Buch Spiegel Bestseller: Das Ende des Kapitalismus

  • Hallo zusammen,

    hier könnte auch eine Schnittstelle zu Frau Hermann liegen.

    Es geht ihr wohl mehr um eine gesamtstaatliche Lösung als einem individuellem Vermögensaufbau.

    Sie sagt, wenn ich es richtig verstanden habe, dass keine neuen Aktien entstehen, aber es gibt doch den Primären Markt und den

    Authorized participants

    Hier entstehen neue ETFs.

    Wie geht das zusammen?

    LG

  • Jetzt wird es mir zu politisch und ich scheide aus der Diskussion aus, eins ist klar über die Verteilung von Geldern kann man immer verschiedener Meinung sein, allerdings so lange wir hier noch über die besten Finanzanlagen diskutieren scheint für uns noch die Sonne zu scheinen.

    Korrekt, jedoch sollte man die begleitenden Umstände dabei nicht völlig außeracht lassen.

    VG aus Brandenburg

  • Sie sagt, wenn ich es richtig verstanden habe, dass keine neuen Aktien entstehen

    Ja das sagt sie und das ist schlicht und einfach falsch. Nicht nur weil ständig neue Firmen an die Börse gehen sondern auch weil bestehende Firmen Kapitalerhöhungen auf die eine oder andere Art durchführen.

    ETFs sind in der Betrachtung vollkommen irrelevant, das ist einfach nur eine Verpackung um ein Aktienpaket.

  • Ne Stimmt schon, im Prinzip bleibt auch bei uns nicht allzu viel bei der breiten Masse übrig.

    Das liegt aber nicht an der Demokratie als Herrschaftsform bzw. hat damit nichts zu tun.

    Und da wir hier ja bei Finanztip sind: Im Kapitalismus hat man ja die Möglichkeit, sich am Erfolg von Unternehmen zu beteiligen - indem man ihre Aktien kauft! Ungerecht ist daran natürlich, dass man erst mal das Kapital haben muss, um sich überhaupt beteiligen zu können.

    Zugleich muss man aber die Gegenfrage stellen, wie es denn fairer und besser ginge. Körperschaftssteuern auf 90% erhöhen? Geht schlecht, weil Deutschland keine isolierte Insel ist, sondern halt in einem globalen Wettbewerb steht.

    Daher ist der Ansatz mit der globalen Mindeststeuer für Unternehmen gar nicht mal so doof.

  • Hallo zusammen,

    Frau Hermann hat m.E. aus der Sicht der Volkswirtschaft recht.

    Es braucht einen starken Staat um den Kapitalismus ausgewogen zu halten, damit wir weiter gute Renditen erwirtschaften, das geht nicht ohne die Mitmenschen. Wir sind nicht die „Besseren“, weil wir mehr Rendite machen.

    Die individuelle Sicht, der persönliche Vermögensaufbau wird von ihr nicht betrachtet. Sie will wohl die Veränderung auf staatlicher bzw. überstaatlicher Ebene.

    Oder was übersehe ich.

    LG

  • Oder was übersehe ich.

    Individueller Wohlstand für die breite Masse und eine profitable Wirtschaft sind nicht von einander zu trennen. Es muss überhaupt erst ein Kuchen da sein damit man ihn verteilen kann. Die Welt kennt ja auch viele Verteilungsmechanismen: Löhne und Gehälter, Dividenden, Steuern und Sozialabgaben. Der starke Staat wird immer dann benötigt wenn ein großes Machtgefälle herrscht, hier gleicht er das durch gewisse Regeln aus: Arbeitsrecht, Verbraucherschutz aber auch Kartellbehörden oder Börsenaufsicht. Eine Vielzahl von miteinander konkurrierenden Akteuren auf einem halbwegs fairen Spielfeld sorgt dafür, dass die Wirtschaft produktiv und anpassungsfähig ist.

    Linke reduzieren den Staat aber gerne auf einen bloßen Umverteilungsmechanismus ohne die anderen Aspekte zu berücksichtigen.

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldung.

    Frau Hermann würde vielleicht sagen:

    1 Prozent der Firmen haben 68 Prozent der Wirtschaftsleistung.

    Oligopole bilden sich nach Marx „unweigerlich“.

    Da haben Sie recht. Hier greift der Staat regulatorisch ein.

    Was reicht Frau Hermann da nicht?

    Sie ist „leider“ nicht nur einfach eine Linke. Sie ist schon eine echte Ökonomin.

    LG

  • Sie ist schon eine echte Ökonomin.

    ...wenn man wiki fagt, kommt dies dabei heraus:

    "Nach einer abgeschlossenen Lehre als Bankkauffrau bei der Bayerischen Vereinsbank absolvierte Herrmann die Henri-Nannen-Schule.[3] Anschließend studierte sie Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin.[4][5] Eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Körber-Stiftung und die Tätigkeit als Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager schlossen sich an."

  • Ja, hat denn Frau Herrmann in Ihrem Buch nicht gleich eine Lösung angeboten? Z.B. einen der Werte-Fonds von Friedrich & Weik, Max Otte oder Dirk Müller?

    Sollte das etwa bedeuten Frau Herrmann glaubt wirklich an Ihre Sicht der Zukunft? :/

    In dem bereits genannten Podcast des Finanrockers/-wesirs hat sich Frau Herrmann m.E. auf jeden Fall nicht sehr kompetent gezeigt. Ihre Aussagen fand ich eher flach.

    Nun gut jeder kann Bücher und sogar Bestseller schreiben.

    Zum Club of Rome: Dieser hatte 1972 ein Verbrauch allen Erdöls in 20 Jahren vorhergesagt. Nun, meine Motorräder fahren auch anno 2022 weiterhin mit Erdölprodukten. Es scheint daher auch für Wissenschaftler eher schwierig zu sein, die Zukunft vorherzusehen.;)

    Hmm, wobei ist VWL überhaupt eine Wissenschaft?

    Kürzlich sagte Matthias Schmitt in einem Podcast, dass die Meteorologen die VWL erfunden hätten, damit noch eine Gruppe häufiger mit Ihren Vorhersagen daneben liegen.:D

    Da es offenbar aktuell keine Alternativen gibt, werde ich das Spiel einfach weiter spielen. Und wenn dann 2050 die Weltwirtschaft tatsächlich impludiert, wäre ich froh, wenn ich dann es dann noch allein und rechtzeitig auf die Toilette schaffe.

    PS: Ich empfehle als Lektüre das Buch Soylent Green von Harry Harrison. Auch so eine Zukunftsvision, die nicht eingetroffen ist. Aber durchaus unterhaltsam.

  • Solange Herr Precht keinen Fonds auflegt, ist noch alles in Ordnung. 8o

  • Sehen wir es mal so, die Bücherregale der Welt stehen voller Bücher mit Zukunftsvisionen, von denen in der Vergangenheit die wenigsten eingetreten sind, aber die Autoren gutes Geld damit verdienen. Habe gestern Abend mal die Probe Lesung aktiviert, sieht so aus als reiht sich dieses Werk da problemlos mit ein.

  • ...wenn man wiki fagt, kommt dies dabei heraus:

    "Nach einer abgeschlossenen Lehre als Bankkauffrau bei der Bayerischen Vereinsbank absolvierte Herrmann die Henri-Nannen-Schule.[3] Anschließend studierte sie Geschichtswissenschaft und Philosophie an der Freien Universität Berlin.[4][5] Eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Körber-Stiftung und die Tätigkeit als Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager schlossen sich an."

    Und selbst wenn - im Sinne von falls - man sie als Ökonomin durchgehen lässt: Das ist ja kein Qualitätssiegel, auch da gibt es gute und schlechte, Treffsichere und Danebenliegende.

  • Ein Energiemangel durch die Reduktion von fossilen Brennstoffen ist selbstverschuldet. Wie

    Das Problem ist nicht die Reduktion von fossilen Brennstoffen, sondern der mangelnde Ausbau von erneuerbaren Energien und neuen Stromtrassen.

    Schuld daran ist u.a Bayern, die neue Trassen verhindern und nur wenig in erneuerbare investieren.

