Wie sieht euer ETF-Portfolio aus

  • Andererseits werden ja beim Ausschütter die Ausschüttungen voll versteuert, während beim Thesaurierer die Gewinnanteile an den Verkäufen nur zu 70%; bzw. 70% der Geweninne werden voll versteuert ?

    Ich glaube hier wurde schon sehr häufig erklärt, dass die Ausschüttungen eines Aktien-ETF AUCH der Teilfreistellung unterliegen !!!

  • Und ich "suche" noch immer nach den hier und anderortes hin und wieder geäußerten Vorteilen ausschüttender ETFs und insofern wird es wohl auch hier noch erlaubt sein, ein wenig laut zu denken bzw. vor sich hinzumurmeln, insbesondere in einem Forum, welches in seiner Masse u.a. aus dem Wiederkäuen bereits vielfach Gesagtem besteht; wozu im Übrigen auch ein Großteil deiner Beiträge gehört 😉 Was ich im Übrigen zero kritisiere. Warum so genervt-aggressiv?

  • Vielleicht ist es wie im Straßenverkehr. Bei Rückkehr der sommerlichen Hitze müssen sich erstmal alle wieder an die neuen Temperaturen gewöhnen ⛱️

    Wir wären ja nicht in Deutschland, wenn alles nicht wenigstens etwas zu überbürokratisiert wäre: wenn wir von ETF sprechen, dann zuallermeist von Aktien ETF. Also solchen mit mindestens 51% Aktien im Bestand des Fonds. Und diese Aktien-ETF haben die sehr angenehme Möglichkeit der Teilfreistellung ihrer Erträge. Die Teilfreistellungsquote TFQ beträgt 30%. D.h. es sind nicht volle 100% sonder nur 100-30 macht 70% der Erträge für die Kaptitalertragssteuer relevant. Das spielt es keine Rolle ob wir von Ausschüttungen oder Gewinn bei Verkauf sprechen, die TFQ ist in beiden Fällen anzuwenden. Und in diesem Sinne ist die Vorabpauschale auch nur auf den fiktiven 70%-Ertrag anzuwenden.

    Aber Achtung, die Zahl 70% begegnet uns noch ein zweites Mal. Ist aber eine andere 70 als die von der TFQ. Denn wenn wir die VAP bestimmen möchten, dann müssen wir zuerst den Basisertrag berechnen. Und hier ist einfach fix vorgegeben Basiszins mal 0,7. das wären also für 2025: 2,53% * 0,7 = 1,77%. Und dann mal Wert des ETF Bestands zum 1. Januar ist der Basisertrag. die VAP als fiktiver Ertrag bei einem Aktien-ETF ist dann typischerweise einfach Basisertrag minus Teilfreistellung, also Basisertrag nochmal mal 0,7.

  • Bloß warum wird hier irgendwie immer ignoriert das eine Dividende 100% Gewinn ist, eine Auszahlung aber nicht und somit eben mehr versteuert wird, auch wenn es die Teilfreistellung immer gibt. Aber es ist eben ein Unterschied ob diese auf eine komplette Divvidende angewandt wird oder nur den Gewinnteil einer Auszahlung.

  • Bloß warum wird hier irgendwie immer ignoriert das eine Dividende 100% Gewinn ist, eine Auszahlung aber nicht und somit eben mehr versteuert wird, auch wenn es die Teilfreistellung immer gibt. Aber es ist eben ein Unterschied ob diese auf eine komplette Divvidende angewandt wird oder nur den Gewinnteil einer Auszahlung.

    Die Diskussion hatten wir erst kürzlich ziemlich ausführlich. Leider ist es mit der Versteuerung auf den Gewinnteil der Auszahlung nicht getan.

  • Wegen Vorabpauschale? Die greift aber nicht in jeder Marktlage gleich. Und wenn ich wie beim Ausschütter selbst auszahle fällt wie auch nicht an, meine ausgezahlten Antwile sind aber eben nicht 100% Gewinn. Klar hat man dann im Depot später mehr mal zu versteuern, aber später ist immer besser wie sofort.

  • Wegen Vorabpauschale? Die greift aber nicht in jeder Marktlage gleich. Und wenn ich wie beim Ausschütter selbst auszahle fällt wie auch nicht an, meine ausgezahlten Antwile sind aber eben nicht 100% Gewinn. Klar hat man dann im Depot später mehr mal zu versteuern, aber später ist immer besser wie sofort.

    Das stimmt nur solange man es nicht wirklich nachrechnet.

  • Das spielt es keine Rolle ob wir von Ausschüttungen oder Gewinn bei Verkauf sprechen, die TFQ ist in beiden Fällen anzuwenden.

