Anfängerempfehlung ETF

  • Ich tu mich schwer damit, zu glauben, dass das die Antwort auf die Frage:
    "Können die konkreten Angebote zu diesem ETF unlimited Geld der Anleger aufnehmen?"
    lautet:
    "Die sind nach oben offen".

    Wir reden hier über Kleinanleger, da wird keiner die Grenze erreichen. Wo die dann im Betrag liegt wird außer dem Anbieter, zum Zeitpunkt der Order, keiner beantworten können. Entweder es sind genügend Aktien zum Kauf verfügbar oder eben nicht.

  • Wir reden hier über Kleinanleger, da wird keiner die Grenze erreichen. Wo die dann im Betrag liegt wird außer dem Anbieter, zum Zeitpunkt der Order, keiner beantworten können. Entweder es sind genügend Aktien zum Kauf verfügbar oder eben nicht.

    Jetzt sehe ich: wir haben aneinander vorbei geredet.

    Meine Frage war: Wieviel Anlegerkapital kann ein MSCI World basierter ETF insgesamt einsammeln, auf Basis des Volumens von tatsächlichen für ihn hinterlegten Aktien aus dem MSCI World?

    Und wieviel mehr Geld ist ggf. in allen MSCI World basierten (bzw. sich auf MSCI beziehende ETFs) investiert, verglichen mit dem Gesamtwert an MSCI World Aktien (abzüglich derer, die sich sowieso physich im Besitz von anderen befinden)?

    Es gibt doch "sampling" und " synthetisch".

  • Jetzt sehe ich: wir haben aneinander vorbei geredet.

    Meine Frage war: Wieviel Anlegerkapital kann ein MSCI World basierter ETF insgesamt einsammeln, auf Basis des Volumens von tatsächlichen für ihn hinterlegten Aktien aus dem MSCI World?

    Ein authorisierter Partner (AP) erwirbt einen Aktienkorb analog des abzubildenden Index (z.B. Dax) und bekommt dafür entsprechend ETF-Anteile durch den Anbieter des ETF.


    Diese nun erhaltenen Anteile verkauft er dann an den Anleger. Dieser Prozess wird Creation genannt. Damit können jederzeit Anteile geschaffen werden.


    In die andere Richtung funktioniert das dann auch und nennt sich Redemption.


    Ein ETF-Anbieter kann daher praktisch unbegrenzt Kapital einsammeln, da einfach neue Anteile geschaffen werden.


    Exkurs:

    Der NAV (Nettoinventarwert) eines ETF spiegelt den Wert aller zugrundeliegenden Aktien zum Schlusskurs wieder. Der Preis eines Anteils kann davon abweichen, da die darin enthaltenen Werte z.B. täglichen Schwankungen unterliegen und auch nicht alle gleichzeitig gehandelt werden können (z.B. Papiere, welche an aktuell geschlossenen Börsen notiert sind)

  • Ein ETF-Anbieter kann daher praktisch unbegrenzt Kapital einsammeln, da einfach neue Anteile geschaffen werden.

    Ich würde das auch so ausdrücken, weil es die Realtität hinreichend genau abbildet.


    Einen KaffeeOderTee kannst Du mit dieser Antwort aber nicht zufriedenstellen. Der fragt Dich nämlich jetzt: "Angenommen, die ETF-Gesellschaften haben bereits alle Aktien dieser Welt aufgekauft, und nun komme ich, der Kleinanleger KaffeeOderTee und will noch weitere 100 Anteile kaufen. Wo kommen die dann her?"


    Irgendwann muß auch der wohlmeinendste Antworter seine Waffen strecken. :)

  • Einen KaffeeOderTee kannst Du mit dieser Antwort aber nicht zufriedenstellen. Der fragt Dich nämlich jetzt: "Angenommen, die ETF-Gesellschaften haben bereits alle Aktien dieser Welt aufgekauft, und nun komme ich, der Kleinanleger KaffeeOderTee und will noch weitere 100 Anteile kaufen. Wo kommen die dann her?"

    Von mir. Ich verkaufe dann einfach meine 100 Anteile, weil der Wert des ETF dann bei 100000 steht. 8)

  • Hier ist McProfit aus Stuttgart.

    Super Frage von Achim Weise.

    Die Frage gilt nicht nur für Investment Fonds , sondern auch für Aktien.

    Wenn immer mehr Menschen Geld in Aktien anlegen wollen, wo kommen die Aktien dann her?

    Das ist ganz einfach.

    Aktien kann man nur kaufen, wenn ein anderer seine Aktien verkauft .

    Ausnahme ist, wenn eine Firma neu an die Börse geht, oder eine Kapitalerhöhung macht und neue Aktien druckt.

    Im Normalfall kann man nur Aktien kaufen,

    die ein anderer verkauft.

    Das gilt auch umgekehrt.

    Man kann nur Aktien verkaufen, wenn ein anderer diese kauft.

    Die Firma, die Bank, oder die Börse nimmt keine Aktien zurück.

    Daher ist die Antwort einfach.

    Gibt es mehr Käufer als Aktien wird der Kurs vom Makler einfach so lange immer höher gesetzt, bis sich ein Aktionär findet, der dann seine Aktien verkauft.

    Und umgekehrt.

    Nur bei kleinen Unternehmen gibt es so genannte Brief- oder Geld- Kurs.

    . Das sind Kurse, bei den es zu keinem Umsatz gekommen ist, weil entweder Käufer oder Verkäufer gefehlt haben.

    das gilt aber nicht für die großen Firmen dieser Welt.

    Daher ist es gefährlich, wenn Aktienkurse nur wegen der großen Nachfrage steigen, ohne dass die Firma Umsatz und Gewinn steigert.

