Sind wir "gut" aufgestellt fürs Alter?

  • Die Leute sagen immer: "Du verdienst jetzt 5000 € und hast eine Rentenerwartung von 3000 €. Da fehlen 2000 €, die Du irgendwie überbrücken mußt." Diese Rechnung stimmt aber nicht, gerade dann nicht, wenn einer jetzt schon ordentlich etwas weglegt. Von den 5000 € brutto gehen schon einmal 500 € als Rentenversicherungsbeitrag weg, den sieht der Angestellte noch nicht einmal. Dann mag er 1000 € sparen, die hat er auch nicht zum Verbrauchen. So sind dann aus 5000 € schon 3500 € geworden. Das ist immer noch mehr als die Rentenerwartung von 3000 €, aber der Unterschied ist längst nicht mehr so gewaltig, wie er am Anfang schien.

    In der Regel wird (jedenfalls bei Angestellten) mit Nettogehältern gerechnet, d.h. die Sozialversicherungsbeiträge, Krankenversicherung etc. wäre bei den 3.000 EUR schon weg. In der Rente gehen die Krankenversicherungsbeträge erst noch von der Rente ab. Das vergrößert eher die Lücke.

    Mit Deinem grundsätzlichen Gedanken gehe ich aber mit - man sollte bei Berechnung einer etwaigen Rentenlücke auf die Differenz zwischen voraussichtlichem Bedarf im Alter und voraussichtlicher Rente schauen. Mit dem derzeitigen Netto hat das erstmal nichts zu tun - der Bedarf im Alter kann höher oder niedriger sein als der aktuelle. Wenn aber beim derzeitigen Netto monatlich mehrere 1.000 EUR übrig bleiben, spricht viel dafür, dass es nicht so schlimm ist, wenn die spätere (inflationsbereinigte) Rente nicht 1:1 dem derzeitigen Netto entspricht.

  • Der Camper ist monstermanias Traum. Er wird am Tag nach seiner Berentung sein Depot plündern und sich einen kaufen. Das erzählt er immer wieder.

    Welchen konkreten Traum meine Partnerin und ich haben und wie wir diesen Traum dann verwirklichen wird die Zukunft zeigen. In erster Linie geht es mal darum gesund zu bleiben.

    Dann schauen wir mal, was wir mit unseren finanziellen Möglichkeiten im Unruhestand so anfangen.

    Pläne sollte man dann machen, wenn es absehbar ist. 10+ Jahre ist m.E. weit von absehbar entfernt.

    Die Leute sagen immer: "Du verdienst jetzt 5000 € und hast eine Rentenerwartung von 3000 €. Da fehlen 2000 €, die Du irgendwie überbrücken mußt." Diese Rechnung stimmt aber nicht, gerade dann nicht, wenn einer jetzt schon ordentlich etwas weglegt.

    ...

    Du legst jetzt erheblich von Deinem Geld weg, die obige Rechnung trifft als für Dich zu. Ich werde Dich sicherlich darin bestärken, weiter zu sparen, aber Du bist in meinen Augen wohlsituiert. Es könnte durchaus sein, daß Du zusammen mit Deiner Frau so viel Ruhestandseinkommen hast, wie Du jetzt von Deinem Einkommen verbrauchst. Sprich: Es könnte sein, daß Du unter Berücksichtigung Deiner jetzigen Sparrate überhaupt keine Rentenlücke hast.

    Und ob Deine Rechnung: "Ab Ruhestand fällt die Sparrate weg und ich leb einfach so weiter wie vorher" aufgeht ist auch eine höchst individuelle Sache. Scheint für Dich ja offenbar Plan zu sein.

    Unsere Idee ist etwas anders: Ab Ruhestand haben wir endlich (Frei)Zeit. Zeit für Reisen, wenn es denn die Gesundheit von uns Beiden weiter zulässt. Also werden wir Geld, was zuvor in die Sparrate geflossen ist entsprechend anderweitig ausgeben.

