Was sagt ihr zu den geplanten Einschränkungen beim Bargeldverkehr?

  • tl, dr: Schwurbel, Schwurbel, ausweich.

    Vielen Dank für Deinen fundierten und sachlichen Beitrag !

    Nur: Ist das wirklich so ? Vielleicht solltest Du Nr. 479 nochmal lesen ... ?

    Weder Du, noch Deutschland noch eine EU können - jedenfalls auf längere Sicht - der Realität ausweichen und damit den Folgen der eigenen Handlungen. Man kann diese Realität aber natürlich versuchen eine Zeitlang zu ignorieren, schön zu färben usw.

    Aber die Begegnung mit der Realität bleibt dennoch unausweichlich. Da wir hier beim Strang-Thema (Bar)Geld sind: Die Begegnung mit der Wirklichkeit begann bei dem Thema im Jahr 2010 mit Griechenland und der darauf folgenden Euro-Krise sowie der sich anschließenden Euro-Dauerrettung.

    Obwohl doch nach Brüsseler-Aussagen in den 90er Jahren (übrigens live vor Ort gehört)

    der Euro eine wenn nicht die stabilste Währung der Welt wird

    der Euro so toll wird, daß die Briten das Pfund aufgeben und auch in die Eurozone wollen ...

    der Euro so ein Erfolg wird, daß die Schweizer ihren Franken für den Euro aufgeben ...

    der Euro so attraktiv ist, daß die Schweden auch den Euro wollen ...

    der Euro so eine gute Währung ist, daß Norwegen in die EU und Eurozone will ...

    der Euro so gut funktioniert, daß die Dänen den Euro statt der Krone als Währung wollen ...

    der Euro den Dollar als Weltwährung ablösen wird ...

    Wer an Realitätsbezug interessiert ist, mag diese obigen Aussage auf eben diesen hin prüfen.

    =O ^^


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Kennst Du die Zukunft?

    Nein. Du ? Sicherlich auch nicht.

    Wer weiß, evtl. ist das ja in 100 Jahren der Fall.

    Was in 100 Jahren der Fall ist, dürfte für mich als Bürger wie für alle anderen Bürger auch, der/die diese Währung im Alltag verwenden muß/müssen, völlig irrelevant sein.

    Die damalige EU-Propaganda - man könnte auch von Phrasen sprechen - hat sich bezüglich des Eurogeldes (siehe Nr. 481 und aufgezeigt anhand von sieben ganz konkreter Beispielen - die Liste ließe sich übrigens leicht fortführen) als völlig unrealistisch (pointiert könnte man sagen als arger Stuss) herausgestellt.

    In den meisten Fällen ist sogar das exakte Gegenteil eingetreten (angefangen von der Eurokrise über das Mißtrauen vieler Länder den Euro betreffend (auch solcher, die ihn seit vielen Jahren schon einführen müßten wie Schweden) bis hin zum Brexit und der Tatsache, daß der Euro weiter denn je davon entfernt ist den Dollar als Weltwährung abzulösen - und auch die Schweizer scheinen mir wenig Neigung zu verspüren den Schweizer Franken für den Euro aufzugeben ... :D )

    Immer daran denken: Es kann Alles passieren, sogar das Gegenteil.

    Nur am Rande aber im Kontext des Strangthemas: Vielleicht solltest Du diesen Deinen Gedanken auch bei dem Thema anwenden ? Und auch bezüglich der Aussagen der EU "Niemand hat die Absicht das Bargeld" ...

    Beim Thema "Geld, Währungen und Finanzen" habe ich diese These seit 50 Jahren "auf dem Schirm" und es gehört sozusagen zu meinem Finanz-Grundraster (daher übrigens auch meine Vorliebe für Diversifikation und das Mitdenken samt finanzieller Abbildung unterschiedlicher Szenarien).

    Manche Dinge sind aber dennoch evident. Da reicht zum einen Blick in die Geld- und Währungsgeschichte (in dem Fall zu Währungsunionen). Zum anderen hilft der GMV (Gesunder Menschen-Verstand).

    Haue ich mir mit einem schweren Vorschlaghammer mit voller Wucht auf das Knie - sind Verletzungen bis irreparable Schädigungen am und/oder im Knie höchst wahrscheinlich bzw. eher unvermeidlich.

