Ein Etf Portfolio oder Mehrere

  • Hallo zusammen,

    ich möchte euch um einen Rat bitten.

    Ich bin gerade seit einem Jahr in den Spdr acwi imi investiert. Das ist mein einziger ETf und ich habe noch mehr als 20 Jahre bis zur Rente.

    Nach diesem Jahr, fühle ich mich jedoch nicht ganz so wohl mit nur diesem Etf obwohl er sehr breit diversifiziert ist.

    Ist es nicht vielleicht doch besser, sich die Welt aus 5 Etfs selbst zusammenzubauen? Da könnte man selbst entscheiden, wie viel Geld in die einzelnen Regionen fließt.

    Hat jemand vielleicht den gleichen Gedanken?

  • Das kann man unterschiedlich sehen.

    Schau mal hier zum Beispiel:

    IceTea
    12. Juni 2025 um 11:21

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Ist es nicht vielleicht doch besser, sich die Welt aus 5 Etfs selbst zusammenzubauen? Da könnte man selbst entscheiden, wie viel Geld in die einzelnen Regionen fließt.

    Also meine Frau (die forscht im Bereich Financel Behaviour, Finanzmarketing und Finanzwissenschaften) meint, dass ES besser UND sogar günstiger ist.

    Lies dich mal ein. Das Konzept performt seit 3 Monaten besser als der FTSE All-World. Und natürlich besser als der MSCI World ACWI IMI.

    Tomarcy
    8. September 2025 um 23:44
  • Früher war das Selbstbasteln nach TER deutlich günstiger als Welt-ETFs. Inzwischen kosten World- oder All-World-Fonds nur noch 0,05-0,07%. Da bleibt als Motiv nur noch die abweichende Marktmeinung, also z.B. weniger USA, mehr Schwellenländer, mehr Nebenwerte.

    Macht als Spielerei Spaß. Ob es mehr Rendite bringt, kann dir jetzt aber noch keiner sagen. Mehr Zeit kostet es bestimmt.

  • Das Konzept performt seit 3 Monaten besser als der FTSE All-World.

    Du weißt doch selber, dass das kein Argument ist. Das Konzept finde ich trotzdem gut.

    Florian 290 Warum fühlst du dich nicht gut? Nur ein Emittent? Hohes USA Gewicht? Zu wenig Europa? Weil es auch günstiger geht? Kontrollverlust? Doch lieber FTSE? Marktkapitalisierungsgewichtet hat Konzentrationsrisiken, lieber Equal Weight? Dividendenstrategie oder doch lieber Entnahmeplan? Noch bisschen Momentumstrategie beimischen? Zu wenig Small Caps?

    Ich habe jedenfalls ständig solche Gedanken, mein Portfolio anders aufzubauen, z.B. mit Regionen ETFs nach BIP. Da brauche ich mir nur ein Interview mit Kommer oder Walz anschauen (die beiden eher Richtung BIP gewichten) und möchte am liebsten alles umschmeißen.

    Man liest hier oft, dass der Gestaltungsdrang irgendwann nachlassen würde, aber ich frage mich auch wann das denn mal soweit ist.

  • Du weißt doch selber, dass das kein Argument ist. Das Konzept finde ich trotzdem gut.

    Florian 290 Warum fühlst du dich nicht gut? Nur ein Emittent? Hohes USA Gewicht? Zu wenig Europa? Weil es auch günstiger geht? Kontrollverlust? Doch lieber FTSE? Marktkapitalisierungsgewichtet hat Konzentrationsrisiken, lieber Equal Weight? Dividendenstrategie oder doch lieber Entnahmeplan? Noch bisschen Momentumstrategie beimischen? Zu wenig Small Caps?

    Ich habe jedenfalls ständig solche Gedanken, mein Portfolio anders aufzubauen, z.B. mit Regionen ETFs nach BIP. Da brauche ich mir nur ein Interview mit Kommer oder Walz anschauen (die beiden eher Richtung BIP gewichten) und möchte am liebsten alles umschmeißen.

    Man liest hier oft, dass der Gestaltungsdrang irgendwann nachlassen würde, aber ich frage mich auch wann das denn mal soweit ist.

    Naja, wenn ich mal 5 bis 10 Jahre weiter denke, dann würde ich denke ich doch einmal entscheiden wollen, wie ich die einzelnen Sparraten in welche Regionen investiere.

  • Du weißt doch selber, dass das kein Argument ist. Das Konzept finde ich trotzdem gut.

    Klar. Sollte nur ein Hinweis sein.

    Man liest hier oft, dass der Gestaltungsdrang irgendwann nachlassen würde, aber ich frage mich auch wann das denn mal soweit ist.