    Mit etwas Glück können wir dann noch 10-15 Jahre viel gemeinsam Erleben.

    Wie ich bereits mehrfach an anderer Stelle schrieb: Die reinen Lebenshaltungskosten sind bei mir und meiner Partnerin voraussichtlich auch durch unsere Renten/Pensionskasse gedeckt.

    Andererseits üben wir unsere Berufe gerne aus und haben dabei mit den jeweiligen Arbeitgebern auch eine gute Basis.

    So etwas kann sich im Laufe der Jahre ändern. Manchmal reicht schon ein neuer Vorgesetzter oder eine Umstrukturierung beim Arbeitgeber aus. Wie bereits geschrieben sind 20 Jahre eine lange Zeit.

    Bei uns ist es so, dass meine Partnerin einige Jahre vor mir in Rente gehen wird (Rente für besonders langjährig Versicherte + etwas Älter).

    Das würde bedeuten, dass meine Partnerin einige Jahre auf mich 'warten' müßte, bis ich dann mit 67 in Rente gehe. Jetzt kann man sagen: Iss halt so. Oder man denkt darüber nach, wie man möglichst viel der verbleibenden gemeinsamen Zeit nutzen kann.

    Daher ist mein Ziel bereits mit 63 in Rente zu gehen. Ob das letztlich klappt, wird Mr. Market entscheiden.

    Durch die ETF-Investition habe ich mir überhaupt erst die Möglichkeit geschaffen darüber nachdenken zu können früher in Rente zu gehen. Ein Vermögen schafft Optionen.

    Und darauf kommt es an.

  • Bei den festen Sparraten sind wir diszipliniert. Die gehen Anfang des Monats automatisiert ins Depot/Tagesgeld und dann ist das Geld aus den Augen. Anschaffungen, wie Waschmaschine etc. gehen meistens aus den laufenden Einnahmen oder eben übers Tagesgeld.

    Das ist gut!

    Ich selbst achte darauf, immer mal wieder auch die Sparplanrate, die in ETF geht, zu steigern. Wenn sich z.B. Gehälter erhöhen oder sich abzeichnet, dass das Tagesgeld immer weiter wächst, geht das ggf. recht locker und ohne dass man es überhaupt so wirklich merkt, wenn am Monatsanfang 100 oder 200 EUR mehr abgehen.

  • In der Regel wird (jedenfalls bei Angestellten) mit Nettogehältern gerechnet, d.h. die Sozialversicherungsbeiträge, Krankenversicherung etc. wäre bei den 3.000 EUR schon weg.

    In der Regel gehen Brutto- und Nettogehälter munter durcheinander, was den Vergleich nicht eben einfacher macht.

    Das ändert aber letztlich nichts an meiner Darstellung. Selbst wenn man mit einem korrekt berechneten Nettoeinkommen rechnet, ist es nicht das Nettoeinkommen, was den Konsum bestimmt, sondern das Nettoeinkommen abzüglich eventueller Sparraten. Wer 3000 € echtes Nettoeinkommen hat, davon aber 20% spart, gibt de facto nur 2400 € im Monat aus.

    Will er seinen Lebensstandard im Ruhestand halten, sollte von diesem Betrag (inflationsbereinigt) ausgehen.

  • Der Camper ist monstermanias Traum. Er wird am Tag nach seiner Berentung sein Depot plündern und sich einen kaufen. Das erzählt er immer wieder.

    Pläne sollte man dann machen, wenn es absehbar ist. 10+ Jahre ist m.E. weit von absehbar entfernt.

    Nichtsdestoweniger sollte man auch auf Sicht von 15 Jahren oder so eine grundsätzliche Finanzstrategie festgelegt haben.

    Und ob Deine Rechnung: "Ab Ruhestand fällt die Sparrate weg und ich leb einfach so weiter wie vorher" aufgeht, ist auch eine höchst individuelle Sache. Scheint für Dich ja offenbar Plan zu sein.