    Analog: Wage ich als Experiment eine Währungsunion sehr unterschiedlicher - teilweise disparater - Länder samt diverser weitere massiver Konstruktionsfehler und halte mich noch dazu nicht an die eigenen (!) EU-Verträge, auf denen diese Währung beruht, ist der Murks (man könnte auch sagen das Desaster) vorprogrammiert.

    Nur am Rande: Auch diese Art der "Dauerrettung" (hauptsächlich via EZB, u. a. auch via Rettungsschirmen und dem Auseinanderfallen von Handlung und Haftung) hat natürlich ganz erhebliche Nebenwirkungen und Folge- bzw. Kollateralschäden.

    Man könnte - nach meinem Dafürhalten - bei dem Experiment Einheitswährung und dessen Dauerrettung längst die Frage stellen, ob nicht der "Löschschaden" den "Brandschaden" übersteigt.


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Einen Verbrecher zu zitieren spricht nicht dafür, dass die vertretene Position richtig ist.

    Das mag Deine Meinung sein. Die meisten halten ihn für einen Helden.

    Sonst wären so einige Verbrechen nicht herausgekommen.

    Nach meiner Selbstdeklaration bin ich allwissend. Diskussion erledigt? ;)

    Nein.

    Eine Diskussion wäre es erst, wenn du mal Belege für Deine Behauptung liefern würdest.

    Also keine Sprüche mehr.

    Damit wäre auch der Punkt entkräftet, "real existierend" wäre Zufall oder unbedarft.

    Häh? Es hat nachweislich Fälle von Übergriffen durch den Staat gegeben. Immer dann wenn ein Staat "stark" war, also im Sinne von allumfassend.

    tl, dr: Schwurbel, Schwurbel, ausweich.

    Mir ist schon längst klar wie dein Kommunikationsstil und deine Attitüden sind.

  • Ich habe ja auch keine Ahnung.

    Ich frage mich aber warum es europäischen Ländern, die den EURO nicht eingeführt haben, nicht auch gelang Ihre Währung so stabil zu halten wie z.B. die Schweiz?

    2003 / 2024 bekam man für einen EUR folgende 'Fremdwährungen':

    DKK 7,43 / 7,46

    NOK 8,08 / 11,41

    SKR 8,94 / 11,29

    GBP 0,70 / 0,85

    ----------------------

    SFR 1,55 / 0,96

    US$ 1,18 / 1,07

    Wenn ich jetzt mal den SFR außen vor lasse, hast sich der EUR eigentlich gar nicht mal so schlecht gehalten für eine Weichwährung. Zumindest aus meiner reinen Laiensicht betrachtet. :/

    Ich frage mich natürlich, warum die Währungen von Schweden, Norwegen oder auch GB noch stärker inflationiert haben als der EUR und nicht den Weg des SFR eingeschlagen haben. Könnten dafür evtl. ganz andere Gründe ausschlaggebend sein als der Name des bedruckten Papiers?

    Kannst Du mir das mal erklären Sovereign ?

  • Kannst Du mir das mal erklären Sovereign ?

    Wie könnte ausgerechnet ich als Finanz-Laie (wenn auch als ein an solchen Themen Interessierter) ausgerechnet Dir als ausgewiesenem Fachmann und Kenner und noch dazu erfahrenem Anleger irgendwas erklären ?

    Bißchen seltsam der Ansatz ... !?

    Wenn ich jetzt mal den SFR außen vor lasse,

    Besser ist das. Kann mich nämlich noch gut an Kurse des Schweizer Franken von 1,67 zum Euro erinnern. Wo steht man aktuell: 0,95 ... !? Auf jeden Fall mit einer Null vor dem Komma.

    Zwar auch Papier- bzw. Zettelgeld - aber das noch mit am wenigsten Schlechte ...

    Apropos: Besser ist das. Auch Gold, Silber, Tangible Asset usw. sollte man besser außen vor lassen. So wie Immobilien - jedenfalls hier vor Ort ... Gegen all das hat der Euro nämlich in atemberaubenden Tempo devaluiert.

    Meines Wissens mußte man auch keine der von Dir genannten Währungen - so wie den Euro - jemals retten ?! Liegen Dir da andere Informationen vor ?

    Zudem können diese Länder eine für ihr Land passende sprich zielgenaue Geldpolitik betreiben. Wie man eine gemeinsame Geldpolitik beispielsweise für ein Land wie Griechenland einerseits und Deutschland andererseits machen kann, konnte mir noch kein Mensch (darunter auch ein Notenbanker sowie weitere diverse Experten) schlüssig erklären.

