Kleinreperaturen auf Mieter wälzen

  • Ich selbst habe in vielen Jahrzehnten in der Regel keinen Anwalt gebraucht und keinen Streit gehabt weil ich immer direkt mit den MIetern vernünftig gesprochen habe und die haben gesehen dass ich oft auch Investitionen in das Haus gemacht habe so dass sie nicht nur das Grfühl hatten der Vermieter will nur die MIete und kümmert sich nicht um die Wünsche der Mieter.

    Danke für diesen Kommentar!

    Ich bin auch der Ansicht und habe es als Mieter auch so erlebt, dass man in vielen Fällen zu vernünftigen Lösungen kommt, wenn man miteinander spricht.


    Natürlich gibt es auch auf beiden Seiten Krawallisten, die keine Lösung wollen sondern nur den Streit oder Vorteile auf Kosten des anderen. Das ist nach meiner Wahrnehmung (als Mieter) nicht der Normalfall.


    Und bezogen auf die konkrete Diskussion:
    Wenn das Anliegen des Vermieters ist, die Miete um 50 oder 100 % zu erhöhen, dann kommt von mir als Mieter sofort die Rückfrage, was denn die Gegenleistung dafür ist.

  • Das sehe ich ganz genauso. Nur will der Threadstarter ja möglichst alles an Kosten auf Mieter umwälzen, was anfällt, und gleichzeitig maximal erhöhen. Das alles bei einem Haus, das er aus der Familie übernommen hat und wo in einer Wohnung der Enkel des bisherigen Eigentümers wohnt (und in einer Gewerbeeinheit auch noch ein Verwandter ein Geschäft betreibt, wenn ich mich recht erinnere).


    Wegen dieser Gemengelage - strukturschwache Gegend, niedrige Bestandsmieten, altes Haus mit wahrscheinlich größeren Instandhaltungskosten, dazu noch familiäre Verbandelung, und er selbst wohnt hunderte Kilometer weg - haben ihm in seinem letzten Thread die meisten davon abgeraten, das Haus zu übernehmen. Er hat es trotzdem gemacht und versucht jetzt, alles an Geld rauszuholen, was geht. Das finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich daneben.

    Ich glaube, da hast Du eine Menge missverstanden.

    Es ging nicht um ALLES "abzuwälzen" (zugegeben unglücklich ausgedrückt), sondern nur um eine Position.

    Es geht nicht um RAUSHOLEN, sondern erst einmal ums Ordnen und für Reparaturen + Invest eine !!!wirtschaftliche Basis!!! zu erstellen.

  • Lieber tom70794

    Da hast Du Dich in der Tat sehr ungeschickt ausgedrückt.

    Auch Tom_1982 und andiii_98 hat es wohl auch so verstanden:

    Du willst die aktuell sehr niedrige Mieter am besten sofort erheblich erhöhen

    und die Nebenkostenregelung im Mietvertrag ebenfalls aktualisieren.

    Das ist alles machbar wenn man es mit den Mietern persönlich bespricht und dem Mieter eine Gegenleistung anbietet.

    Da reicht schon oft ein persönliches Gespräch in dem der Mieter einem erzählt was ihn am Haus oder der Wohnung am meisten stört und wo Du vielleicht ohne besonders viel Geld eine Lösung hinbekommst.

    Leider haben viele Vermietet vor allem in den Ballungsgebieten sich daran gewöhnt, dass es eine hohe Nachfrage nach Wohnunen gibt und daher werden auch unfaire Bedingungen der Vermieter oft notgedrungen akzeptiert.

    Dies ist jedoch keine Basis für ein langfristig gutes Mietverhältnis.

    Ich selbst gehöre zu solchen Vermietern die die Wohnungen beim Bau oder beim Mieterwechsel immer so renovieren als ob ich selbst einziehen wollte.

    (Einbauküche, Einbauschränke im Bad, Diele, oft im Schlafzimmer, Markise auf dem Balkon oder Terrasse, Beleuchtungskörper an der Decke, Dusche mit Glasabtrennung usw)

    Leider anekennen viele Mieter solche freiwilligen Leistwn nicht immer -

    und nach wenigen Monaten ist manche Wohnung "heruntergewirtschaftet" dass es einem richtig weh tut.

    In den vielen Jahren habe ich eines gelernt:

    Am meisten verändern sich die Menschen

    vor und nach einer Eheschließung

    und nach einem Mietvertrag.

    Ich wünsche Dir viel Fingerspitzhengefühl beim verhandeln.

