Immobilienpreise und demografische Entwicklung

  • Hallo,

    heute erschien in der FAZ ein Artikel zur demografischen Entwicklung in Thüringen, es gibt dort zur Zeit 2,1 Millionen Einwohner und jährlich sterben 18.600 Menschen mehr als geboren werden. Rein rechnerisch lebt also in 112 Jahren dort niemand mehr 😉

    Kurz gegoogelt, die Postbank/Deutsche Bank hat die Entwicklung bis 2035 für die bundesdeutschen Landkreise prognostiziert, siehe Grafik.

    Was denkt ihr über die Immobilienpreis-Entwicklung grundsätzlich jenseits der Eigennutzung in den nächsten, sagen wir: zehn Jahren?

    Differiert ja deutlich, je nach Lage, klar.

  • Mal das „kurz gesagt“‘ Video zu Korea anschauen dann weißt du was demographische Katastrophe bedeutet….


    Leider kein lokales Phänomen, nur ein Industrieland (Israel) schafft heute noch die Reproduktion der Bevölkerung und das ist religiöse Gründe. Auch so gut wie kein Schwellenland schafft die Reproduktion. Wir werden bald auf einem aussterbenden Planeten der Greise leben.
    Den Immobilienmarkt aber auch den Altienmart wird das natürlich treffen, um am Beispiel Korea zu bleiben, das Land von Samsung, LG, Hyundai, Posco,…verschwindet.

    Und da quasi jedes Land der Welt schrumpft gibt es einen Wettbewerb um Einwanderer. Die ziehen dann auch nicht nach Thüringen.

  • Hm, muss ich mich jetzt bei Aurich umschauen? :/

    Aurich ist ENERCON. Denen ging es mal richtig gut. Neue Arbeitsplätze ohne Ende. Aus der Zeit stammen wohl die Zahlen. Inzwischen ist ENERCON insolvenzgefährdet. Habeck musste halbe Milliarde geben. Das Geld scheint aber verpufft zu sein ...

    Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

  • taunide

    Zum Thema "Immobilienpreise und demographische Entwicklung" ganz generell:

    Demographie ist diesbezüglich ein bedeutsamer Aspekt - aber einer von mehreren. Daneben spielen auch andere Faktoren eine Rolle wie die Anzahl der Haushalte (je mehr Singlehaushalte, desto mehr steigt die Zahl der Haushalte), Wohnflächenbedarf pro Kopf (erinnere mich noch an Zahlen um die 20 qm - aktuell sind es ca. 48 qm), wirtschaftliche Entwicklung bzw. Wirtschaftswachstum und Prosperität im Land, steuerliche Rahmenbedingungen, Inflation, Zinsniveau, Zustand des Mietmarktes (Angebot/Nachfrage) usw.

    Zudem muß zwischen der demographischen Entwicklung eines "Landes" und der "Städte" im Land unterschieden werden.

    Erinnere mich an eine Studie (um 2018 herum) der gemäß schon damals weltweit 55% aller Menschen in Städten lebten. Verbunden mit der Prognose, daß es im Jahr 2050 bereits 68% aller Menschen sein sollen. Ebenso wurde ein weiteres Wachstum der Zahl an sog. Megastädten (Großstädte > 10. Mio. Einwohner) vorausgesagt.

    Persönliche Erfahrung auf der nationalen Mikroebene:

    Als meine Wenigkeit in Frankfurt am Main den ersten Arbeitsvertrag unterschrieb, hatte die Stadt ca. 650.000 Einwohner. Aktuell dürften es um die 780.000 sein - was allein einem Plus von 130.000 (sprich einer Großstadt) in diesem - für die Einwohnerentwicklung relativ überschaubarem - Zeitraum entspricht.

    Die letzte mir bekannte offizielle Untersuchung/Prognose geht von einem weiteren Zuwachs an Einwohnern in Frankfurt am Main von 90.000 aus - was allein nur bis 2040 fast einer Großstadt (100.000 per definitionem) an Einwohner nochmals on top bedeuten würde ...

    International gesehen ist und bleibt Frankfurt am Main eher eine kleine Stadt - da nur tagsüber einen Millionenstadt (Pendler) und nachts nur die besagten 780.000 ...


