Fairr Riester verkauft alle Depotwerte

  • Die Frage ist nur, ob eine förderschädliche Kündigung die bessere Alternative wäre. Und das glaube ich nicht, denn ich würde wohl etwa 40 Prozent des Einsatzes zurück bekommen.

    Auch damit kannst Du rechnen welche Rendite Du in 25 Jahren erzielen müsstest um zumindest Deinen Einsatz heraus zu bekommen.

    Mit einem MSCI World ETF (TER 0,20% p.a.) benötigst Du eine Rendite von 3,94% p.a. um wieder auf 100% zu kommen (vor Steuern!).

    Wirf mal einen Blick auf das Renditedreieck des MSCI World.

    https://www.dividendenadel.de/…d-Renditedreieck-2023.pdf

    Zumindest seit 1970 hättest Du in keinem 25 Jahreszeitraum eine so schlechte Rendite erzielt.

    Nein, es gibt keine Garantie dafür, aber zumindest besteht die realistische Chance noch eine nennenswerte Rendite zu erzielen.

  • Die Frage ist nur, ob eine förderschädliche Kündigung die bessere Alternative wäre. Und das glaube ich nicht, denn ich würde wohl etwa 40 Prozent des Einsatzes zurück bekommen.

    Die Frage verstehe ich gut, aber Deine Begründung halte ich für irrelevant und falsch.


    Die Vergangenheit ist vorbei. Die 60% würdest Du nicht verlieren, sondern die hast Du schon verloren!


    Wie monstermania berechnet hat, hast Du eine gute Chance, nach einer Kündigung besser dazustehen, aber eben keine Garantie. Die Entscheidung hängt mal wieder von Deiner sonstigen (Alters-)situation und Risikofreudigkeit ab.

  • Stelle mir gerade auch die Frage, wie ich mit dem Fairr-Geld weiterverfahren soll (Trauerspiel Fairr-Riester: Doch besser kündigen?). Hat jemand die Verluste steuerlich geltend machen können? Das wäre für mich die einzige Möglichkeit, vorzeitig aus der Sache rauszukommen.


    Ansonsten bliebe kaum was übrig: Vom aktuellen Wert von 3.122,65 EUR (ursprüngliche Beiträge 6.760,00 EUR) blieben abzüglich Zulagen in Höhe von 566,58 EUR und der Steuerersparnis von 2.108,95 EUR nur 447,12 EUR übrig.

  • Ich habe meinen Riester in Sommer 2020 gekündigt. Alles Weitere, da musste ich mich um nichts kümmern. Die steuerliche Veranlagung incl. Verluste-Verrechnung wurde direkt umgesetzt.

    Stelle mir gerade auch die Frage, wie ich mit dem Fairr-Geld weiterverfahren soll (Trauerspiel Fairr-Riester: Doch besser kündigen?). Hat jemand die Verluste steuerlich geltend machen können? Das wäre für mich die einzige Möglichkeit, vorzeitig aus der Sache rauszukommen.


    Ansonsten bliebe kaum was übrig: Vom aktuellen Wert von 3.122,65 EUR (ursprüngliche Beiträge 6.760,00 EUR) blieben abzüglich Zulagen in Höhe von 566,58 EUR und der Steuerersparnis von 2.108,95 EUR nur 447,12 EUR übrig.

  • Ich habe meinen Riester in Sommer 2020 gekündigt. Alles Weitere, da musste ich mich um nichts kümmern. Die steuerliche Veranlagung incl. Verluste-Verrechnung wurde direkt umgesetzt.

    Genau deshalb lasse ich mein Geld da drauf. So bekomme ich zumindest die eingezahlten Beträge mit Zulagen wieder raus. Der Rest ist Lehrgeld. Das schlimme ist, dass der Betrag durch dieses dumme raus und rein immer geringer wird. Irgendwann ist gar nichts mehr da.

  • So bekomme ich zumindest die eingezahlten Beträge mit Zulagen wieder raus

    Und dennoch könnten es Verluste sein. Denn was bringen einem die Zulagen wenn das ganze Investment über die Laufzeit 0 % Rendite abwirft der Euro aber jeden Tag weniger Wert wird durch Inflation.

    Am Ende könnte es trotz Förderung zu einem Verlust der Kaufkraft kommen.


    Mit jedem Tag den das Geld dort drin steckt und sich nicht vermehren kann, aufgrund der Strategie der Sutorbank, ist ein verschenkter Tag es möglicherweise selbst besser anzulegen. Eine Garantie gibt es dafür aber natürlich auch nicht.

  • Irgendwann ist gar nichts mehr da.

    In einem anderen Thread wurde der Eindruck zum Ausdruck gebracht, dass Fairr möglicherweise mit Absicht so vorgeht um die Kunden zu einer Kündigung zu bewegen (Motto: Retten was noch da ist).

    Man sollte dabei berücksichtigen, das Fairr Deine Einzahlungen plus Zulagen zum Vertragsende garantieren muss! Man könnte also den Vertrag einfach ruhend stellen und Fairr die Misere selbst aussitzen lassen.

    Man bekommt dann irgendwann halt mal eine Popelrente oder eine einmalige Kapitalabfindung. Aber Riester sollte so oder so nur ein kleiner Baustein in der eigenen AV sein.

  • Man sollte dabei berücksichtigen, das Fairr Deine Einzahlungen plus Zulagen zum Vertragsende garantieren muss!

    Kurze Ergänzung:

    Die Differenz muss schon heute von der Sutorbank gedeckt werden.

    Das war ja eine der Gründe warum es mit Fairr-Riester so gekommen ist.

    Beim Coronacrash musste die Sutorbank plötzlich die Differenz in den ganzen Verträgen decken, was schon eine Mammut Aufgabe ist. Aus dem Grund ging man in Cash weil ein weiterer Absturz und damit größere Differenz irgendwann wohl nicht mehr tragbar gewesen wäre.


    Leider kam die Reaktion der Finanzaufsicht zu spät die entschieden hat das die Deckung kurzfristig gelockert oder anders aufgestellt sein darf.

    Da war ma aber bereits in Cash gegangen und hatte die Verluste realisiert.


    Also ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Die Sutorbank sollte interessie daran haben Rendite einzufahren. Nur so lässt sich die Deckung verringern und man verdient mehr Geld da mam ja prozentual am Depotwert verdient.

  • Also ist eigentlich das Gegenteil der Fall. Die Sutorbank sollte interessie daran haben Rendite einzufahren. Nur so lässt sich die Deckung verringern und man verdient mehr Geld da mam ja prozentual am Depotwert verdient.

    Die Frage ist halt, wie die Sutor-Bank das Risiko/Chancen bewertet die Garantie noch mit 'sicheren' Anlageformen langfristig erwirtschaften zu können. :/

    Wenn ich als Anbieter heute schon eine Anlageform habe (z.B. 100% Staatsanleihe mit fester Laufzeit), bei der ich sicher sein kann, dass Sie die zur Erfüllung der Garantie notwendige Rendite liefert, warum sollte der Anbieter überhaupt ein Risiko eingehen und versuchen eine 'bessere' Rendite (für den Kunden) zu erzielen?

  • Das stimmt.


    Ich bezog mich auch eher darauf das der Anbieter absichtlich "schlecht wirtschaftet".

    Das wäre ziemlich Sinnfrei.


    Auf irgendeine Weise, je nach Marktlage, sollte er schon aus eigenem Interesse versuchen Rendite zu erzielen.

  • Wichtig ist auch, nicht zu vergessen, in welchem Umfeld das stattgefunden hat. Im heutigen Zinsumfeld mit 3% Rendite auf eine Bundesanleihe ist eine Beitragsgarantie deutlich einfacher zu realisieren als im damaligen Umfeld zu Nullzinsen. Selbst ein geringer Verlust wird da zum Problem

  • Ich lese gerade die Finanztest 10/2023 und finde da einen Artikel (ab Seite 38) mit der Überschrift:

    "Besser als ihr Ruf
    Riester-Fondssparpläne.
    Die Zinswende brachte Riester-Fonds oft Verluste. Mit höheren Aktienquoten sind jetzt wieder größere Renditechancen drin." =O


    Die empfehlen, die Verträge weiterlaufen zu lassen, um die Zulagen behalten zu können...

  • Und dennoch könnten es Verluste sein. Denn was bringen einem die Zulagen wenn das ganze Investment über die Laufzeit 0 % Rendite abwirft der Euro aber jeden Tag weniger Wert wird durch Inflation.

    Am Ende könnte es trotz Förderung zu einem Verlust der Kaufkraft kommen.


    Mit jedem Tag den das Geld dort drin steckt und sich nicht vermehren kann, aufgrund der Strategie der Sutorbank, ist ein verschenkter Tag es möglicherweise selbst besser anzulegen. Eine Garantie gibt es dafür aber natürlich auch nicht.

    Das verstehe ich nicht, dass die Rendite 0% sein soll? Die Beiträge sind doch steuerbegünstigt als Sonderausgaben und so richtet sich die Rendite nach den Zulagen und den persönlichen Steuersätzen selbst bei 0% Zinsen. Bei einem Grenzsteuersatz von 42% muss die Inflation aber schon echt hoch sein. Oder irre ich mich?!

  • Wenn wir den Garantie-Betrag als Basis nehmen hast du ja nicht Unrecht.

    Dem gegenüber stehen später aber Steuern auf deine Riester-Rente, und zwar auf ALLE Zahlungen. Also auch auf die Gelder die du selbst schon aus Nettolohn-Beiträgen eingezahlt hast um überhaupt in dem Genuss der Förderung zu kommen.


    Wenn ich also Jahre oder Jahrzehnte Lang Geld dort einzahle, diese aber keine Rendite abwirft (wir reden immer noch vom Garantiebetrag, also der Vertrag bringt keine Anlage-Rendite) und dieses Geld nach Inflation auch noch(mal) versteuern muss.


    Ich zahle also Steuern auf mein Netto-Lohnbeitrag ohne Inflationsausgleich um etwas Popelige Förderung zu bekommen? Die Förderung ist dafür einfach zu gering, außer im bestimmten Fällen. Denn sie müsste ja überhaupt erstmal so hoch sein das sie die Steuern meiner Beiträge ausgleicht um überhaupt bei Null rauskomme. Dazu müsste sie zumindest noch die Inflation meiner Beiträge ausgleichen, damit ich da nicht schon Verluste erleide.


    Und weil das noch nicht reicht senken ich "indirekt" noch meine Gestzliche Rente weil der Berechnung der Steuerlast Riester zur Rente adiert wird und ich somit höher in der steuertabelle liege.


    Sowas lässt sich auch nur den deutschen Steuergeizis und Förderjunkies verkaufen ?


    Im übrigen uns auch. Und dann habe ich Riester komplett zerlegt und Excel Tabellen erstellt.

    Das Ergebnis ist ernüchternd, selbst mit Förderung und kleiner Rendite.

    Da wie gesagt, alle anderen Negativen Effekte dagegen sprechen.

    Das Ergebnis war bei mir, trotz Förderung von 0,8 % p.a. Wenn alle Faktoren wie Erneute Besteuerung meiner Beiträge, Steuern auf Riester und höhere Steuern auf meine (Prognostizierte) Rente.


    Bei meiner Frau, ohne Kinderzulage, aber längere Laufzeit kamen wir auf 1,1 % p.a. bei einer Netto-Police.


    Also ja, nach Steuern und Inflation ist das Kapitalvernichtung.

  • Es ist unvernünftig mehr als die steuerbegünstigten 2.100 € jährlich in einen Riestervertrag zu zahlen, vollkommen einverstanden.


    Während meiner Arbeitslosigkeit habe ich auch aus dem Nettolohn und Arbeitslosengeld Beiträge bezahlt. Inzwischen hat mir mein Anbieter mitgeteilt, dass später bei Rentenbeginn diese ungefördeten Beiträge herausgerechnet werden und nur die darauf entfallenen Zinsen versteuert werden müssen (wie in einer Lebensversicherung). Da gab es wohl ein Urteil dazu. Also eben NICHT ALLE Beiträge versteuert. In der Rentenphase dürfte mein Grenzsteuersatz in der Regel niedriger sein als in meinem aktuellen Arbeitsleben. Übrigens scheint das bei der bAV genauso zu sein, dass Beiträge/Anteile über der steuerlichen Fördergrenze wie eine normale LV versteuert werden.

  • Arbeitslosigkeit und Ungefördert weiter zahlen ist aber auch nicht die Regel und dafür hast du, wie du selbst schon geschrieben hast, für die Beiträge auch keinen Förderunganspruch.

    Warum also die Einzahlungen in ein Produkt welches meist zu viel kostet, durch die Garantiepflicht zu wenig Rendite abwirft und deren Auszahlungshöhe und Form(30%, Verrentung oder Auszahlung über Kleinstrenten-Regelung) aktuell völlig ungewiss ist?

    Das ist kein Pro Argument das war aus meinen Augen "sinnfrei" ?

    Riester lohnt sich alleine nur durch eine Förderung, und die muss im Verhältnis zum eigenen Einsatz so gut sein das nach Inflation und Steuern noch was bei herauskommt, und das auch noch möglichst oberhalb von Renditen bei TG/FG.


    Und da ist es wieder, das Argument das ich später weniger Steuern zahle.

    Ja, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch das dem so ist. Das ist aber nichts wert wenn ich auf dem Weg dorthin mein Kapital nach Inflation nicht, oder zumindest nicht deutlich, erhöhen kann.

    Dann habe ich am Ende, trotz Förderung und geringerer Steuer dennoch Netto weniger.


    Wir müssten hier mal klar unterscheiden von was wir reden: Verrentung des Kapitals oder Einmalzahlung aufgrund von Kleinstrenten-Regelung.

    Der Unterschied ist in der Berechnung nicht unerheblich.


    Bei allen Berechnung nach der Rendite darf man Riester aber eines eben auch nicht abschreiben, das ist die Absicherung der Langlebigkeit.

    Aber auch da gibt es außerhalb von Versicherungen diverse Möglichkeiten das zu gestalten.

  • Okay, das hatte ich anders im Kopf.


    Ich habe Mich zwar intensiv mit Riester beschäftigt, aber nicht mit dem Thema Arbeitslosigkeit In diesem Zusammenhang.