Gibt es denn realistische Szenarien, in denen eine ETF-Dividenden-Strategie gegenüber der "klassischen" Anlage mit thesaurierenden ETFs langfristig im Vorteil ist?
Also vom psychologischen Faktor (Motivation etc.) mal abgesehen...
Zumindest in der Vergangenheit gab es durchaus solche Zeiträume. Das Problem ist aber, dass niemand weiß, ob/wann es zukünftig wieder so eine Phase gibt.
Und so eine Strategie kann eben auch in die Hose gehen, wenn Du genau zum falschen Zeitpunkt investierst.
Auch spielt es eine Rolle, ob ich einmalig eine größere Summe investiere (z.B. Zahlung einer Lebensversicherung, Erbe, usw.) oder ob ich jeden Monat meinen Sparplan füttere.
Hier mal im Vergleich 2 Indizes: MSCI ACWI IMI vs. Stoxx Global Select Dividend 100
Backtesting for the European index investor
Spiel einfach mal etwas mit den Startzeitpunkten und Einmalzahlung vs. Sparplan.
PS: Auf beide Indizes gibt es erst seit 2008/2009 investierbare Produkte (ETF). Und genau das ist auch das Dilemma der Finanzindustrie. Produkte kommen dann auf den Markt, wenn die dahinterliegende Strategie in der Vergangenheit gut gelaufen ist.
Nur ist eine gute Rendite in der Vergangenheit eben keine Aussage für die Rendite der Zukunft!
Ich investiere einfach in einen marktbreiten ETF. Die sind günstig (TER) von vielen Anbietern verfügbar und ich bekomme damit ziemlich genau die durchschnittliche Aktienmarktrendite. Und ich muss mir keine Gedanken darüber machen, ob nun dieses/jenes besser/schlechter läuft. Damit liegt man als Anleger doch ohnehin zumeist daneben.