Mein Anfänger ETF-Portfolio für 700.000€ - Bitte um eure Meinung!

  • und warum sind jetzt die small caps wieder raus?

    Immer wieder: rational ist, möglichst breit und ausgewogen den Weltaktienmarkt abzudecken...alle Regionen und alle Firmengrößen...Industrie und Schwellenländer, Large, Mid, Small Caps

    Der Bond macht weiter keinen Sinn, was soll der bringen? Puffer für was? Du hast doch 6stelliges Sparbuch...DAS ist doch Dein Puffer für Durststrecken ! (wobei Du ja eh nichts entnehmen musst durch Dein Einkommen und die Miete...Krisen können Dir erst mal egal sein)...und wenn das Sparbuch trotzdem gefühlt zu klein ist, dann leg halt noch z.B. 50-100k in "sichere" Anlagen bis Du Dich wohl fühlst damit und zwar so sicher wie möglich...eben dt Staatsanleihen so kurz wie möglich oder GMF oder Sparbuch

  • Hallo zusammen,

    es wird immer klarer.

    Dann würde der 70 Prozent Welt ETF IMI alles an Aktion abdecken. Gerne etwas mehr Prozent wenn die Risikoneigung in der Finanztip App positive ausfällt.

    Dazu dann ein Geldmarkt ETF. https://www.finanztip.de/investmentfonds/geldmarktfonds/ https://www.finanztip.de/investmentfond…s/anleihen-etf/

    Gold braucht es nicht wenn es um Rendite geht. Als Notfallversicherung - dann wirklich physisch. https://www.finanztip.de/gold/

    LG

  • @alle: Seht ihr 75% Aktien (60/15) als guten Kompromiss zwischen Rendite und Risiko? Oder sollte ich doch mutiger werden und mehr EM nehmen?

    Ich sehe 75% Aktien auf jedem Fall schon als ziemlich risikobereit an. Habe selbst aktuell so 70% Aktien in meinem Vermögen.
    Mutiger geht natürlich immer, wenn man denn weiß, worauf man sich einlässt! Ist Dir klar, dass es auch innerhalb weniger Tage/Wochen um 50% runter gehen kann mit den Aktien?
    Wärst Du dann knallhart bereit umzuschichten (Anleihen und Gold in Aktien tauschen)?

  • Das schreit jetzt natürlich nach einer Beispielstudie. ;)

    Aus meiner Sicht eher nicht.

    Für meinen Teil hinterlasse ich hier - als zudem ausdrücklicher Finanz-Laie - Anmerkungen. Zudem - wie vermutlich die meisten anderen auch - kostenfrei und ohne jegliches (direktes oder konkludentes) kommerzielles Eigeninteresse sprich auf rein altruistischer Basis.

    In dem Bereich Finanzen sehr wahrscheinlich eher der Ausnahme- als der Regelfall.

    Wer an einzelnen Stellen mehr wissen mag oder "tiefer bohren" will - dem sei die Eigenrecherche empfohlen.


    Dem GMV (Gesunden-Menschen-Verstand) folgend: Steigt jemand zeitlich gestückelt ein, trägt dieser das volle Aktienrisiko eben einfach nur später. Es ist aber natürlich nicht weg. Wie auch ? Kommt es nach der letzte seiner zeitlich gestreckten Einzahlungen beispielsweise zum Crash, dann ist er auch dabei und hat vorher noch dazu schon Rendite verpasst. Mithin das Schlechteste aus beiden Welten. Wenn man generell mit einem bei Aktien immer möglichen - kleineren, mittleren oder auch größeren (um die - 60% habe ich selbst schon erlebt - das Segment Aktien betreffend) - Crash derartige (objektive oder emotionale) Probleme oder Schwierigkeiten hat, sollte man vermutlich eher die eigene Asset-Allocation generell auf Stimmigkeit und Passgenauigkeit überprüfen (objektive Risikotragfähigkeit und subjektive Risikobereitschaft).

    Nur meine Sicht als Finanz-Laie und Generalist - Kundigere mögen das gerne korrigieren.

  • Ich sehe 75% Aktien auf jedem Fall schon als ziemlich risikobereit an. Habe selbst aktuell so 70% Aktien in meinem Vermögen.
    Mutiger geht natürlich immer, wenn man denn weiß, worauf man sich einlässt! Ist Dir klar, dass es auch innerhalb weniger Tage/Wochen um 50% runter gehen kann mit den Aktien?
    Wärst Du dann knallhart bereit umzuschichten (Anleihen und Gold in Aktien tauschen)?

