82 jährige Mutter wird statt Festgeld ein Express-Zertifikat verkauft

  • Banken und Sparkassen müssen Gewinne machen, um ihre Infrastruktur und die Gehälter zahlen zu können. Daher wird es immer einen gewissen Vertriebsdruck geben.

    Wie in jedem Kaufmannsladen auch. Man tut als Kunde wohl, wenn man eine Bank als Verkaufsstelle für Finanzdienstleistungen sieht und nicht als Sozialinstitut.

    Dieser steht jedoch zuweilen ... im Widerspruch zu dem tatsächlichen Bedarf [des Kunden]. In vielen Fällen sind ältere Kunden auch einfach überfordert, die Komplexität und die daraus resultierenden Konsequenzen eines Anlageprodukts in seiner Gänze zu verstehen.

    Das ist in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens genauso, und fast überall gilt: Wer keine Ahnung hat, wird leichter übervorteilt als der, der sich vorinformiert hat.

    Gerade in Hinblick auf diese Tatsache würde ich mir eine verantwortungsvollere Beratung seitens des beratenden Instituts und deren Mitarbeiter ggü. dem Beratungs-Suchenden wünschen.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

    Das Modell der Niederlande ist sicherlich ein richtiger Schritt in diese Richtung, der Honorarberater ein weiterer.

    Ich sehe das skeptisch. Zum niederländischen Modell habe ich höchst kontroverse Texte gefunden, sie sind mir auch plausibel.

    Kommt einer mit erheblichem Beratungsbedarf, der 5000 € anlegen will, dann wüßte ich nicht, wie sich eine Beratung hierfür realistisch bepreisen ließen. Das wird in den Niederlanden nicht anders sein als hier.

    Das Wort "Honorarberater" allein ist kein Zauberwort. Neulich hat hier einer von einer Geschäftsbeziehung mit einem Honorarberater berichtet, bei der aus meiner Sicht nicht Gutes herausgekommen ist und die ich als unseriös bezeichnen würde.

    Der Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zuteil.

  • Ich kann Dir aber bestätigen, dass zumindest die Berater die ich privat kennt und auch meine eigenen bei der LBBW BW Bank Baden Würrttemberg eben NICHT NUR das INteresse der Bank verfolgen sondern AUCH das Interesse des KUNDEN.

    Lieber McProfit ,

    das will ich auch gar nicht bestreiten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele - wahrscheinlich die allermeissten - Sparkassen Berater auch den Bedarf des Kunden im Blick haben.

    Leider gibt es jedoch auch hier immer wieder Ausnahmen, die es dann auch gerne in die überregionale Medienlandschaft schaffen.

    Der Grund ist wie gesagt der systemimmanente Interessenkonflikt, dem sich jeder Ein- oder Mehrfirmen Berater ausgesetzt sieht, weil er natürlich auch stets gewisse Umsatzvorgaben erfüllen muss.

    Aus diesem Grund präferiere ich bei solchen Angelegenheiten einen Honorarberater, der keine Provisionsvorgaben erfüllen muss, sondern sich ausschließlich auf den Bedarf des Kunden fokussiert.

    So werden mit einem solchen Kontrakt a priori klare Verhältnisse geschaffen und da die meissten unabhängigen Honorarberater Makler im Sinne des § 34c ff. GeWo sind, genießen ihre Kunden durch die obligatorische Vermögensschaden-Haftpflicht des Maklers einen gewissen Schutz, wobei der Makler überdies per Gesetz dazu verpflichtet ist, ein für den Kunden optimales** Angebot zu erstellen.

    ** Die Diskussion was ein optimales Angebot sei, ist hier übrigens vollkommen überflüssig, denn dieses richtet sich ja ganz individuell nach den Gegebenheiten des Interessenten.

  • Wer keine Ahnung hat, wird leichter übervorteilt als der, der sich vorinformiert hat.

    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!

