ETF Sparplan -

  • Ich beschäftige mich nun schon länger mit dem Thema aber es sind noch einige Fragen offen, ob ich es auch so nutzen kann wie ich mir vorstelle und bräuchte dazu euren Rat.


    Ich möchte den Plan ganz klassisch halten und den MSCI world und MSCI EM zu dem Verhältnis von 70/30 mit monatlich zwischen 300 - 900 Euro besparen.


    Da ich nicht die Möglichkeit habe monatlich den selben Betrag einzuzahlen ist es mir wichtig das die Sparrate flexibel ist.


    Ich habe derzeit verschiedene Spar-konten wie zb. Für Anschaffungen, Urlaube, Rücklagen usw.

    Also eher für mittelfristige bis langfristige Ausgaben.


    Meine Überlegung war dieses Geld auch mit anzulegen und bei Bedarf einfach wieder zu entnehmen.

    Da dies sich ja auch bei kurzer Anlagedauer unterm Strich bemerkbar macht.


    Also soll jeden Monat die größtmögliche Summe eingezahlt werden, bei Bedarf für irgendwelche Anschaffungen aber auch wieder jederzeit verfügbar sein.


    Ist das in der Praxis so umsetzbar oder hat die Variante einen Haken?


    Wieso gibt es kein normales Girokonto verknüpft mit einem EFT für den täglichen Gebrauch


    LG

  • Deine Bank wird das so mitmachen, normalerweise kann man den Sparplan beliebig ändern oder auch pausieren.


    Beim Verkauf, wenn du Geld brauchst, gibt es den Haken, dass da die Kurse gerade niedrig sein können und du Verluste realisieren musst. Hier wird eher empfohlen, einen Puffer von etwa 3 Monatsgehältern aufs Tagesgeld zu legen.

    Ich sehe das mit den 3 Monatsgehältern eher als Anhaltspunkt, weil das stark von der Höhe des Gehalts und den eigenen Ansprüchen abhängt.

  • Hallo Blacksheep , und willkommen im FT Forum,

    zunächst ist es sehr gut, dass du dich um deine Finanzen selber kümmerst. Es ist dein Geld, also entscheidest du selbst. Eine Anlage an der Börse ist keine Einbahnstraße, es gibt auch Zeiten in denen es Abwärts geht. Diese Zeit kann auch einmal länger dauern, also ein ETF für den täglichen Gebrauch ist keine Alternative. Am besten erst einmal in Ruhe die FT Seiten lesen und die Videos von Saidi anschauen. Dann hier noch einmal bei Unklarheiten nachfragen.

  • Also soll jeden Monat die größtmögliche Summe eingezahlt werden, bei Bedarf für irgendwelche Anschaffungen aber auch wieder jederzeit verfügbar sein.


    Ist das in der Praxis so umsetzbar oder hat die Variante einen Haken?

    Der Haken ist: Aktienanlagen schwanken. Wenn Du heute Geld brauchst, das erst vor neun Monaten angelegt wurde, kann das auch im Minus sein. Deshalb sollte nur Geld investiert werden, das - so heißt die Faustformel - 15 Jahre nicht benötigt wird.

  • Wenn ich das so sagen darf: Du überlegst Dir ein Haus zu kaufen, hast da mal eines gesehen, und fragst uns hier, ob Du rote oder grüne Fenster nehmen sollst (ja, alle Vergleiche hinken ;) ).


    Eh, willkommen im Forum; finde es gut, dass Du fragst und Dein Thema vorstellst. Du hast Dir irgendwie Gedanken gemacht und machst auf schon was (Sparkonten), aber solltest vlt aber vor dem ETF Investment ein paar Grundüberlegungen anstellen.


    Ich kann das aus meiner Anfangszeit (und den vielen Learnings ,-) noch gut nachvollziehen; "warum nicht alles ins Aktiendepot, wird schon klappen". Tut es aber nicht und zwar genau dann nicht, wenn Du in den Urlaub willst oder der Kühlschrank abraucht (nennt man Murphy's Law oder einfacher: Leben). Du hast von "70:30" gehört und machst damit bestimmt erstmal keinen Fehler (obwohl ich persönlich ein Problem mit den 30 habe, das ist aber ein anderes Thema). 70+30 sind 100, sollten aber nie Deine 100 sein, wenn Du weisst was ich meine. Nennt sich Asset Allocation, Aufteilung in Risikoklassen usw. Hiervon ("Anschaffungen, Urlaube, Rücklagen usw. Also eher für mittelfristige bis langfristige Ausgaben") gehört IMO nichts in die RK3, also Deine gewünschten Aktien-ETFs.

