GRV ungleich Investment

  • … die vernünftige Entwicklung wird wohl eher so gegen 70 gehen …

    Eine höhere Lebenserwartung bedeutet ja nicht automatisch, dass man auch mit 70 noch in jedem Job arbeiten kann. Und ich meine hier gar nicht den oft genannten Dachdecker.

    Abseits von der Sesselfraktion wird es in vielen Jobs schwierig.

    Ich merke schon mit 50+, dass ich körperlich längst nicht mehr so belastbar bin wie noch vor 4-5 Jahren.=O

    Für das was man früher mal eben allein gewuppt hat, braucht es jetzt einen 2. Mann (z.B. Server in die Racks einbauen).

  • Absolut. Damit hast Du recht, monstermania: Es wird Jobs geben, in denen sich die jeweils eigene Arbeitswelt stark verändern wird, und natürlich wird es auch Jobs geben, in denen man nicht 70 werden kann. Es gibt aber auch Jobs, in denen man als Älterer die schwindende Schnelligkeit dadurch kompensieren kann, dass man die Abkürzung kennt. ;)

  • Kürzlich hatte ich hier geschrieben, dass ich die Möglichkeit des vorzeitigen Renteneintritts mit 63 (mit Abschlägen!) für langjährig Versicherte so langsam in Gefahr sehe

    Die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wird für dich sowieso eine Rente mit 65 werden, weil die Regelaltersrente ja von 65 auf 67 angehoben wird.

    Das mit den Abschlägen muss auch nicht sein. Ich habe mit 53 aufgehört zu arbeiten, und werde trotzdem erst mit 67 den Antrag auf Regelaltersrente stellen.

    Spoiler: Pflegegeld, PRV ab 55, KLV mit 60, und Wertpapiererträge in zweifacher Höhe der jährlichen Ausgaben.

  • Die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wird für dich sowieso eine Rente mit 65 werden, weil die Regelaltersrente ja von 65 auf 67 angehoben wird.

    Ich meine nicht die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte (45 Beitragsjahre), sondern die Möglichkeit nach min. 35 Beitragsjahren bereits mit 63 in Rente gehen zu können (Rentenabschlag 0,3% pro Monat vorgezogenem Rentenbeginn).

    Die 45 Beitragsjahre schaffe ich nicht mal mit 67. ;)

    Ich bin da mal gespannt wann die Politik da ran geht. Die Zahlen der Arbeitnehmer die trotz Abschlag vorzeitig in Rente gehen scheinen ja zu steigen.

    Das mit den Abschlägen muss auch nicht sein. Ich habe mit 53 aufgehört zu arbeiten, und werde trotzdem erst mit 67 den Antrag auf Regelaltersrente stellen.

    Wenn Du 35 Beitragsjahre voll hast, wäre es unlogisch mit der Rente bis zum regulären Renteneintrittsalter von 67zu warten: https://www.finanzen-erklaert.de/gesetzliche-re…e-entscheidung/

    Wenn Du natürlich keine 35 Jahre voll hast, bleibt Dir eh nichts anderes übrig als die Rente mit 67 einzureichen.

  • die vernünftige Entwicklung wird wohl eher so gegen 70 gehen …

    Ich sehe es nicht so !

    Imho wäre es vernünftig Pensionen und Diäten von Beamten und Politikern abzuschaffen und alle in die DRV einzahlen zu lassen. Solange diese "Elite" ihr eigenes, gesundes System hat (mit Beträgen, die ein normaler AN nur knapp nach ~30-35Jahren Gehalt an/oberhalb der BBG RV erreicht), ändert sich nichts in eine vernünftige Richtung. Dieser Personenkreis verschlimmbessert ein System, von dem sie selber ja nicht betroffen sind - denn die eigene "Rente" (Ruhegehalt/Pension oder Diät) ist definitiv sicher und zwar auch in der Höhe inkl. Beihilfe zur KV..