    Ach, du glaubst also an "das Recht des Stärkeren"?

    Wer sich also deiner Ansicht nach vertrauensvoll an seinen Bankberater wendet, eben weil man sich aus eigener Unkenntnis ob des Themas -Geldanlage- sich vom Berater eine gute und auf die persönlichen Verhältnisse abgestimmte Beratung erhofft, ist laut deiner Ansicht bereits der Gelackmeierte und selber schuld?

    Willst damit sagen, dass alle Berater Schurken sind die nur den eigenen Vorteil und Gewinn im Blick haben?

    Na, da bin ich froh, dass ich nicht in deiner Haut stecke - das muss ja schrecklich sein: Überall lauert Gefahr, jeder will einen über's Ohr hauen, nirgends ist man sicher und stets muss man auf der Hut sein.

    Ein ziemlich trauriger Einblick in deine persönliche Weltsicht!

  • Wer sich also deiner Ansicht nach vertrauensvoll an seinen Bankberater wendet, eben weil man sich aus eigener Unkenntnis ob des Themas -Geldanlage- sich vom Berater eine gute und auf die persönlichen Verhältnisse abgestimmte Beratung erhofft, ist laut deiner Ansicht bereits der Gelackmeierte und selber schuld?

    Es wäre ja schon mal ein guter Anfang, wenn man verstehen würde, dass der nette Bankberater eben kein Berater ist, sondern ein Verkäufer!:rolleyes:
    Und niemand ist gezwungen unmittelbar einen Kaufvertrag zu unterschreiben. Man kann die Unterlagen auch mitnehmen, nochmal etwas länger darüber nachdenken, ggf. noch jemanden Fragen bevor man den Vertrag unterschreibt.

    Willst damit sagen, dass alle Berater Schurken sind die nur den eigenen Vorteil und Gewinn im Blick haben?

    Es sind nie ALLE. Es reicht aber völlig, wenn ein unbedarfter Kunde auf einen solchen Berater Verkäufer trifft.:rolleyes:
    Zumal der Bankverkäufer häufig direkt gar nichts von dem Verkauf des Produkts hat, außer dass sein Team die Quote erfüllt.

    ..., jeder will einen über's Ohr hauen, nirgends ist man sicher und stets muss man auf der Hut sein.

    Zumindest schadet es nix, wenn man erstmal davon ausgeht und entsprechend skeptisch ist. :/
    Die Erfahrung zeigt einfach, dass sehr viele Menschen im Finanzbereich nicht vorrangig Deine finanzielle Situation im Blick haben, sondern es Ihnen viel mehr darum geht Ihre eigene finanzielle Situation mit Deinem Geld zu verbessern.:rolleyes:

  • Natürlich schadet eine gewisse Skepsis nie und ich stimme mit dir völlig überein, nicht alles was einem vorgelegt wird auch bedenkenlos anzunehmen. Jedoch ist diese "gesunde Skepsis" längst nicht bei vielen Menschen der Ü70 oder Ü80 zu finden. Diese Menschen haben vielerorts noch ein ganz andere Konditionierung - So waren Polizisten, Ärzte, Bankangestellte, Lehrer, Pfarrer und dergl. mehr sog. "Respektspersonen" denen man uneingeschränkt vertrauen konnte (und sollte).

    Diese Konditionierung gilt zurecht als längst überholt doch steckt die noch in vielen, leider viel zu vielen älteren Menschen im Erbgut. Diese können oft gar nicht anders und sind vollkommen fassungslos, wenn es sich herausstellt, dass der nette Polizeiwachtmeister, der den Schmuck und das Bargeld der älteren Dame zu "sicheren Verwahrung" entgegengenommen hat, in Wahrheit ein verbrecherischer Dieb ist! Damit ist keineswegs gemeint, dass ich Bankberater auf die gleiche Stufe stelle wie Enkeltrick- und sonstige Betrüger, sondern nur, dass dies leider viel zu häufig passiert, eben weil die älteren Menschen eine völlig abweichende Konditionierung haben als wir.

