Gründe, oft ist es aber schlicht und einfach ein ausschweifender Lebensstil. Und den umzustellen ist schwieriger als man denkt.

    PS: geht auch nochmal in euch. Ein Haus bauen träumt sich leicht, die Praxis ist doch für 2 Jahre ziemlich belastend. Und Kompromisse muss man beim Hausbau jede Menge eingehen.

  • Verstehe ich das richtig, du überlegst jetzt, damit anzufangen, Geld für Grundstück/Haus zurückzulegen, damit du nicht auf die Renten-ETF zurückgreifen musst?

    Ich weiß nicht wo du wohnst, aber wie viel Geld benötigst du, um diesen Plan realistisch umzusetzen? Und kannst du deine geplante Rentenabsicherung aufrecht erhalten, wenn irgendwann mal der Hauskauf tatsächlich ansteht?

    Ja genau, ich hätte am liebsten zwei getrennte Töpfe. Der eine, ist ausschließlich für den Ruhestand und der andere unter Umständen für ein Eigenheim. Falls es nie dazu kommt, wäre das angesparte Geld ebenfalls für den Ruhestand (oder halt die ominöse Yacht ;))

    Wir wohnen in NRW, d.h. 100.000 - 150.000€ Eigenkapital sollten wir sehr wahrscheinlich schon haben.

    Das ist halt sehr unkonkret. Und wer versucht, alles gleichzeitig zu machen, macht am Ende nichts richtig. Insofern würde ich hier mal Prioritäten setzen.

    Vom anderen Thread habe ich jetzt nur den Startpost kurz gelesen. Mit 7k Haushaltsnetto monatlich habt ihr sicherlich das notwendige Einkommen, aber mir scheint, es fehlt euch am Eigenkapital. Über den Daumen gepeilt braucht man heute rund 3000€/qm plus Grundstück plus Baunebenkosten plus Außenanlagen. Also ist man auch mit günstigem Grundstück und 130qm locker über der halben Million. Und davon wollt ihr mindestens 20% als Eigenkapital mitbringen, plus einen gewissen Puffer. Da ihr erstmal ein gutes Stück davon entfernt seid, würde ich die Hausaufgaben machen. Grundstückspreise in der Umgebung prüfen, Grundstücke suchen und jede Menge Geld sparen. Bei der Kombination von hohem Einkommen und geringem Eigenkapital geht bei mir immer ein rotes Lämpchen an. Manchmal hat das gute Gründe, oft ist es aber schlicht und einfach ein ausschweifender Lebensstil. Und den umzustellen ist schwieriger als man denkt.

    PS: geht auch nochmal in euch. Ein Haus bauen träumt sich leicht, die Praxis ist doch für 2 Jahre ziemlich belastend. Und Kompromisse muss man beim Hausbau jede Menge eingehen.

    Uns fehlt es definitiv an Eigenkapital. Wir haben ca. 30.000€ auf dem Tagesgeldkonto und ca. nochmal so viel in einem Bausparvertrag (Bausparsumme 75.000€).

    Ich verdiene erst seit knapp zwei Jahren so gut. Vorher lag mein Gehalt bei 70.000€. Meine Frau betreut im Moment noch die Kinder (3 und 5 Jahre alt), d.h. ich bin Alleinverdiener. Ich würde unseren Lebensstil als moderat einstufen. Wir fahren einen Opel Astra und keinen Audi. Wir kaufen im Lidl ein und nicht im REWE und wir fahren mit dem Auto in den Urlaub anstatt zu fliegen. Dennoch geht das Geld schneller weg als mir das lieb ist, deshalb justiere ich unsere Finanzen gerade auch nochmal.

    Das wir tatsächlich am Ende ein Haus bauen oder kaufen würde ich als eher unwahrscheinlich einstufen. Wir wohnen aktuell sehr schön, in einem freistehenden Haus mit Garten, fußläufig zum Kindergarten und der Grundschule. Das blenden wir natürlich nicht aus. Dennoch habe eine Abhängigkeit zu unseren Schwiegereltern/Eltern, die im Erwachsenenalter ungesund ist und immer wieder zu Konflikten führt.

