Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Können wir uns darauf einigen, dass die gesetzliche Rente für viele Leute ein zentraler Eckpfeiler ihrer Altersvorsorge ist? 8)

    Eckpfeiler würde ja grundsätzlich dann schon bedeuten, es gäbe auch andere Ecken. Und im Jahre 24 nach Verkündigung des Altersvermögensgesetzes sollte sich so langsam auch hinreichend herumgesprochen haben, dass die Existenz anderer Ecken sinnvoll und notwendig sind. Für die, bei denen es sich nicht herumgesprochen hat, steht das auf der Renteninformation doch auch jedes Jahr nochmal mit drauf.

    Ja, es gibt auch Fälle, bei denen selbst 10 oder 25 Euro monatlich für so eine weitere Ecke nicht bzw. nicht immer möglich waren, und ja, die Angebote (Riester, ETFs...) waren über diese 24 Jahre auch nicht immer und ewig die gleichen, leicht erreichbaren oder erfolgreichen Möglichkeiten, sich weitere Ecken aufzubauen. Aber in vielen Fällen wäre eben doch mehr außerhalb der GRV möglich (gewesen), wäre der Bürger wenigstens leidlich so aufmerksam, wie er meint mündig zu sein... Und genau diese Fälle schreien dann womöglich auch am lautesten nach dem Staat wenn sie merken, dass der erste Rentenbescheid plötzlich nicht die Höhe des letzten Gehalts (wenns denn eins gab) erreicht.

    Dass weite Teile der Politik meinen, bei der Rente diesen Teil der Bevölkerung als Wähler nicht vor den Kopf hauen zu können, sondern manche Parteien/Personen sich dafür sogar lieber den Teil, der die anderen Säulen an Altersvorsorge genutzt hat, heraussucht, spricht zum einen nicht für diese Politiker (oder im Falle von Fratzscher sog. "Experten"), zum anderen aber auch nicht unbedingt für unsere Gesellschaft.

  • Ich muss da wieder eine Lanze für Leute brechen, die das in jungen Jahren oder auch später nicht können. Krankheit, Kinder, Unfall, arbeitslos, Scheidung, simpel Dummheit, Szenarien gibt es viele. Ich war eine Mischung aus "hab kein Geld" und "keine Ahnung". In der Schule kein Wort vom Sparen und Rendite. Rente??? Das ist was für alte Leute! Und dann läuft das Leben unrund und "Hoppla" schon so spät?!

    Mir ist klar, dass die Leute immer irgendwelche Gründe haben. Zu 80 bis 90% ist das aber Ahnungslosigkeit, Dummheit, Kaufsucht etc. Für diese Leute will ich aber nix von meiner Rente oder meiner Altersvorsorge abgeben. Und um die echten "Sozialfälle" soll sich bitte "der Staat" mit seiner Grundsicherung im Alter kümmern. Und das tut er ja bereits.

    Ich für meinen Teil predige meine beiden Kindern jedenfalls, dass sie mindestens 15% vom Netto in Aktien-ETF sparen sollen. Der, der bereits Geld verdient, tut dies bereits. Und die, die demnächst mit dem Geld verdienen beginnen wird... gibt sehr gerne Geld aus und da zweifle ich, ob meine "Predigt" durchdringt. Aber wenn bei ihr die Altersarmut durchschlägt, bin ich zum Glück nur noch Asche und bekomme das nicht mit.

  • Eckpfeiler würde ja grundsätzlich dann schon bedeuten, es gäbe auch andere Ecken. Und im Jahre 24 nach Verkündigung des Altersvermögensgesetzes sollte sich so langsam auch hinreichend herumgesprochen haben, dass die Existenz anderer Ecken sinnvoll und notwendig sind. Für die, bei denen es sich nicht herumgesprochen hat, steht das auf der Renteninformation doch auch jedes Jahr nochmal mit drauf.

    Ja, es gibt auch Fälle, bei denen selbst 10 oder 25 Euro monatlich für so eine weitere Ecke nicht bzw. nicht immer möglich waren, und ja, die Angebote (Riester, ETFs...) waren über diese 24 Jahre auch nicht immer und ewig die gleichen, leicht erreichbaren oder erfolgreichen Möglichkeiten, sich weitere Ecken aufzubauen. Aber in vielen Fällen wäre eben doch mehr außerhalb der GRV möglich (gewesen), wäre der Bürger wenigstens leidlich so aufmerksam, wie er meint mündig zu sein... Und genau diese Fälle schreien dann womöglich auch am lautesten nach dem Staat wenn sie merken, dass der erste Rentenbescheid plötzlich nicht die Höhe des letzten Gehalts (wenns denn eins gab) erreicht.

