Wechsel des ETF auf denselben Index (Vanguard > Invesco)

  • Hallo zusammen,

    etwa um 2023 hat u.a. ja auch Finanztip auf die (theoretische) Möglichkeit hingewiesen, dass sich durch den Wechsel des ETFs evtl. steuerliche Vorteile beim späteren Verkauf ergeben können (Stichwort: FIFO-Prinzip). Da ich jetzt schon längere Zeit den Vanguard FTSE All-World bespart habe, bin ich am überlegen, ob ich aus dem o.g. Grund evtl. im nächsten Jahr auf einen anderen ETF wechseln sollte. Da ich dem FTSE All World treu bleiben möchte, bliebe hier meines Wissens nur die Alternative von Invesco. Ein bisschen zögere ich noch davor, da u.a. das Fondsvolumen ja erheblich kleiner und der ETF auch noch nicht besonders alt ist. Daher würden mich mal eure Einschätzungen dazu interessieren. Würdet ihr überhaupt allein wegen der Aussicht auf steuerliche Vorteile heute den ETF wechseln, wenn ihr noch mind. 20 weitere Jahre sparen wollt? Und ab welchem Depotwert würdet ihr das tun? Ich weiß, dass hier keine Pauschalantworten möglich sind, da es immer sehr von den individuellen Voraussetzungen/Plänen abhängig ist. Aber dennoch würden mich die Argumente für/wider sehr interessieren. Vielen Dank!

  • Der Invesco hat in zweieinhalb Jahren zwei Milliarden eingesammelt. Das sieht nicht aus, als wäre der gefährdet. Aber man weiß natürlich nie, was kommt.

    Wer Depotüberträge scheut, für den ist das ETF-Wechseln schon eine steuernsparende Lösung. Lohnt sich das denn schon, was die Gewinnsumme in deinem Vanguard angeht?

  • (für einen Vergleich ist es immer gut die WKN oder ISIN des jeweiligen ETF zu nennen)

    Ich nehme an, du meinst diese beiden ETF auf den FTSE All World

    Detailvergleich für ETFs | justETF

    Nach mehr als 10 Jahren Vanguard und noch ca. 20 Jahren Ansparphase würde ich wegen der steuerlichen Vorteile beim Verkauf durchaus auf den Invesco wechseln. Das Fondsvolumen des Invesco ist zwar kleiner als beim Vanguard aber absolut im grünen Bereich.

    Alles Gute für deine finanziellen Entscheidungen.

  • Das sind ja aber gerade die relevanten Personen, weil die ja in die PKV wechseln könnten. Beim Rest ist es mehr oder weniger egal, die müssen die Steigerung ja bezahlen.

    Es gibt auch eine andere schlaue Möglichkeit.
    Den Vanguard FTSE All-World gibt es thesaurierend und ausschüttend.
    Danb einfach ab sofort die andere Variante besparen und das bisherige gemütlich arbeiten lassen.

  • Die Idee von Tomarcy ist gut. Das wäre für die nächsten 10 Jahre. Und dann den Invesco besparen.

    Das ist später den Vorteil, dass man gezielt aus der Portion verkaufen kann, aus der man zum Beispiel aus steuerlichen Gründen verkaufen will.
    Dann entfallen sonderbare Verrenkungen wie Depotübertragungen etc.
    Zudem entgeht man geschickt eventuellen späteren steuerlichen Änderungen des FIFO-Prinzips.

  • Der Invesco hat in zweieinhalb Jahren zwei Milliarden eingesammelt. Das sieht nicht aus, als wäre der gefährdet. Aber man weiß natürlich nie, was kommt.

    Wer Depotüberträge scheut, für den ist das ETF-Wechseln schon eine steuernsparende Lösung. Lohnt sich das denn schon, was die Gewinnsumme in deinem Vanguard angeht?

    Ja, vielleicht hast du Recht. Zu der Frage: Ich habe ursprünglich mit dem Vanguard All World als Ausschütter begonnen, um den Freibetrag auszunutzen. Als dann die Vorabpauschalen wieder dazu kamen, bin ich auf den Thesaurierer gewechselt. Dieser ist inzwischen bei ca. 50k. Ich weiß, das ist kein riesiges Vermögen, aber ich habe irgendwo mal gelesen, dass der Wechsel evtl. bei dieser Summe schon Sinn machen könnte.

  • (für einen Vergleich ist es immer gut die WKN oder ISIN des jeweiligen ETF zu nennen)

    Ich nehme an, du meinst diese beiden ETF auf den FTSE All World

    Detailvergleich für ETFs | justETF

    Nach mehr als 10 Jahren Vanguard und noch ca. 20 Jahren Ansparphase würde ich wegen der steuerlichen Vorteile beim Verkauf durchaus auf den Invesco wechseln. Das Fondsvolumen des Invesco ist zwar kleiner als beim Vanguard aber absolut im grünen Bereich.

    Alles Gute für deine finanziellen Entscheidungen.

    Vielen Dank. Genau, es geht hier jeweils um die thesaurierende Variante des FTSE All World. Wie in einer obigen Antwort geschrieben, habe ich zuerst den ausschüttenden ETF gewählt und bin dann auf den Thesaurierer umgestiegen. Beide machen insgesamt ca. 80k aus, was natürlich im Vergleich anderen Beispielen hier aus dem Forum nicht besonders viel ist, aber ich möchte auch noch mind. 20 Jahre weiter ansparen mit mind. 1k/Monat. Da der aktuelle Thesaurierer jetzt die 50k erreicht hat, frage ich mich eben, ob ein Wechsel sinnvoll wäre.