    Das gilt auch (und erst recht), wenn in einigen Länder der Eurozone die Inflation sich der 20% Marke näherte - und in anderen diese "nur" fünf oder sechs Prozent beträgt bzw. betrug.

    Auch ist mir nicht bekannt, daß diese Länder (mit den von Dir genannten Währungen) für andere Länder bezüglich ihrer Währung mit gigantischen Summen mithaften müssen (siehe EZB-Bilanz, Rettungsschirme, Target2-Salden).

    Mein altes Beispiel: Wie soll ein Schneider, der nur einen Anzug erstellen kann, einen solchen für den Marathonläufer (60 kg) und gleichzeitig einen solchen für den Sumo-Ringer (200 kg) schneidern ? Der eine Anzug (der eine Leitzins) wird keinem von beiden auch nur annähernd passen sprich diesem gerecht werden.

    Könnten dafür evtl. ganz andere Gründe ausschlaggebend sein als der Name des bedruckten Papiers?

    Natürlich. Solide und gute Wirtschafts- und Fiskalpolitik beispielsweise und die Möglichkeit einer autarken und zielgerichteten (zum dem jeweiligen Land) passenden Geldpolitik der Notenbank beispielsweise.

    In besonderen Fällen kann es (trotz mediokerer Finanzlage und perspektivisch diesbezüglich noch düsteren Aussichten) auch sehr hilfreich sein eine sehr starke Wirtschaft zu haben (am besten die stärkste der Welt), die wertvollsten Unternehmen der Welt zu stellen, qualifizierte Zuwanderung anzuziehen, ebenso internationales Kapital anzuziehen, energie-politisch autark aufgestellt zu sein, ebenso autark in Sachen Verteidigungsfähigkeit zu sein etc. pp. Vermutlich wird man dann die Weltwährung Nr. 1 stellen ...

    So gesehen ist die EU samt Eurozone ja auf dem besten Wege ... =O <X


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter viel Glück und Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Versuche einfach mal, die europäische Einigung positiv zu sehen. Sie hat die Menschen nach vielen Kriegen zusammen gebracht und eine Zone nie gekannten Friedens und Wohlstands geschaffen, mit Möglichkeiten und Freiheiten, von denen frühere Generationen nicht einmal träumen konnten. Ein Blick nach Osten reicht, um zu sehen, was für eine Leistung das ist.

    Der Euro ist eine der stabilsten Währungen weltweit und hat seit 2002 (damals 0,8954 USD pro Euro) sogar gegenüber dem US-Dollar aufgewertet (heute 1,0689 USD pro Euro).

    Ebenso gegenüber dem Japanischen Yen (2002: 117,18, heute 171,42 Yen pro Euro).

    Vom britischen Pfund ganz zu schweigen (2002: 0,6217, heute 0,84453 GBP pro Euro).

    Meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen und harten Fakten, ganz ohne Geschwurbel ;)

  • Versuche einfach mal, die europäische Einigung positiv zu sehen.

    Ist das humoristisch gemeint ?

    Als begeisterter Anhänger eine Zusammenarbeit in Europa zur Sicherung des Friedens und der wirtschaftlichen Prosperität habe ich mich schon vor Jahrzehnten (als Schüler und Student) mit der "Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl" (EGKS sprich Montan-Union), mit den "Römischen Verträgen", mit der "Europäischen Atomgemeinschaft" zur friedlichen Nutzen der Kernenergie (Euratom), mit der "Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) usw. beschäftigt ... !? Sowie diverse sozusagen Vordenker und dann Gründerväter der Europäischen Zusammenarbeit im Original (soweit mir sprachlich möglich) gelesen wie Adenauer, Churchill, Monnet, Schuman, Spinelli, De Casperi, Hallstein u. a. ... !?

    Was soll daher dieser Dein Vorschlag ... ?

    Der Euro ist eine der stabilsten Währungen weltweit

    Ist das humoristisch gemeint ?

    Um nur ein Beispiel zu nennen: Warum mußte diese Währung dann gerettet werden ... !?

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Glaubst Du ernsthaft, daß Länder wie Dänemark, Schweden, Norwegen, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Bulgarien, Schweiz und Großbritannien allesamt kein Interesse an einer europäischen Einigung und friedvollen Zusammenarbeit in Europa haben ... ?!

    Das kann nicht Dein Ernst sein, oder etwa doch ?