    Es gibt eine Art „ungünstigen“ Gestaltungsdrang und einen „positiven“ Gestaltungsdrang. Man muss nur wissen, ob man mit seinem Mix zufrieden ist.

    Motto: lieber seriöse günstige passive ETF zur Abdeckung der Weltwirtschaft nehmen als irgendeinen Unfug mit Einzeltiteln und Branchen-ETF treiben.

    Die Welt-ETF zu den TER wie oben gibts nur von Amundi. Und die sind teils generell unbeliebt.

  • Das ist doch schon einer der größten ETFs mit mehr als 8k Positionen.

    Klar kann man mehrere ETFs mit in´s Boot nehmen die Frage ist nur wozu ?
    Breit diversifiziert bist du schon und mit anderen ETFs, hast du ggf. auch Doppelungen drin.
    Klar könnte man mehr Emerging Markets mit reinnehmen, aber auch der SPDR MSCI ACWI IMI investiert in diese.

    Klar mag das Langweilig sein gerade für die Jugend. Aber so ist das nun mal beim Sparen und Investieren, Geduld ist Tugend und die zahlt sich über lange Zeit dann aus. :)

    Die gleichen Gedanken habe ich nicht, da ich noch in andere Assetklassen investiert bin.

    panem et circenses

    "Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh."

  • Das Konzept performt seit 3 Monaten besser als der FTSE All-World.

    Es hat auch mehrere 3-Monat-Zeiträume gegeben, in denen Wirecard besser performt hat als ein ACWI-ETF … Oder anders gesagt: Deine immer und immer wieder erfolgenden Betrachtungen von winzig kleinen Zeiträumen bringt keinen, aber auch gar keinen Erkenntnisgewinn. Entweder man argumentiert mit sehr langen Datenreihen oder mit fundamentalen Analysen, aber Argumentationen auf Basis eines x-Wochen- oder y-Monats-Zeitraums sind nicht brauchbar.


    An den TO: Ja, den Gedanken kenne ich und halte ich für nachvollziehbar. Mehr als 60 Prozent in den USA und mehr als 25 Prozent in den neun größten Unternehmen halte ich auch nicht für eine angemessene Diversifizierung. Ich habe deshalb den größeren MCAP-Teil (abgebildet mit ACWI- bzw. FTSE AllWorld-ETfs) mit einem Regionen-Teil (30-30-30-5-5) ergänzt.


    Es gibt fürs weitere Diversifizieren aber viele Varianten, die hier vielerorts im Forum teils leidenschaftlich diskutiert werden.

  • (...) Nach diesem Jahr, fühle ich mich jedoch nicht ganz so wohl mit nur diesem Etf obwohl er sehr breit diversifiziert ist.

    Ist es nicht vielleicht doch besser, sich die Welt aus 5 Etfs selbst zusammenzubauen?


    Warum fühlst Du Dich mit einem acwi imi fonds nach diesem Jahr nicht ganz so wohl -- Angst vor dem KI crash? Verständlich, so geht's vielen. Die üblichen Aktien-Diversifikationsideen haben aber so ihre Schwächen ...

    1) Mehr Schwellenländer und small caps? Die sind leider besonders ansteckungsgefährdet und verlieren in Krisen noch stärker als die großen US Firmen.

    2) Regionen nach BIP gewichten? Dann müsste man sehr viel China reinnehmen. Wird das also der Stabilitätsanker im KI crash? Wahrscheinlich nicht, da wird es eher noch schlimmer als in den USA. Es hat schon seine Gründe warum Marktkapitalisierungen nicht identisch mit den BIP Verhältnissen sind. In den meisten Ländern ist der Aktienmarkt nicht so weit entwickelt wie in den USA.

    Natürlich kann man sich die Regionen beliebig selbst gewichten; das hat bei vergangenen Weltwirtschaftskrisen aber leider nicht viel gebracht. Oder Themen, Sektoren: mehr Banken und Versorger statt IT? Dann läuft man mit einem anderen Klumpenrisiko in die nächste Bankenkrise und hat langfristig weniger Rendite.

    Was wirklich die Volatilität aus dem Portfolio nimmt, sind Beimischungen weniger volatiler Anleihen/Festgeld, aber auch volatiler unkorrelierter assets (Gold, Rohstoffe). D.h. wer nach einem guten Jahr Angst vor dem baldigen crash hat der soll halt einen Teil der Gewinne realisieren und in Festgeld parken bis die Nervosität vorbei ist. Hedging, Discount-Zertifikate etc. funktionieren kurzfristig auch, machen die Sache aber nicht einfacher.

