Ist das ETF Pferd tot - reiten alle ETF Sparplanler ein totes Pferd - wer hat mut abzusteigen

  • Eigenheim 2021

    Das heißt noch vor der Zinswende. Nicht der schlechteste Zeitpunkt. Viele, die 2020/2021 gekauft haben, könnten sich das zu heutigen Zinssätzen gar nicht mehr leisten. Denn soweit die Preise überhaupt gefallen sind, sind sie das nicht soviel, dass sie 3-4x so hohen Zinsen kompensiert würden.


    Tagesgeld 2008

    Tagesgeld ist keine Anlage. Da parkt man den Notgroschen, und manchmal gibt es mehr, manchmal weniger Zinsen, aber echte Rendite unter Berücksichtigung der Inflation gibt es da nicht oder kaum. Aber das ist ja auch nicht der Zweck von Tagesgeld. Hättest Du Dein Geld seit 2008 statt aufs Tagesgeld in einen ETF auf den MSCI World gesteckt, hättest Du Dein Geld bis heute vervielfacht.

  • früh über vitamen b eine gutbezahlte arbeisstelle gehabt, hätte ich alles viel "früher" erworben und entsprechend einen "besseren" Preis bezahlt...

    Nach meinen Erfahrungen kann man zum einen auch ohne "Vitamin B" eine "gutbezahlte Arbeitsstelle" erlangen (auch wenn das mit Vitamin B einfacher gehen kann) - und/oder zum anderen sich - als Selbständiger beispielsweise - eine solche "gutbezahlte Arbeitsstelle" auch selbst erschaffen.


    Zugegebenermaßen: Nicht alle Qualifikationen und/oder Berufe eröffnen die Chance auf eine gute Bezahlung und/oder eine ebensolche selbständige Tätigkeit. Der Fokus allein auf eine "Arbeitsstelle" noch dazu als Angestellter bleibt nichtsdestotrotz nur ein Teil des Gesamtbildes.

  • Tagesgeld ist keine Anlage. Da parkt man den Notgroschen ...

    Wie "man" verfährt oder verfahren soll, weiß ich nicht.


    Für meinen Teil halte ich Liquidität (auch in Form von Tagesgeldern) aus unterschiedlichen taktischen aber auch strategischen Gründen (der Aspekt "Notgroschen" ist da nur einer von mehreren) - beispielsweise um bei aus meiner Sicht günstigen Gelegenheiten immer handeln zu können aber auch um generell finanziell immer beweglich sprich flexibel zu bleiben. Das handhaben übrigens nicht wenige in meinem Umfeld ebenso.


    Aus meiner Sicht sollte da jeder die für seinen Fall "richtige" sprich individuell passende Mischung finden. Was "man" machen soll, dürfte dabei daher nicht selten wenig zielführend sein.


    Ebenso wenig wie Pauschalempfehlungen oder Standardlösungen wie "man" solle für eine "Rücklage für Notfälle" immer 2-3 Netto-Monatsgehälter kurzfristig verfügbar vorhalten; das nur am Rande.

    Viele, die 2020/2021 gekauft haben, könnten sich das zu heutigen Zinssätzen gar nicht mehr leisten.

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Wer sich zu dem besagten Zeitpunkt als Käufer auch nur rudimentär mit dem Thema beschäftigt und/oder eine auch nur halbwegs kompetente Beratung in Anspruch genommen hatte (bei einer Immobilienfinanzierung immer empfehlenswert - jedenfalls für den Normalbürger mit überschaubarem Budget), dem war bewußt, daß es eine historische Ausnahmesituation war: An einen Zinssatz mit einer Null (!) vor dem Komma (selbst bei längerer Zinsfestschreibung) kann ich mich jedenfalls in meinem Leben nicht erinnern (mit entsprechenden Folgen auch für die Immobilienpreise; was aber ein weiteres Thema wäre).


    Dagegen kann ich mich noch bestens und mehrfach an zweistellige Zinssätze für Immobiliendarlehen erinnern - und an diverse damalige Untersuchungen bei denen über die Jahrzehnte hinweg ein durchschnittlicher Zinssatz für solche Darlehen von z. B. 6% (bei 10-jähriger Zinsfestschreibung) ausgewiesen wurde.


    Jedenfalls mußte diese Ausnahmesituation jedem halbwegs kundigen und/oder halbwegs fundiert beratenem finanzierenden Immobilien-Käufer bewußt gewesen sein. Je nach finanziellem Budget waren daher auch entsprechend längere Zinsfestschreibungen indiziert - zumal sich diese zum einen für einen überschaubaren Aufschlag (oftmals nur 50 Basispunkte oder noch weniger) sehr günstig einkaufen ließen und zum anderen auch solche Darlehen mit langer Zinsfestschreibung dann via BGB (bei Bedarf, einseitig und ohne Begründung) vom Darlehensnehmer (nach meiner Erinnerung gem. § 489, Abs. 1 Punkt 2. BGB) nach 10 Jahren mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigte werden können (ohne jede Vorfälligkeitsentschädigung (VFE)).