    Und genau hier sehe ich die (etische) besondere Sorgfaltspflicht von Bank- und anderen Beratern.

  • Ich bin zufällig privat seit Jahrzehnten mit Anlageberatern [...] der örtlichen Sparkasse befreundet. Ich kann Dir bestätigen, dass diese selbstverständlich bei ihren Beratungen auch das Interesse ihres Arbeitgebers im Blick haben.

    Ich kann Dir aber bestätigen, dass zumindest die Berater, die ich privat kennt und auch meine eigenen bei der LBBW BW Bank Baden Württemberg eben NICHT NUR das Interesse der Bank verfolgen, sondern AUCH das Interesse des KUNDEN.

    Das will ich auch gar nicht bestreiten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sehr viele - wahrscheinlich die allermeisten - Sparkassen Berater auch den Bedarf des Kunden im Blick haben.

    Der Begriff "auch" verwässert Deine Aussage. Was soll das schon heißen: Der "Berater" hat "auch" den Bedarf des Kunden im Blick"?

    Ein Finanzprodukteverkäufer ist ein Handelsmann, so wie auch die Bäckereifachverkäuferin eine Handelsperson ist. Beide wollen ihre Produkte verkaufen, vorzugsweise ertragsträchtige. Ob ihr Verhalten dem Kunden gegenüber angemessen ist, läßt sich nicht eindeutig bestimmen: Jeder Handelsmann braucht seine Marge, sonst macht sein Laden pleite, diese Marge sollte aber halt im Rahmen sein (was auch immer dieser Rahmen ist). Verlangt er zuviel Marge, hält die Öffentlichkeit seine Preise für Wucher.

    Ein entscheidender Unterschied zwischen dem Bäckereiverkäufer und dem Finanzprodukteverkäufer ist, daß es bei zweiterem regelmäßig und sehr viel mehr Geld geht und seine Produkte oft weniger vergleichbar sind als die Produkte einer Bäckerei.

    Ich nenne hier mal wieder Nikolaus Braun, der auch einige Jahre Finanzprodukteverkäufer war, den Interessenkonflikt schließlich aber nicht mehr ausgehalten hat.

    Der Grund ist wie gesagt der systemimmanente Interessenkonflikt, dem sich jeder Ein- oder Mehrfirmen Berater ausgesetzt sieht, weil er natürlich auch stets gewisse Umsatzvorgaben erfüllen muss.

    Ein wichtiges Motto meines Lebens ist: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu! Das paßt auch hier. Der Finanzprodukteverkäufer weiß (oder weiß zumindest eher als der Kunde), was er dem Kunden andient und wieviel für seine Firma hängenbleibt. Er kann sich im Stillen Gedanken darüber machen, ob er als Kunde mit diesem Wissen den Verkauf für angemessen hielte. Wenn das der Fall ist, ist der Handel in Ordnung. Wenn aber nicht, dann aber nicht.

    Bei mir in der Arbeit hat ein früherer Chef auch Vertriebsdruck aufgebaut, hatte aber nicht die Mittel zu kontrollieren, ob die Mitarbeiter das auch umsetzen. Ich habe es nicht umgesetzt, weil ich den verlangten Preis für unangemessen hoch hielt. Das hat über Jahre keiner gemerkt. Als einer der wenigen Mitarbeiter hatte ich durchaus im Blick, wieviel ich dem Haus einbringe. Mir war wichtig, auch meinem Arbeitgeber gegenüber fair zu sein, also nicht nur mein Gehalt einzubringen, sondern durchaus auch mehr. Aber eben nicht viel mehr.

    Ohne Gewinn funktioniert Wirtschaft nicht. Aber es gibt ein tolerables Maß an Gewinn und auch ein unanständiges.

    Einem alten Menschen der Provision wegen ein langjähriges Finanzengagement aufzuschwatzen ist unanständig.