    In dem Kontext:

    Und da quasi jedes Land der Welt schrumpft gibt es einen Wettbewerb um Einwanderer. Die ziehen dann auch nicht nach Thüringen.

    :thumbup:

    Mir daher absolut unverständlich, warum man sich als Land (Standort Deutschland) aufgrund der bereits lange absehbaren demographischen Problematik nicht längst attraktiv aufgestellt hat für die weltweit begehrte "qualifizierte Zuwanderung" - diese zieht es nämlich eher in andere Länder. Jeder, der im Bereich "International Recruiting" tätig ist aber auch jeder nur halbwegs informierte Politiker, kennt die dafür erforderlichen Stellschrauben. Ganz offensichtlich kann und/oder will das die deutsche Politik aber nicht ...

    Jeder weiß, daß die hier erlebte Migration weder strategisch geplant war (teilweise bis überwiegend verlief und verläuft diese ungeordnet oder sogar illegal) noch in ihrer Konsequenz unproblematisch ist ("fast 5 Millionen Asylbewerber" sollen seit 2015 nach Deutschland gekommen sein - will man Prof. Peter R. Neumann (Professor für Security Studies am King`s College London) glauben, wird die "Mehrheit davon auf absehbare Zeit keinen spürbaren Beitrag zum Sozialsystem leisten").


    Auf der Suche nach dem Weg aus dem Abstieg ist die demographische Lücke jedenfalls ein generelles Problem. Für den Immobilienmarkt eher nur bedingt ("Nation/Land" vs "Städte"; siehe schon oben).

    Differiert ja deutlich, je nach Lage, klar.

    "Den" Immobilienmarkt Deutschland gibt es nicht: Zwischen München, Frankfurt am Main, Sylt usw. und dem Kyffhäuserkreis (Thüringen), Bitterfeld (Sachsen-Anhalt), Plauen (Sachsen) usw. liegen Welten.

    Diese Spaltung dürfte sich meine Erachtens eher weiter manifestieren oder noch weiter verstärken. In meiner Zeit in Italien beispielsweise war die wirtschaftliche Spaltung des Landes über Jahrzehnte (politisches) Dauerthema (Stichwort: Mezzogiorno). Seit den 50er Jahren existieren da besondere Hilfs-Programme (inkl. Förderung aus europäischen Strukturfonds seit dem Jahr 1958). Geändert hat sich das bis heute aber kaum bis gar nicht. Die Demographie im Süden leidet nach wie vor zudem unter der Abwanderung der jungen und gut ausgebildeten Menschen gen Norditalien oder gen Ausland.

    In Sachen Immobilien übersetzt bedeutet dies: Für den Preis einer geräumigen 4-ZKBB in Catania (Sizilien) gibt es in mittlerer Mailänder Stadtlage oftmals nur 10 bis 15 qm sprich keine 1-ZKBB.

  • Bezieht sich das "prognostizierte inflationsbereinigte Preiswachstum" in der Grafik konkret (nur) auf Immobilienpreise?

    Wie kann man denn Immobilienpreise "inflationsbereinigen"? Was für eine Inflation wird denn da herangezogen? Konkret für einen relativen Vergleich innerhalb Deutschlands(?) Wenn eine einheitliche deutschlandweite Inflation gemeint ist, dann müsste sie doch bei einem relativen Vergleich innerhalb von Deutschland irrelevant sein. Wenn es irgendeine regional verschiedene Inflation sein sollte, die sich vielleicht auf Assets wie immobilien bezieht: wieso sollte man sie "bereinigen", wenn sie doch in den regionalen Kosten regional auftaucht?

    Das verstehe ich nicht.

  • Was denkt ihr über die Immobilienpreis-Entwicklung grundsätzlich jenseits der Eigennutzung in den nächsten, sagen wir: zehn Jahren?

    Mal abgesehen davon, dass mir die Preisentwicklung für vermietete Immobilien völlig egal ist (Vermietung war noch nie mein Ziel), wird sich in beliebten Regionen wohl immer jemand finden, der für eine Immobilie den Preis zum aktuellen Zustand zahlen wird.