    Dieser Punkt ist mir tatsächlich entgangen bzw. habe ich das aus diversen, gefühlt gegenläufigen Darstellungen, anders wahrgenommen. Werde bei Gelegenheit noch einmal versuchen zu rekonstruieren, wie ich zu dieser offenkundigen Fehlwahrnehmng gekommen bin. Zeigt aber auch, weshalb Wiederholung nichts Schlechtes sondern von Vorteil ist. bzw. sein kann.

  • Andererseits werden ja beim Ausschütter die Ausschüttungen voll versteuert, während beim Thesaurierer die Gewinnanteile an den Verkäufen nur zu 70%; bzw. 70% der Geweninne werden voll versteuert ?

    Da stimmt was nicht! in deinen Worten.

    Wenn es ein Aktien-ETF ist oder größer 50% Aktien beinhaltet,
    -dann wird bei einem Ausschütter 70% der Ausschüttung versteuert.

    Bei einem Aktien-ETF oder wenn der Aktienanteil größer 50% ist, dann werden bei Verkäufen, egal ob es ein Ausschütter oder ein Thesaurier ist, 70% des Gewinnanteils des Verkaufes versteuert.

    Doppelpost, da ich die nächste Seite nicht gesehen hatte, hab ich auf die alte Meldung reagiert.
    Aber kansis freut sich vielleicht drüber ;) ist ja sozusagen Training.8)

  • Die Steuer auf die Vorabpauschale läge bei nem 500k Depot (was viele hier nie erreichen werden) bei ca. 1k € Steuern. Ist jetzt nicht nichts aber bei nem Vermögen von 500k, wird man die tausend sicher irgendwo locker machen können.

  • Die Steuer auf die Vorabpauschale läge bei nem 500k Depot (was viele hier nie erreichen werden) bei ca. 1k € Steuern. Ist jetzt nicht nichts aber bei nem Vermögen von 500k, wird man die tausend sicher irgendwo locker machen können.

    Ich komme bei einer überschlägigen Rechnung auf ca. 2.100 Euro, die real zu zahlen sind.
    Aber vielleicht ist das eher ein Thema für die Vorabpauschalen-Fetischist:innen….

  • Der aktuelle Zinssatz sind 2,55%, davon Faktor 0,7. Sind 1,785%. Davon sind nur 70% steuerpflichtig. Ergibt einen effektiven Zinssatz von 1,2495%.

    500k * og Satz ergibt einen Ertrag von 6247,50€. Davon 1000€ Sparerpauschbetrag ab ergibt 5247,50€.

    Ich hatte in meiner überschlägigen Rechnung die Teilfreistellung doppelt mit drin. Die Steuer läge dann bei 1.431,50€ (wenn nicht in der Kirche). Halte ich bei nem 500k Depot für Luxusproblem, wenn ich von 7% jährliche Rendite ausgehe, was dann 35k entspräche.


    Aber klar: Man muss sich drum kümmern.

  • Also ich kann ehrlicherweise nicht nachvollziehen wie man bei 100k vorhandenem Kapital + 10-15 Nettomonatsgehältern on top einen Immokredit zu 4% - in Worten "vier Prozent" - aufnehmen kann.

    Nun ja, die Alternative wäre gewesen, für die Immo-Sanierung 2023 das Depot (damaliger Wert ca. 90k+) komplett aufzulösen und zusammen mit allen(!) Barrücklagen dafür zu verwenden.

    Problem 1: Auch das hätte für die Baukosten nicht ausgereicht. Problem 2: Wovon dann das hier bezahlen:

    ... Sohnemanns Umzug/Studium/Ausbildung wenigstens zum Teil ... 3 ältere Autos (EZ 2010, 2015, 2018) im Bestand ...

    Also absehbare/recht wahrscheinlich eintretende, dauerhafte Ausgaben bzw. größere Ersatzanschaffungen in den kommenden 1-5 Jahren...?

    Ich weiß nicht, wie andere das machen, aber ich bemesse meine Barreserven am liebsten so, dass meine Familie auch mehr als einen 'Finanz-GAU' gleichzeitig leidlich gut überstehen könnte, z.B. innerhalb von 3 Monaten sterben 2 Autos unwiderbringlich UND mein Sohn will in einer sackteuren Stadt studieren...oder meine Frau verliert ihren Job UND mein Sohn setzt sein Auto an die Wand...oder...oder...oder... Und das OHNE ein bestehendes Depot für die Rente (gebildet aus Geld, das ich idealerweise nie brauchen sollte) antasten zu müssen.

    Wie jemand in dieser Situation vorgeht, hängt wohl ab von der jeweiligen Lebenssituation (als kinderloser 35-Jähriger hätte ich es auch anders gemacht, klar) und vom individuellen Sicherheitsbedürfnis.

    Da ist dann die strikt rationale Betrachtung (wie wahrscheinlich ist es, dass mein Portfolio nach Kosten und Steuern im Schnitt besser rentiert als 4% p.a.) gar nicht mehr das Entscheidende.