    Aus diesem Grund präferiere ich bei solchen Angelegenheiten einen Honorarberater, der keine Provisionsvorgaben erfüllen muss, sondern sich ausschließlich auf den Bedarf des Kunden fokussiert.

    Interessehalber: Wie oft gehst Du denn zu einem Honorarberater und was zahlst Du dafür?

    Neulich mal hat einer vom Kundenparadies Niederlande erzählt, in dem jeder Geldanleger einen Honorarberater bezahle. Ich kann mir das nicht vorstellen bei der Mehrzahl der Kunden, die vielleicht 5.000 € anzulegen haben. Wieviel soll der Honorarberater dafür berechnen? Und was bekommt der Kunde dafür?

  • Der Begriff "auch" verwässert Deine Aussage. Was soll das schon heißen: Der "Berater" hat "auch" den Bedarf des Kunden im Blick"?

    Naja, eben dass der Berater versucht allen Parteien möglichst gerecht zu werden - im Idealfall. Es ist ja auch völlig OK Provisionen für eine erbrachte Dienstleistung zu kassieren, es muss jedoch klar kommuniziert werden, so dass der pot. Kunde es auch versteht und die daraus resultierenden Konsequenzen überblickt.

    Interessehalber: Wie oft gehst Du denn zu einem Honorarberater und was zahlst Du dafür?

    Eine irrelevante Frage, denn hier geht es ja um eine Kundin die aktiv um eine Beratung ersucht hat. Ich benötige keine Beratung.

  • Hallo Andreas H

    mein persönlicher Berater bei der BW LBBW Bank "Private Banking" hat mir heute folgendes gesagt.

    Die Abteilung Vermögensverwaltung betreut vor allem solche Kunden bei denen sie die gesamte Vermögensverwaltung des Geldes machen, das bei ihrer (der BW)- Bank angelegt ist.

    Dafür gibt es eine jährliche Verwaltervergütung die ausgehandelt wird und sich nach dem Vermögen richtet. Meist beginnt es bei Kunden ab 250.000 Euro sofern die Aussicht besteht dass dies "nur" ein Anfang ist oder andere Geschäftsverbindungen noch bestehen,Z.B. Immobilienfinanzierung, Geschäftskonto, usw.

    Für eine Immoblienverwaltung ist eine andere Abteilung zuständig.

    Wer als Kunde selbst entscheiden will bekommt auch "nur" die Beratung sofern er das Depot bei der Bank hat.

    Die Bank empfiehlt vor allem ganz normale bewährte hauseigene Investmentfonds aber auch Fonds anderer Anbieter, z.B. DWS usw.

    Diese Fonds sind seit Jahrzehnten erfolgreich, werden aktiv gemanaged und die Kunden wissen in der Regel dss eben jährilche Gebühren von rund 1,5% anfallen.

    Den meisten Kunden geht es jicht um diese Gebühren sondern dass die Anlage langfristig erfolgreich ist, also eine positive Rendite hat. Ob das 3 oder5 oode 8% sind, darüber gibt es so gut wie nie eine Diskussion.

    Eine Diskussion gibt es nur wenn ein Jahr mit einem MINUS im Depotauszug im Vergleich zum Vorjahr endet. Selbst dann wenn die Börse um 20% gesunden wäre und die Bank hätte "nur ein Minus von 10%. Minus bleibt Minus. Es gibt kein "gutes" Minus beim Kunden.

    ETF werden in der Regel von der Bank aus nicht automaitsch empfohlen sondern nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden weil ja die Bank auf Grund der Verwahrgebühr auch von ETF Anlagen profitiert.

    Mit dieser Strategie sind die Kunden zufrieden, Hauptsache sie haben in der Regel eine positive Wertentwicklung und evlt. noch Dividenden

    Auch die Bank ist zufrieden weil sie ja regelmäßige Gebühren hat.