    Dass weite Teile der Politik meinen, bei der Rente diesen Teil der Bevölkerung als Wähler nicht vor den Kopf hauen zu können, sondern manche Parteien/Personen sich dafür sogar lieber den Teil, der die anderen Säulen an Altersvorsorge genutzt hat, heraussucht, spricht zum einen nicht für diese Politiker (oder im Falle von Fratzscher sog. "Experten"), zum anderen aber auch nicht unbedingt für unsere Gesellschaft.

    Es geht aber gerade um die Kombination von "zentral" und "Eckpfeiler". Das war ja kein Unfall meinerseits.

  • Ich sehe ein freiwilliges sparen für die Rente auch eher kritisch, der Großteil der Leute hier im Forum wird das sicher tun. Allerdings sind wir hier nur ein sehr geringer Teil der deutschen Bevölkerung, selbst wenn 80% der deutschen das tun, fallen mehrere Millionen in ein Rentenloch, unabhängig davon ob sie nichts sparen können oder wollen. Man muss sich nur mal umhören wie viele Anlagen in Aktien, ETFs und ähnlichen Produkten noch mit Lotterie verglichen. Sicherlich kann man das mit fehlender Finanzbildung abtun, ich würde es eher als Desinteresse bezeichnen, oder den Drang nach Gütern. Daher würde ich eine Aufgabe der Zwangszahlung in ein Rentensystem, wie das auch immer aussehen mag, strikt ablehnen. Hiermit würden Sozialleistungen deutlich steigen und die die ihre Vorsorge geleistet haben mit ihren Steuern für den anderen Teil zur Kasse gebeten werden.

  • Die Bürger haben ja heute auch schon ziemlich viele Freiheiten. Das Rentensystem ist in D so aufgebaut, dass man eine relativ niedrige Rente bekommt. Man könnte auch eine höhere Rente zahlen, müsste dann aber die Beiträge erhöhen.

    Jedem Bürger muss klar sein, dass er mit seiner Rente in ein tiefes Loch fällt, wenn er nicht privat vorsorgt. Im Grunde ist das wie eine Waage. Links liegt ganz viel und rechts liegt viel zu wenig. Ich müsste möglichst schon mit meinem ersten Einkommen beginnen, einen bestimmten %-Satz meines Nettoeinkommens (meinetwegen 15%) auf die rechte Seite zu packen, damit ich die Waage ins Gleichgewicht bekomme.

    Fange ich später an, muss ich deutlich mehr in der verbleibenden Zeit rüberpacken.

    Und wenn ich als freier Bürger entscheide, dass ich ganz spät oder gar nicht gegen meine Rentenlücke spare, ist das okay. Aber dann soll bitte nicht der Staat kommen und sagen, dass die sparsamen Altersvorsorger doch bitte schön was an die abgeben sollen, die alles in jungen oder mittleren Jahren verkonsumiert haben.

    Ich beziehe mich auf deinem Beitrag, in dem noch kein Wort von "echten Sozialfällen" stand. Deine Aussage hier zusammengefasst: Jeder weiß, was ihn erwartet nichts gespart, Pech gehabt.

    Und ich habe gespart, müsste also auch abgeben unter der tollen Soli Idee. S. meine vorigen Beiträge: das sehe ich nicht ein und finde es nicht fair, nach all dem Sparen. Schlimm genug, dass jedes Jahr Kap und Soli abgeschöpft werden vom notwendigen Depot zum Aufbessern der kleinen Rente.... Ich wiederhole mich... Aber da bin ich nicht die Einzige 😉

  • Ich sehe ein freiwilliges sparen für die Rente auch eher kritisch, der Großteil der Leute hier im Forum wird das sicher tun. Allerdings sind wir hier nur ein sehr geringer Teil der deutschen Bevölkerung, selbst wenn 80% der deutschen das tun, fallen mehrere Millionen in ein Rentenloch, unabhängig davon ob sie nichts sparen können oder wollen. Man muss sich nur mal umhören wie viele Anlagen in Aktien, ETFs und ähnlichen Produkten noch mit Lotterie verglichen. Sicherlich kann man das mit fehlender Finanzbildung abtun, ich würde es eher als Desinteresse bezeichnen, oder den Drang nach Gütern. Daher würde ich eine Aufgabe der Zwangszahlung in ein Rentensystem, wie das auch immer aussehen mag, strikt ablehnen. Hiermit würden Sozialleistungen deutlich steigen und die die ihre Vorsorge geleistet haben mit ihren Steuern für den anderen Teil zur Kasse gebeten werden.

