Anlage in physischem Gold

  • Liebe Leute,

    ich möchte mir eine finanzielle Reserve in physischem Gold aufbauen.

    Bisher habe ich mich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt, lese mich gerade erst ein und nun tauchen die ersten Fragen auf, für deren Beantwortung ich gern Euer Wissen in Anspruch nehmen würde.

    Anforderungen:

    Ich möchte das Gold zwar physisch besitzen, es ist jedoch nicht für eine Vitrine oder ähnliches gedacht. Optik und Verpackung spielen daher meines Erachtens keine große Rolle. Das Gold soll leicht handelbar sein. Auch von privat zu privat.

    Fragen:

    Form und Art:

    Mir erscheint der Krügerrand interessant. Aber alternativ gibt es ja auch andere Münzen oder Goldbarren. Wie ist Eure Empfehlung?

    Stückelung:

    Welche Stückelung ist sinnvoll (heißt das Stückelung?)? Je größer, desto günstiger im Verhältnis, das habe ich schon herausgefunden. Aber gibt es Größen, die besonders gut oder schlecht gehandelt werden? Gibt es dort - außer meinem Budget - etwas zu beachten?

    Anonymität:

    Unter 2.000 EUR kaufe ich anonym, darüber hinaus wird es gemeldet. Wo eigentlich? Beim Finanzamt? Und welche Nachteile hat es, wenn es nicht anonym gekauft wird und ich keine kriminelle Energie habe? Der Kaufpreis wird aus versteuertem Geld gezahlt.

    Jahrgang:

    Beim Krügerrand stelle ich fest, dass 2025er Münzen etwas teurer sind als ältere. Ist es sinnvoll, eine 2025er Münze zu erwerben oder ist das nur dieser "Neuwagengeruch", der Geld kostet, aber nur etwas für's Gefühl ist?


    Danke für's Lesen bis hierhin und erst recht für's Antworten:thumbup:

  • Kater.Ka 27. Juli 2025 um 14:38

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wie ist Eure Empfehlung?

    1oz Anlagemünzen. Krügerrand wirst du überall auf der Welt los. Ansonsten Maple Leaf, Wiener Philharmoniker, Britannia, Känguru, Lunar Serie...

    Wenn Budget etwas höher, dann 100g Goldbarren

    Welche Stückelung ist sinnvoll

    Das kommt drauf an. Krisenvorsorge? Dann sind kleinere Stückelungen auch mal sinnvoll. Wenn rein zur Anlage, dann 1oz.

    Wo eigentlich?

    Nirgendwo. Das liegt dann einfach nur beim jeweiligen Händler, falls Vater Staat auf diese Info mal zugreifen will. Ich glaub 10 Jahre lang :/

    Und welche Nachteile hat es, wenn es nicht anonym gekauft wird und ich keine kriminelle Energie habe?

    Es besteht die theoretische Möglichkeit, dass Vater Staat rausfindet, dass du welche hast. Wenn dann ein Goldverbot kommt (recht unwahrscheinlich, aber möglich), dann wird bei dir als erstes geschaut.

    Ist es sinnvoll, eine 2025er Münze zu erwerben oder ist das nur dieser "Neuwagengeruch", der Geld kostet, aber nur etwas für's Gefühl ist?

    Unterschiedlich. Gibt auch Manchmal Münzen, da sind ältere Jahrgänge ein paar Euro teurer. Ich würde dann kaufen, wo der Gramm-Preis möglichst am günstigsten ist.

  • Münzen sind einfacher aufzubewahren als Barren, da Barren, zumindest bis zur einer Größe von 1 Unze, in unhandlichen Blistern verpackt sind. Münzen kann man sehr kompakt in einem Kunststoffbehälter aufbewahren, meist 10 oder 15 Stück.

    Legierte Münzen wie Krügerrand oder American Eagle haben den Vorteil, dass sie unempfindlich sind. Münzen aus 999-Gold sind sehr empfindlich.