  • Ja genau, ich hätte am liebsten zwei getrennte Töpfe. Der eine, ist ausschließlich für den Ruhestand und der andere unter Umständen für ein Eigenheim.

    Wenn dir das mental hilft, dann mach das ruhig so.

    Aber was stellst du dir in dem Eigenheim-Topf vor? Aktien-ETF? Oder nur Geldmarkt-ETF, denn das Immobilien-Schnäppchen könnte ja jederzeit kommen und da will man nicht gerade eine Flaute auf dem Aktienmarkt haben?

    Und wie viel willst du in diesen Eigenheim-Topf einzahlen? Du schreibst, dass ihr für eine Immobilie 100-150 tausend Eigenkapital benötigt. Wie schnell kann das im Eigenkapitel-Topf realistisch erreicht werden? Wie ist dann das Größenverhältnis von Eigenheim- und Ruhestands-Topf?

  • Aber was stellst du dir in dem Eigenheim-Topf vor? Aktien-ETF? Oder nur Geldmarkt-ETF, denn das Immobilien-Schnäppchen könnte ja jederzeit kommen und da will man nicht gerade eine Flaute auf dem Aktienmarkt haben?

    Genau das ist hier die Frage. Entweder ich gehe das Risiko, dass ich zwar auf das Geld schnell zugreifen kann (Tagesgeld, Geldmarkt-ETF) aber am Ende nie Eigenheim erwerbe und somit Rendite liegen lasse, oder ich gehe das Risiko, das ich in Aktien-ETF investiere und zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen "muss".

    Zitat

    Und wie viel willst du in diesen Eigenheim-Topf einzahlen? Du schreibst, dass ihr für eine Immobilie 100-150 tausend Eigenkapital benötigt. Wie schnell kann das im Eigenkapitel-Topf realistisch erreicht werden? Wie ist dann das Größenverhältnis von Eigenheim- und Ruhestands-Topf?

    Tja, diese Fragen kann ich nicht so richtig beantworten. Mit den 30.000€ auf dem Tagesgeldkonto und den 30.000€ (bzw. 75.000€) im Bausparer haben wir eventuell schon ausreichend Eigenkapital schnell verfügbar. Unser Ruhestandtopf beträgt im Moment knapp 20.000€ (Wir sind beide 36 Jahre alt)

  • Es kommt auch darauf wie alt ihr jetzt seid und ob es Kinder gibt.

    Ebenfalls nutzt dir die komplette Planung nix wenn es z.B. eine Scheidung geben sollte (nur mal als Horrorszenario, aber leider heutzutage nicht unwahrscheinlich).

    Also einfach einen ETF besparen und weniger Gedanken machen was wäre wenn, weil du machst dir nur positive Gedanken (das Traumgrundstück kommt jetzt) , die negativen kommen bei dir nicht vor. Du kannst nicht alles abwägen.

  • Die 30.000 TG sind bei so einem Vorhaben eher Notgroschen. Die würde ich in der Hinterhand lassen für Unvorhergesehenes.

    20.000 im Ruhestandstopf sind auch nicht unbedingt viel, lassen wir das mal unangetastet.

    Der Bausparer ist valide einsetzbar.

    Jetzt mal spekuliert. Ihr habt monatlich 7.000 Netto. Wenn ihr bei den Schwiegereltern eher günstig wohnt kann man davon monatlich ca. 2.000 zurücklegen? Macht pro Jahr, sagen wir 20.000? Das gibt in 5 Jahren 100.000. Dann wärt ihr handlungsfähig.

    Von mir aus könntet ihr das dann komplett in Geldmarkt-ETF parken, und ab dann wieder alles in Aktien-ETF in dem „Ruhestands-Topf“ investieren.

    Das könnte z.B. eine Variante sein.

    Mir scheint, die Frage bei euch ist eigentlich gar nicht so das finanzielle, sondern ob und was ihr wirklich wollt. Bei den Schwiegereltern zu wohnen hat auch praktische Vorteile (Kinderbetreuung wenn Frau wieder arbeitet?), aber natürlich auch Nachteile. Vielleicht müsst ihr beide euch erst mal wirklich klar werden, ob ihr den Schritt machen wollt oder nicht, und dann auch ernsthaft nach Objekten schauen.