    Es müsste ein Schulfach sein: Geldanlage, Altersvorsorge! Aber nein....

  • Es müsste ein Schulfach sein: Geldanlage, Altersvorsorge!

    Definitiv ja. Und die zweite Unterrichtsstunde fängt idealerweise an mit der Frage: Wenn ein Land die Entsorgung seines Atommülls zu hohem Anteil durch Aktien finanzieren will, und die Rücklagen für Beamtenpensionen zu teils hohen Anteilen in Aktien investiert hat, was spricht dann eigentlich objektiv noch dagegen, das zu einem gewissen Anteil auch mal bei den Renten so zu tun?

    Wer nachts von Heidi oder Jette träumt, geht dann vielleicht lieber Kreide holen, aber der Großteil dürfte dann vor der nächsten Pausenglocke schon merken, dass das eigentlich längst keine objektiv geführte Debatte mehr ist, sondern ein Paradebeispiel politischer Widersprüchlichkeit.

  • Sehe ich auch so. Grundkenntnisse über Geld, Anlage, Schulden und Inflation müssen gelehrt werden und auch nicht erst in der Oberstufe.

    Und wer soll das überzeugend vermitteln? Beamtetes Lehrpersonal? Wer schreibt den Lehrplan dazu? Und wird der in allen Bundesländer gleich sein? Kann ich davon ausgehen, dass Bayern der Vermittlung dieses Lehrstoffs positiver gegenübersteht als Mecklenburg-Vorpommern, um mal die Protagonisten mit der höchsten und der niedrigsten Aktienquote in der Bevölkerung zu nennen?

    Ich würde das Thema "Ich starte in den Beruf, was ist wichtig für meine Zukunft?" in die entsprechenden Abschlussklassen bringen.

    In jüngeren Jahren geht das unter, vor allem wenn die schwächeren Schüler das Thema dick haben, weil sie mit Aufgaben genervt werden : "Wie viel Prozent von 1.234.567,89 € müsste Max jedes Jahr zu einem Zinssatz von 0,00372% anlegen, damit er in genau 132 Jahren sein Vermögen verdoppelt, wenn außerdem jedes Schaltjahr am 29. Februar noch ein zusätzlicher Cent dazugegeben wird"

  • Und wer soll das überzeugend vermitteln? Beamtetes Lehrpersonal? Wer schreibt den Lehrplan dazu? Und wird der in allen Bundesländer gleich sein? Kann ich davon ausgehen, dass Bayern der Vermittlung dieses Lehrstoffs positiver gegenübersteht als Mecklenburg-Vorpommern, um mal die Protagonisten mit der höchsten und der niedrigsten Aktienquote in der Bevölkerung zu nennen?

    Ich würde das Thema "Ich starte in den Beruf, was ist wichtig für meine Zukunft?" in die entsprechenden Abschlussklassen bringen.

    In jüngeren Jahren geht das unter, vor allem wenn die schwächeren Schüler das Thema dick haben, weil sie mit Aufgaben genervt werden : "Wie viel Prozent von 1.234.567,89 € müsste Max jedes Jahr zu einem Zinssatz von 0,00372% anlegen, damit er in genau 132 Jahren sein Vermögen verdoppelt, wenn außerdem jedes Schaltjahr am 29. Februar noch ein zusätzlicher Cent dazugegeben wird"

    Gut, ich entnehme deinem Post es könnte bei der Vermittlung des Stoffs Probleme geben, also lassen wir das lieber ganz bleiben. Passt ja eigentlich haargenau zum Denken in dieser Republik.

  • Habe mal einen Blick auf den aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung (Finanzminister Lars Klingbeil (SPD)) geworfen. Für die Gesetzliche Rentenversicherung sind dabei 127,8 Milliarden Euro angesetzt. Bei sachlich-nüchterner Betrachtung kann man auch sagen "Mehr für die Rente als für Investitionen" ...

    Und da fehlen immer noch die ca. 40 Mrd €, die die DRV auf die Versprechen der Politik als sogen. versicherungsfremde Leistungen zu zahlen hat.
    Sovereign ohne diese versicherungsfremden, von der Politik aufgebürdeten Leistungen, könnte sich die DRV selbst tragen und bräuchte keine Zuzahlungen.