    Wenn der Geldbeutel es hergibt, ist eine Unze die ideale Größe. Da bekommt man das meiste Gold für sein Geld. Alternativ 1/2- oder 1/4-Unzen. Für den, der es etwas historischer mag, dürfen es auch 20 Schweizer Franken, bekannt als "Vreneli", sein.

    Beim Kauf über 2000 EUR wird nichts gemeldet. Das wir gerne zur Verunsicherung verbreitet. Kaufst du vor Ort, wird lediglich dein Personalausweis fotokopiert und das Blatt abgeheftet, wo es 10 Jahre auf seine Entsorgung wartet. Beim Onlinekauf landet du immer mit deinen Daten im System des Händlers. Aber auch das ist unkritisch, da selbst im wenig wahrscheinlichen Falle eines Goldverbotes allein aus Kapazitätsgründen niemand diese Daten ausgraben wird.

    Im Übrigen ist es egal, welchen Jahrgang bei Münzen du kaufst (außer bei seltenen Jahrgängen, die sind als Sammlerstücke meist deutlich teurer). Eine Unze Gold ist und bleibt eine Unze Gold.

    Hier noch ein zusätzlicher Hinweis: Gold niemals(!) von privat kaufen. Für Laien ist kaum sicher feststellbar, ob es sich um echtes Gold handelt.

    Und wer es noch nicht wusste: auf Gold gibt es keinen Rabatt. Wer also mit "Erstkundenrabatt" wirbt, ist garantiert ein Betrüger.

  • Für was für ein Szenario willst Du Dich rüsten?

    Anforderungen:

    Das Gold soll leicht handelbar sein. Auch von privat zu privat.

    ...

    Anonymität:

    Unter 2.000 EUR kaufe ich anonym, darüber hinaus wird es gemeldet. Wo eigentlich? Beim Finanzamt? Und welche Nachteile hat es, wenn es nicht anonym gekauft wird und ich keine kriminelle Energie habe? Der Kaufpreis wird aus versteuertem Geld gezahlt.

  • Hier noch ein zusätzlicher Hinweis: Gold niemals(!) von privat kaufen. Für Laien ist kaum sicher feststellbar, ob es sich um echtes Gold handelt.

    Und nie vergessen: für Krisenzeiten ist das Gold nicht gedacht. Auch nicht zum Bezahlen. Es ist nur als Startvermögen NACH der neuerliche. Stabilisierung gedacht.

  • Hier noch ein zusätzlicher Hinweis: Gold niemals(!) von privat kaufen. Für Laien ist kaum sicher feststellbar, ob es sich um echtes Gold handelt.

    Das ist jetzt aber nicht sehr nett😉. Habe früher so einige Goldmünzen über die Bucht privat verkauft und auch gekauft. Da gab es nie Probleme. Vorsicht ist natürlich angebracht. Also bei einem neu registrierten Privatverkäufer ohne entsprechend viele Bewertungen über viele Jahre würde ich auch nicht kaufen.

  • Das ist jetzt aber nicht sehr nett😉. Habe früher so einige Goldmünzen über die Bucht privat verkauft und auch gekauft. Da gab es nie Probleme. Vorsicht ist natürlich angebracht. Also bei einem neu registrierten Privatverkäufer ohne entsprechend viele Bewertungen über viele Jahre würde ich auch nicht kaufen.

    Das Problem beim Privatkauf sind ja nicht die offensichtlichen Betrugsversuche ("habe ich auf dem Dachboden der verstorbenen Oma gefunden"), sondern dass bei einem vermeintlich problemlosen Kauf der Verkäufer gar nicht weiß, dass er Falschgold verkauft. Selbst für Profis sind heutige Fälschungen, die man für geringes Geld z.B. bei Aliexpress kaufen kann, nur schwer zu identifizieren.

    Vor einiger Zeit habe ich Gold in einer Scheideanstalt gekauft, deren tägliches Geschäft der Ankauf von Edelmetallen ist. Dabei berichtete mir die Mitarbeiterin, die den Verkauf abwickelte, dass es nicht gerade selten vorkommt, dass Leute gefälschte Goldmünzen und -barren verkaufen wollen. Das sind in der Regel keine Betrüger (wer ist schon so blöd und bietet die Fälschungen dort an, wo die Leute mit der größten Expertise sitzen?), sondern die wissen gar nicht, dass ihr Krügerrand oder Maple Leaf nicht echt ist. Die Ankaufware dort wird mit den üblichen professionellen Methoden überprüft. Trotzdem bleibt wegen der hohen Qualität der Fälschung auch den Experten nichts anderes übrig, als das gute Stück aufzusägen, um sicher zu gehen.