    Kunden, so wie die Forumsfreunde hier die sich selbst für ETF Anlagen entscheiden wandern in der Regel ab zu online-Banken.

    Das ist eine Entwicklung die die Banken kennen die sich aber in Grenzen häl.

    Die Neukunden unter jungen Anlegern werden seltener und die Mittelabflüsse sind höher als die Aufstockungen.

    ABER:

    Durch steigende Börsen steigt jedoch das Anlagevolumen der Bank automatisch und damit auch die Vergütung.

    Daher ist meine Bank, wie vermutlich auch andere Banken, trotz weniger kunden, immer noch in einer komfortablen Situation und hat vor allem zufriedene Kunden.

    So ungefähr übersetzt die Aussage meines Beraters auf die konkrete Frage.

    Er sagt mir, wegen meinen langen Vorkenntnissen wäreich wäre kein typischer Bankkunde in der Vermögensverwaltung daher würde er mich von sich auch in "Ruhe lassen" weil ich ohnehin weiß was ich will.

    Viele Grüße McProfit

  • Mein persönlicher Berater bei der BW LBBW Bank "Private Banking" hat mir heute folgendes gesagt:

    Die Abteilung Vermögensverwaltung betreut vor allem solche Kunden, bei denen sie die gesamte Vermögensverwaltung des Geldes machen, das bei ihrer (der BW-) Bank angelegt ist.

    Dafür gibt es eine jährliche Verwaltervergütung die ausgehandelt wird und sich nach dem Vermögen richtet. Meist beginnt es bei Kunden ab 250.000 Euro sofern die Aussicht besteht dass dies "nur" ein Anfang ist oder andere Geschäftsverbindungen noch bestehen,Z.B. Immobilienfinanzierung, Geschäftskonto, usw.

    Soweit ich weiß, bist Du über 250 T€ Depotvolumen.

    Verrätst Du uns, wieviel Du für die Dienste der BW-Bank jährlich bezahlst (z.B. als Prozentsatz des angelegten Vermögens)? Sind das noch Promille oder schon Prozente?

    Wer als Kunde selbst entscheiden will bekommt auch "nur" die Beratung sofern er das Depot bei der Bank hat.

    Die Bank empfiehlt vor allem ganz normale bewährte hauseigene Investmentfonds aber auch Fonds anderer Anbieter, z.B. DWS usw.

    Diese Fonds sind seit Jahrzehnten erfolgreich, werden aktiv gemanaged und die Kunden wissen in der Regel, das eben jährilche Gebühren von rund 1,5% anfallen.

    Den meisten Kunden geht es nicht um diese Gebühren, sondern dass die Anlage langfristig erfolgreich ist, also eine positive Rendite hat. Ob das 3 oder 5 oder 8% sind, darüber gibt es so gut wie nie eine Diskussion.

    Ich würde mit einer Bank nicht über ihre Vergütung reden, sondern einfach gehen, wenn mir die zu hoch ist.

    Banking is necessary, banks are not.

    Ich kenne da einen wohlbetuchten älteren Anleger, der mittlerweile einen erheblichen Teil seines Vermögens bei einem Discountbroker hat (ING?). Lägen diese Papiere beispielsweise bei der BW-Bank, würden die a) Depotgebühr kosten und b) nennenswertes Geld bei An- und Verkauf. Warum macht dieser Mann das nur? Ist er etwa ein kostenbewußter Schwabe?

    Mit dieser Strategie sind die Kunden zufrieden, Hauptsache, sie haben in der Regel eine positive Wertentwicklung und evtl. noch Dividenden.

    Kunden, so wie die Forumsfreunde hier, die sich selbst für ETF Anlagen entscheiden wandern in der Regel ab zu online-Banken.

    Das gilt für diesen wohlbetuchten älteren Anleger ja auch. Es gibt da kein Entweder-Oder. Man kann schließlich bei beiden Banken Depots unterhalten. Allerdings zahlt man für das, was bei der ING liegt, halt bei der BW-Bank keine Depotgebühr mehr.

