Rumnerden zum Ausführungstag

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    Guten Abend :)

    je tiefer ich in die Welt der ETFs tauche, desto interessanter wird es für mich und hin und wieder stolpere ich über sehr konkrete Fragestellungen. So auch, nachdem ich mir Gedanken über folgendes Video gemacht habe:


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    Hier geht es um den "besten" Tag für die ETF Sparplanausführung. Da ich hierzu bereits eine gute Vorstellung hatte (dachte ich zumindest), haben mich zwei Aussagen im Video verwirrt.


    1) "Die Sparplanausführung zum 01. jeden Monats (Person A) ist besser als zum 15. (Person B), weil Time in the market beats Timing the market." Das ganz konkrete Beispiel: 500€/Monat werden investiert zu 6% jährlicher Rendite, d.h. monatliche Rendite von 0.5% (Person A) vs 0.25% (Person B): 0.25% entspricht 1,25€, die verliert Person B also, weil er am Ende des 1. Monats nur die Hälfte der Zeit investiert war. Soweit so verständlich.

    Jetzt geht aber das Beispiel weiter und sagt, dass Person B dadurch im Jahr 15€ verliert. Im Umkehrschluss wird also sowas gesagt wie: "Person A" ist immer wieder aufs neue "länger im Markt" als Person B. Genau dieser Teil erschließt sich mir nicht. Nach meiner Logik hat Person A einen einmaligen 15-Tägigen Vorteil (konkret hier 1,25€), der aber erlischt sobald Person B investiert ist. Ab hier gibt es langfristig gesehen kein früher oder später investieren, denn die Betrachtung des Zeitpunkts der Ausführung ist plötzlich sehr relativ. Zum 15. eines jeden Monats kann ich sagen, dass Person B schon investiert ist, während Person A noch 15 Tage warten muss. Den Zinseszins-Effekt der 1,25€ jetzt mal vernachlässigt, wäre der Unterschied im Portfolio der beiden Personen nach X Jahren also immer noch genau 1,25€ meiner Meinung nach. Habe ich hier einen Denkfehler?


    2) Die bei Minute 5:10 gezeigte Grafik zeigt die Rendite verschiedener ETFs in Abhängigkeit der Ausführungstage im Monat und ist über die betrachteten ETFs gemittelt. Hier liegen auch die ersten Tage des Monats auf den vorderen Plätzen, während die letzten Tage im Schnitt die schlechteste Rendite gebracht haben. Hier wird auch das Argument von "Time in the market beats timing the market" gebracht. Ich bin mir aber relativ sicher, diese Grafik schon mal gesehen zu haben und hier wurde das ganze etwas anders interpretiert. Nämlich mit im Schnitt minimal höheren Kursen zum Monatsende im Vergleich zum Monatsbeginn. Somit wäre das Argument für bessere Renditen zu Monatsbeginn also der Kauf zu etwas besseren Preisen und nicht das, des Time in the market. Sollte ich mich bei Punkt 1) aber schon irren, ist das Argument des Videos valide (und meine Theorie spielt eine untergeordnete oder keine Rolle).


    Ich wäre euch (wie immer) sehr dankbar über euren Input :)


    LG
    Matthias

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    Ich würde es nicht so kompliziert machen, sondern die Dinge einfach:


    Das Gehalt kommt beispielsweise zum 15. des Monats? Dann Sparplanausführung zum 15. des Monats. Warum sollte man auch warten bis der 1. ist ? Das macht keinen Sinn. Vorallem weiß niemand ob der Kurs am 1. günstiger ist als am 15. Wenn Cash rein kommt gleich investieren. Time in the Market beats timing the market. Und gut ist.


    Ich würde auch keinen Finanzyoutube Quatsch anschauen.

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    Alles gut, mein Sparplan läuft schon länger und Antworten hier werden nichts daran ändern.

    Die Frage war auch rein theoretischer Natur, ob ich hier einen Denkfehler habe oder nicht. Normal schaue ich auch nur die seriösen Kanäle von Finanztip und Finanzfluss :)

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    Zu 1: ein Sparplan sind ja 12 kleine Käufe im Jahr und mit jedem hat du (einmalig) den halben Monat Kurssteigerungsverlust (im Schnitt). Und im nächsten Jahr wieder, weil 12 neue Käufe.