    Und schon sind für mich solche Prognosen ziemlicher Quatsch. In vielen Regionen kann ich die wirtschaftliche Lage in 10 Jahren nicht absehen (hätte vor 10 Jahren jemand die Vorgänge bei VW oder SAP mit einkalkuliert?). Noch kann ich einen weiteren Regulierungswahn der Politik absehen. Beides ist aber insb. bei Vermietung extrem wichtig.

    angenommenen nominalen Preissteigerung

    Die Preissteigunerg von was? Neubauten, (energetisch) sanierten oder sanierungsbedürftigen Altbauten?

    Mal etwas mit Hoffnung:
    eine Altbau-ETW mit moderner Gas-Etagenheizung war bis 2020 noch zu ihrem normalen Marktpreis verkaufbar, heute dürfte der Preisabschlag weit über dem liegen, was man beim Austausch der Heizung gegnen eine unbekannte Lösung ausgeben muss. Außer, die WEG hat bereits eine realisierbare Lösung beschlossen, dann fließen ggf. nur deren Kosten in den Preisabschlag der ETW mit ein.

    Und hofft man ein wenig, dann mag es in 8-10 Jahren endlich auch für selche Wohnungen eine wirtschaftlich sinnvolle Einzellösung ergeben ohne eine Kernsanierung oder mind. eine Heizzentrale zu benötigen.

    Gerade als Vermieter muss man heute mit einem Altbau die unkontroillierbare Heizwut seines Mieters mit finanzieren. Früher gab es dafür einfach einen fairen Mietabschlag, der für beide Seiten kalkulierbar war.

    Ähnliches gilt mit der mittlerweile vorherrschenden Gesetzen und Richterauslegung zu vermieteten Immobilien bei Eigenbedarf. Wo es vor ein paar Jahren durchaus noch denkbar war, auch für die Eigennutzung eine vermitete Immobilie zu erwerben, muss man heute selbst als Alteigentümer in passenden Lagen schon froh sein, wenn man die eigene Nutzungsfähigkeit noch erleben darf.

    Da musst Du also einen Käufer finden, der auch wieder eine Immobilie zur Langzeit-Vermietung sucht. Und das in einer Region, die wirtschaflich den Prognosen der Deutschen Bank entsprechen wird.

    Was machst Du (wieder als Vermieter) wenn die Politik endlich aufwacht und den sozialen Wohnungsbau in beliebten Regionen auch nur ansatzweise so fördert, wie es nötig wäre? Dann musst Du schon eine recht hochwertige Wohnung im Bestand haben, um mit dieser für den (bisher jedenfalls meist) vorherrschenden Mietsuchenden die erhoffte Rendite zu erwirtschaften.

  • ("fast 5 Millionen Asylbewerber" sollen seit 2015 nach Deutschland gekommen sein - will man Prof. Peter R. Neumann (Professor für Security Studies am King`s College London) glauben, wird die "Mehrheit davon auf absehbare Zeit keinen spürbaren Beitrag zum Sozialsystem leisten").

    Vielleicht aber daran, neue Bürger zu produzieren, auch eine gute Sache 😎 Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass diese dann besser integriert sind in Deutschland und im Arbeitssystem.

  • So bekomme ich leider über Zitate doch diese pampelige Hetze mit.

    ?

    Substanzlos und zudem sachlich falsch.

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil (siehe Nr. 7). Daher empfehle ich Dir, Dich an Professor Peter R. Neumann zu wenden, um diesem zu erklären, daß er "substanzlos" und "sachlich falsch" unterwegs ist.

    Denn, siehe hier:

    ("fast 5 Millionen Asylbewerber" sollen seit 2015 nach Deutschland gekommen sein - will man Prof. Peter R. Neumann (Professor für Security Studies am King`s College London) glauben, wird die "Mehrheit davon auf absehbare Zeit keinen spürbaren Beitrag zum Sozialsystem leisten").


    ("Das King`s College London (umgangssprachlich King`s oder KCL) ist eine der renommiertesten Hochschuleinrichtungen der Welt und eines der ältesten des Vereinigten Königsreichs ... Das King`s College London rangiert regelmäßig auf Spitzenpositionen in nationalen und internationalen Rankings und zählt zu den führenden Universitäten weltweit ...

    (Quelle: Wikipedia)


    PS: Vielleicht könntest Du der besagten Universität mit einem geschenkten Abo der "taz" zu mehr Durchblick und noch mehr Renommee verhelfen ... ?