  • Zu dem Thema noch folgendes:

    Auch wenn die Weichen bereits in der Zeit von Norbert Blüm hätten umgestellt werden müssen, sollte noch heute ein Kapitalstock in der GRV angelegt werden. Wenn der politische Wille da ist, findet sich auch Geld. Zudem Einrichtung eines steuerfreien Depots für die Jungen, wenn sie es in die Altersvorsorge stecken, und nur dann!
    Das wäre ein hybrider Ansatz um die Altersversorgung besser aufzustellen

  • Können wir uns darauf einigen, dass die gesetzliche Rente für viele Leute ein zentraler Eckpfeiler ihrer Altersvorsorge ist?

    Eckpfeiler würde ja grundsätzlich dann schon bedeuten, es gäbe auch andere Ecken.

    Ecken gibt es genug, nur die Pfeiler dazu sind marode.
    - Die gesetzliche Rente (DRV) wird mehr kaputt geredet und kaputt politisiert als nötig.
    - Das Riestern war zu Anfang schön gedacht, hat aber nur Versicherungsunternehmen geholfen Geld zu verdienen.
    - Die bAV wurde auch äußerst unglücklich gebaut. Es gibt sie bei echt großen Firmen, aber sonst wurde hier staatlich gefördert den Versicherungsunternehmen erlaubt die gesammte Sahne abzuschöpfen um dann den Arbeitnehmern nur noch einen Rest von Magermilch zu gönnen.
    - Das private Sparen wird nicht entsprechend gelehrt/gefördert. Nur über Versicherungen und Banken, wo diese auch wieder den größten Rahm abschöpfen. Hier sind nur ETF-Anlagen ausgenommen, die aber auch nicht renten/altersgesichert angelegt werden können.

    Wenn dann die Altersvorsorge nur auf 2 Pfeilern steht.
    - DRV Rente (Zwangsweise selbst erwirtschaftet)
    - eigenes Depot (Freiwillig selbst erwitschaftet)
    dann sind diese sozialistischen DIW-Verteilungsgedanken doch sehr zerstörerisch.

  • Es müsste ein Schulfach sein: Geldanlage, Altersvorsorge!

    Sehe ich ganz ähnlich.

    Die Frage wäre nur, wer dann die zu lernenden Inhalte definiert und liefert:

    Der Staat ? Ein staatliches Ministerium ? Die staatliche Notenbank ? Die Gesetzliche Rentenversicherung ? Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ? Verbeamtete Lehrer ? ...

    Oder die Sparkassen ? Die Genossenschaftsbanken ? Die privaten Banken ? Das Deutsche Aktieninstitut ? Eine Fondsgesellschaft ? Der Verband der Lebensversicherer ? Ein Verband der Immobilienmakler ? Ein Verband der Edelmetallhändler ?


    Nur am Rande: Mit 16 verschiedenen Lehrplänen für 16 verschiedene Bundesländer ?

    Siehe schon hier:

    Siehe nur das Beispiel Bildung bzw. Bildungspolitik: Obwohl Deutschland ein eher sehr rohstoffarmes Land ist (Erdöl, Kupfer, Eisenerz, Aluminium (Bauxit), Zinn, seltene Erden, Gold, Diamanten usw.) ist Bildung (als "Rohstoff der Köpfe") keine (Chef)Sache des Bundes - sondern eine regionale Angelegenheit der 16 Bundesländer (und das auch nach je nach Zusammensetzung der gerade aktuellen Landesregierung). Wenn man hier beispielsweise über die "Grenze" von Hessen nach Bayern radelt, liegen fast "Welten" im schulischen Standard und Leistungsniveau dazwischen (und das ist seit Jahrzehnten so). Um von der Ratio "Bayern" vs andere Bundesländer (bzw. Stadtstaaten) wie "Bremen oder Berlin" gar nicht erst zu reden.

  • Zu dem Thema noch folgendes:

    Auch wenn die Weichen bereits in der Zeit von Norbert Blüm hätten umgestellt werden müssen, sollte noch heute ein Kapitalstock in der GRV angelegt werden. Wenn der politische Wille da ist, findet sich auch Geld. Zudem Einrichtung eines steuerfreien Depots für die Jungen, wenn sie es in die Altersvorsorge stecken, und nur dann!
    Das wäre ein hybrider Ansatz um die Altersversorgung besser aufzustellen

    Ja, das hätte man in 23/24 angehen sollen. Aber außer Kritik von Verbänden etc., dass es zu spät sei, ist nichts gekommen. Kein Grund, es gleich ganz abzulehnen. Traurig.