    Oder anders: da geht es um den Nachteil beim Konstrukt "Sparplan" und nicht um jeden einzelnen Kauf.

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    Zitat von John Bogle

    Ich würde auch keinen Finanzyoutube Quatsch anschauen.

    Ich bin eigentlich sehr dankbar, dass es "Finfluencer" auf YouTube gibt. Ich habe vor sechs Jahren damit angefangen und dadurch viel gelernt. Sie halten mich außerdem bei der Stange, auch wenn es eher Quatsch ist und nur der Unterhaltung dient.

    Ich schaue mehr oder weniger regelmäßig Finanzfluss, den Lochner, den Baudzus, den Kommer, Lazy Investors und viele kleinere Kanäle wie oben den auch ab und zu, wenn der Algorithmus es will. Und natürlich Finanztip 😀.

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    Das Problem, was die Finanz-Communities haben ist, dass einfach alles relevante zu dem Thema schon gesagt ist. Um im Gespräch zu bleiben, werden also nun Videos zu jedem kleinsten Themchen produziert. Hauptsache Klicks produzieren...

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    Ich sehe das nicht als Problem. Ich finde die irrelevanten Themen auch interessant.


    Z.B.: Solange ich den Ausführungen von Reinhard Panse zur Korrelation der Arbeitslosenquote zum Aktienmarkt nicht folgen kann, habe ich Lernbedarf.

    Oder wenn Beck über den Zusammenhang zwischen Verbraucherpreisindex und dem Anleihenmarkt spricht.


    Vielleicht ist alles irgendwo erzählt oder steht irgendwo, aber man kann sich meines Erachtens Jahre mit Finanzwissenschaft beschäftigen und man lernt nie aus (wie mit vielen anderen Themen auch). Insofern finde ich Finanz-Content auf YouTube schon sehr nützlich, zumindest interessant.


    Allein auch das Thema Bitcoin ist so komplex (technisch, ökonomisch, politisch), dass ich es noch nicht erfasst habe.

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    Zitat von csh

    Solange ich den Ausführungen von Reinhard Panse zur Korrelation der Arbeitslosenquote zum Aktienmarkt nicht folgen kann, habe ich Lernbedarf.

    Vielleicht liegt es daran:

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    😂

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    Du kannst bitte ein Experiment starten: In 2 verschiedenen Depots denselben ETF besparen. Einmal am 1. und einmal am 15. dann berichte uns einmal jährlich, wie die Performance aussieht. Sicher interessant.

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    Hallo zusammen,

    hat denn jemand dazu inhaltlich was zu sagen und kann die Fragen beantworten? Ja sicherlich eher ein Gedankenexperiment, aber darf ja durchaus interessieren.

    Antworte àla 'so ein Qautsch' sollte man sich einfach sparen, wer nichts Sinnvolles beizutragen hat (...). Nur itschytoo ist bislag darauf thematisch eingegangen.


    Mich würde schon auch interessieren, ob mal über lange Zeit hinweg sagen kann, ob Kurse zum 1. eines Monats meist niedriger als zum 15. oder 23. desselben Monats.

    Und ob Kurse zum 23. des Vormonats durchschnittlich geringer/höher sind als zum folgenden 1....

    Das darf interessieren, und sicherlich wurde das mal recherchiert. Vielleicht mit dem Ergebnis time in the market beats timing the market? Vielleicht kaufen aber auch am 1. eines Monats deutlich mehr Leute und das beeinflusst den Kurs entsprechend?


    VG

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    Hmm, mein Sparplan wurde immer am 20. realisiert, manchmal ging es kurz vorher nach oben und manchmal entgegengesetzt. Einer Börse ist es völlig egal welches Datum gerade ist, es ist einfach nur Zufall welcher Moment der Günstigste ist in seinem Sparplan zu investieren.