  • Vorausgesetzt man kommt mit der Rentenhöhe hin, fällt der Vergleich von vorgezogener Rente mit Abschlägen und Regelaltersrente für grob 24 Jahre zugunsten der vorgezogenen Rente aus.

    48 Monate × 0,856 Rente = 41,088 / 0,144 = 285 Monate, die man die Regelaltersrente beziehen muss, um die bisherigen Zahlungen der vorgezogenen Altersrente "aufzuholen".

    (Ohne Rentenanpassungen und alles brutto gerechnet.)

  • Die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wird für dich sowieso eine Rente mit 65 werden, weil die Regelaltersrente ja von 65 auf 67 angehoben wird.

    Das mit den Abschlägen muss auch nicht sein. Ich habe mit 53 aufgehört zu arbeiten, und werde trotzdem erst mit 67 den Antrag auf Regelaltersrente stellen.

    Spoiler: Pflegegeld, PRV ab 55, KLV mit 60, und Wertpapiererträge in zweifacher Höhe der jährlichen Ausgaben.

    Ist aber finanzmathematischer Unsinn diese Gestaltung. Man sollte zuerst die Quellen mit der niedrigsten Rendite anzapfen.

  • Solange diese "Elite" ihr eigenes, gesundes System hat

    Woher kommt die Annahme, dass das System gesund ist? Für die zugesagten Pensionen gibt es keine entsprechenden Rückstellungen und es ist ein offenes Geheimnis, dass die Haushalte von Bund und Ländern hier bald in die Bredouille kommen werden.

    Was dann letztendlich auch wieder gar nicht so anders ist als die Situation der GRV, die ohne massiven Steuerzuschuss auch nicht funktionieren würde

  • Woher kommt die Annahme, dass das System gesund ist? Für die zugesagten Pensionen gibt es keine entsprechenden Rückstellungen und es ist ein offenes Geheimnis, dass die Haushalte von Bund und Ländern hier bald in die Bredouille kommen werden.

    Was dann letztendlich auch wieder gar nicht so anders ist als die Situation der GRV, die ohne massiven Steuerzuschuss auch nicht funktionieren würde

    Touché.

    Du hast Recht, habe fälschlicherweise das System als gesund betitelt. Eher meinte ich, dass es für die Bezugsberechtigten "gesund" ist.

  • ["Rente mit 63"]

    Man muss es sich leisten können.

    Ich denke nur, dass es sich deutlich mehr Menschen leisten können und wollen, als die Politik 'eingeplant' hat. :/

    Wenn man es sich leisten kann, ist es ein gutes Geschäft. Finanzmathematisch gerechnet müßten die Abschläge höher sein, das war aber politisch nicht durchsetzbar. Wer die Option zieht, bekommt rechnerisch mehr aus seinen Rentenbeiträgen als ein Rentner, der zur Regelaltersgrenze in Rente geht.

    Ich meine ... die Möglichkeit nach min. 35 Beitragsjahren bereits mit 63 in Rente gehen zu können (Rentenabschlag 0,3% pro Monat vorgezogenem Rentenbeginn).

    Ich bin mal gespannt, wann die Politik da ran geht.

    Solange Rot-Grün an der Regierung ist, sicher nicht.

    Die Zahlen der Arbeitnehmer die trotz Abschlag vorzeitig in Rente gehen scheinen ja zu steigen.

    Na klar, die Leute können schließlich rechnen (Damit hat die Politik wohl nicht gerechnet!)

  • Die Rente mit 63 für langjährig Versicherte wird für dich sowieso eine Rente mit 65 werden, weil die Regelaltersrente ja von 65 auf 67 angehoben wird.

    Das verwechselst Du mit der "Rente für besonders langjährig Versicherte". Die Rente mit 63 ("Rente für langjährig Versicherte") bleibt bei 63, aber die Abzüge steigen halt.

    Das mit den Abschlägen muss auch nicht sein. Ich habe mit 53 aufgehört zu arbeiten, und werde trotzdem erst mit 67 den Antrag auf Regelaltersrente stellen.

