Festgeld Tagesgeld Frankreich Hilfe!!

  • Barrueco

    Ich will Dir eine Hilfestellung geben, wie Du Dir selbst Deine Fragen in Post #11 (... sehr riskant Tagesgeld dort zu belassen ...?) und #25 (... Tagesgeld unter 100k doch dort belassen...?) beantworten kannst. Deine Antworten als Voraussetzung für Dein Handeln!

    A) Akzeptierst Du gedanklich, dass Renault und Stellantis aufgrund der politischen Entwicklung zahlungsunfähig werden und die gesetzlich garantierte Einlagensicherung ebenfalls ausfällt und auch der franz. Staat/ggf. EU nicht einspringen würde?

    B) Bewertest Du es als sehr wahrscheinlich, dass unter A) aufgeführter (potentieller) Schadensfall eintritt?

    Wenn Du A) oder B) mit Ja beantwortest, dass ist es auf alle Fälle für Dich sehr riskoreich, nicht zu handeln.

    Nun ans "Eingemachte": Wenn Du den Schadensfall als solchen gedanklich akzeptierst und aber auf keinen Fall diesen Schaden erleiden möchtest (weil es zB ein großer finanzieller Schaden für Dich/Deine Eltern wäre), dann musst/solltest Du logischerweise handeln, d.h. das TG abziehen - auch wenn das Aufwand bedeutet. Hier mitigierst Du hier den Eintritt eines Schadensfalls, in dem Du durch jetziges Handeln genau solch einen Schadensfall für Dich verhinderst.

    Wenn Du bewertest, dass der Schadensfall mit hoher Wahrscheinlichkeit eintritt, solltest Du logischerweise ebenso sofort handeln. Hier ist es die hohe Eintrittswahrscheinlichkeit, die Dich quasi zum Abzug des TG "zwingt".

    Du solltest Dir wirklich darüber klar werden, ob Dir Schaden entsteht (A): Der Totalverlust von knapp 100k TG mag für viele ein großer Schadensfall sein, ob es für Dich zutriffst, kannst nur Du bewerten.

    Und Du musst für Dich bewerten, wie wahrscheinlich es sein könnte, dass solch ein Schaden eintritt. Einige der Posts hier bieten ja subjektive Einschätzungen, die Dir helfen mögen, ein eigenes Urteil zu bilden. Sicherlich kannst Du on-/offline nach weiteren Analysen Ausschau halten, um weitere Ansichten/Meinung einzuholen.

    Ich denke, Du siehst den Punkt - bilde Dir bitte ein eigenes Urteil, ob Zahlungsunfähigkeit für Dich überhaupt ein Schaden wäre und für wie wahrscheinlich Du den Eintritt eines solchen Schaden hältst.

  • Noch eine nachträgliche Anmerkung, für den Fall, dass Du jetzt handelst: Dich bedrückt, dass Abziehen des TG sehr aufwändig wäre: Sieh es doch positiv: Du handelst aktiv (ist immer mit "Aufwand" verbunden) und verhinderst dadurch finanziellen Schaden - das ist präventiv und damit in diesem Kontext positiv.

    Stell Dir mal vor, Dir würde tatsächlich dieser Schaden entstehen - glaubst Du nicht, dass Du dann keinen oder weniger "Aufwand" hättest, die Folgen des Schadens zu beseitigen?

    Lass Dich nicht primär vom "Aufwand" in Deiner Entscheidung leiten (zumal das Einrichten eines Gemeinschaftskonto bei einer neuen Bank nun doch wirklich keine "Herkulesaufgabe" wäre).

  • Ich sehe es so : das Leben ist Risiko... Aber ich will immer auf der sicheren Seite sein... Und wenn das Risiko wirklich Mini wäre dass das Geld von Renault und Stellantis weg wäre dann würde ich da bleiben.. Vielleicht ist finanztip zu streng?!

    Was meint denn finanzfluss dazu? Würden die auch alles aus Frankreich abziehen?

  • Ich sehe da keinen Grund für Panik oder Hektik.

    Sehe ich auch so.