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    Hallo,


    bin vor ein paar Monaten über diese Frage gestolpert und hab mir den Link abgespeichert:


    Der beste Tag im Monat, um in einen ETF-Sparplan zu investieren


    Nicht von mir, hab die Daten auch nicht überprüft. Aber ganz interessant.


    Zitat:


    "Habe ich es beispielsweise geschafft, von 2012 bis 2022 monatlich 1000 Euro in den NASDAQ 100-ETF von iShares zu investieren, dann liegen beim besten Ausführungstag (der 3. jeden Monats) am Ende Anteile im Wert von 337873 Euro im Depot. Der schlechteste Ausführungstag (der 31. jeden Monats) ergibt einen Endbetrag von 332627 Euro und somit 5246 Euro weniger. Bei der Investition in den MSCI World-ETF würde der Unterschied zwischen dem besten und schlechtesten Ausführungstag 2359 Euro betragen."

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    Zitat von Sasove

    Mich würde schon auch interessieren, ob mal über lange Zeit hinweg sagen kann, ob Kurse zum 1. eines Monats meist niedriger als zum 15. oder 23. desselben Monats.

    Wir folgen doch alle der Annahme, dass der breite Markt langfristig immer weiter steigt.

    Wenn man jetzt ganz einfach 6%/a auf 12 Monate runterbricht, haben wir 0,5%/Monat.

    Also ja, mathematisch/statistisch sollten die Kurse daher zum 1. niedriger sein als zum 30. des gleichen Monats.

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    Zitat von Mattes1989

    Im Umkehrschluss wird also sowas gesagt wie: "Person A" ist immer wieder aufs neue "länger im Markt" als Person B. Genau dieser Teil erschließt sich mir nicht.

    Das passt aber. A ist jeden Monat 2 Wochen eher investiert, als B. Also verdient er jeden Monat die 1,25€ in diesen 2 Wochen. In der jeweils zweiten Monatshälfte haben A und B gleich viel Geld im Markt investiert.


    Und jetzt setze ich noch einen drauf: In dieser Rechnung sind die Zinseszinsen noch nicht berücksichtigt, denn tatsächlich hat A durch den Zusatzertrag ja auch in der zweiten Monatshälfte etwas mehr investiert, als B.


    Du hast gedanklich ggf. folgenden Fall betrachtet: A investiert am 1.1. 50€ und ab 1.2. 100€ mtl., hingegen B ab 15.1. 100€ mtl.

    Hier wechselt es sich ab, wer höher investiert ist, A immer in der ersten Monatshälfte und B immer in der zweiten Monatshälfte. Entsprechend ist der Vorteil von A praktisch Null.

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    Na ja, wenn ich mir einen beliebigen Zeitraum der Vergangenheit anschaue, dann ist es doch nicht überraschend, dass sich die Rendite abhängig vom Monatsdatum der Sparplanausführung ein ganz klein wenig unterscheidet. Weitere Schlüsse kann man meiner Meinung nach daraus nicht ziehen.

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    Zitat von Sasove

    hat denn jemand dazu inhaltlich was zu sagen und kann die Fragen beantworten?

    Die Fragen kann ich nicht beantworten, aber hier noch ein Video meiner Nischenkanäle zum Thema:


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    Vor kurzem war hier ein Eintrag, da wurde gejammert, weil alle Sparpläne am 1. ausgeführt werden.

    Und wenn der Sparplan am ersten eines Monats ausgeführt werden soll, dann gebraucht es eine Bank/Broker die auch an diesem Tag kaufen, was zum Beispiel Scalable nicht macht. Dort geht nur der 19. eines Monats.

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    Das nenne sich wohl "turn of the month" Effekt.

    Wenn alle am gleichen Tag kaufen, dann steigt die Nachfrage an diesem Tag - unabhängig von sonstigen Markteinflüssen auf die Kurse.

    Müsste der Kaufpreis dann nicht höher sein? Bzw. die Menge der Anteile, die man für eine fixe Ansparsumme bekommt, kleiner sein?

    Ausserdem ist ein kalkulierbares Kaufvolumen für andere aktive Anleger bestimmt nicht uninteressant(?!)