    Ich meine sogar Finanztip (ansonsten, darf man das? der entsprechende F-Fluss) bieten ganz einfache Planungstabellen an, mit denen Du mal Inventur über Deine Konten und Ausgaben machen kannst. Wenn Du sagst "300 bis 900" könnte ein Startpunkt sein einfach mal festzulegen, dass Du 450 in Dein ETF Portfolio sparst und Dir - finde ich wichtig - merkst, dass gleich wieder zu vergessen - dann schaust Du, wie Taminvest sagt, in 10, 12 oder 15 Jahren wieder rein. Den Rest legst Du auf ein Tagesgeldkonto (das fällt einem ja bei den aktuellen Zinsen nicht so schwer) und versuchst Deine Töpfe "Anschaffungen", "Reisen" usw. etwas zu strukturieren. Ich weiss nicht, ob es das in D gibt; ich komme aus der CH, da teste ich gerade ein Konto, was erlaubt diese Töpfe virtuell anzulegen (also physikalisch ein Konto, aber verschiedene, von mir definierte Töpfe; erspart das hin und herüberweisen.

    Das Thema "Notgroschen" wirst Du auch überall finden. Bei niedrigen Einkommen sehr sinnvoll, bei hohen kann man drüber streiten. Wir kombinieren das z.B. mit Rücklagen fürs Haus, habe das noch nie gebraucht, sind aber auch in der glücklichen Situation, dass wir Kühlschrank und Auto recht stressfrei aus dem Einkommen zahlen könnten. Auch den Notgroschen gleich wieder vergessen ;)

    Wenn Deine Töpfe jetzt immer grösser werden, fährst Du entweder gleich nochmal in den Urlaub oder sicherst dann den Ueberhang in Dein ETF-Depot. Das ist Geschmackssache: einer möchte auch leben, andere sagen "lege alles was Du kannst zu Seite" - die meisten sind irgendwo dazwischen.


    Bevor es zu lang wird - man könnte natürlich schneller oder detaillierter antworten - ich persönlich würde Deine Idee vergessen bzw. anpassen - trenne Ansparen, Vermögensaufbau, langfristig benötigtes (oder auch nicht) Geld von Sparen für Konsum. Es gibt nichts besseres (erreichbares) als Investments in "Aktien" - aber es gibt auch nichts blöderes, als Anteile in einer Korrektur oder einem Crash verkaufen zu müssen (oder allein schon deshalb den Urlaub verschieben zu müssen). Für alles unter 2-3 Jahren würde ich aufs TG gehen, 3 bis 8 oder 10 in RK2 (z.B. Anleihe Fonds mit fester Laufzeit), oder warum heute nicht einfach Festgeld. Erst danach würde ich in RK3 gehen. Das würde ich flexibler sehen je jünger Du bist - aber von Grundsatz - nochmal kommt der nächste Urlaub oder das nächste Fahrrad nicht aus Deinem Aktien-ETF Portfolio.


    P.S. lass Dich bitte nicht zu sehe verunsichern durch uns - es ist auch sehr wichtig, einfach mal anzufangen. (time in the market beats...) Und, es wäre schön, wenn Du magst, etwas mehr von Dir und Deiner Situation zu erfahren - das hilft die Antworten besser anzupassen und nicht zu sehr Allgemeinplätze zu verwenden.

  • Erst Mal Danke für die zahlreichen Antworten!

    Leider fehlte mir bisher die Zeit zu antworten...


    So richtig habe ich aber immer noch keine Antwort erhalten in der mir erklärt wird, wieso es keine gute Idee ist, bzw. Vielleicht habe ich mich auch unzureichend ausgedrückt.


    Das die Aktienkurse schwanken und das Depot in einem Jahr unterm Strich, weniger Vermögen haben kann als ich ein gezahlt habe ist mir klar aber wo ist das Problem?


    Ich würde 5.000 Euro bei Eröffnung einzahlen und daraufhin dann monatlich, wie gesagt mit 350 Euro besparen, alle drei Monate zahle ich weitere ca. 1.700 Euro ein.

    - Also im Schnitt monatlich etwa 900 Euro.


    Gehen wir davon aus:

    Es ist Mitte des Jahres, ich habe das Depot mit etwa 8.000 Euro bespart und möchte 1000 Euro entnehmen um in den Urlaub zu fahren.

    Der Maximum Drawdawn lag bei dem MSCI world bei -35%.


    Selbst im Worst Case wäre also immer genügend übrig um Geld zu entnehmen.


    Frage dazu:

    Ist die Überlegung richtig, dass in dem Fall, von den eingezahlten 8.000 Euro nur noch 5.250 Euro (-34% MDD) verfügbar sind und nach Entnahme von 1.000 Euro nur noch 4.250 Euro?


    Mir fehlt da einfach die praktische Erfahrung um mir diese Frage selbst beantworten zu können...


    Meine These, solange die Weltwirtschaft wächst, steigt auch der MSCI world auf lange Sicht gesehen.

    Sollte dieser in bodenlose versinken, ist auch die Wirtschaft weltweit kaputt und das Geld auf meinem Konto auch nichts mehr wert.


    Die Überlegung mit der Einzahlung von Kurz - u. Mittelfristigen Rücklagen hat zwei Gründe:

    1. Innerhalb eines Jahres machen 2.000 Euro die im Zeitraum von einigen Monaten im Depot liegen natürlich nicht wahnsinnig viel aus, über die Laufzeit von 30 Jahren gesehen, ist das allerdings ein großer Unterschied.

    2. Ist das Geld erstmal auf dem Depot und ich bin "gezwungen" zu verkaufen um zu entnehmen, überlegt man natürlich zweimal ob man das auch möchte ( Sparen fällt einfacher )



    Danke und Grüße

  • Frage dazu:

    Ist die Überlegung richtig, dass in dem Fall, von den eingezahlten 8.000 Euro nur noch 5.250 Euro (-34% MDD) verfügbar sind und nach Entnahme von 1.000 Euro nur noch 4.250 Euro?


    Mir fehlt da einfach die praktische Erfahrung um mir diese Frage selbst beantworten zu können...

    Taschenrechner sagt mit Rundung ja

  • Moin Blacksheep ,


    Pack dir die Urlaubskohle auf ein Tagesgeldkonto als Puffer dann brauchst du deine ETF Anteile nicht mit Verlust verkaufen.


    Ein Puffer der liquide ist hilft dir auch in unruhigen Börsenzeiten dabei zu bleiben.


    Wie hoch diese Puffer ist muss du für dich selber entscheiden. Wenn der Puffer hoch genug ist kannst du deinen ETF auch mit voller Kraft besparen.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen

  • Hallo,


    alles mathematisch korrekt gerechnet.


    Wenn ich aber in Deinem Beispiel bleibe und die 1.000 EUR gar nicht investiert hätte, da ich sie wieder kurzfristig brauche, dann kostet Dich das jetzt im Gegensatz zu Tagesgeld 340 EUR extra, da Du ja den Wertverlust auf diese 1.000 EUR dem Teil der langfristigen Anlage entnehmen müsstest.


    Du könntest das natürlich umgehen, indem Du den Teil der kurz- und mittelfristigen Anlagen extra betrachtest und dann nur 660 EUR entnimmst und der Urlaub fällt entsprechend kleiner aus.


    Je kürzer die Zeiträume desto anfälliger bist Du also für die Entnahmen aus der Substanz des langfristigen Teils der Anlagestrategie.

    Dies ist aber genau der Punkt den es für die Nutzung des Zinseszinses zu vermeiden gilt. Daher müsstest Du Deinen Punkt 2 also eventuell so auslegen, dass nur Entnahmen vom "kurzfristigen" Teil (bzw. was davon noch übrig ist) möglich sind oder vielleicht nur das Entnehmen was bereits als Ertrag erwirtschaftet wurde. Damit wäre die Anlage wieder langfristig aber der Urlaub fällt vielleicht auch mal 15 Jahre aus :)

  • Frage dazu:

    Ist die Überlegung richtig, dass in dem Fall, von den eingezahlten 8.000 Euro nur noch 5.250 Euro (-34% MDD) verfügbar sind und nach Entnahme von 1.000 Euro nur noch 4.250 Euro?

    Wenn du 8k Euro einzahlst und es einen Einbruch von 34% gibt, verbleiben 5280 Euro im Depot. Danach müsste es einen Zuwachs von ca. 51% geben, damit du wieder bei 8k Euro rauskommst.


    Wenn du direkt nach dem Einbruch zusätzlich 1k Euro entnimmst, also noch 4280 Euro im Depot verbleiben, ist das Problem, dass du dann einen Zuwachs von ca. 87% benötigen würdest, um wieder bei deinen ursprünglichen 8k Euro zu landen. Daher sollte eine Entnahme aus dem Depot nachdem die Kurse stark gefallen sind vermieden werden.

  • 2. Ist das Geld erstmal auf dem Depot und ich bin "gezwungen" zu verkaufen um zu entnehmen, überlegt man natürlich zweimal ob man das auch möchte ( Sparen fällt einfacher )

    Umgekehrt. Sind überhaupt Entnahmen vorgesehen, dann fallen Entnahmen leichter als wenn sie für einen kategorisch ausgeschlossen sind in der Ansparphase.


    Kann man also so oder so sehen. ;)

  • Ich denke es ist nicht verkehrt und es geht mir nicht all zu viel verloren, wenn ich mir zumindest einen kleinen Puffer für bspw. Urlaube Aufbaue.

    Wenn dieser aufgebaut ist, geht ja die volle Summe in den EFT.

    Trotzdem möchte ich mir die regelmäßige Entnahmemöglichkeit offen halten.


    Kann mir jemand ein Depot für meine Zwecke empfehlen?


    Also die monatliche Sparrate sollte flexibel sein, Sonderzahlungen jederzeit möglich, eine Entnahme so gut wie nichts kosten.


    Wo wir gerade beim Thema sind,

    Es wird ja immer wieder gesagt, dass ETF Sachwerte sind.


    Allerdings werden die Aktienkurse von Sachwerten nachzeichnet...

    Der Aktienkurs an sich hat aber nichts mit dem realen Wert eines Unternehmens oder einem Sachwert zu tun, sondern ist ja nur abhängig von der Nachfrage.


    Macht es Sinn einen gewissen Anteil seiner rate in wirkliche Sachwerte wie z.b. Gold zu investieren.


    Wo seht ihr die vor und Nachteile?

  • 28.11.2023

    Hallo lieber Forumsfreund Blacksheep

    Als alter Hase der seit über 40 Jahren an der Börse ist habe ich mit Interesse Deine Frage hier gelesen und auch die vielen Antworten, die im Grunde genommen alle Recht haben und alle irgendwie ähnlich sind.

    Viele Menschen aus meinen Freundes- und Bekanntenkreis stellen mir ständig eine ähnliche Frage wenn es darum geht erstmal NEU an die Börse zu gehen.

    Im Grunde genommen ist men Ratschlag auch zu meinem eigenen Schutz sehr einfach.

    Den Betrag den man üblicherweise für Unvorgesehenes im Laufe des Jahres brauchen könnte dieser Betrag bleibt auf dem Girokonto.

    Angelegt wird nur '"übriges Geld" das man im Normalfall langfristig, d.h mindestens 10 Jahre nicht braucht.

    Gut zu wissen ist. dass man im Notfall dennoch darauf zurückgreifen könnte, allerdings dann mit Verlust-Risiko.

    Da ich weiß, dass jeder Neuling an der Börse zumindest am Anfang jeden Tag die Kurse anschaut

    Für den Neuling gibt es nichts Schlimmeres als wenn gleich zu Beginn die Kurse erst mal sinken. (Das gilt auch für den Menschen der ihm die Anlage empfohlen hat),

    Am ehesten kann man sich gegen diesen "Schock"schützen indem man einfach keine Einmalanlage macht, sondern das vorhandene Kapital auf 10 oder 12 Monatsraten aufteilt und danach seine monaltichen Sparraten fortsetzt.

    Das schützt nicht vor Verlusten aber ich kann den Neuling immerhin damit trösten dass ich ihm sage, dass er jetzt mit der nächsten Rate für dasselbe Geld MEHR Anteile an dem Fonds oder mehr Aktien bei Direktanlage erhält.

    Mathematiker haben längst berechnet dass es bei langfristiger Anlage egal ist ob man auf einen Schlag das gesamte Kapital anlegt oder auf 10 oder 12 Monatsraten verteilt.

    Ich denke jedoch immer an den psychologischen Effekt beim Neuling der zum ersten Mal Aktien kauft.

    Selbst wenn dieser einen Kursverlust mental aushält dann muss er auch oft noch seine Ehefrau beruhigen die ihm sagt.

    "Ich habe Dir doch gleich gesagt, lass die Finger von Aktien...."

    Viel Erfolg wünscht Dir McProfit.

  • Ich beschäftige mich nun schon länger mit dem Thema aber es sind noch einige Fragen offen, ob ich es auch so nutzen kann wie ich mir vorstelle und bräuchte dazu euren Rat.


    Ich möchte den Plan ganz klassisch halten und den MSCI world und MSCI EM zu dem Verhältnis von 70/30 mit monatlich zwischen 300 - 900 Euro besparen.

    Eine Vermögensplanung muß immer ganzheitlich erfolgen. Es ist nicht sinnvoll, einen Einzelaspekt auszuarbeiten, wenn man keinen übergeordneten Plan hat.


    Ein einfacher Plan ist: Girokonto fürs laufende Geld, Tagesgeldkonto für den Notgroschen und kurzfristiges Geld, ETF-Depot für langfristiges Geld.

    Da ich nicht die Möglichkeit habe, monatlich den [gleichen] Betrag einzuzahlen, ist es mir wichtig, dass die Sparrate flexibel ist.

    Das ist kein Problem.

    Ich habe derzeit verschiedene Sparkonten wie z.B. für Anschaffungen, Urlaube, Rücklagen usw.

    Also eher für mittelfristige bis langfristige Ausgaben.

    Ein Sparkonto (Zins = 0,01%) sollte man sich sparen. Man spart sich damit auf längere Sicht nur arm. Seine Funktion übernimmt das Tagesgeldkonto (z.B. BMW-Bank 3% ohne publizierte Zeitbegrenzung).


    Hast Du schon ein Tagesgeldkonto? Wenn nein, such Dir das schönste heraus und eröffne eins.


    Brauchst Du für die verschiedenen Zwecke jeweils verschiedene Konten? Oder hältst Du es aus, daß das Geld für den Urlaub, der Notgroschen und die Rücklage für das neue Auto auf einem einzigen Konto ist?


    Du kannst auch mehrere Tagesgeldkonten haben, ich habe aber nicht parat, welche Banken das bieten. Problem mit den üblichen Tagesgeldkonten ist der Werbezins. Sie bieten Dir für z.B. 6 Monate nach Kontoeröffnung einen attraktiven Zins (bis über 4%), in aller Regel fällt dieser Zins nach dieser Frist dann aber auf 1% oder so, und das ist für mittelfristiges Geld unattraktiv. Die BMW-Bank beispielsweise macht das nicht, deswegen habe ich sie oben erwähnt.


    Viele hier nutzen diese Werbeangebote, ziehen nach einem halben Jahr dann das Konto um. Wenn Du 5 oder so Schubladen (also separate Konten) brauchst, mag das unpraktikabel sein.


    Wenn Du das geklärt hast, könntest Du an den ETF-Sparplan denken.

    Meine Überlegung war, dieses Geld auch mit anzulegen und bei Bedarf einfach wieder zu entnehmen.

    Da dies sich ja auch bei kurzer Anlagedauer unterm Strich bemerkbar macht.

    Das kann sich in beide Richtungen bemerkbar machen. Wenns raufgeht, freust Du Dich, wenns runtergeht, freust Du Dich nicht. Ich mache das so, das halten die Mitforisten hier aber für zu riskant.