  • Wir kaufen im Lidl ein und nicht im REWE

    Was nicht unbedingt günstiger sein muss. Einfach mal ein aktuelle Beispiel: Beide haben nächste Woche Wagner Tiefkühlpizza im Angebot. Angebotspreis Lidl 1,99 €, Rewe 1,79 €. Wenn man mehrer Supermärkte in Reichweite hat lohnt sich vergleichen durchaus und ggf. das splitten der Einkäufe auf zwei Supermärkte, gerade wenn man für vier Personen einkauft.

    Aber zurück zum Thema:

    Was für mich noch nicht ganz rausgekommen ist: Ist das Problem mit den Schwiegereltern die räumliche Nähe, das Abhängigkeitsverhältnis wegen dem Vermietungsverhältnis oder beides?

    Der Eingangspost lässt ja eher auf die räumliche Nähe schließen, Post #9 auf das Abhängikeitsverhältnis.

    Denn je nach Antwort, Zustand des Hauses etc könnte man ja auch über Lösungen wie Mietkauf oder vorzeitiges "vererben/verschenken" der Erbmasse (=Haus) nachdenken.

  • Dennoch geht das Geld schneller weg als mir das lieb ist

    Macht mal ein Haushaltsbuch. Selbstwahrnehmung und Endergebnis gehen bei euch eindeutig auseinander. Bevor es Kinder gab, habt ihr ja offenbar auch nicht viel angespart.

    Zusätzlich würde ich euch empfehlen, überweist per Dauerauftrag jeden Monatsanfang 2500€ (das dürfte so die Rate für ein Haus sein) auf ein Tagesgeldkonto. So simuliert ihr die Belastung, die so ein Haus mit sich bringt. Bei eurem Einkommen geht das auch zusätzlich zur aktuellen Miete und 500+€ für die Altersvorsorge sind parallel auch noch drin.

  • Macht mal ein Haushaltsbuch. Selbstwahrnehmung und Endergebnis gehen bei euch eindeutig auseinander.

    Das ist echt ganz hilfreich, mal konkret zu sehen, was man an festen oder jedenfalls regelmäßig anfallenden laufenden Kosten hat (auch ohne völlig ausschweifenden Lebensstil läppert sich das - 2x Handy, Internet, Netflix, Prime, Kita, Sportverein, Schwimmkurs, Unterricht für ein Musikinstrument, Kantine bei der Arbeit, GEZ, Friseur, Fitnessstudio…).

    Genauso Kleidung und Schuhe, gerade für Kinder - ich dachte auch immer, ich gebe dafür nicht viel aus, größtenteils gebraucht bei Vinted oder vom Flohmarkt. Aber wenn man dann mal wirklich alles erfasst und auflistet, kommt eben doch einiges zusammen.

    Dazu all die Dinge, die nicht monatlich anfallen, aber aufs Jahr gesehen doch einiges ausmachen - Urlaub (auch mit dem Auto in die Ferienwohnung kostet!), Geschenke (Weihnachten, Geburtstage, Kindergeburtstage…), größere Anschaffungen / Haushaltsgeräte (Fahrrad, Staubsauger, Fernseher, Schulranzen…).

    Gerade wenn man mehr als genug verdient und nicht aufs Geld achten muss, geht das schnell, dass viel „versickert“ und man auch man unnötig Geld ausgibt (keine Lust zu kochen? Ach komm, wir bestellen was!). Das ist ja nicht schlimm, wenn es einem der Komfort wert ist und man es sich leisten kann, es sollte einem nur klar sein, wieviel man wofür ausgibt.

    Wir wohnen in NRW, d.h. 100.000 - 150.000€ Eigenkapital sollten wir sehr wahrscheinlich schon haben.

    Was hat das mit NRW zu tun? Habt ihr eine Vorstellung, was in eurer Gegend ein Haus kostet, das für euch in Frage käme und was das finanziell bedeuten würde? Auch wenn ihr es nicht konkret und akut plant, wäre es ggf. hilfreich, sowas mal durchzurechnen, um ein Gefühl für die Größenordnungen zu bekommen.