    Ich finde sie bei der jetzigen Situation einfach dauerhaft auf Jahre 60 % Aktien ausreichend.

  • Kommt es nach der letzte seiner zeitlich gestreckten Einzahlungen beispielsweise zum Crash, dann ist er auch dabei und hat vorher noch dazu schon Rendite verpasst. Mithin das Schlechteste aus beiden Welten.

    Verstehe ich nicht - nach einem Crash ist die komplette vorherige Rendite verpufft (ausser man hat Ausschuetter verwendet, aber DAS ist ja der echte Renditekiller durch den verpassten Zinseszinseffekt).

    Kommt es während der gestreckten Einzahlungen zum Crash, so ist die Rendite nach 10 Jahren viel besser fuer den, der gestreckt eingezahlt hat, als fuer den, der alles auf eine Karte gesetzt hat.

    Gestreckt einzahlen kann Sinn machen, besonders dann, wenn man auf einem Alltimehigh eine grosse Summe investieren will.

  • Ich sehe 75% Aktien auf jedem Fall schon als ziemlich risikobereit an.

    Aus meiner Sicht sollte man jedenfalls für sich selbst offen und sorgfältig prüfen (das gilt erst recht, wenn wenig oder kaum Wertpapier-Erfahrung gegeben ist ...), wie sich ein - bei Aktien immer möglicher - Kursrückgang von 20 und 30 oder Kurssturz von 50 bzw. 60% an den Aktienmärkten dann für einen selbst objektiv verhält und subjektiv anfühlen könnte.

    Bei - für den Durchschnittsanleger - größeren Summen (so wie in dem Fall) dies zudem dann nicht nur in Prozenten sondern in konkreten Zahlen (in Euronen in dem Fall) durchspielen. Das kann durchaus helfen und sinnvoll sein. Motto: Was halte ich (objektiv und subjektiv) maximal aus ? Danach sollte sich die Einstellung der eigenen Asset-Allocation orientieren - und nicht an Faustformeln, Pauschalregeln oder der Meinung "fremder Dritter". So eine intensive Prüfung vorab ist allemal besser als spätere Aktionen und Fehlreaktionen mit nicht selten fatalen Folgen. Habe diverse Fälle in Erinnerung, bei denen die Protagonisten nie mehr an die Börsen zurückgekehrt sind, nachdem sie zuvor um Tiefstkurse herum "ausgestiegen" waren, um das Schlimmste zu verhindern ... Was sich genau damit realisiert hatte.

  • Ich finde sie bei der jetzigen Situation einfach dauerhaft auf Jahre 60 % Aktien ausreichend.

    Das mit den % muss mir mal einer erklären, das habe ich noch nie verstanden. Der sichere Teil muss doch zur aktuellen Lebenssituation passen wieviel Geld man zu der Zeit absolut immer im Zugriff haben möchte/muss. Wenn man zb 100k immer flüssig haben muss/will, dann können das 100% vom liquiden Vermögen sein oder nur 10% oder noch weniger.

    Wenn Du jetzt 1 Mio erbst und nicht mehr Kapital als vorher sicher halten musst, warum dann nur 600k in Aktien und weitere 400k sicher?

    Wie Fuchs immer sagt: nur soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich im sicheren Teil

  • Meine überarbeitete Überlegung:

    • 60% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (IE00BK5BQT80)
    • 15% iShares Core MSCI Emerging Markets (IE00BKM4GZ66)
    • 20% Vanguard EUR Government Bond UCITS ETF 1-3Y (IE00BZ163L38) (
    • 5% Euwax Gold II UCITS ETF (DE000EWG2LD3)

    75% Aktien für ordentliche Rendite, aber 20% Bonds als vernünftiger Puffer für kürzere Durststrecken. Die 15% EM berücksichtigen Fuchs Idee, ohne zu stark auf Schwellenländer zu setzen.

    @alle: Seht ihr 75% Aktien (60/15) als guten Kompromiss zwischen Rendite und Risiko? Oder sollte ich doch mutiger werden und mehr EM nehmen?

    Warum hast du die Small Caps wieder rausgenommen?
    Wenn du EM und SC flexibel gewichten möchtest, dann könntest du den Aktienteil wie folgt abbilden:

    MSCI World
    MSCI EM IMI
    MSCI World Small Cap
    Gewichtung z.B. 60%, 20%, 20% bezogen auf den Aktienteil.