    Gerade in dieser Konstellation rentiert sich die Rente mit 63. Du bekommst zwar reduzierte Zahlungen, aber Du bekommst sie 4 Jahre früher. Das will im Vergleich erstmal aufgeholt sein. Und dann ist die Rente ein "Sicherheitsbaustein", wodurch Du mit Deinem anderen Vermögen höher ins Risiko gehen kannst (was vermutlich ertragreicher ist).

  • An der Rente für langjährig Versicherte (ab 63 möglich) hat sich seit 2008 nichts mehr geändert.

    An der Rente für besonders langjährig Versicherte hat sich einiges verändert.

    Sie wurde 2008 eingeführt und sollte die alten Rahmenbedingungen der Regelaltersrente weiterführen (Beginn mit 65).

    Zum 1.7.2014 wurde da plötzlich "Rente mit 63" draus, auch wenn das nur für zwei Jahrgänge galt und danach langsam wieder "Rente mit 65" draus wurde.

    Mit dem Kuddelmuddel müssen wir jetzt leben.

  • Wenn Du 35 Beitragsjahre voll hast, wäre es unlogisch mit der Rente bis zum regulären Renteneintrittsalter von 67 zu warten: https://www.finanzen-erklaert.de/gesetzliche-re…e-entscheidung/

    Bei der bloßen Diskussion über Abschläge wird meist nicht berücksichtigt, dass Du in der fraglichen Zeit weiter arbeiten und Einkommen erzielen und zusätzliche Rentenpunkte sammeln würdest. Mehr Rente und sowieso insgesamt mehr Geld hättest Du bei Weiterbeschäftigung in jedem Fall. Jedenfalls wenn die Arbeit Dich nicht so sehr belastet, dass Du deswegen früher stirbst...

  • Bei der bloßen Diskussion über Abschläge wird meist nicht berücksichtigt, dass Du in der fraglichen Zeit weiter arbeiten und Einkommen erzielen und zusätzliche Rentenpunkte sammeln würdest. Mehr Rente und sowieso insgesamt mehr Geld hättest Du bei Weiterbeschäftigung in jedem Fall. Jedenfalls wenn die Arbeit Dich nicht so sehr belastet, dass Du deswegen früher stirbst...

    Ja, ich könnte voraussichtlich mehr länger arbeiten. Ich könnte damit dann meinen Rentenanspruch steigern. Ich könnte dann mit dem höheren Einkommen auch noch länger in mein ETF-Depot einzahlen und damit noch mehr Geld ansparen.

    Nur, kann ich leider mein Leben nicht verlängern. :/

    Irgendwo in diesem Universum tickt ein Wecker für meine Partnerin und für mich und irgendwann klingelt das Teil und das war es dann. Dann interessiert uns kein höheres Einkommen, keine Rentenpunkte und erst recht kein Depotwert mehr.

    Wie heißt es so schön: Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.

    Wer weiß wie viele gute gemeinsame Jahre meine Partnerin und ich als Rentner noch haben? Unser Ziel ist es nicht das maximale an Geld heraus zu holen, sondern unser gemeinsames Leben maximal zu genießen.

    Und keine Sorge, wir werden mit Sicherheit nicht in ein 'Loch' fallen, nur weil wir keiner bezahlten Arbeit mehr nachgehen.

    Und hey. Wenn jemand bis 67, 70 oder gar 75 voll arbeiten will, weil die Arbeit die Erfüllung des Lebens ist und der Partner das auch voll so mitträgt. Dann soll er/sie/es doch einfach machen.

    PS: Ja, man muss sich die Abschläge leisten können und leisten wollen! Und wer weiß, evtl. mache ich ja auch doch in Teilzeit weiter. Das überlege ich mir dann ganz in Ruhe mit 62. :)

  • Bei der bloßen Diskussion über Abschläge wird meist nicht berücksichtigt, dass Du in der fraglichen Zeit weiter arbeiten, Einkommen erzielen und zusätzliche Rentenpunkte sammeln würdest. Mehr Rente und sowieso insgesamt mehr Geld hättest Du bei Weiterbeschäftigung in jedem Fall.