    Ansonsten könnte - wie so oft - die "finanzielle Nahrungskette" greifen mit dem schlecht oder gar nicht informierten Privat/Kleinanleger, der am Anfang dieser "Nahrungskette" steht. Wie aus Kreisen eines Unternehmens (Fachverlag), welches sich schon sehr lange mit Zwangsversteigerungen beschäftigt, zu hören ist, steigt mit dem leichten üblichen Zeitverzug seit der "Zinswende" die Zahl der Zwangsversteigerungen an: Während demnach noch in 2022 ein Rückgang von - 8,3% bei den ZV-Terminen zu verzeichnen war, sei dieser Wert in 2023 erstmals wieder um 2,1% angestiegen - und im ersten Halbjahr 2024 um 8% im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr.


    Nach meinen Erinnerungen war die Zahl der Zwangsversteigerungen sehr viele Jahre auf einem Rekordtief (Ausnahme: Ein signifikanter Anstieg im Bereich MFH und insbesondere Geschäftshäuser nach dem Corona-Lockdown). Für die (noch überschaubare) Trendwende im Bereich Zwangsversteigerungen dürften neben den gestiegenen Zinsen auch weitere Aspekte eine Rolle spielen wie die schwache Konjunktur, die hohe Inflation sowie der schwächelnde Immobilienmarkt (was "freihändige" Verkäufe am Markt vor der Zwangsversteigerung erschweren dürfte).

  • Wie "man" verfährt oder verfahren soll, weiß ich nicht.


    Für meinen Teil halte ich Liquidität (auch in Form von Tagesgeldern) aus unterschiedlichen taktischen aber auch strategischen Gründen (der Aspekt "Notgroschen" ist da nur einer von mehreren) - beispielsweise um bei aus meiner Sicht günstigen Gelegenheiten immer handeln zu können aber auch um generell finanziell immer beweglich sprich flexibel zu bleiben. Das handhaben übrigens nicht wenige in meinem Umfeld ebenso.

    Genau. Notgroschen, Liquidität, Flexibilität sind alles gute Gründe für Tagesgeld. Aber es ist keine „Anlage“ im Sinne von „damit erziele ich eine Rendite, die mein Vermögen langfristig wachsen lässt“. Insofern fand ich den Satz von SemperFidelissteige ich generell dann ein wenn es am teuersten ist“ im Hinblick auf Tagesgeld unpassend, weil es aus meiner Sicht aus den genannten Gründen nichts ist, wo es einen guten oder schlechten Einstiegszeitpunkt gibt.


    Jedenfalls mußte diese Ausnahmesituation jedem halbwegs kundigen und/oder halbwegs fundiert beratenem finanzierenden Immobilien-Käufer bewußt gewesen sein. Je nach finanziellem Budget waren daher auch entsprechend längere Zinsfestschreibungen indiziert - zumal sich diese zum einen für einen überschaubaren Aufschlag (oftmals nur 50 Basispunkte oder noch weniger) sehr günstig einkaufen ließen und zum anderen auch solche Darlehen mit langer Zinsfestschreibung dann via BGB (bei Bedarf, einseitig und ohne Begründung) vom Darlehensnehmer (nach meiner Erinnerung gem. § 489, Abs. 1 Punkt 2. BGB) nach 10 Jahren mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigte werden können (ohne jede Vorfälligkeitsentschädigung (VFE)).

    Ja, das sehe ich genauso. Wer 2020/2021 mit kurzer Zinsfestschreibung mit signifikanter Restschuld finanziert hat, war gierig und ist selbst schuld, wenn er jetzt nach 5-10 Jahren zu 4 % anschlussfinanzieren muss. Wir haben unglaubliche 0,54% auf 15 Jahre (dann ist die Immobilie abbezahlt). Bei 5 oder 10 Jahren hätte es nochmal 0,1% oder 0,2% weniger gegeben, aber uns war klar, dass wir mit den 0,54% schon unfassbares Glück hatten.


    Bei größeren Immobilien, die bei uns auch im Gespräch waren, hätten wir eher mit 20-25 Jahren zum Abzahlen geplant, das wären dann eher 0,9-1,2% gewesen. Immer noch Peanuts. Niemals hätten wir sowas mit nur 10 Jahren Zinsfestschreibung geplant.