    Sofern du noch das Gewicht der USA reduzieren möchtest, könntest du z.B. folgende ETF nutzen (so mache ich es):
    MSCI World
    MSCI EM IMI
    MSCI World Small Cap
    MSCI World ex. USA
    Gewichtung z.B. 40%, 20%, 20%, 20%

    Wenn du einfach nur den Gesamtmarkt willst, dann kannst du auch einen 1-ETF Ansatz wählen mit z.B. MSCI ACWI IMI oder FTSE All World

    Bei den Anleihen würde ich auf Sicherheit gehen und auf kurzlaufende Staatsanleihen setzen und ggf. stattdessen den Aktienteil leicht erhöhen (z.B. 85% Aktien und 15% Anleihen).

  • Gestreckt einzahlen kann Sinn machen, besonders dann, wenn man auf einem Alltimehigh eine grosse Summe investieren will.

    Aus meiner Sicht als Finanz-Laie könnte das Problem schon damit anfangen, daß sich bei der gestückelten Einzahlung trotz dem All-Time-High (ATH) dann noch (sehr) lange weiter ein ATH an das das nächste reiht und so Rendite in der Anlageklasse Aktien liegengelassen wird. Gleiches gilt ja auch für Immobilien, Bitcoin, Gold, diverse Tangible Assets.

    Natürlich kann man zig Szenarien konstruieren und durchspielen. Es gilt nur, daß man vorher halt nicht weiß, welches der Szenarien eintritt. Nach meiner Erinnerung schnitt in einer Untersuchung die Einmalanlage gegenüber der gestückelten Anlagen in der Mehrzahl der durchgespielten Fälle jedenfalls (um die 65% oder 70% der Fälle) besser ab. Von Pausschalregeln halte ich wenig bis nix aber "Time in the Market beats timing the Market" würde ich unterschreiben. In der Retrospektive hätte ich möglichst mit 18 Jahren sprich der damaligen Volljährigkeit gemäß meiner Asset-Allocation alles und sofort in die jeweiligen Anlageklassen schieben sollen. Wenn ich denn damals schon die Möglichkeiten (Mittel) dazu gehabt hätte ...

    Nur meine Sicht als Finanz-Laie und Generalist - Kundigere mögen das gerne korrigieren.

  • Neue Überlegung nach euren Antworten: Wenn ich die Anleihen reduziere (da langfristiger Vermögensaufbau) und den ACWI IMI weglasse - wie wäre dann sowas:

    70% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc)

    10% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF

    15% iShares Euro Corporate Bond 1-5yr UCITS ETF

    5% Euwax Gold

    Hast Du Dir Gedanken über das Rebalancing gemacht? Also, mal (sehr vereinfacht) ein fiktives Beispiel - angenommen der Vanguard FTSE All-World stürzt direkt nachdem Du alles investiert hast um 30% ab, die restlichen Positionen bleiben gleich.

    Vor dem Absturz:

    70% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc) = 490.000 EUR

    10% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF = 70.000 EUR

    15% iShares Euro Corporate Bond 1-5yr UCITS ETF = 105.000 EUR

    5% Euwax Gold = 35.000 EUR

    Gesamtdepotwert: 700.000 EUR


    Tatsächliche Gewichtung nach dem Absturz:

    58,3% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc) = 294.000 EUR

    13,9% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF = 70.000 EUR

    20,8% iShares Euro Corporate Bond 1-5yr UCITS ETF = 105.000 EUR

    6,9% Euwax Gold = 35.000 EUR

    Gesamtdepotwert: 504.000 EUR


    Ursprüngliche Zielgewichtung auf Basis neuen Depotwerts

    70% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (Acc) = 343.000 EUR

    10% iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF = 50.400 EUR

    15% iShares Euro Corporate Bond 1-5yr UCITS ETF = 75.600 EUR

    5% Euwax Gold = 25.200 EUR

    Gesamtdepotwert: 504.000 EUR

    Du müsstest dann entweder die (besser gelaufenen) anderen Positionen anteilig verkaufen und den Erlös in den abgestürzten FTSE All World investieren, oder ziemlich viel Geld zusammenkratzen, um wieder auf die Ursprungsgewichtung und den ursprünglichen Depotwert zu kommen.

    Das Rebalancing wird komplexer, je mehr unterschiedliche Positionen man hat. Darüber würde ich mir vor dem Invest Gedanken machen.

  • Dummerweise geht vielerlei Rat gern auch mal mit vielerlei Verwirrung einher.

    Sehe ich ähnlich - oder auch "Viele Köche verderben den Brei".

