Alles verhökern -> verleben -> soziale Hängematte

  • Schönen Sonntag Euch,


    heute mal ein ketzerischer Ansatz:


    Depot, Tagesgeld, Gold, BTC, Immobilie, Schmuck, Organe, etc.... einfach alles zu Geld machen .

    Dann leben wie Gott in Frankreich, mit dem letzten Euro über die deutsche Grenze und ab in die

    soziale Hängematte. Dann bis zum Tode absahnen. Also quasi den Zimmernachbarn im Pflegeheim auslachen,

    da dieser sein Leben lang gespart & vorgesorgt hat um seine Rentenlücke zu schliessen, und dieser jetzt diesselbe Behandlung und den selben Fraß bekommt wie Du der alles verlebt hat. 8) So oder so sterben beide mit Zero, da das Pflegeheim alles aufbraucht was da ist und danach evtl. noch die Hinterbliebenen ran müssen.


    Was haltet Ihr davon, wär das was für Euch Zuckerschnuten?



    sonnige Grüße :saint:

  • Moin. Zwei Anregungen:


    1) In deinem Szenario empfehle ich dem Bundesgrenzschutz die Abweisung beim "letzten Grenzübertritt mit dem letzten Euro".


    2) Du solltest die Wartezeit zwischen "ich werfe mir was ein" und "ich poste mal ne total coole Idee" verlängern ;)

  • Dein Nickname scheint Programm zu sein. Wobei ich zweifle ob du was angespart hast, bleiben bei dir nur noch die Organe. Obwohl ein Organ was ziemlich weit oben sitzt scheinst du schon verpfändet zu haben....

  • Das Szenario habe ich in kleinen schon erlebt.


    Person A, nennen wir ihn Fred.

    Person B, nennen wir ihn Paulo.


    Fred und Paulo haben beide eine Ausbildung zum Facharbeiter, sind etwa gleich alt, ähnliche Umstände und gleiches Gehalt.

    Beide entschließen sich zu einer Staatlichen 2-Jährigen Weiterbildung in vollzeit.


    Fred hat schon immer sein ganzes Geld in Party und Urlaub investiert.


    Paulo hat eine BU und in die Betriebsrente eingezahlt sowie etwas Geld auf dem Konto.


    Fred bekommt sofort volles Bafög da kein Kapital vorhanden.


    Paulo muss erst alle Rückkaufswerte der Versicherungen erfragen und diese Laufen mit in die Bafögbewertung. Paulo bekommt erst Bafög nach dem er 1 Jahr lang sein Kapital aufgebraucht hat.


    Wer war der klügere?


    Auch wenn ich solches Vorgehen verachte,

    Muss ich sagen, dass der Staat solche Dinge gerade gerade zu heraufbeschwört.


    Wer durch Sparen oder investieren ein nur ein „kleines“ Vermögen erzielen kann, der ist eigentlich der Dumme.

  • Ich habe in meinem Leben schon viele "Freds" kennen gelernt, ob die jetzt alle cleverer waren wie andere wage ich mal zu bezweifeln. Viele leben im Alter nur noch von der Hand in den Mund und könnten sich nicht mal Vermögen aufbauen, da der Staat richtigerweise erst mal alles wieder einkassieren würde. Auch ein Erbe würde verpuffen, mal was extra leisten ist auch nicht drin. Und was passiert wenn mal eine Regierung kommen sollte die Sozialleistungen rigoros streicht und es nur noch Armensuppe gibt. Finde ich jedenfalls alles nicht sehr erstrebenswert.

  • Paulo war der klügere. Er hat es schon in jungen Jahren verstanden, dass es bestimmte Risiken gibt im Leben und man diese absichern (BU) sollte. Auch hat er gelernt einen Teil monatlich zurück zulegen und hat einen anderen Bezug zu Geld, denn auch Paulo wird trotzdem Geld für Urlaub ausgegeben haben. Des Weiteren kann sich Paulo auch m.E. noch im Spiegel anschauen.

  • Unser System belohnt individuelle Vorsorge nicht immer eindeutig, was zu einem moralischen Dilemma führt: Eigenverantwortung vs. Systemausnutzung. Gegen das postulierte Sozialschmarotzertum sprechen neben moralischer Grundhaltung z.B. Komfort, Flexibilität und Freiheit im Alter.


    Auch gesellschaftlich akzeptierte Praktiken wie die frühzeitige, sozialversicherungsunschädliche Übertragung des Elternhauses auf die nächste Generation bewegen sich bereits in einem Graubereich.


    Der postulierte Sozialschmarotzer wird im Alter nicht so gut leben wie der Vorsorger. Ich wollte freiwillig nicht auf Grundsicherung leben. Im Pflegeheim wäre der Unterschied in Lebensqualität vielleicht nicht sooo hoch - je nach noch vorhandenen "Ansprüchen" ans Leben.

    Meines Wissens besteht zwar ein grundsätzliches Wahlrecht zwischen Pflegeheimen, selbst wenn das Sozialamt zahlt, dies ist aber durch Angemessenheitsprüfungen beschränkt. Bei Heimen gibt es deutliche Unterschiede und bei manchen besseren zahlt das Sozialamt weniger, z.B. keine Miete, oder gar nicht. Mit eigener Vorsorge kann man vielleicht das Bleiben in der eigenen Umgebung finanzieren - falls man das einem Heim vorzieht.