    Und ob die Alternative 'all-in eigengenutzte Immobilie' wirklich so smart gewesen wäre, weiß ich nicht... :/

    Wie bestimmen eigentlich andere hier die Höhe ihrer Barreserven? Rein pauschal (X bis Y Nettomonatsgehälter)? Nach 'Worst-Case'-Gedanke? Oder ganz anders?

  • Ich komme bei einer überschlägigen Rechnung auf ca. 2.100 Euro, die real zu zahlen sind.
    Aber vielleicht ist das eher ein Thema für die Vorabpauschalen-Fetischist:innen….

    Man muss sich eben darum kümmern, dass zum Jahresanfang genug Geld für die Steuer auf die Vorabpauschale auf dem Konto liegt. Aber das muss man auch bei Ausschüttern. Auch da wird zusätzlich eine Steuer auf die Vorabpauschale fällig, wenn die Steuer auf die Ausschüttungen niedriger ist. In den letzten Jahren war das bei einem 08/15-Welt-ETF meist nicht der Fall, aber das kann sich künftig ändern, wenn der Basiszins steigt und/oder Ausschüttungsquoten sinken. Überwachen muss man es also so oder so.

  • Man muss sich eben darum kümmern, dass zum Jahresanfang genug Geld für die Steuer auf die Vorabpauschale auf dem Konto liegt. Aber das muss man auch bei Ausschüttern. Auch da wird zusätzlich eine Steuer auf die Vorabpauschale fällig, wenn die Steuer auf die Ausschüttungen niedriger ist. In den letzten Jahren war das bei einem 08/15-Welt-ETF meist nicht der Fall, aber das kann sich künftig ändern, wenn der Basiszins steigt und/oder Ausschüttungsquoten sinken. Überwachen muss man es also so oder so.

    Klar kann es auch bei Ausschüttern zur Besteuerung einer Vorabpauschale kommen. Tatsächlich habe ich den ISHS-MSCI NTH AMERICA DLD FUNDS als Altfonds von 2008 im Depot mit nur ca. 0,9 % Ausschüttung. Das ist aber auch der einzige, bei dem nennenswert Steuern auf die Vorabpauschale anfällt. Sollten die Zinsen tatsächlich stark steigen, wäre der Fall natürlich auch für andere Fonds denkbar. In jedem Fall ist die Belastung selbst dann beim Ausschütter kleiner, was die Chance erhöht, dass der Pauschbetrag das ganze abfedert.

    NotCroesus Dein Notgroschen ist schon recht groß dimensioniert denke ich.

    Grundsätzlich hängt die vernünftige Größe von der persönlichen Situation ab. Wer nicht in der Lage ist, den Verlust eines PKW zu stemmen, braucht eine höhere Rücklage als beispielsweise jemand mit stabilem doppeltem Einkommen, wo man auch mit einem Gehalt noch gut über die Runden kommt und auf dem Depot ein größeres Altersvorsorgedepot angespart wird. In dem Fall könnte man den Notgroschen sogar auf null runterfahren.

    Nimm mal an, Du erhöhst den Notgroschen lebenslang um den Kaufpreis eines Autos, dann hast Du über die entgangene Rendite in all den Jahren Opportunitätskosten im sicherlich fünfstelligen Bereich. Wenn Du demgegenüber bereit bist, bei einem ungeplanten Autokauf notfalls auf ein Leasing umzusteigen, sparst Du Dir diese Vorratshaltung und kannst die Rate aus den gesparten Opportunitätskosten finanzieren. Bei einem geplanten Autokauf hat man je eh keinen Notfall, genauso wenig wie bei einem geplanten Urlaub. Für solche Events ist der Notgroschen ja nicht gedacht. Den Todes- oder Pflegefall eines Elternteils wirst Du auch nicht mit einer 12-Monatsreserve abfangen können. Auch hier ist der Notgroschen das falsche Instrument. Statt dessen nimm ein paar Euros in die Hand für entsprechende Lebensversicherungen. Die sind ja tatsächlich vergleichsweise günstig zu bekommen, wenn sie nicht ewig laufen.

  • Zitat

    Im Januar 2025 hast Du für 10.000 Euro Fondsvolumen maximal 46 Euro Steuern bezahlt. Bei Aktien-ETFs waren es 33 Euro pro 10.000 Euro Fondsvolumen.

    Also das sind doch nur Peanuts! 33 Euro je 10.000 Anlagekapital.

    Du meine Güte 0,33% und darüber muss man nachdenken?

    Ich geb jeden Tag mehr Geld für irgendwelchen Blödsinn aus - und hier haben wir sogar Steuern, die per Definition der Allgemeinheit zugute kommen! Also ich mach mir da keinen Kopf drüber. Ich halte sowieso immer genügend Barmittel auf meinem Verrechnungskonto vor und werde diesen Steuerabzug wahrscheinlich nicht einmal bemerken.