    Diese Länder haben - meines Wissens - nämlich allesamt ihre eigenen Währungen (und nicht die Europäische Einheitswährung- pointiert könnte man auch sagen die Esperanto-Währung).

    ganz ohne Geschwurbel

    Wenn Du die beispielsweise in Nr. 486 genannten validen Aspekte und Argumente als "Geschwurbel" bezeichnest, dann finde ich dies zum einen mehr als befremdlich und despektierlich und zum anderen sagt dies - nach meinem Dafürhalten - deutlich mehr über Dich aus - als über diese unbestreitbaren Fakten und Tatsachen.

    Nur ein Erlebnis aus Hunderten: Als ich das erste Mal (als Gymnasiast) in Griechenland war, kaufte eine DM etwa acht Drachmen - bei Euroeinführungen waren 170 Drachmen. Wer glaubt, daß sich zwei derart disparate Länder eine Währung teilen können, unterliegt einer Hybris (oder einer Art der gestörten Wahrnehmung oder folgt - alle Fakten ignorierend - einer Ideologie - in der EU eine nicht ganz ungewöhnliche Vorgehensweise; um nicht zu sagen, daß gehört in diversen Bereich praktisch zu den EU-Usancen ... wie "Die unmöglichen Tatsachen" a la Morgenstern).

    Das kann man seitens dieser EU natürlich und selbstverständlich so handhaben. Dagegen kann und muß ich mich aber als Sparer, Anleger, Investor, für sein Alter Vorsorgender und seinen Ruhestand Planender ebenso natürlich und selbstverständlich bestmöglich schützen. Was kann oder soll daran ansatzweise falsch sein ... ?!

    Ebenso natürlich und selbstverständlich kann ich als Bürger (sehe mich nämlich nicht als Untertan) auf Risiken dieses Währungs-Experiments, auf Konstruktionsfehler dieser Einheitswährung, auf permanente Vertragsbrüche diese Währung und AEUV betreffend, auf Nebenwirkungen samt fataler Kollateralschäden (Fehlanreize) der Euro-Dauerrettung etc. pp. hinweisen. Was kann oder soll daran ansatzweise falsch sein ... ?!

    Von meiner damaligen Beschäftigung mit solchen Währungsunionen in der Finanzgeschichte ganz abgesehen - diese sind nämlich praktisch allesamt krachend gescheitert oder den stillen Tod gestorben.


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf eigenen Erfahrungen, Erlebnissen und Recherchen (letztere insbesondere im Kontext mit dem Vertag von Maastricht (1992) und vor Euro-Einführung (1997/1998)).


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Besser ist das. Kann mich nämlich noch gut an Kurse des Schweizer Franken von 1,67 zum Euro erinnern. Wo steht man aktuell: 0,95 ... !? Auf jeden Fall mit einer Null vor dem Komma.

    Ja, an diese Kurse erinnere ich mich auch noch gut.

    Der Euro ist gegenüber dem Franken so schwach, obwohl:

    Zitat

    Die SNB hatte zwischen 2008 und 2022 für hunderte Milliarden Franken Devisenkäufe getätigt, um die Schweizer Währung vor allem gegenüber dem Euro abzuwerten.

    (Zitat cash.ch)

    Die SNB hat in ihrer Bilanz Anfang 2021 1 Billion CHF an Devisenreserven aufgebaut, jetzt sind es ca. 750 Mrd, davon 300 Mrd an Euro.

    (https://data.snb.ch/de/topics/snb/…romDate=2000-Q1)

    Dies war um den Franken zu schwächen und den Euro zu stärken.

    Diese nie dagewesene Aufblähung der Bilanz der SNB wurde heftig kritisiert, man wartet schon seit einigen Jahren, dass die SNB diese wieder abbaut. Kann/traut sie wohl noch nicht.

    Der "race to the bottom" ist ein Phänomen seit den 80er Jahre mit der die Staaten versuchen, ihre eigene Währung zum Vorteil der eigenen Wirtschaft abzuwerten.

  • Um nur ein Beispiel zu nennen: Warum mußte diese Währung dann gerettet werden ... !?

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Glaubst Du ernsthaft, daß Länder wie Dänemark, Schweden, Norwegen, Rumänien, Ungarn, Tschechien, Bulgarien, Schweiz und Großbritannien allesamt kein Interesse an einer europäischen Einigung und friedvollen Zusammenarbeit in Europa haben ... ?!

    Ich kenne nur Großbritannien genau und kann definitiv bestätigen, dass man dort keinerlei Lust auf deutsche Rechthaberei hat und dies einer der entscheidenden Gründe für den Nichtbeitritt zum Euro sowie den späteren Brexit war.

    In Großbritannien schmunzelt man über ideologisches deutsches Beharren auf einer "Schuldenbremse im Grundgesetz" oder den sehr deutschen Vorstellungen darüber, was eine Zentralbank darf oder nicht.

    Der Euro wurde nie "gerettet", denn er stand nie zur Disposition. Gerettet wurde allenfalls der Zusammenhalt der EU bzw. der Eurozone.

    Gerade unsere britischen Freunde sehen es als völlig selbstverständlich an, dass ein Parlament so viele Schulden macht, wie es die Situation (auswärtige Bedrohung, Wirtschafts- oder Finanzkrise) erfordert. Der Begriff "quantitative easing" wurde in Großbritannien erfunden.

    Im Vergleich zum Euro ist das Pfund hundertfach "gerettet" worden, nach Deinen Maßstäben, allerdings mit geringerem Erfolg als der Euro (viel höhere Inflation und Währungsverfall in UK).

    Wenn Du Dich tatsächlich für die europäische Einigung begeisterst, wie Du behauptest, tätest Du gut daran, Dich mit der Sicht unserer Nachbarn auf unseren Hang zur Orthodoxie und Rechthaberei näher zu befassen.

    Die meisten unserer Nachbarn bevorzugen eindeutig pragmatische Ansätze und lehnen ständige Belehrungen besserwisserischer deutscher Volkswirtschaftler ab, die noch dazu international seit der Finanzkrise 2008 völlig isoliert waren und weiterhin sind.

    Gleichzeitig sind unsere Freunde entsetzt darüber, wie wir uns trotz wiederholter Warnungen derart Russland an den Hals werfen konnten wie wir das getan haben (Nordstream, Gazprom etc.). Von deutschen Brüchen der EU-Verträge und Nato-Solidarität ganz zu schweigen.

    Es steht uns nicht gut an, andere zu belehren. Wir sollten besser öfter mal zuhören.

    Wenn wir Macron und anderen wohlmeinenden Freunden (auch in UK) früher zugehört hätten, wäre uns vielleicht (neben dem Brexit) auch die aktuelle (in weiten Teilen anti-deutsche) Polarisierung in Frankreich zwischen LFI und RN erspart geblieben.

    Vive l'Europe!

  • Der "race to the bottom" ist ein Phänomen seit den 80er Jahre mit der die Staaten versuchen, ihre eigene Währung zum Vorteil der eigenen Wirtschaft abzuwerten.

    Man könnte fast den Eindruck gewinnen, daß staatlicherseits - ganz überwiegend jedenfalls - nur noch schwache Währungen (also Weich- bzw. Schwundwährungen) gewünscht sind ...

    Abgesehen von den ausnahmslos absolute schlechten bis desaströsen Erfahrungen mit Währungsunionen im Allgemeinen und den Konstruktionsfehler samt permanenten Vertragsbrüchen des Euro im Speziellen: Es war - meines Erachtens - ohnehin einer der schwerwiegendsten Fehler die letzten Hürde gegen den Ruin des Geldwertes - nämlich die Konkurrenz nationaler Währungen in Europa (Wettbewerb generiert in aller Regel nämlich die besten Ergebnisse) - mit einer Einheitswährung zu eliminieren.


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.

  • Vive l'Europe!

    Auf jeden Fall - jedenfalls die Landmasse Europa betreffend. EU und Euro sind aber keine Landmasse sondern nur rein politische Projekte ...

    Ich kenne nur Großbritannien genau und kann definitiv bestätigen, dass man dort keinerlei Lust auf deutsche Rechthaberei hat und dies einer der entscheidenden Gründe für den Nichtbeitritt zum Euro sowie den späteren Brexit war.

    Man könnte ja den Euro und die Eurozone mal ohne Deutschland (und ohne dessen Solvenz und Bonität sowie als einer der letzten verbleibenden Stabilitätsanker) versuchen ...

    Meine Prognose: Würde Deutschland am heutigen Abend den Austritt aus dem Euro erklären - wäre die Esperanto-Währung am folgenden Börsentag tot. Oder, was glaubst Du ... ?! Und: Was sagt uns das ... ?!

    Der Euro wurde nie "gerettet", denn er stand nie zur Disposition. Gerettet wurde allenfalls der Zusammenhalt der EU bzw. der Eurozone.

    Ein Ausflug in den Bereich der Rabulistik.

    Gerade unsere britischen Freunde sehen es als völlig selbstverständlich an, dass ein Parlament so viele Schulden macht, wie es die Situation (auswärtige Bedrohung, Wirtschafts- oder Finanzkrise) erfordert. Der Begriff "quantitative easing" wurde in Großbritannien erfunden.

    Hat sich ja in Sachen stabiles Geld und Kaufkraftstabilität für die britischen Bürger bestens bewährt. Wie mir mal ein älterer Taxifahrer berichtete, wurde für den 20 DM-Schein einstmals die Begrifflichkeit "Pfund" verwandt - in Anlehnung an erste Wechselkurse Pfund zu DM.

    An Wechselkurse von > 11 DM zum Pfund kann ich mich in meiner Kindheit noch bestens erinnern. Da hat man mit "quantitative Easing" in Sachen Geldwert- und Kaufkraftstabilität ja in UK alles richtig gemacht ...

    Schwache Länder haben schwache Währungen, starke Länder haben starke Währungen.

    Die meisten unserer Nachbarn bevorzugen eindeutig pragmatische Ansätze und lehnen ständige Belehrungen besserwisserischer deutscher Volkswirtschaftler ab, die noch dazu international seit der Finanzkrise 2008 völlig isoliert waren und weiterhin sind.

    Ist das so ?

    Um nur ein Beispiel zu nennen: Wie mehrere Studien und auch ein offizieller US-Untersuchungsauschuß zeigen - war es die zuvor jahrelange ultra expansive Geldpolitik der Fed samt "quantitative Easing", die erst die entscheidende Grundlage (amerikanische Immobilienblase) für die globale Finanzkrise 2007/2008 ursächlich gelegt hat. "Pragmatische" Geldpolitik also ... ?

    Das Ganze wäre (ganz überwiegend) auf die USA begrenzt geblieben, wenn nicht via Verbriefungen (nahezu) die ganze Welt kontaminiert worden wäre.

    Live erlebtes Bonmot in London: "Wer soll den gebündelten Anleihe-Schrott denn noch kaufen ?" Antwort: "Wenn sich keiner mehr findet, dann bleibt immer noch eine deutsche Landesbank" ...

    Gleichzeitig sind unsere Freunde entsetzt darüber, wie wir uns trotz wiederholter Warnungen derart Russland an den Hals werfen konnten wie wir das getan haben (Nordstream, Gazprom etc.). Von deutschen Brüchen der EU-Verträge und Nato-Solidarität ganz zu schweigen.

    Darüber war - und bin - ich auch immer noch "entsetzt".

    Der erste "Sargnagel" (deutscher Bruck der Stabilitätskriterien bzw. Maastricht-Kriterien) geschah übrigens damals unter rot-grün (Gerhard Schröder/Hans Eichel).

    Zu den fatalen Langfrist-Folgen hatte ich mir damals erlaubt einige Artikel zu veröffentlichen. Wurde vom damaligen Regierungssprecher als Quatsch abgetan ... :D

    Es steht uns nicht gut an, andere zu belehren.

    Volle Zustimmung. Von "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" habe ich noch nie was gehalten.

    Das gilt auch und erst recht im Bereich der Klimapolitik (nach dem Wallstreet Journal die "dümmste der Welt") und der von Deutschland (2% des weltweiten CO2-Ausstoßes (?)) und der EU (insgesamt 8% des weltweiten CO2-Austsoßes (?)) ausgehende Rettung des Weltklimas.

    Wir sollten besser öfter mal zuhören.

    Auf die früher wirtschaftlich "hoch erfolgreichen Länder" mit traditionellen Weichwährungen wie Griechenland, wie Italien, wie Frankreich, wie Portugal usw. etwa ... ? Das hat bei denen ja bestens funktioniert ...

    Wenn wir Macron und anderen wohlmeinenden Freunden

    Macron (er könnte bald zum "Macrönchen" mutieren) kleidet originär französische Interessen gerne in ein europäisches Mäntelchen - das kommt (in der breiten Öffentlichkeit) immer gut an.

