FIFO bei ETF

  • Bei der Einmalanlage sind alle Anteile „First in“ und deswegen haben alle denselben Kurs.

    Solltest du später nochmals Anteile hinzukaufen hättest du wahrscheinlich unterschiedliche Einstandskurse.

    Somit würde dann beim späteren Verkauf es steuergünstiger sein zuerst die Anteile zu verkaufen die eine geringere Wertsteigerung haben, da du nur den geringeren Gewinn versteuern müsstest.

    Also die Anteile mit weniger Gewinn auf „First out“ setzen.

  • Hallo zusammen, ich muss nochmals auf das FIFO-Prinzip in den unterschiedlichen Konstellationen zurück kommen. Ich habe das Gefühl, noch nicht ganz durchzusteigen.


    Fall 1:

    Einmalanlage: 10 Anteile zu Wert X gekauft - FIFO wird bei (Teil)Verkauf zwar angewandt, man merkt aber nichts davon, weil alle zum selben Kurs gekauft wurden und alle zum selben Kurs verkauft werden.

    Der freundlichen Anzeige im Depot, die errechnet wie viel man im Plus oder im Minus ist, darf man vertrauen für die Einschätzung, ob ein Gewinn oder ein Verlust raus kommt.


    Fall 2:

    10 Anteile zu Wert X gekauft, später 20 Anteile zu Wert Y gekauft, es sollen 5 Anteile verkauft werden. Es wird geguckt, wie Wert X zu heute steht und dementsprechend kommt dann der Verlust oder Gewinn zustande - die freundliche Anzeige im Depot kann in diesem Fall trügerisch sein, richtig?

    Extrembeispiel zur Verdeutlichung:

    10 zu 100 EUR

    20 zu 200 EUR

    Kurs heute 110 EUR - Anzeige zeigt deutliches Minus, Verlust kommt trotzdem nicht zustande....


    Spätestens bei einem Sparplan, der über Jahre läuft, wird der Spaß dann nicht mehr nachvollziehbar, wenn man nicht jede einzelne Buchung und jeden einzelnen Kurs irgendwo aufgeschrieben hat.

    Wie viele und welche Anteile im Plus oder im Minus stehen, weiß man nicht unbedingt - können ja auch welche mitten drin sein, zumal wenn die Sparrate mehrfach angepasst wurde.

    Ist der (Teil)verkauf von über einen Sparplan besparten Werten dann immer ein Überraschungspaket? Vor allem dann wenn kein deutliches Plus sondern eher +/- 2% als Differenz zum Kaufwert angezeigt wird?



    Grüße,

    DerDenker

  • DerDenker

    Jeder Depotsanbieter hat da seine 'vereinfachte' Sicht was Gewinn/Verlust anbelangt. Deshalb ist eine generelle Aussage nicht möglich

    Zu 1) hinsichtlich FIFO stimmt die Aussage. Hinsichtlich 'Anzeige' siehe oben

    Zu 2) hinsichtlich FIFO korrekt. Bei der Anzeige des Gewinnes/Verlustes unter steuerlichen Gesichtspunkten macht das m. W. nur die Codi mit deren Steuersimulation vorbildlich. Die meisten anderen Depotsbanken zeigen nur ein Delta an, was auch nicht der 'realen' Rendite entspricht (Stichwort: interner Zinsfuss, TTWROR - das ist aber ein anderes interessantes Thema)

    Deshalb ist es m. E. schon sinnvoll, die einzelnen Käufe und Verkäufe zu tracken (mit dem Anteil der berücksichtigten VAP, die spielt ja da auch noch mit). So hat man stets den Überblick.

    Oder man lebt mit einem gewissen Überraschungseffekt...


    GRUß THOMAS

  • Spätestens bei einem Sparplan, der über Jahre läuft, wird der Spaß dann nicht mehr nachvollziehbar, wenn man nicht jede einzelne Buchung und jeden einzelnen Kurs irgendwo aufgeschrieben hat.

    Deswegen sollte man das archivieren, speziell wenn irgendwann (z.B. bei einem Depotumzug) Anschaffungsdaten unvollständig oder unrichtig übertragen wurden. Gleiches gilt wenn man das sog. Rollen der Bestände zum Ausnutzen des Pauschbetrags praktizieren möchte.


    Die einzige Bank, die ich kenne mit systemseitiger Unterstützung ist die Comdirect. Dort kann man über die Steuersimulation ex-ante das anzeigen lassen. Sieht dann so aus.


  • Die Übersicht, gerade bei Sparplänen, bringt wohl nur die Excel Liste mit allen Käufen, Datum und Kaufpreis. Die Broker zeigen in der Regel den Durchschnittlichen Gewinn an. Ganz interessant wird es bei einem Wechsel der Anbieter. Ob dann deine eigenen Statistiken etwas bringen, steht noch einmal auf einem anderen Blatt, aber für dich ist ein gewisser Überblick gegeben.

  • Die einzige Bank, die ich kenne mit systemseitiger Unterstützung ist die Comdirect. Dort kann man über die Steuersimulation ex-ante das anzeigen lassen. Sieht dann so aus.

    Finanzen Zero hat mittlerweile auch eine Orderhistorie. Positionen aus einem Übertrag werden aber leider nicht aufgeschlüsselt, beim Übertrag erhält man aber alle Anschaffungsdaten einzeln.

    Steuersimulation geht aber leider noch nicht.

  • Vielen Dank für den Hinweis mit der möglichen Steuersimulation.

    Muss Mal gucken, ob ich das hin bekomme (bin auch bei Comdirect).


    Ist meine Überlegung richtig, dass die freundliche Gewinn/Verlustanzeigen dann wieder stimmt, wenn alle vorhandenen Anteile in einem Rutsch verkauft werden - also es egal ist, wie viel zu welchem Zeitpunkt beschafft wurden (Sonderfall Depotwechsel und dadurch unvollständige Information ausgeschlossen)?

  • die freundliche Gewinn/Verlustanzeigen dann wieder stimmt,

    Auf welche Anzeige beziehst Du Dich? Wenn es die Anzeige eines Brokers ist dürften die Transaktionskosten nicht dabei sein, bei Depotwechsel wenn es geklappt hat müssten die von der Anschaffung enthalten sein (hatte ich mal bei einem Fall Flatex -> TR -> DAB nachvollzogen).

  • Auf die Anzeige des Brokers.

    Und Transaktionskosten können in der Anzeige nicht dabei sein - das ist mir sehr wohl bewusst.

    Das wird wohl Broker abhängig sein. Ich vermute dass es meist korrekt angezeigt wird, bei Zero könnte ich es aber z.b. absichtlich wieder falsch eingeben.

  • Intern "schreibt" sich die Bank alle diese (Kauf-)Bewegungen auf.

    Was sie dir als Einstandskurs u.ä. anzeigt, steht auf einem anderen Blatt, d.h. kann auch einfach der Durchschnitts-Einstandskurs sein.


    Hilfreich kann es sein, sich das auch selbst alles "aufzuschreiben", d.h. auf jeden Fall die ganzen PDFs der Abrechnungen abzuspeichern/ zu archivieren.

    Du könntest sie auch in eine Software wie zB Portfolio Performance importieren, für einen besseren Überblick.