    Die Kreditwürdigkeit des Staates ist ja erst für den zweiten Schritt relevant. Zunächst müssten bspw. die CA zahlungsunfähig werden und nicht gestützt werden. Dann müsste es zu einer Bankenkrise kommen, die das System der Einlagensicherung überfordert.
    Und dann müsste Frankreich ebenfalls so sehr in Schieflage geraten (und ebenfalls nicht von den Euro-Ländern gestützt werden), dass es in Kauf nehmen muss, eine große Bankenkrise weiter eskalieren zu lassen, indem es nicht eingreift.
    Das würde man von einem AA- gerateten Land nicht unbedingt als sehr wahrscheinlich einstufen. (Auch nicht, wenn Frankreich auf A+ heruntergestuft werden würde).

    Der Verweis auf Griechenland ist in dem Zusammenhang ebenfalls alarmistisch. Denn mit der Erwähnung von Griechenland werden Staatsbankrott-Erinnerungen geweckt. Tatsächlich hat sich Griechenland mittlerweile aber stabilisiert und ist immerhin wieder Investment Grade.

    Bei Festgeldern kann man ohnehin nichts machen und sollte sich auch keine übertriebenen Sorgen machen.

    Gleichwohl wäre eine Bankeinlage in Frankreich für den risikoarmen Teil nicht so gut geeignet wie bspw. ein A0Q4RZ/DBX0T8.
    (Ich stehe Bankeinlagen für diesen Zweck allerdings auch ähnlich kritisch gegenüber wie dem DBX0AN).

    Dementsprechend hätte man ein Tagesgeld auch schon vor ein paar Monaten nicht in Frankreich eröffnen müssen und könnte die aktuelle Lage zum Anlassnehmen, darüber nachzudenken, wie man den liquiden risikoarmen Teil strukturieren möchte.

  • Hallo Barrueco , ist doch alles schon geschrieben.

    Wenn du Angst hast, langsam die Tagesgelder (vielleicht im Laufe des Jahres) abziehen.

    Wenn du keine Angst hast, langsam die Tagesgelder (vielleicht im Laufe des Jahres) abziehen.

    Keine Panik schieben!

    Keine neuen Festgelder mehr dort anlegen.

    Nach Ablauf der Festgelder, diese woanders anlegen.

  • Hallo zusammen,

    für Tagesgeldkonten speziell gibt es einige besonders wichtige Kriterien:

    • Zinssatz: Der aktuelle Zinssatz ist eines der Kriterien.
    • Bedingungen: Zinsgarantiezeitraum, Zinshöhe für Bestandskunden vs. Neukunden.
    • Einlagensicherung: Ist das Geld durch die Einlagensicherung ausreichend geschützt?
    • Bankensicherheit: Wie stabil ist die Bank hinter dem Tagesgeldkonto? - Sind die einzelnen Staaten in der Lage einzuspringen wenn eine Bank ausfällt. Hier ist es aktuell unsicherer geworden.
    • In welcher Sprache wird der Kapitalverlust geltend gemacht?

      LG


    Ich fühle mich durchaus in der Lage, mein Anliegen auf Französisch mittels deepl u.ä. vorzutragen. Die Consorsbank hat eine Adresse in Nürnberg, vermutlich ist deutsch da die passendere Sprache.


    Ich frag jetzt aber nochmal, warum ich alles abziehen soll.


    Die Staatsschuldenquote von Frankreich ist heute niedriger als 2020. Dass jede Regierung instabil sein wird, ist seit den letzten Parlamentswahlen klar.


    Woraus resultiert der jetzt angeblich existierende dringende Handlungsbedarf?


    Und wenn das jetzt alle machen würden, crashen die Banken erst recht, weil die so viel Geld gar nicht flüssig da haben.

  • Vor nicht allzu langer Zeit wurde hier das Wochengeldangebot einer Bank mit deutscher Einlagensicherung schlechtgeredet zu Gunsten des Aktionsangebots einer spanischen Bank. Der Unterschied lag bei 0,75 % p.a. Ich hatte die niedrigere Offerte favorisiert und wurde dafür kritisiert.