    Dazu kommen noch subjektiv gefärbte Antworten und/oder auch unterschiedliche eigene Erfahrungen samt (sehr) individueller Finanzhistorien der Antwortenden.

    In einem solchen Fall könnte eine Honorarberatung (zudem als Face to Face durchgeführt) ggf. einen Sinn entfalten - statt sich zwar kostenfreie aber viele Meinungen anonymer fremder Dritter im Internet "reinzuziehen".

    Die wenigen Stunden Honorar-Beratung könnten jedenfalls sehr gut angelegtes Geld sein.

  • Ich sollte es präzisieren: Die Münchner Immobilie ist komplett abbezahlt und Vermietung läuft gut seit längerem, plus ich habe noch ein separates 6-stelliges Sparkonto als Puffer. Die 700k sind wirklich reiner "Bonus" zum Vermögensaufbau.

    Nö. Die 700 T€ (im Wertpapierforum waren es noch eine knappe Million) sind nicht Vermögensaufbau, sondern Vermögen, so wie das Mehrfamilienhaus, so wie das immerhin sechsstellige "Sparkonto" (mit dem Du vermutlich Geld verlierst).

    Gönn Dir doch mal was (wenn Du schon in München oder Umgebung wohnst) und hol Dir von Nikolaus Braun einen Rat! Hilfsweise lies eines seiner Bücher.

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Ohne eine vollständige Vermögensaufstellung wird das nichts. Bevor man den Überblick über sein Vermögen nicht hat, lohnt es sich nicht, einen Gedanken daran zu verschwenden, ob man nun 6% oder 7% Papiergold im Portfolio haben will oder nicht.

    Nein, ein Kästchendenken wie etwa: "Diese Erbschaft will ich für die nächsten 40 Jahre streng getrennt von meinem Vermögen halten und separat feinststrukturieren!" bringt nichts. Man kauft nicht die Semmel vom "eigenen Vermögen" und den Leberkäs von der Erbschaft. Das ist letztlich alles eins.

  • Ich glaube, hier werden die verschiedenen Gedanken ansetzt, überhaupt nicht verstanden. Normalerweise hat man die Aktienquote, so dass man auch ein Crash überleben kann.

    ich denke diese Aussage war auf meine Frage bezogen, oder?

    Wenn ja: möchtest Du das mal konkretisieren bitte? Was heißt "crash überleben" und wieso überlebt man den crash besser, wenn man von der geerbten 1 Mio nur 60% investiert (um weiter 60% Aktienquote zu haben) statt 100%, wenn man durch das Erbe nicht mehr Geld benötigt als vorher ohne die 1 Mio?

    Wenn man vor dem Erbe zb 60k in Aktien hatte und 40k auf dem Sparbuch, warum braucht man dann nach dem Erbe von 1Mio weitere 400k (in Summe dann 440k) auf dem Sparbuch? Nur um "nur" 60% Aktienquote zu halten? Wofür? Gibt keinen Sinn...deswegen:

    Wie Fuchs immer sagt: nur soviel wie nötig, aber so wenig wie möglich im sicheren Teil

  • Gönn Dir doch mal was (wenn Du schon in München oder Umgebung wohnst) und hol Dir von Nikolaus Braun einen Rat! Hilfsweise lies eines seiner Bücher ...

    Finanzplanung muß ganzheitlich sein. Ohne eine vollständige Vermögensaufstellung wird das nichts. Bevor man den Überblick über sein Vermögen nicht hat, lohnt es sich nicht, einen Gedanken daran zu verschwenden, ob man nun 6% oder 7% Papiergold im Portfolio haben will oder nicht ...

    Nein, ein Kästchendenken wie etwa: "Diese Erbschaft will ich für die nächsten 40 Jahre streng getrennt von meinem Vermögen halten ... bringt nichts ...

    Das ist letztlich alles eins ...

    (nachträglich gefettet von mir)

    Aus meiner Sicht: "Bücher lesen ist das eine" - "Face to Face-Beratung das andere" (man kann auch Schach oder Bridge am PC spielen - da fehlt aber die Hälfte (Tisch- bzw. Brettpräsenz, Mimik, Gestik, Haltung, Tonfall etc. pp.)). Man könnte auch zuvor noch das Büchlein ("Ihre Finanzen fest im Griff" - oder so ähnlich zumindest) vom Prof. Walz lesen (besser noch "inhalieren", da trotz Kompaktheit ziemlich erschöpfend und umfangreich) - und wer will schon "Papiergold" ? Wenn schon, denn schon ...


    Ansonsten aus meiner Sicht: :thumbup: