Die Leute sagen immer: "Du verdienst jetzt 5000 € und hast eine Rentenerwartung von 3000 €. Da fehlen 2000 €, die Du irgendwie überbrücken mußt." Diese Rechnung stimmt aber nicht, gerade dann nicht, wenn einer jetzt schon ordentlich etwas weglegt. Von den 5000 € brutto gehen schon einmal 500 € als Rentenversicherungsbeitrag weg, den sieht der Angestellte noch nicht einmal. Dann mag er 1000 € sparen, die hat er auch nicht zum Verbrauchen. So sind dann aus 5000 € schon 3500 € geworden. Das ist immer noch mehr als die Rentenerwartung von 3000 €, aber der Unterschied ist längst nicht mehr so gewaltig, wie er am Anfang schien.
In der Regel wird (jedenfalls bei Angestellten) mit Nettogehältern gerechnet, d.h. die Sozialversicherungsbeiträge, Krankenversicherung etc. wäre bei den 3.000 EUR schon weg. In der Rente gehen die Krankenversicherungsbeträge erst noch von der Rente ab. Das vergrößert eher die Lücke.
Mit Deinem grundsätzlichen Gedanken gehe ich aber mit - man sollte bei Berechnung einer etwaigen Rentenlücke auf die Differenz zwischen voraussichtlichem Bedarf im Alter und voraussichtlicher Rente schauen. Mit dem derzeitigen Netto hat das erstmal nichts zu tun - der Bedarf im Alter kann höher oder niedriger sein als der aktuelle. Wenn aber beim derzeitigen Netto monatlich mehrere 1.000 EUR übrig bleiben, spricht viel dafür, dass es nicht so schlimm ist, wenn die spätere (inflationsbereinigte) Rente nicht 1:1 dem derzeitigen Netto entspricht.