    McProfit

  • tom70794:

    Du hast Dich wider die Ratschläge auf ein Immobilienabenteuer eingelassen

    Also für den Wert des MFH von 320 T€ muß eine OMA lange stricken !!!
    da kann man an der nicht optimalen Situation sich durchaus konstruktiv mit Fingespritzengefühl einbringen. In einigen Jahren sieht es hoffentlich sowohl im Objekt als auch in der Marktumgebung besser aus.

  • tom70794 Da erbst du also im Gegensatz zu einem Großteil der Bevölkerung ein Mehrfamilienhaus im Wert von 320.000 Euro und dann besteht dein Problem darin, eine Reparatur über nicht einmal 100 Euro übernehmen zu müssen?

  • tom70794 Da erbst du also im Gegensatz zu einem Großteil der Bevölkerung ein Mehrfamilienhaus im Wert von 320.000 Euro und dann besteht dein Problem darin, eine Reparatur über nicht einmal 100 Euro übernehmen zu müssen?

    So links-neidisch würde ich das nicht darstellen.

    Kommt immer darauf an, was man mit solchen Erträgnissen aus Erbschaften macht!

    Z.B. der Förderung der Demokratie in Thüringen bereits gespendet.
    https://www.netzwerk-courage.de/ueber-uns/
    Das hat man dort bitter nötig.

  • Liebe Forumsfreunde

    wir geben hier unsere Ratschläge ab für einen Immobilienbesitzer - tom70794 - der offensichtlich der Sache nicht so richtig gewachsen ist.

    Dazu sich hier etwas ungeschickt ausdrückt.

    Unsere Ratschläge dürfen aber nichts damit zu tun haben,

    ob tom70794 ein Haus gekauft oder geerbt hat.

    In beiden Fällen ist die Strategie diesselbe.

    D.h. guten Kontakt mit den MIETERN halten und versuchen die Mietverträge und die Nebenkostenregelung so zu ändern dass BEIDE SEITEN am Ende damit leben können und zufrieden sind.

    Viele meiner Mieter schreiben mir zu Weihnachten eine Grußkarte!

    Aber nicht, weil meine Miete zu niedrig ist.

    Im Gegenteil, mit geringen Mieten bleibt ein neidischer Mieter dennoch unzufrieden.

    Meine Mieter schreiben mir oder freuen sich wenn sie mich sehen, weil ich ein offenes Ohr für sie habe und nicht nur die Miete kassieren will.

    Dass wir in Deutschland immer mehr eine Erbengeneration haben ist nun mal so.

    Viele Menschen haben nach dem Weltkrieg sich ein Haus gebaut, oft in Eigenleistung oder mit Hilfe von Familien (das gab es damals noch) und sich eingeschränkt.

    Auch im Hinblick darauf, dass es mal die Kinder "besser haben sollen"

    Diese Vermögen werden zur Zeit sehr oft vererbt.

    Wenn ein Staat nun glaubt sich mehr oder weniger stark seinen Anteil an diesem Erbe zu holen, dann ist das nicht so einfach nachvollziehbar - wie der Eine oder Andere hier schreibt.

    Wenn die Erbschaftssteuer zu hoch wird,

    dann fehlt die Motivation bei vielen Menschen zu Lebzeiten sich ein Vermögen aufzubauen

    und oft auf Vergnügen wie Reisen, Urlaub, usw. zu verzichten,

    Ich habe aber auch keine Lösung wie man diese 2-Klassen-Gesellschaft der ERBEN und der Besitzlosen vermeiden kann.

    Erbschaftssteuer allein ist nicht die Lösung.

    Schöne Grüße aus Stuttgart von McProfit.

  • Ich selbst gehöre zu solchen Vermietern die die Wohnungen beim Bau oder beim Mieterwechsel immer so renovieren als ob ich selbst einziehen wollte.

    (Einbauküche, Einbauschränke im Bad, Diele, oft im Schlafzimmer, Markise auf dem Balkon oder Terrasse, Beleuchtungskörper an der Decke, Dusche mit Glasabtrennung usw

    Meine Eltern machen das auch so (und sind damit natürlich weit weg davon, maximalen Ertrag zu generieren). Aber sie wollen eben auch gute, faire Vermieter sein. Und mit einer hochwertig ausgestatteten Wohnung kann man schon mehr Miete verlangen. Ob das die Mehrkosten gegenüber billiger Mindestausstattung ausgleicht, ist eine andere Frage, aber wenn man Mieter hat, die das zu schätzen wissen, hat man jedenfalls schonmal eine gute Basis für ein stressfreies Mietverhältnis (auf beiden Seiten).