  • Es gibt auch eine andere schlaue Möglichkeit.
    Den Vanguard FTSE All-World gibt es thesaurierend und ausschüttend.
    Danb einfach ab sofort die andere Variante besparen und das bisherige gemütlich arbeiten lassen.

    Das ist grundsätzlich sicher eine gute Idee, danke. Allerdings habe ich bereits mit dem Ausschütter begonnen und bin nun bereits mit ca. 50k in dem Thesaurierer. Wenn ich nun wieder zurück auf den Ausschütter wechsle (der liegt bei ca. 35k), wird's ja mit dem späteren Verkauf nicht unbedingt einfacher, oder (auch wg. der Übersichtlichkeit).

  • Naja, Ausschütter muss man haben wollen. In Zeiten der Besteuerung der Vorabpauschale ist der steuerliche Unterschied nicht besonders groß … aber in einer (beim TO) noch zwei Jahrzehnte andauernden Ansparphase ist es m. E. sehr attraktiv, einfach Geld in einen ETF zu schieben und da liegt es und arbeitet, ohne teilweise im bestimmten Rhythmus rauszuschauen und sich ausschütten zu lassen. Deshalb habe ich ausschließlich Thesaurierer. Was entnommen wird, will ich bestimmen … nicht das Spiel des Zufalls.


    Kann an dem entsprechenden Invesco-ETF gar nichts schlechtes finden, wie übrigens auch an diversen MSCI ACWI-ETFs.

  • Etwa um 2023 hat u.a. ja auch Finanztip auf die (theoretische) Möglichkeit hingewiesen, dass sich durch den Wechsel des ETFs evtl. steuerliche Vorteile beim späteren Verkauf ergeben können (Stichwort: FIFO-Prinzip). Da ich jetzt schon längere Zeit den Vanguard FTSE All-World bespart habe, bin ich am überlegen, ob ich aus dem o.g. Grund evtl. im nächsten Jahr auf einen anderen ETF wechseln sollte.

    Finanztip hat diesbezüglich das 3x10-Naturgesetz nach Saidi veröffentlicht.

    Wenn Du seit 2023 sparst, hast Du noch etwas Zeit, bis Du die ersten 10 Jahre voll hast.

    Ja, vielleicht hast du Recht. Zu der Frage: Ich habe ursprünglich mit dem Vanguard All World als Ausschütter begonnen, um den Freibetrag auszunutzen. Als dann die Vorabpauschalen wieder dazu kamen, bin ich auf den Thesaurierer gewechselt.

    Seit wann kamen denn die Vorabpauschalen wieder dazu?

    Alte Gewohnheiten sterben langsam. Finanztip propagiert seit langer Zeit thesaurierende ETFs, weil man sich damit die Neuanlage der Erträge erspare. Per saldo steuerlich günstiger in der Zeit der Vorabpauschale sind aber Ausschütter: Gleich in der Sparphase, günstiger in der Entsparphase.

    :)

  • Per saldo steuerlich günstiger in der Zeit der Vorabpauschale sind aber Ausschütter: Gleich in der Sparphase, günstiger in der Entsparphase.

    Kannst du das erläutern? Weil ich kann es gerade nicht nachvollziehen.

    Wenn Ausschüttung kleiner Vorabpauschale, dann gebe ich dir Recht. Aber wenn die Ausschüttung größer als die Vorabpauschale ist, dann hat man doch beim Ausschütter mehr zu versteuern als beim Thesaurierer.

  • Da hat er es mal sehr gut erklärt:

    Achim Weiss
    24. September 2025 um 12:55


    ...und das alles aber, wie immer dieser Diskussion, aufgrund von reinen Annahmen. Geht ja auch nicht anders. Bedeutet aber: ohne zu wissen, wie sich Basiszinssatz, Kapitalmarkt und Steuerrecht in den nächsten Jahrzehnten ändern werden - weshalb eine steuerliche Betrachtung Thesaurierer vs. Ausschütter am Ende eine reine Wohlfühlfrage ist.

  • Würdet ihr überhaupt allein wegen der Aussicht auf steuerliche Vorteile heute den ETF wechseln, wenn ihr noch mind. 20 weitere Jahre sparen wollt? Und ab welchem Depotwert würdet ihr das tun?

    Da du dir genau jetzt die Frage stellst, könntest du über die von dir genannten 50.000 Euro nachdenken. Andererseits wären die nächsten 50.000 Euro bei einer Sparrate von 1000 Euro relativ schnell voll – und dann fährst du bei deinem Anlagehorizont aus Versehen eine 5x4-Strategie (bzw. 7x4, wenn man deine ETFs mitzählt). Das wäre in Sachen Übersichtlichkeit nicht zielführend – zumal dir ja jetzt schon die Indizes ausgehen ;)

    Kurz: Ich würde erst mal in Ruhe weitermachen.

  • Würdet ihr überhaupt allein wegen der Aussicht auf steuerliche Vorteile heute den ETF wechseln, wenn ihr noch mind. 20 weitere Jahre sparen wollt?

    Ich Wechsel den alle paar Jahre mal. Da hast du keinen echten Nachteil, kann man einfach mal machen. Im schlimmsten Fall musst du halt zwei Verkaufsorder (eine je Position) aufgeben. Das lässt sich verschmerzen.

    Der Invesco FTSE AW ist ein Top ETF, da spricht nix gegen. Den kannst du ruhigen Gewissens nehmen.


    Übrigens: viele der MSCI ACWI ETF laufen faktisch identisch zum FTSE All-World. Mit dem Produkten von xtrackers (DBX1SC) und SPDR gibts da auch noch ganz starke Alternativen. Dir werden die ETF nicht ausgehen.