  • Ich würde es sowohl Fred als auch Paulo gönnen, dass sie in einer Welt erwachen, in der die Menschen vom gleichen Charakter sind wie sie. Fred kommt in eine Welt voller fredminded Menschen und Paulo in eine Welt mit paulominded Menschen.


    Eine der beiden Welten dürfte etwas lebenswerter sein als die andere.

  • Anderes Beispiel: A = Schwanger, arbeitslos, Lebensversicherung, etwas gespart.

    B = schwanger und arbeitslos, nichts gespart.

    A. Hat noch ein Grundschulkind.


    Beide vom Vater getrennt in Schwangerschaft, übergangsweise abhängig vom Sozialamt.


    A muss Lebensversicherung (10 Jahren bereits eingezahlt) und Ersparnisse aufbrauchen. Obwohl nach Vaterschaftsklage Unterhalt kommt (gutes Einkommen vorhanden), besteht Sozialamt auf das Vorgehen, also Unterstützung nur Darlehen.


    B bekommt alles darlehensfrei geschenkt.

  • Und B wäre jetzt deine bevorzugte Variante ?

  • Ist halt Teil der klassischen Wette auf die Zukunft.

    Sparen & jahrelang leben wie ein Mönch

    ...um drei Tage vor Rentenbeginn vom Auto überfahren zu werden etc.


    Meine Mutter ist seit letztem Jahr im Heim, nichts Besonderes.

    Alles sauber und freundlich in der sächsischen Provinz.

    Kosten aktuell: 4,2k €/Monat =O


    Mit:

    1. Pflegegrad 4
    2. Rente
    3. Wohngeld
    4. Sozialhilfe zur Pflege

    bleiben dann ~130€ /Monat "übrig" für kleine Extras wie Friseur, Fußpflege,

    mal ein paar Blumen oder ein neues Kleidungsstück, nach 45 Jahren Arbeit (davon 32 Jahre in der DDR).


    Toll, oder? X/

    "If you pay peanuts, you get monkeys!"

    (James Goldsmith)

  • Eine BU hat natürlich keinerlei Einfluss auf die Bafög-Förderung, ist Paolo unter 30, darf er 15000€ förderunschädlich besitzen, ist er älter, sogar 45000€.

    So oder so steht Fred also schlechter da und der Staat ist gar nicht so übel. 😉

  • Und weil viele in Deutschland hier der sozialen Hängematte fröhnen gäbe es bei mir nur Naturalien anstatt Geld. Keiner soll hungern und auch ein Dach überm Kopf. Auch gäbe es bei mir kein Kindergeld, sondern dafür Schulspeisung, alle Lehrmittel, evtl. Schulkleidung, Kita etc. Frei. Es ist hier wirklich ein Problem das sich einfache Arbeit vom Nichtstun kaum finanziell unterscheidet, aber hier ist der Staat gefordert nachzubessern.

  • Frau A hat mit einem Kind bei Beziehung von Bürgergeld (Sozialhilfe) ein Schonvermögen von 20000€, sobald das zweite Kind geboren ist, 30000€. Ich bezweifle, dass die LV schon in so jungen Jahren so massiv bespart wurde, dass das Schonvermögen überschritten wird. Ist die LV als Alterssicherung gedacht, wird sie sogar gar nicht berücksichtigt und belastet nicht mal das Schonvermögen.

    Doch nicht so schlecht, der böse Staat…

  • Frau A hat mit einem Kind bei Beziehung von Bürgergeld (Sozialhilfe) ein Schonvermögen von 20000€, sobald das zweite Kind geboren ist, 30000€. Ich bezweifle, dass die LV schon in so jungen Jahren so massiv bespart wurde, dass das Schonvermögen überschritten wird. Ist die LV als Alterssicherung gedacht, wird sie sogar gar nicht berücksichtigt und belastet nicht mal das Schonvermögen.

    Doch nicht so schlecht, der böse Staat…

    Das war vor 30 Jahren!

  • Toll oder?

    Was möchtest Du damit kritisieren? Deine Mutter scheint doch angemessen versorgt zu sein, zugegeben, mit wenig Spielraum, sich was zu gönnen. Aber in Ländern ohne soziales Netz hätte sie nur, was Angehörige für sie tun, oder würde irgendwo von sich hinvegetieren oder wäre tot.
    Die Pflegekosten sind hoch und ich weiss auch nicht, ob und wie sich das generell reduzieren liesse. Aber Du musst dazu ja nur bei recht hohem Einkommen beitragen, sonst zahlt alles unser Sozialstaat. Da hilft für jeden, der das noch beeinflussen kann, nur eigene Vorsorge.

  • Und was wäre jetzt deine Variante ? Wie würdest du dir das alles wünschen, z.B. das der Staat grundsätzlich die Heimkosten voll übernimmt, wie wird das dann finanziert, wärst du bereit in der Erwerbsphase deutlich höhere Sozialabgaben zu zahlen. Ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, hab das alles auch mit meiner Mutter durch, musste noch selber jeden Monat Geld zuschiessen.

  • Das war vor 30 Jahren!

    Dann wäre es gut, du schreibst das dazu. Du siehst ja, es wird sofort zum Staats-Bashing missbraucht. Vor 30 Jahren war die RV völlig anders und bereits seit vielen Jahren sind die Regelungen zum Thema Schonvermögen und Altersvorsorge deutlich sinnvoller.