    Also zum Beispiel (teils fiktive Zahlen):

    Grundstück 800 EUR pro qm, macht 320.000 EUR bei 400qm

    Grunderwerbsteuer 6,5% (NRW): 21.000 EUR

    Notar / Grundbuch 1,5%: 5.000 EUR

    Baukosten 3.000 EUR pro qm, macht 420.000 EUR bei 140 qm Wohnfläche

    Puffer: 34.000 EUR (weil garantiert irgendwas teurer wird)

    Summe: 800.000 EUR

    20% Eigenkapital: 160.000 EUR

    Darlehenshöhe: 640.000 EUR

    Monatliche Rate (bei 4% Zins und 2% Tilgung): 3.200 EUR

    Also, das sind jetzt wie gesagt fiktive Zahlen bzw. ganz grobe Schätzungen, natürlich ist das je nach konkreter Region und Anforderungen an das Haus ganz unterschiedlich, ggf. gibt es auch noch einen KfW-Kredit oder lokale Förderungen etc... Aber rechnet das mal mit Zahlen in eurer Region durch und macht euch Gedanken, was so ein Projekt für euch und euren Lebensstil finanziell bedeuten würde. Auch mal in der Gegenüberstellung Neubau vs. Kauf eines Bestandsobjekts.

    Vermutlich müsstet ihr - trotz deines hohen Einkommens - im Vergleich zu jetzt doch einige Einschnitte im Lebensstil hinnehmen bzw. jetzt die nächsten Jahre konsequent sparen, damit das gut machbar wird bzw. auch in absehbarer Zeit abbezahlt wäre.

    Wie ihr künftig euer Geld anlegt, würde ich vom Ergebnis dieser Überlegungen abhängig machen.

    Ist das eigene Haus überhaupt realistisch? In welcher Größe / Lage / Zustand bzw. mit welchen Abstrichen?

    Ist das eigene Haus der ganze große Lebenstraum und euer Plan für die nächsten Jahre? Seid ihr ggf. auch bereit, euch einzuschränken bzw. in Kauf zu nehmen, dass für Altersvorsorge dann nicht mehr viel übrig bleibt?

    Oder ist das mehr so ein abstrakter Traum, ein „vielleicht irgendwann mal“, und wenn nicht dann halt nicht?

    Ist das Thema Nähe zu den Eltern / Schwiegereltern für euch beide gleich relevant? Oder findet es einer eigentlich super und will gar nicht weg?

    Lässt sich Distanz zu den Eltern / Schwiegereltern ggf. auch anders erreichen als durch einen Hauskauf (z.B. ausziehen und woanders zur Miete wohnen)?

  • Deshalb stelle ich mir die Frage, wie wir uns am besten für den Fall der Fälle vorbereiten.

    Erstmal müsst ihr beiden euch klar sein was Ihr möchtet. Denn nur zu zweit ergibt dein ganzes Vorhaben einen Sinn. Will deine Bessere Hälfte überhaupt weg?

    Ansonsten gilt: Mit Vermögen vermagst du etwas zu tun. Das bedeutet du hast die Freiheit zu entscheiden was du mit deinem/eurem Vermögen tun kannst. In welche Töpfe du das dann einteilst ist erstmal nebensächlich.

    Langfristig sind die Renditestärkste Anlageklasse nunmal Aktien. Die Schwankungen um diese Rendite zu erhalten gilt es auszuhalten.

    Schwankungen kannst du mit Renditeärmeren Anlageklassen wie z.b. Tagesgeld/Geldmarkt Fonds reduzieren.

    Was du jetzt möchtest muss dir klar werden denn du kannst alles haben, nur nicht zu gleichen Zeit. Maximal flüssiges Vermögen aufbauen mit hoher Rendite wird dir nicht gelingen.

    Darüberhinaus müsst ihr euch in eurer Wohnsituation wohlfühlen und mit den Umständen zufrieden sein. Stress beim Wohnen ist nicht für Beziehung und Gesundheit hilfreich. Ohne Zufriedenheit und Gesundheit ist alles Vermögen dieser Welt Nix wert.

    Viel Erfolg.