    Das ist eine Entwicklung die die Banken kennen, die sich aber in Grenzen hält.

    Hast Du Zahlen über das "Sich-in-Grenzen-Halten"?

    Er sagt mir, wegen meinen langen Vorkenntnissen [sei] ich kein typischer Bankkunde in der Vermögensverwaltung, daher würde er mich von sich auch in "Ruhe lassen" weil ich ohnehin weiß, was ich will.

    Du bist dort ein guter Kunde (weil Du noch nennenswert Vermögenswerte dort liegen hast) und gleichzeitig ein schlechter Kunde (weil Du die provisionsträchtigen Produkte dort nicht kaufst und Dich auch nicht überreden läßt).

  • Zum Thema Sparkassen: Meine Eltern sind recht betagt, schon Jahrzehnte treue Kunder bei der örtlichen Sparkasse und kennen sich mit Geldsachen kaum aus. Vor zwei Jahren haben sie mich dann erstmals in ihre Anlagen eingeweiht. Da habe ich dann mit Schrecken festgestellt, dass der ach so vertrauenserweckende Berater ihnen über die Jahre etliche (!) teure "Produkte" angedreht hat (aktive Aktienfonds, Rohstoffe, Immobilienfonds etc. pp.), immer wieder Dinge "optimiert" hat (immer mit neuen Provisionen für ihn natürlich) und so Kosten für meine Eltern verursacht hat, die ich nicht mal ansatzweise überschlagen kann.
    Ich habe sie dann dabei unterstützt, die Anlagestrategie peu à peu in Richtung Aktien-ETF plus Geldmarkt-ETF zu ändern und zeichne seitdem akribisch die Differenz zwischen alter und neuer Anlage auf. Schon nach 1,5 Jahren ist der Unterschied deutlich 5-stellig zu Gunsten der neuen Strategie.
    Soviel dazu, wie sehr diese Berater im Interesse der Kunden agieren. X/

  • Besonders verbraucherUNfreundich: die Sparkassen

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    Das Video habe ich mir nicht angesehen - nichtsdestotrotz: ob ausgerechnet die öffentlich-rechtlichen Sparkassen noch schlimmer ("verbraucherUNfreundlicher") sind als die andere Bankengruppen (genossenschaftlicher Sektor, private Geschäftsbanken) könnte vermutlich trefflich diskutiert werden.

    Den Verbraucherzentralen bin ich vom Grundsatz her gewogen. Aber diese Kritik (asymmetrischer Blick) gilt - meines Erachtens - gerade auch für diese:

    Wie bereits - nach meiner Erinnerung übrigens mehrfach - dargestellt, begegne ich schon immer sowohl der "einen Seite" also privat-wirtschaftlichen Banken, Versicherungen, Unternehmen, Vermögensverwaltern, Fondsmanagern, Maklern usw. realistisch sprich nüchtern-sachlich und mit einem gesunden kritischen Blick - als natürlich denknotwendig auch der "anderen Seite" sprich dem Staat, Staaten, staatlichen Systemen, der Währung als Staatsgeld (staatliches Geldmonopol), der staatlichen Notenbank usw. Eine Sachgesetzlichkeit und schlichte Frage der Logik ...

    Manche (nicht zuletzt auch manchmal die Verbraucherzentralen beispielsweise) stellen da nicht selten generell für die eine Seite die Äuglein auf ganz scharf - während sie beim Blick auf die andere (staatliche) Seite blinzeln, gerne ein Äuglein zudrücken oder die Äuglein ganz geschlossen halten ...

    Nach meinen Dafürhalten eine gewisse bis ziemliche Unwucht.

  • Ich schätze den Fall pessimistisch ein, denn bei Wertpapiergeschäften gibt es kein Widerrufs- und kein Rücktrittsrecht.