    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit

  • Ich würde das auch so ausdrücken, weil es die Realtität hinreichend genau abbildet.


    Einen KaffeeOderTee kannst Du mit dieser Antwort aber nicht zufriedenstellen. Der fragt Dich nämlich jetzt: "Angenommen, die ETF-Gesellschaften haben bereits alle Aktien dieser Welt aufgekauft, und nun komme ich, der Kleinanleger KaffeeOderTee und will noch weitere 100 Anteile kaufen. Wo kommen die dann her?"


    Irgendwann muß auch der wohlmeinendste Antworter seine Waffen strecken. :)

    Meine nächste Frage war eigentlich:

    Wenn alle Kaffee und Tee Aktien aus dem Index bereits gekauft sind, darf der ETF Anbieter dann für den weiteren Verkauf seines ETF seinen Anteil an Bier-Aktien erhöhen? Und ist Bier nicht generell eine Optimierung gegenüber Kaffee oder Tee? ?

  • Meine nächste Frage war eigentlich:

    Wenn alle Kaffee und Tee Aktien aus dem Index bereits gekauft sind, darf der ETF Anbieter dann für den weiteren Verkauf seines ETF seinen Anteil an Bier-Aktien erhöhen?

    Nein. Die fehlende Liquidität der Kaffee und Tee Aktien wird durch Market Maker unterbunden.

    Im Zweifel ist das der AP selber.

  • So, ersten Kauf erfolgreich absolviert. Hab mir den Thread gleich mal gespeichert.


    Wie geht ihr da mit größeren Summen um: Wenn der Kurswert fiktive 75€ hat, kauft ihr auf einmal bei Punkt 75€, bei etwas weniger (74.5€ z.Bsp.) oder wie läuft das ab?

  • Wie geht ihr da mit größeren Summen um: Wenn der Kurswert fiktive 75€ hat, kauft ihr auf einmal bei Punkt 75€, bei etwas weniger (74.5€ z.Bsp.) oder wie läuft das ab?

    Ich kaufe den ETF zu dem Kurs, den er gerade hat. Ein Limit etwas unterhalb des aktuellen Kurses kann auch dazu führen, dass der Kauf nicht ausgeführt wird und ich später teurer Kaufen muss.

    Bei Einzelaktien handhabe ich das anders, da setze ich mir ein Limit, das ich maximal bereit bin, zu zahlen.

  • Ich investiere fast ausschließlich über Sparpläne.

    Ditto.

    Meine 5-stellige Erstinvestition 2019 habe ich per Einmalkauf gemacht. Einfach an einem 'normalen' Handelstag (keine Krise;)) gegen 17 Uhr meine Wunsch-ETF gekauft (Ohne Kurslimit). War zwar mit schweißnassen Fingern verbunden, hat aber funktioniert.

    Seither läuft Alles per Sparplan. Gekauft wird einmal im Quartal. Eine Sparplanrate bewegt den Depotwert inzwischen ohnehin kaum noch merklich. Geht quasi in den täglichen Depotschwankungen unter.

  • Ich investiere fast ausschließlich über Sparpläne.

    Sollte ich doch mal nen Kauf ausführen, mache ich das an dem Tag an dem ich es machen will und setze ein Limit leicht über den aktuellen Kurs.

    Sparpläne finde ich auch gut, obwohl dabei auch der Spaß am Handeln ein bisschen verloren geht

  • Sparpläne finde ich auch gut, obwohl dabei auch der Spaß am Handeln ein bisschen verloren geht

    Geht es um Vermögensaufbau oder den Spaß/Nervenkitzel/... ?

    Es geht beim Sparen wesentlich darum, daß man es tut. Dinge, die man gern tut, tut man leichter als welche, die man weniger gern tut, Dinge, die man spannend findet, tut man lieber als langweilige.


    Ein weiterer wesentlicher Punkt beim Sparen ist, daß man dabeibleibt. Wenn eine spannende, aber letztlich weniger lukrative Option dazu führt, daß der Sparer weiterspart, was er bei einer langweiligen, lukrativeren Option nicht täte, ist die erste Option letztlich die bessere.


    Selbst harte ETF-Sparplan-Verfechter (langweilig und blutdruckschonend) sagen, man solle sich fürs Gemüt noch eine kleine Anzahl Einzelaktien dazukaufen. Wenn alle Vierteljahre eine Dividende von Apple hereinklappert (und sei sie noch so klein), wird unmittelbar erfahrbar, daß Sparen Ertrag bringt. Das geht leichter ins Hirn, als über eine Regressionsgerade im hin- und herzitternden Chart zu ermitteln, ob die eigene Anlage denn nun gestiegen ist oder nicht.


    Gerade neulich schrieb der Finanztipper Emil Nefzger in

    https://www.finanztip.de/blog/…-dich-nicht-reich-machen/

    über Gründe, warum Dividenden einen angeblich nicht reich machen sollen.


    Ich war schon drauf und dran, eine Gegenrede dazu zu schreiben, habe sie mir dann aber verkniffen.


    Bei mir ist heute eine Dividende hereingeklappert und draußen scheint die Sonne.

    Mir macht das ausdrücklich gute Laune! :)

  • Volle Zustimmung zum ersten und letzten Punkt. Für den mittleren würde ich ausschüttende ETF empfehlen: Man hat die breite Diversifizierung und eine regelmäßige Ausschüttung in einem. Für die meisten Anleger sind Einzelaktien vielleicht spannend (aufgrund höherer Schwankungen) und emotional zugänglich (wegen der Marken), aber man hat eben auch die höheren Risiken, die steuerlichen Nachteile (Verbot der Gewinnverrechnung von Kursverlusten mit Dividenden, zumindest aktuell) und mehr Arbeit (z.B. mit dem Zurückfordern von Quellensteuern).