  • Ich habe aber auch keine Lösung wie man diese 2-Klassen-Gesellschaft der ERBEN und der Besitzlosen vermeiden kann.

    Ich denke, dass der Vermögensaufbau etwas langfristiges ist und nicht mit kurzfristigen Maßnahmen verändert werden kann.


    Aus meiner Sicht ist das Hauptproblem, dass v.a. Angestellte mit mittleren bis guten Einkommen immens stark belastet werden und prozentual bezogen auf ihr Einkommen den größten Teil der staatlichen Finanzierung erwirtschaften.
    Irgendwann ist die Belastung durch verschiedene Aspekte (sie zahlen die maximalen Gebühren für den Kindergarten, sie haben ein Auto für den Arbeitsweg und die Kinder und werden durch den CO2-Preis belastet, Grunderwerbssteuer usw usf) so stark belastet, dass ein Vermögensaufbau in einem Maße, der für eine Immobilie nötig ist, nicht mehr machbar ist. Neben der Immobilie muss ein Puffer für unvorhergesehene Spleens aufgebaut werden (Grundsteuerreform, Gebäudeenergiegesetz), was bei schon knappem Finanzrahmen das Risiko stark erhöht.

    Eine relativ einfache Entlastung könnte sein, die Grunderwerbssteuer für die erste Immobilie abzuschaffen oder ein "Pfandsystem" einzuführen, dass man die Steuer zahlt und bei Verkauf eine Gutschrift bekommt, die man auf die Grunderwerbssteuer bei einem zukünftigen Kauf anrechnen kann.


    Dazu kommt, dass völlig untaugliche Instrumente (Riester als ein Beispiel) steuerliche Vorteile genießen, während weit effizientere Instrumente (ETF-Sparplan oder eine eigene Immobilie) keine Vorteile genießen. Hintergrund dürfte wohl sein, dass die Abgeordneten im Bundestag den Bürgern nicht vertrauen, ihr angespartes Geld sinnvoll (für die Altersvorsorge) einzusetzen, ohne dass man sie dazu zwingt. Bei der Berechnung des Kindesunterhalts kann eine gewisse private Altersvorsorge angerechnet werden, aber auch wiederum nur die in ineffizienten Verträgen, nicht die, die tatsächlich Rendite bringt.

  • Guten Abend,ich werde mal konkret:


    Seit April 2006(zweitausend null null sechs) mithin seit knapp 18 Jahren wohne ich in einer Komfortwohnung in 1A Lage im "Speckgürtel" von Düsseldorf.


    ALLE kleineren UND größeren Arbeiten wurden durch von meinem Vermieter beauftragte Fachbetriebe schnell UND kostenlos durchgeführt.


    In den genannten knapp 18 Jahren wurde die Miete mit keinem Cent erhöht und alle Nebenkostenabrechnungen sorgfältigst erstellt.


    Meiner Ansicht nach ist der TE hartleibig und egozentrisch!!!

  • In den genannten knapp 18 Jahren wurde die Miete mit keinem Cent erhöht und alle Nebenkostenabrechnungen sorgfältigst erstellt.


    Meiner Ansicht nach ist der TE hartleibig und egozentrisch!!!

    Rechnet Sie dieses Mietverhältnis für den Vermieter wirklich? Wohlgemerkt ich rede hier nur von den Selbstkosten (Was wohl erwartet werden kann) und nicht von Sonderprofiten (Böse).

    Deine Schlußfolgerung " hartleibig und egozentrisch!!!!" aufgrund der knappen Infos ist schon steil.

  • Es ist letztendlich auch im Interesse der Mieter, wenn sich eine Immobilie finanziell so weit trägt, dass der Vermieter fähig und motiviert ist, das Haus nicht nur in Schuss zu halten, sondern über die Jahre auch sinnvolle Verbesserungen vorzunehmen, ohne dabei die Mieter hinauszumodernisieren. Das ist nicht egozentrisch, sondern schlichte Notwendigkeit, denn bei zu billigen Mieten gibt es nach einigen Jahren vielleicht gar keine nutzbare Wohnung mehr. Der kluge (z.B. der schwäbische) Vermieter geht dabei mit Fingerspitzengefühl vor und nimmt seine Mieter mit auf den Weg. Mieterwechsel machen zwar Mieterhöhungen leichter, aber auch eine ganze Menge Arbeit und die neuen Mieter müssen nicht zwangsläufig die besseren sein als die schon jahrelang bekannten.