Können wir uns darauf einigen, dass die gesetzliche Rente für viele Leute ein zentraler Eckpfeiler ihrer Altersvorsorge ist?
Eckpfeiler würde ja grundsätzlich dann schon bedeuten, es gäbe auch andere Ecken. Und im Jahre 24 nach Verkündigung des Altersvermögensgesetzes sollte sich so langsam auch hinreichend herumgesprochen haben, dass die Existenz anderer Ecken sinnvoll und notwendig sind. Für die, bei denen es sich nicht herumgesprochen hat, steht das auf der Renteninformation doch auch jedes Jahr nochmal mit drauf.
Ja, es gibt auch Fälle, bei denen selbst 10 oder 25 Euro monatlich für so eine weitere Ecke nicht bzw. nicht immer möglich waren, und ja, die Angebote (Riester, ETFs...) waren über diese 24 Jahre auch nicht immer und ewig die gleichen, leicht erreichbaren oder erfolgreichen Möglichkeiten, sich weitere Ecken aufzubauen. Aber in vielen Fällen wäre eben doch mehr außerhalb der GRV möglich (gewesen), wäre der Bürger wenigstens leidlich so aufmerksam, wie er meint mündig zu sein... Und genau diese Fälle schreien dann womöglich auch am lautesten nach dem Staat wenn sie merken, dass der erste Rentenbescheid plötzlich nicht die Höhe des letzten Gehalts (wenns denn eins gab) erreicht.
Dass weite Teile der Politik meinen, bei der Rente diesen Teil der Bevölkerung als Wähler nicht vor den Kopf hauen zu können, sondern manche Parteien/Personen sich dafür sogar lieber den Teil, der die anderen Säulen an Altersvorsorge genutzt hat, heraussucht, spricht zum einen nicht für diese Politiker (oder im Falle von Fratzscher sog. "Experten"), zum anderen aber auch nicht unbedingt für unsere Gesellschaft.