    Mein Depot hat im vergangenen Jahr 7 % verloren, in diesem Jahr stehe ich bei + 10 %. Im März 2020 gab es den sog. "Coronacrash" mit etwa 30 % Verlust. Das muß man aushalten können, sonst läßt man besser die Finger davon.


    Wenn Du bisher mittelfristiges Geld auf Sparbüchern gelagert hast, scheint mir ein Tagesgeld oder ein Festgeld für diesen Teil Deines Vermögens erstmal ein guter Schritt zu sein. Da bekommst Du statt 0,01 % schonmal 3 oder 4 %. Wenn Du vom Sparbuch kommst, solltest Du meines Erachtens mit ETFs langsam anfangen. Du könntest erwägen, das, was jetzt auf Sparbüchern dümpelt, höherverzinst anzulegen, und das, was Du nun dazusparst, in Aktien.


    Hast Du denn schon ein Depot aufgemacht? Wenn nein, könntest Du das schonmal machen, dann steht es bereit, wenn Dein Plan fertig ist.

    Also soll jeden Monat die größtmögliche Summe eingezahlt werden, bei Bedarf für irgendwelche Anschaffungen aber auch wieder jederzeit verfügbar sein.


    Ist das in der Praxis so umsetzbar oder hat die Variante einen Haken?


    Wieso gibt es kein normales Girokonto verknüpft mit einem ETF-Depot für den täglichen Gebrauch?

    Das gibt es doch bei verschiedenen Banken, z.B. ING, DKB, comdirect, consorsbank. Speziell für Einzelkäufe sind allerdings sog. Neobroker billiger, Scalable Capital etwa oder Trade republic. Übrigens: Eine Depotbank muß man nicht heiraten. Man kann sie unproblematisch wechseln und ggf. auch mehrere haben.


    Für das Depot gilt: a) KISS = keep it simple und b) Praxis schlägt Theorie. Ich würde mit einem ETF anfangen, und zwar einem auf einen möglichst breiten Index. Ich würde mir von dem einige wenige Anteile kaufen (im Extremfall 1 Anteil), dann weißt Du schonmal, wie das Kaufen geht.


    Es ist Dein Geld, und nur Du bist dafür verantwortlich. Jeder von uns hier kann Dir nur Hinweise geben. Machen mußt Du es selber. :)

  • Es wird ja immer wieder gesagt, dass ETF Sachwerte sind.

    Allerdings werden die Aktienkurse von Sachwerten nachzeichnet...

    Der Aktienkurs an sich hat aber nichts mit dem realen Wert eines Unternehmens oder einem Sachwert zu tun, sondern ist ja nur abhängig von der Nachfrage.

    Macht es Sinn, einen gewissen Anteil seiner Rate in wirkliche Sachwerte wie z.B. Gold zu investieren.

    Es ist sinnvoller, mit wenig Geld Praxiserfahrung zu sammeln, als in der Theorie hochfliegende Pläne zu machen. :)

  • Das Problem ist das Fifo-Prinzip.

  • Der Maximum Drawdawn lag bei dem MSCI world bei -35%.

    Selbst im Worst Case wäre also immer genügend übrig um Geld zu entnehmen.

    Der maximale Drawdown (DD) beim MSCI World lag bei -55% (Feb. 2009).

    Und auch Anfang 2003 war der DD mit -53% nicht allzu weit davon entfernt.

    Jeweils auf Euro-Basis und vom vorherigen Höchstwert aus gesehen.

    Ich würde generell empfehlen sich alle Performancewerte immer nur auf Basis Deiner Heimatwährung anzusehen.


    Ich würde den DD auch nicht losgelöst von der realwirtschaftlichen Lage sehen. Sowohl nach dem Dotcom-Crash als auch nach der Finanzkrise kam es z.B. bei meinen damaligen Arbeitgebern zu Lohnkürzungen/Kurzarbeit.

    Wenn dann noch das Depot tief im Minus steht, möchte ich dann auch daraus noch Geld entnehmen (müssen)?:/

    Ich zitiere mal Warren Buffet: "Man sieht erst, wenn die Ebbe kommt, wer die ganze Zeit ohne Badehose geschwommen ist."

    Aber seine Erfahrungen muss halt JEDER selbst machen!