    Wenngleich ich dazu rate, Finanztip Empfehlungen ernst zu nehmen, sehe ich dennoch im vorliegenden Fall keinen Grund zu hysterischen Reaktionen. M.E. ist Frankreich allen politischen Kapriolen zum Trotz ein big Player.

  • Und wenn das jetzt alle machen würden, crashen die Banken erst recht, weil die so viel Geld gar nicht flüssig da haben.

    Wie auch immer - jedenfalls können dann die vom Crash heimgesuchten finanztip-Apologeten nicht hinterher meckern, weil sie immerhin vorher als erste gewarnt worden sind. 8)

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • Man sollte die Kirche ein bisschen im Dorf lassen. Aber ja, wenn ich jetzt 50k für 2 Jahre fest anlegen will gehe ich halt lieber nach Deutschland und nehme 0.2% weniger hin. Dass Beispielsweise eine Credit agricole dichtmacht halte ich für ziemlich ausgeschlossen.

    Ich kam bisher dank der Greensill Bank 1x in den "Genuss" der Einlagensicherung. Das war kein schönes Gefühl, trotzdem hatte ich nach wenigen Tagen das Geld auf meinem Girokonto. Bin immernoch begeistert wie schnell das damals ging.

    Ob das in Frankreich dann auch so fluppt? Man weiß es nicht.

  • Kann bitte Saidi mich hier kurz beruhigen :)

    Das wird er nicht.

    Panik ist immer ein schlechter Ratgeber, und Du scheinst gerade Panik zu schieben und das nicht zu knapp. Das hilft keinem weiter. Ich habe Dich gefragt, welches Video Dich in Panik versetzt hat, darauf hast Du leider nicht geantwortet.

    Im Journalismus gilt immer: Only bad news are good news! Gute Meldungen, die die Leute beruhigen, mag keiner hören. Wenn man Panik schürt, kaufen die Leute die Zeitungen (oder ein Online-Abo).

    Ich halte das Finanztip-Video-Quickie vom 15.06.2024, das ich bei Youtube gefunden habe, für verantwortungslos, weil es Panik schürt.

    Eine Sicherheit gibt es auf dieser Welt nirgendwo. Du kannst Dir beispielsweise nicht sicher sein, daß Du morgen noch auf dieser Welt bist (wenngleich die Wahrscheinlichkeit, daß Du es nicht bist, bei jungen Leuten klein ist).

    Daß die EU einen Staat wie Frankreich pleite gehen läßt, halte ich für äußerst unwahrscheinlich, und außerdem sind der französische Staat und die französischen Banken zwei Paar Stiefel.

    Ich habe (wie geschrieben) mein "Tagesgeld" gerade zu einer spanischen Bank transferiert. Spanien hat trotz aktueller Senkung der französischen Bonität immer noch eine schlechtere Note als Frankreich, und ich schlafe gut damit.

    Das solltest auch Du tun.

  • Bei neu anzulegenden Geldern kannst Du jetzt anders entscheiden. Bei bestehenden Festgeldern kannst Du nichts daran ändern.

    Bei Festgeldanlagen kann man nicht in die Zukunft schauen, wie sich irgendwann während der Laufzeit das Landesrating ändern wird.

    Was man auch nicht vergessen sollte: Landesrating hin oder her, da muss schon einiges schiefgehen, damit man wirklich Geld verliert. Erstmal muss die betreffende Bank pleitegehen. Und dann muss auch noch die Einlagensicherung des betreffenden Landes ausfallen. Ist das möglich? Ja, natürlich. Ist das wahrscheinlich? Meiner Meinung nach immer noch nicht so wirklich.

    Die Einlagensicherung wird funktionieren, wenn eine Bank pleite geht. Kommt es zu einer Bankenkrise, dann ist es vorbei der Einlagensicherung.

    Wer kann sich noch an den Moment erinnern, als Merkel und Steinbrück gemeinsam vor die Kamera traten und logen, dass die Bankeinlagen sicher seien? Wäre es zu einem bank run gekommen, wäre game over gewesen.