    Aus meiner Sicht ist das Sparpotential beim Kauf von privat gegenüber Händlerkauf gerade bei Gold nicht relevant. Da auf Gold keine Mwst. anfällt, liegt der Spread bei Kauf und Verkauf bei gängigen Anlagemünzen bei ca. 3%. Wer privat verkauft, macht das, um mehr als beim Händler zu bekommen, wird also beim Preis zwischen Händleran- und verkauf liegen. Also irgendwo zwischen 1-2% unter dem Händlerverkaufspreis. Das sind bei einer Unze aktuell vielleicht 30-50 EUR. Dafür würde ich nicht das Risiko eingehen, ein goldummanteltes Stück Wolfram zu erwerben.

  • Das Problem beim Privatkauf sind ja nicht die offensichtlichen Betrugsversuche ("habe ich auf dem Dachboden der verstorbenen Oma gefunden"), sondern dass bei einem vermeintlich problemlosen Kauf der Verkäufer gar nicht weiß, dass er Falschgold verkauft.

    Da hast Du natürlich recht. Es wird dann leider für An- und Verkäufer nur der Weg über den Händler gehen.

    Trotzdem bleibt wegen der hohen Qualität der Fälschung auch den Experten nichts anderes übrig, als das gute Stück aufzusägen, um sicher zu gehen.

    Das kann ich aber nicht glauben. Die Scheideanstalten verkaufen ja auch Gebrauchtware.

  • Vor einiger Zeit habe ich Gold in einer Scheideanstalt gekauft, deren tägliches Geschäft der Ankauf von Edelmetallen ist. Dabei berichtete mir die Mitarbeiterin, die den Verkauf abwickelte, dass es nicht gerade selten vorkommt, dass Leute gefälschte Goldmünzen und -barren verkaufen wollen. ... Trotzdem bleibt wegen der hohen Qualität der Fälschung auch den Experten nichts anderes übrig, als das gute Stück aufzusägen, um sicher zu gehen.

    Das glaube ich nicht, ich würde auch nicht zulassen, daß der Ankäufer meinen Krügerrand zersägt und mir dann hinterher für den echten Krügerrand den Schmelzpreis zahlen will.

    Von der Dichte her sind Wolfram und Gold ganz nah beieinander, die beiden Metalle unterscheiden sich aber deutlich in ihren magnetischen und elektrischen Eigenschaften.

    Jeglicher Oberflächentest hilft natürlich nichts, wenn ein Wolframkern komplett mit Gold ummantelt ist.

    Würde mich mal interessieren, wie die Profis das wirklich machen.

  • Habe vor Jahren mal in einer Scheideanstalt eine Führung machen können, da haben sie gesagt, dass sie Barren zum Beispiel einer Ultraschallprüfung unterziehen um zweifelsfrei feststellen zu können ob es sich auch im Inneren um reines Gold handelt.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Nur als Hinweis: In Österreich kann man auch bis 10.000€ völlig anonym Gold kaufen.
    Evtl. plant man ja mal einen Kurzurlaub im Nachbarland und bringt sich dann ein paar Philharmoniker mit.

    PS: Ich besitze außer etwas Schmuck kein Gold und habe auch nicht vor welches zu kaufen.

  • Ich habe 3 Unzen (Kinebarren) im Schließfach liegen, von denen je eine Unze die Neffen+Nichte zur Hochzeit bekommt... oder zum 30. Geb. :/ mal schauen.

    Finde ich "origineller" als einfach einen Umschlag... was sie dann iwann mal damit machen ist mir wurscht.

    Ob wir noch ein wenig physisches Gold nachkaufen? Keine Ahnung, vielleicht.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.