Ich verstehe nicht so ganz, warum hier jetzt so aufeinander eingedroschen werden muss. Ich habe @gregoriw so verstanden, dass er zwischen der Besteuerung von Einkommen und der Besteuerung von Erbschaften eine starke Diskrepanz feststellte, die sein Gerechtigkeitkeitsempfinden stört. Und so schwer finde ich den Gedanken nicht zu verstehen.
Ich freue mich immer sehr über Deine Beiträge, McProfit, und finde es klasse, an Deiner Erfahrung teilhaben zu dürfen. Zwei Gedanken habe ich zu Deinem Beitrag:
Schon deshalb ist es äußerst fragwürdig, wenn man nun den erfolgreichen Unternehmern, die letztlich auch unzählige Menschen beschäftigen, das mit vollem Risiko aufgebaute Vermögen (meist ist es kein Barvermögen sondern Betriebsvermögen) im Todesfall weg nehmen will.
Das würde schon im Vorfeld dazu führen, dass das Interesse an einer Selbständigkeit mit allen Risiken nachlassen würde mit katastrophalen Folgen für die künftige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.
1. Eine spannende Frage, wer eigentlich besteuert wird. Der Verstorbene oder doch der Erbe? So wie Du es darstellst, nimmt man dem gestorbenen Unternehmer nach seinem Tod noch etwas weg, im Sinne einer "Sterbesteuer". Das trifft es für mich aber nicht. Der Unternehmer hatte die Risiken und die Verantwortung und die Arbeit und hat sich damit sein Vermögen aufgebaut. Das gilt doch aber noch in keinster Weise für seinen Erben. Eine verständlicher Weise schmerzhafte Vorstellung, dass sein Lebenswerk nach dem Tod unter Umständen aufgrund von Erbschaftssteuer zerschlagen werden soll, aber mit den Erben selbst hat das erst einmal aus meiner Sicht nichts zu tun.
2. Ich mag mich Deiner Schlussfolgerung nicht ganz anschließen, dass das Interesse am Unternehmertum bei einer stärkeren Erbschaftssteuer so stark sinken würde, dass es katastrophale Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte. Ich würde den Faktor deutlich niedriger gewichten. Ich habe selbst zwei Söhne und hoffe tatsächlich, dass ich den beiden mal etwas nettes hinterlassen kann, aber wichtiger ist mir, dass sie auch halbwegs unabhängig von meiner zum Glück guten finanziellen Situation, gute Chancen auf Bildung und ein Leben ohne Armut haben. Aber ich bin auch nicht unternehmerisch tätig und kann das dann vllt. nicht ganz nachvollziehen.
Es soll ja auch Unternehmer geben, die keine Kinder oder nahestehenden Verwandten haben. Und auch solche, die Ihre Angehörigen nur mit dem Pflichtteil bedenken. Da scheinen andere Gründe für die unternehmerische Tätigkeit gegeben zu sein, aber das hast Du ja auch nicht in Abrede gestellt, denke ich.
Das ist jetzt kein flammendes Plädoyer für eine andere Erbschaftssteuer, aber eine Entgegnung auf ein Gegenargument.