  • Genau. Notgroschen, Liquidität, Flexibilität sind alles gute Gründe für Tagesgeld. Aber es ist keine „Anlage“ im Sinne von „damit erziele ich eine Rendite, die mein Vermögen langfristig wachsen lässt“.

    Verstehe, was Du meinst.


    Manche Anlagen (Elemente) einer Asset-Allocation haben aber auch gar nicht die Aufgabe "Rendite zu erzielen, die das Vermögen (real) wachsen lassen" - sondern eben andere Funktionen. Denke, das kann man mit guten Gründen daher auch so sehen, wie von mir dargestellt.

    Ja, das sehe ich genauso. Wer 2020/2021 mit kurzer Zinsfestschreibung mit signifikanter Restschuld finanziert hat, war gierig und ist selbst schuld, wenn er jetzt nach 5-10 Jahren zu 4 % anschlussfinanzieren muss.

    Dem kann ich nur zustimmen.


    Hatte in meinem Umfeld einige (allerdings wenige) Fälle, wo wegen einem Aufschlag von nur 30, 40 oder 50 Basispunkten beim Zinssatz statt einer 15-jährigen eine nur 5- oder 10 -jährige Zinsfestschreibung gewählt wurde ...


    Kann man machen, wenn man entsprechend finanziell aufgestellt ist (Einkommen, sonstiges Vermögen, regelmäßige Sondertilgungen usw.). Ansonsten ein No-Go ... wollte man aber nicht hören. Dabei gilt dann wohl leider: Wer nicht hören will, muß fühlen ...

  • Was in einem Thread mit 23 Seiten zu je 20 Postings läuft oder gelaufen ist (oder gar in einem Thread mit 135 Seiten) kann kein Mensch mehr nachvollziehen, man kann darin auch realistisch nichts finden.


    Ich habe mir dennoch mal den Spaß gemacht, ganz an den Anfang dieses Threads zurückzugehen und nachzulesen, worum es dabei überhaupt ging.


    Elgob hat am 04.01.2022 einen ETF gekauft und schreibt am 24.05.2022 (also 5 Monate später) mit sehr deutlichen Worten:

    Wir sind nun 2 1/2 Jahre weiter, gerade gehen die Aktienkurse zurück. Und doch: Der beschriebene ETF A0RPWH, den sie am damaligen All-Time-High gekauft hat, steht nun (trotz des Absturzes am Freitag, den 02.08.2024) bei 90,50 €, also 13,5% höher, 5,2%/a höher als am damaligen All-Time-High.


    Wer weiß? Vielleicht stehen wir am Anfang einer Baisse, und es geht ab jetzt deutlich runter? Das weiß niemand.


    Aber die vielgenannten 15 Jahre (oder gar 20 Jahre) Anlagedauer sind ja noch lange nicht vorbei. Immerhin: Wer damals dabeigeblieben ist, steht heute, 2 1/2 Jahre später, noch nicht vor dem Ruin.

  • Jedenfalls selbst wer im Januar diesen Jahres eingestiegen ist sollte mit seinen Positionen, sowohl auf den msci world, als auch selbst bei tech werten, tatsächlich im positiven Bereich sein, wer bereits 2023 eingestiegen ist sogar ziemlich deutlich.


    Solche kleinen Sprünge nach unten sind auch nix Neues, im April diesen Jahres ging es auch Schöntal kurz „deutlich“ nach unten. Im okptober(November letzten Jahres auch.

    Den dicksten rückgang in der jüngeren Vergangenheit hatten wir im Zeitraum März 2020.


    Freut euch doch einfach daran dass euer sparplan jetzt mehr Anteile einkauft fürs gleiche Geld.

  • Heute könnte es sehr turbulent an den Weltbösen sein.


    Es könnte sein, dass die Aktien weiter fallen.

    Es könnte sein, daß die Aktien steigen.

    Alternativ, könnte es sein, daß es eine seitwärts Bewegung geben wird.


    Wichtig ist ruhig zu bleiben - Füße stillhalten.


    Wichtig ist es zu wissen, daß wir nichts wissen.

  • Also derzeit bekomme ich aus meinem ETF Sparplan weniger raus als ich eingezahlt habe.

    Diese private Altersvorsorge gleicht sich also der gesetzlichen Rente voll an :D

    Bleib doch einfach bei Deinen geliebten Immobilien. :/

    Da klopft nicht jeden jeden Tag an die Tür und hält Dir ein Schild mit dem aktuellen Preis vor die Nase. Alternativ: Einfach nicht mehr in Depot schauen, wenn Du mit den Schwankungen nicht klar kommst.


    Ach ja, worüber reden wir eigentlich? Hab gerade mal in Depot geschaut. Aktuell bei mir -4,2% in den letzten 7 Tagen. Ist mal wieder der berühmte Kleinwagen vom Hof gefahren. So wie 2020 und 2022 schon einmal.