    Die einzigen Möglichkeiten, das ganze rückabzuwickeln bestünde m. E. darin, die Erwerberin der Wertpapiere für nicht geschäftsfähig zu erklären (§§ 104, 105 BGB).

    Die zweite Möglichkeit bestünde darin, dass die Erwerberin nicht ordnungsgemäß über den Wertpapierkauf und dessen Risiken aufgeklärt wurde. Ich gehe aber mal davon aus, dass die Bankmitarbeiterin diese Belehrungsformalien einhielt und sich durch Unterschrift hat bestätigen lassen, um sich abzusichern.

    Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Wertpapiere zu verkaufen. Der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis (Spread) dürfte aufgrund der geringen Haltezeit gering sein (1 %). Dies könnte man gedanklich als Lehrgeld bezeichnen. Dies ist wohl die schnellste und praktikabelste Lösung.

    Bei den ersten beiden Möglichkeiten müsste man sich auf lange Rechtsstreitigkeiten einstellen.

    'Es sei nicht immer zu verlangen, „dass der Inhalt gesetzlicher Vorschriften dem Bürger grundsätzlich ohne Zuhilfenahme juristischer Fachkunde erkennbar sein muss“.' (BVerfG, Beschl. v. 04.06.2012, Az.: 2 BvL 9/08)

  • Die dritte Möglichkeit besteht darin, die Wertpapiere zu verkaufen. Der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis (Spread) dürfte aufgrund der geringen Haltezeit gering sein (1 %). Dies könnte man gedanklich als Lehrgeld bezeichnen. Dies ist wohl die schnellste und praktikabelste Lösung.

    Hat sich zwar erledigt ( in diesem Einzelfall ).Der sofortige Verkauf ist nur bei börsennotierten Wertpapieren möglich. Dann ist das eine gute Möglichkeit den Schaden zu bilanzieren, aber eben nur dann.

  • Ich schätze den Fall pessimistisch ein, denn bei Wertpapiergeschäften gibt es kein Widerrufs- und kein Rücktrittsrecht.

    Eine Zeichnung kann innerhalb der Zeichnungsfrist (genauer: vor Lieferung des Wertpapieres) widerrufen werden. Bei Onlinebanking ist das einfach, man streicht einfach die offene Order. Bei einer Filialorder macht man das über die Filiale.

    Der sofortige Verkauf ist nur bei börsennotierten Wertpapieren möglich.

    Dieses Papier ist nicht börsennotiert. Aber der Emittent stellt börsentäglich Ankaufspreise. Daher ist trotzdem ein Verkauf möglich.

    Der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis (Spread) dürfte aufgrund der geringen Haltezeit gering sein (1 %).

    Ein Produkt, das zu 100% verkauft wird und eine Provision von z.B. 4,5% für die Vertriebsstelle und eine Marge von 1% für den Emittenten enthält, hat einen fairen Wert von 94,5%. Davon zieht der Sekundärmarkthändler seinen Spread ab. Der Kunde macht also einen deutlich höheren Verlust bei Verkauf kurz nach der Zeichnung.

  • Aber die richtigen Aktien heraussuchen, das können die noch. Solange ist alles gut.

  • Aber die richtigen Aktien heraussuchen, das können die noch.

    Zum einen gibt es ja zum Glück mehrere Anlageklassen - Aktien sind (nur) eine davon. Zum anderen hängt die im Einzelfall "richtige" Asset-Allocation von dem Bild, den Vorstellungen, Prioritäten und Zielen des jeweiligen Anlegers ab.

    Mit zunehmendem Alter gewinnt ein moderater Ruhepuls an Bedeutung. Dafür kann u. a. ein ausgewogenes Portfolio sorgen, das eine möglichst solide, robuste und resiliente finanzielle Aufstellung bietet.

    Solange ist alles gut.

    Vor dem Hintergrund des oben Gesagten würde ich dem wiederum vollumfänglich zustimmen.