    Man muß da jeden Einzelfall separat beurteilen.

    Klar: Üblicherweise hat der mehr Geld, der möglichst voll und möglichst lange arbeitet. Noch besser ist es natürlich, er arbeitet voll und bekommt daneben eine volle Rente. Ich kenne da einen, bei dem das der Fall ist. Der hat aktuell für eine kurze Zeit mehr Einkommen als in seinem ganzen Berufsleben (und macht sich Gedanken darüber, wie er das zusätzliche Geld möglichst steuersparend investiert).

    Wer vom eigenen Geld lebt wie es wohl ANDREJ tut, der beantragt sinnvollerweise die Rente mit 63, auch wenn das Abschläge kostet. Da bekommt er nämlich erst einmal 4 Jahre Rente ausbezahlt, das muß man mit der höheren Regelrente dann erstmal aufholen.

    Die Kalkulation muß mehrere Faktoren berücksichtigen - und die Unsicherheit, wie lange das eigene Leben noch dauert, ist aus der Rechnung nicht herauszubekommen.

    Doch das letzte Hemd hat keine Taschen. Wenn man mich dereinst auf den Friedhof trägt, werde ich mir mit Sicherheit keine Gedanken über Renditen mehr machen.

  • Kürzlich hatte ich hier geschrieben, dass ich die Möglichkeit des vorzeitigen Renteneintritts mit 63 (mit Abschlägen!) für langjährig Versicherte so langsam in Gefahr sehe (Stimmen einzelner Politiker, Experten, usw.).

    Passend dazu folgender Beitrag aus dem Magazin Panorama 3: https://www.ndr.de/fernsehen/send…ung1353928.html

    Soll so die Gesellschaft auf den Ausstieg aus der Rente mit 63 vorbereitet werden?:/

    Moin,

    den Beitrag habe ich gesehen. Ich hatte ein grosses Bedürfnis, dem Moderator, der in der Abmoderation durchblicken liess, dass er vermute, dass seine Generation nicht mehr in den Genuss einer staatlichen Altersvorsorge komme, meine Quintessenz - ich bin jetzt in Jahr 46 meiner Berufstätigkeit - mitzuteilen: so haben viele aus meiner Generation auch schon gedacht, als sie Mitte der 70er Jahre in das Arbeitsleben eintraten. Es gab die erste Millionen Arbeitslose, es war keine Besserung in Sicht, die Arbeitslosigkeit stieg von Jahr zu Jahr und wenn man nicht untergehen wollte, musste man jeden Job annehmen. Neben Ozonloch und saurem Regen, Harrisburg, Chernobyl, verdreckte Flüsse, Seveso, die Katastrophe von Bhopal, kaltem Krieg und Wettrüsten gab es noch jede Menge anderer Krisen. Und trotzdem bekomme ich vermutlich im nächsten Jahr Geld aus der Rentenkasse, auch wenn ich es damals selbst nicht geglaubt habe.

    Ich würde ihm raten: machen Sie einen Sparplan auf den MSCI World und - wie Ingo Zamperoni in der Abmoderation der 'Tagesthemen' immer empfiehlt - bleiben Sie zuversichtlich... ;)

  • Will wohl nicht jeder bis zum bitteren Ende:

    https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/le…4-in-rente.html

    Welch Überraschung:

    "Die Bereitschaft, lange zu arbeiten, ist in der Gruppe mit dem geringsten Einkommen, unter der Armutsgrenze, am höchsten. Bei dieser Gruppe ist das länger arbeiten wollen wohl eher ein „länger arbeiten müssen“. Diese Gruppe hat mit Abstand die kürzeste Lebenserwartung von allen Einkommensgruppen."

    Für die Erkenntnis hätte es keine Studie gebraucht.