    Wer das nicht aushält, braucht mit Aktien gar nicht erst anzufangen.

  • Also derzeit bekomme ich aus meinem ETF Sparplan weniger raus als ich eingezahlt habe.

    Diese private Altersvorsorge gleicht sich also der gesetzlichen Rente voll an :D

    Erstens ist ein ETF-Sparplan zunächst mal Vermögensaufbau und keine direkte private Altersvorsorge und zweitens viel wichtiger: was an „15 Jahre mindestens, bei Sparplänen eigentlich mindestens 20 Jahre halten“ ist denn noch unklar? Oder bist du bereits 20 Jahre breit diversifiziert investiert und trotzdem im Minus? Dann hättest du irgendwie falsch diversifiziert. Und ja, ich hab gelesen, dass du erst 2024 eingestiegen bist, kann mir die Frage also selbst beantworten. Das was du gerade siehst gehört einfach dazu und ist der Grund weswegen du dir langfristig eine Rendite erwarten kannst, die über der Inflation, über Zinsen und über der „Rendite“ der GRV liegt. Übrigens bekommst du aus der GRV doch auch aktuell nichts, sondern erst wenn du in Rente gehst.


    Du kaufst Anteile an Unternehmen. Sachwerte. Das Geld was du da reinsteckst ist kein Geld mehr im eigentlichen Sinne und dieser Wert den du da in einer grünen oder roten Zahl siehst ist kein reales Geld was irgendwo liegt und insofern völlig irrelevant solange du nicht verkaufst.


    Wenn du nicht ruhig bleiben kannst und erwartest jeden Monat eine sichere Rendite zu bekommen, dann musst du dich entweder noch sehr viel mehr mit dem Thema beschäftigen, oder Aktien sind nicht dein Ding.

  • Erstens ist ein ETF-Sparplan zunächst mal Vermögensaufbau und keine direkte private Altersvorsorge und zweitens viel wichtiger: was an „15 Jahre mindestens, bei Sparplänen eigentlich mindestens 20 Jahre halten“ ist denn noch unklar? Oder bist du bereits 20 Jahre breit diversifiziert investiert und trotzdem im Minus? Dann hättest du irgendwie falsch diversifiziert. Und ja, ich hab gelesen, dass du erst 2024 eingestiegen bist, kann mir die Frage also selbst beantworten. Das was du gerade siehst gehört einfach dazu und ist der Grund weswegen du dir langfristig eine Rendite erwarten kannst, die über der Inflation, über Zinsen und über der „Rendite“ der GRV liegt. Übrigens bekommst du aus der GRV doch auch aktuell nichts, sondern erst wenn du in Rente gehst.


    Du kaufst Anteile an Unternehmen. Sachwerte. Das Geld was du da reinsteckst ist kein Geld mehr im eigentlichen Sinne und dieser Wert den du da in einer grünen oder roten Zahl siehst ist kein reales Geld was irgendwo liegt und insofern völlig irrelevant solange du nicht verkaufst.


    Wenn du nicht ruhig bleiben kannst und erwartest jeden Monat eine sichere Rendite zu bekommen, dann musst du dich entweder noch sehr viel mehr mit dem Thema beschäftigen, oder Aktien sind nicht dein Ding.

    dann solltest du mehr Finanztip Youtube Videos schauen. Der ETF Sparplan wird sehr wohl als Altersvorsorge beworben um nicht zu sagen, ohne wird es ja gar nicht mehr funktionieten das Leben im Alter...

  • Da ich noch in der Vermögensaufbauphase befinde sind für mich natürlich Kursrückgänge erfreulich. Einfach Sparplan laufen lassen und nicht in das Depot schauen. Ein Crash ist das noch lange nicht.


    Einfach raus in die Natur gehen oder etwas anderes sinnvolles machen.


    Wer mit den Schwankungen nicht klar kommt muss seine Allokation von risikoreich und risikoarm ändern oder die volatile Anlagenklasse Aktien (Aktien-ETF) einfach meiden.


    Nicht investiert zu sein ist langfristig risikoreicher als nicht investiert zu sein. Siehe Inflation Barvermögen.


    Wer keinen Aktien ETF hat wenn er fällt hat auch keinen wenn er steigt.

  • Da klopft nicht jeden jeden Tag an die Tür und hält Dir ein Schild mit dem aktuellen Preis vor die Nase.

    Das wäre echt witzig, wenn auch Immobilien einen sichtbaren tagesaktuellen Marktpreis hätten. So ein LED-Schild mit blinkender Preisanzeige über der Haustür… grüne Zahlen wenn der Preis gerade steigt, rote Zahlen wenn er fällt… 😂