    Mach Dir keinen Kopf über meine Pläne!

    Nicht ganz wenige Leute verbrauchen Ihr Einkommen komplett, und sie haben auch keine Reserven. Die stehen mit Eintritt in den Ruhestand vor deutlich verminderten Einnahmen und nicht vor der Frage, wie man es in der nun reichlich vorhandenen Zeit krachen läßt.

    Bei uns [wird] meine Partnerin einige Jahre vor mir in Rente gehen (Rente für besonders langjährig Versicherte + etwas älter).

    Meine Partnerin [müßte also] einige Jahre auf mich 'warten', bis ich dann mit 67 in Rente gehe. ... Daher ist mein Ziel, bereits mit 63 in Rente zu gehen. Ob das letztlich klappt, wird Mr. Market entscheiden.

    Aus heutiger Sicht ist es finanziell günstig, die Rente mit 63 zu beantragen, unabhängig davon, ob man dann weiterarbeitet oder nicht.

  • Das würde bedeuten, dass meine Partnerin einige Jahre auf mich 'warten' müßte, bis ich dann mit 67 in Rente gehe.

    Warum gehst du nicht zeitgleich mit deiner Partnerin in Rente?

    Das Leben ist kurz - YOLO

    Man tut in der Regel wohl daran, die Rente frühestmöglich zu beantragen. Ob man dann noch weiterarbeitet, steht auf einem anderen Blatt.

    Mit der Arbeit auszusetzen, ist verhältnismäßig teuer, aber auch dort gibt es Möglichkeiten. Je nach Arbeitsstelle läßt sich auch eine Teilzeit vereinbaren, entweder regelmäßig oder als Block, wobei ein Zeitkonto günstiger ist als ein unbezahlter Urlaub.

    Manch einer möchte vielleicht im Süden überwintern (und will im Sommer natürlich auch Urlaub). Der könnte beispielsweise auf halbe Tage gehen, die Jahresarbeitszeit dann aber in etwa 5 Vollzeitmonaten abdienen. Absprachesache.

    Wenn ein Paar etwas zusammen machen möchte, ist es jedenfalls ungünstig, daß der eine 5 Jahre früher in den Ruhestand geht als der andere.

  • Seid ihr alle Bots?

    monstermania hat doch explizit geschrieben, dass er deswegen vorzeitig in Rente (bezogen auf seine Regelzeit) gehen möchte, damit die beiden etwa gleichzeitig nicht mehr arbeiten müssen!?

    Nein - er hat gesagt Mr Market wird es entscheiden.

    Er soll Zeitgleich mit seiner Partnerin ins Rente gehen.

    Warum sind deutsche Männer so egoistisch?

    Wenn er seine Partnerin liebt dann soll die gemeinsame Zeit zusammen viel wertvoller sein als irgendwelche Depotbestand.

    Just my €0,02

  • Warum sind deutsche Männer so egoistisch?


    Wenn er seine Partnerin liebt dann soll die gemeinsame Zeit zusammen viel wertvoller sein als irgendwelche Depotbestand.

    In manchen Fällen mag es auch ein Zeichen von Liebe sein, der Frau die Zeit alleine Daheim in Frieden zu gönnen.

  • Warum sind deutsche Männer so egoistisch?

    Sollte das wirklich so zutreffen ...

    Was wenn die Frau einsam zu Hause hockt und durch diese Unzufriedenheit die Scheidung einreicht-es passiert sehr häufig im Rentneralter.

    Dann ist dem sein Depot zu 50% weg.

    ... dann haben solche "egoistischen Männer" doch zwingend auch einen passenden Ehevertrag für den Fall einer Scheidung - und ihr Depot wird dann wohl nicht zu 50% weg sein ... ?!

  • Hey Elgob ,

    ist diese Forderung tatsächlich angemessen?

    Oder ist das Aussprechen dieser Forderung vielleicht übergriffig?

    Ist ein Auseinanderfallen der Anfangsdaten der Renten tatsächlich egoistisch?