    Rentensystem: Sozialverband lehnt geplante Aktienrente als zu risikoreich ab | MDR.DE
    Geld in Aktien investieren, um die Rente aufzubessern. Bald soll das auch mit Staatsgeldern über eine öffentlich-rechtliche Stiftung passieren. Am Dienstag…
    www.mdr.de
  • Gut, ich entnehme deinem Post es könnte bei der Vermittlung des Stoffs Probleme geben, also lassen wir das lieber ganz bleiben. Passt ja eigentlich haargenau zum Denken in dieser Republik.

    Möchte ich - für mich jedenfalls - so nicht stehen lassen.

    Vor meinem persönlichen Hintergrund

    Für meinen Teil kam ich als Kind mit "prekären" finanziellen (nicht prekären intellektuellen) Verhältnissen in Berührung. Damals sprach man schlicht von "Armut". Fand ich als Kind bzw. Jugendlicher gar nicht schlimm - dauerhaft mittellos wollte ich aber dennoch nicht bleiben. So hatte ich schon Anfang der 70er - noch als Schüler - begonnen mich sowohl mit dem Thema Finanzen theoretisch ein bißchen zu beschäftigen als auch parallel (zur Schule und später zum Studium) stets versucht mit Arbeit Geld zu verdienen.

    Und dieser traurigen Tatsache

    Zudem habe ich in 13 Jahren Schulzeit - trotz meiner mehrfachen Nachfragen - zu dem wichtigen Thema "Finanzen" (an dem praktisch kein Mensch in seinem Leben vorbeikommt) keine Silbe erfahren.

    Hatte ich schon vor ewiger Zeit mal ein Private-Public-Partnership angeleiert. Am Beginn mit Begeisterung aufgenommen - aber dann traurig geendet ...


    Ob das heute anders laufen würde ... ?!

  • Auch wenn die Weichen bereits in der Zeit von Norbert Blüm hätten umgestellt werden müssen, sollte noch heute ein Kapitalstock in der GRV angelegt werden. Wenn der politische Wille da ist, findet sich auch Geld. Zudem Einrichtung eines steuerfreien Depots für die Jungen, wenn sie es in die Altersvorsorge stecken, und nur dann!
    Das wäre ein hybrider Ansatz, um die Altersversorgung besser aufzustellen

    Das klingt gut, ich verspreche mir davon aber nichts.

    Das Konzept "Riester" ist ein kapitalgedecktes Altersvorsorgeinstrument, es ist in meinen Augen grandios danebengegangen, vor allem deswegen, weil die Deutschen (und somit auch die deutschen Politiker) Sicherheitssparer sind.

    Die Altersversorgung von Freiberuflern ist privatwirtschaftlich organisiert und zumindest zum Teil kapitalgedeckt. Es werden wahre Wunderdinge von Versorgungswerksrenten erzählt. Schaut man näher hin, stellt man fest, daß man mit der guten alten GRV möglicherweise doch besser dran wäre, zwar etwas gemogelt*, aber das kümmert den Rentner ja nicht.

    *Daß eine Körperschaft, die ein Drittel ihres Haushalts als Steuerzuschuß bekommt, sich leichter mit auskömmlichen Renten tut als eine Körperschaft, die ihre Erträge sämtlich selbst erwirtschaften muß, dürfte naheliegen.

    Gerade heute habe ich mich intensiv mit der Vorabpauschale beschäftigt, deren Versteuerung ich als Neidsteuer begreife. Sie zeigt aber das Prinzip: Man konnte bis vor einigen Jahren zumindest zum Teil steuerbegünstigt (oder nachgelagert besteuert) in ETFs sparen. Das wollte der Staat nicht hinnehmen, sondern hat eine hochkomplizierte Regelung erfunden, die die nachgelagerte Versteuerung konterkariert.

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß in Deutschland ein simples Altersvorsorgedepot kommt, also ein Depotkonto, auf das man steuerbegünstigt einzahlen kann, dort dann flexibel anlegen und auch umschichten und schließlich im Alter zu einem reduzierten Steuersatz das Geld entnehmen. USA macht das mit seinem 401k-Programm vor, es gibt Ähnliches aber in vielen anderen Ländern. In Deutschland wird es das nie geben. Viel zu unbürokratisch, viel zu ungarantiert, viel zu wenig Verdienstpotential für die mächtige Finanzindustrie.