    Hinzu kommen querulanten, die jeden Bau von Solaranlagen, Windrädern und Stromtrassen komplett verhindern oder zumindest verzögern.

    Hier würde ich mir wünschen, dass der Staat härter durchgreift.

  • Das Problem ist nicht die Reduktion von fossilen Brennstoffen, sondern der mangelnde Ausbau von erneuerbaren Energien und neuen Stromtrassen.

    Schuld daran ist u.a Bayern, die neue Trassen verhindern und nur wenig in erneuerbare investieren.

    Hinzu kommen querulanten, die jeden Bau von Solaranlagen, Windrädern und Stromtrassen komplett verhindern oder zumindest verzögern.

    Hier würde ich mir wünschen, dass der Staat härter durchgreift.

    das ist aber eher ein lokales Problem, welches nicht gleich die ganze Weltwirtschaft ruinieren wird...

  • Das Problem ist nicht die Reduktion von fossilen Brennstoffen, sondern der mangelnde Ausbau von erneuerbaren Energien und neuen Stromtrassen.

    Hast Du mal überschlagen, wie viel Energie wir benötigen, wenn wir unsere komplette Wirtschaft auf erneuerbare Energien umrüsten wollen?

    Ich rede ich nicht vom privaten Stromverbrauch, sondern z.B. von der kompletten Stahl- und Chemieindustrie. Also Industrien, die einen extrem hohen Energiebedarf haben.

    Und wo/wie speichern wir anschließend die Energie, falls mal Wind- und/oder Sonne mal ein paar Tage kaum oder gar keine Energie liefern. Ist leider in unseren Breiten mehr in den Wintermonaten der Fall, wenn leider auch der Energiebedarf auch noch generell höher ist als im Sommer.

    Schuld daran ist u.a Bayern, die neue Trassen verhindern und nur wenig in erneuerbare investieren.

    Schuld haben immer die Anderen.

    Hier würde ich mir wünschen, dass der Staat härter durchgreift.

    Zwang ist zumeist keine gute Lösung.

    Der Staat muss wirksame Anreize dafür schaffen, dass die Bürger freiwillig auf erneuerbare Energien setzen. Nur was ist in diesem Jahr passiert: Benzin wird teurer und das erste was der Politik einfällt ist die temporäre Senkung der Mineralölsteuer, damit die Leute Ihre Autos weiter günstig(er) betanken können.:/

  • Das Problem ist nicht die Reduktion von fossilen Brennstoffen, sondern der mangelnde Ausbau von erneuerbaren Energien und neuen Stromtrassen.

    Schuld daran ist u.a Bayern, die neue Trassen verhindern und nur wenig in erneuerbare investieren.

    Hinzu kommen querulanten, die jeden Bau von Solaranlagen, Windrädern und Stromtrassen komplett verhindern oder zumindest verzögern.

    Hier würde ich mir wünschen, dass der Staat härter durchgreift.

    Ich glaube Artikel 37 GG greift da noch nicht ganz.

    https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_37.html

  • Ich glaube Artikel 37 GG greift da noch nicht ganz.

    https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_37.html

    Gegen wen soll man da auch durchgreifen? Ich war auch kurz davor, eine BI gegen Windkraft zu gründen - brauchte ich aber gar nicht, da die evangelische Stiftung, der das Waldstück gehörte, eine Vorstellung davon hat, was Bewahrung der Schöpfung bedeutet.

    Und Bayern zu Stromtrassen zu zwingen, statt einfach - wie von Bayern vorgeschlagen - Erdkabel zu nutzen wird vor Gericht niemals bestehen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Hinzu kommen querulanten, die jeden Bau von Solaranlagen, Windrädern und Stromtrassen komplett verhindern oder zumindest verzögern.

    Hier würde ich mir wünschen, dass der Staat härter durchgreift.

    Gibst du mir bitte deine Adresse? Ich würde gerne einen Windpark 300m von deiner Wohnung bauen und direkt dazu die 380kV Trasse. Und dann erwarte ich, dass der Staat gegen Querulanten durchgreift die das nicht wollen ;)