    Langfristig sitzt man Krisen sowieso aus, buy&hold, der Sparplan läuft durch und kauft im downturn billig ein, hat auch was Gutes.

  • Ist es nicht vielleicht doch besser, sich die Welt aus 5 Etfs selbst zusammenzubauen? Da könnte man selbst entscheiden, wie viel Geld in die einzelnen Regionen fließt.

    Als ich 2007 anfing in ETF zu investieren gab es nichts anderes. Oder zumindest wurden noch keine Welt ETF propagiert, sofern es sie denn gab. Somit batselte man sich sein Portfolio notgedrungen auf die von dir beschriebene Weise zusammen. Dein ACWI IMI hingegen ist eine tolle Erfindung. Der deckt den gesamten investierbaren Aktienmarkt der Welt ab. Du bist also immer überall dabei. Das ist doch super. Da ist nix mit FOMO. Gleichzeitig hast du dadurch automatisch bereits einen deutlich reduzierten USA und Tech-Anteil, und darum geht es dir ja vermutlich. Und der ETF passt sich immer automatisch an eine sich verändernde Welt an, und zwar steuerunschädlich.

    Heute bin ich der Überzeugung, dass viel zu viel darüber nachgedacht wird, welche Aktien gekauft werden sollen. Oder Aktien welcher Region in welcher Höhe. Ich selbst kann mich da auch nicht von frei machen. Die viel wichtigere Frage jedoch ist wieviele Aktien man haben sollte, also die Höhe der Aktienquote in Relation zum restlichen (liquiden) Vermögen. Da spielt die Musik. Denk mehr darüber nach als über die Regionenverteilung.

    Just my 2 cents.

  • Die Welt-ETF zu den TER wie oben gibts nur von Amundi. Und die sind teils generell unbeliebt.

    Nee, der Preiskampf hat da schon für Alternativen gesorgt. Für die Amundi-Skeptiker sind (ganz neu) die BNP Paribas mit 0,05 % und (schon in Milliardengröße) die UBS mit 0,06 % ifür einen MSCI World m Rennen.

  • Naja, wenn ich mal 5 bis 10 Jahre weiter denke, dann würde ich denke ich doch einmal entscheiden wollen, wie ich die einzelnen Sparraten in welche Regionen investiere.

    Was versprichst du dir davon?

    Dein ACWI IMI hingegen ist eine tolle Erfindung. Der deckt den gesamten investierbaren Aktienmarkt der Welt ab. Du bist also immer überall dabei. Das ist doch super. Da ist nix mit FOMO. Gleichzeitig hast du dadurch automatisch bereits einen deutlich reduzierten USA und Tech-Anteil, und darum geht es dir ja vermutlich. Und der ETF passt sich immer automatisch an eine sich verändernde Welt an, und zwar steuerunschädlich.

    Das fasst es doch sehr gut zusammen.

  • Besser diversifizieren geht auf leichte Art nicht.

    Ein Jahr ist für ein Fazit viel zu kurz.

    Vielleicht zur Beruhigung einen kleinen Teil Europa-ETF dazu, wenn du meinst, dass Eurooa untergewichtet ist? Notwendig ist das nicht.

  • Florian 290, ich verstehe all diese Gedanken. Sie sind aber letztlich sinnlos. Der SPDR MSCI ACWI IMI deckt den vollständigen investierbaren Aktienmarkt der Welt ab. Man hat also jedes Unternehmen dieser Welt im Depot. (Einschub für die Nerds: ich weiss, es sind nicht wirklich alle, da von den hunderten und tausenden Small- und Micro-Caps über ein Sampling-Verfahren nur eine Auswahl tatsächlich enthalten ist. Das ist aber nur ein handwerklicher Kniff um die Kosten des ETF niedrig zu halten). Jedenfalls ist man damit maximal diversifiziert. Mehr Diversifizierung geht nicht. Egal wieviele weitere Aktien-ETF oder Einzelaktien man noch hinzunimmt, es wird nicht mehr an Diversifizierung, sondern nur eine andere. Und ob diese besser oder schlechter ist, ist weitgehend zufällig. Gleichzeitig steigt die Komplexität des Portfolios, und auf lange Sicht handelt man sich noch dazu steuerliche Nachteile im Rebalancing ein. Im Ergebnis wird aus "diversification" somit eine "deworsification". Es wird dadurch eher "worse", also schlechter und nicht besser.

    Versuche einfach, in jungen Jahren jeden Euro den du nicht brauchst in Aktien zu stecken.
    In welche? Egal, einfach in alle ;)