    Wieso diese Verallgemeinerung?

    Wir wissen nicht wie lange wir leben.

    Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu sterben.

    Wenn 2 Menschen sich lieben, dann meine Meinung nach sollten sie versuchen so viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen.

    Die Partnerin geht einige Jahren zuvor ins Rente - hockt alleine zu Hause

    monstermania geht noch ein paar Jährchen malochen und ist auch unzufrieden, weil Mr Market im Keller ist und die Partnerin wartet und wartet bis er finanziell so gut aufgestellt ist so er auch in Rente gehen kann.

    Ich möchte niemand beleidigen aber das Leben ist kurz and trotz alle Planungen in Excel Tabellen - es kann trotzdem sehr schnell vorbei sein

    Ich kenne Witwer und Witwen und die erzählen immer von unrealisierte Pläne.

    „Es ist schade, dass wir nie die Zeit hatten, so oder so zu machen ………..“

    Mein Lebensmotto - sei sehr pessimistisch was die Lebenserwartung anbelangt.

    Auf diesem Forum - er wird immer erzählt was wir im Rentenalter tun können im „unruhestand“

    Statistisch schaffen wir es nicht alle alt zu werden.

    Was ich nicht verstehen kann is folgendes:

    wir sind alle überzeugt von passiv investieren mit ETF.

    Per Definition sind wir mit eine durchschnittliche Marktrendite zufrieden.

    Wir wissen, dass wir den Markt nicht schlagen können.

    Wenn es um unser eigene Lebenserwartung geht - glauben viele Forumsfreunde, dass wir alle 95 Jahre alt werden.

    Just my €0,02

  • Ui, was geht den hier ab.:/

    Bekommt man ja gar nicht mehr mit, wenn manche User ignoriert werden. :thumbup:

    Ich mache das Alles natürlich aus rein egoistischen Motiven. Bin ja schließlich ein alter weißer Mann, der erst in Rente geht, wenn es auch ganz sicher für das 100K€ Wohnmobil reicht um damit die Reise nach Indien anzutreten!

    Meine arme Frau leidet auch extrem unter mir, aber ich habe Sie mir mit viel Liebe gefügig gemacht. Geld habe ich ja leider nicht genug, damit meine Frau nur deswegen bei mir bleibt. :D

    Ich wünsche weiterhin viel Erfolg bei der eigenen Finanz- und Lebensplanung!

  • Wieso seid ihr alle so emotional?

    Kommt bitte zurück auf die sachliche Ebene.


    Was sind eure Gedanken zum folgenden Punkt:


    Was ich nicht verstehen kann is folgendes:


    wir sind alle überzeugt von passiv investieren mit ETF.

    Per Definition sind wir mit eine durchschnittliche Marktrendite zufrieden.

    Wir wissen, dass wir den Markt nicht schlagen können.


    Wenn es um unser eigene Lebenserwartung geht - glauben viele Forumsfreunde, dass wir alle 95 Jahre alt werden.

  • wir sind alle überzeugt von passiv investieren mit ETF.

    Per Definition sind wir mit eine durchschnittliche Marktrendite zufrieden.

    Wir wissen, dass wir den Markt nicht schlagen können.


    Wenn es um unser eigene Lebenserwartung geht - glauben viele Forumsfreunde, dass wir alle 95 Jahre alt werden

    Beides ist Teil einer sicherheitsorientierten Betrachtung. Man rechnet vorsichtshalber nur mit Marktdurchschnitt, und sieht sich den „worst case“ der letzten 100 Jahre (oder so) an. Und man rechnet mit 95 Jahren Lebenszeit (vielleicht sogar 100). Nicht weil man glaubt, zwingend den statistisch schlechtesten Anlagezeitraum der letzten 100 Jahre zu treffen oder zwingend 100 Jahre alt zu werden. Sondern weil das Geld, wenn man damit rechnet, für die anderen 99% der Szenarien erst recht reichen wird.