    Dabei will Frankreich zum einen auf keinen Fall auf das Königsrecht seines Parlaments (Budgetrecht) verzichten und/oder Vorgaben bzw. Einschränkungen seitens Brüssel akzeptieren (Juncker "weil es Frankreich ist ...) - gleichzeitig soll aber die EZB die französischen Staatsanleihen im Zweifel aufkaufen, um so die Schuldentragfähigkeit Frankreichs zu garantieren und die Risiken via EZB-Bilanz zu vergemeinschaften.

    (in weiten Teilen anti-deutsche) Polarisierung in Frankreich zwischen LFI und RN erspart geblieben.

    Daran ist also auch Deutschland schuld ... ?

    Jeder Taxifahrer in Frankreich kann Dir die zugrundeliegende Probleme samt der immer weiter zunehmenden politischen Polarisierung Frankreichs nennen (der letzte Haushaltsüberschuß Frankreichs könnte aus den 70er Jahren stammen ...) wie massive Unmut über die Einwanderungspolitik, Inflation bzw. Erosion der Kaufkraft, Kriminalität (Stichwort: Banlieue), hohe Steuern und Abgaben, überbordende Bürokratie, schwache Produktivität, hohe Staatsverschuldung etc. pp.

    Nur am Rande aber in dem Kontext: In der (für eine Währung) extrem kurzen Zeit vom Ende des Bretton Woods-Systems (Mitte 70er) bis zur Euroeinführung (1999) mußte Frankreich den Franc um 53% gegenüber der DM abwerten, um auch nur halbwegs wettbewerbsfähig zu bleiben ...

    Inzwischen bin ich mir (leider - als begeisterter Anhänger einer europäischen Zusammenarbeit im Sinne von Frieden und wirtschaftlicher Prosperität) unsicher, ob in Sachen Euro nicht ein "Ende mit Schrecken" letztlich besser (weniger schlimm und schädlich) als ein "Schrecken ohne Ende" ist.

    Da Deutschland kaum bzw. nicht den Stecker ziehen wird - vielleicht zieht den Stecker ja ein anderes Land ... ?!


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter viel Glück in Sachen Deiner privaten Finanzen !

  • Der Euro ist eine der stabilsten Währungen weltweit und hat seit 2002 (damals 0,8954 USD pro Euro) sogar gegenüber dem US-Dollar aufgewertet (heute 1,0689 USD pro Euro).

    1,1789 USD pro EUR war der Kurs 1999 zur Euroeinführung

    ~1,10 USD pro ECU in den 1980er

    ~1,20 USD pro EUA in den 1970er

    ~1,00 USD pro EUA in den 1950er

    Und was sagt uns das? Nur, dass die Hauptwährungen untereinander schwanken. Das sieht man auch sehr schön am USD-Index DXY über die letzten Jahrzehnte.

    Interessant sind nicht die Kurse untereinander, sondern die Kaufkraft... und da geht es bei jeder Währung bergab.

  • Auch daraus lese ich die Stabilität des Euro gegenüber dem Dollar ab. Gegenüber den meisten anderen Währungen ist sie sogar noch deutlicher.

  • EU und Euro sind aber keine Landmasse sondern nur rein politische Projekte ...

    Esperanto-Währung .... tot... Schwache Länder ... USA (nahezu) die ganze Welt kontaminiert.... Klimapolitik (nach dem Wallstreet Journal die "dümmste der Welt").... "Macrönchen" .. "Schrecken ohne Ende" ... Stecker ziehen...

    Damit hast Du eigentlich genug gezeigt, wes Geistes Kind Du bist.

    Wenn Du die EU und den Euro ernsthaft als "Schrecken ohne Ende" siehst, dem der "Stecker gezogen werden müsste", dann kannst Du mir 100x erzählen, dass Du Dich für das europäische Friedens- und Wohlstandprojekt begeisterst. Es stimmt einfach nicht.

    Du bist derart vergällt über das (erfolgreiche!) Friedens- und Wohlstandsprojekt, dass Du seine Erfolge nicht einmal anerkennst, sondern als "Schrecken" diffamierst und auch die übrigen Länder und deren Regierungen als "schwach", "Macrönchen" etc. verächtlich machst.

    So eine Rhetorik und Geisteshaltung nennt sich nicht Europabegeisterung, sondern Chauvinismus und führt direkt in die Isolation. Sie ist weder mit Frieden noch mit Wohlstand in Europa vereinbar, erst recht nicht in Deutschland (als Exportland in der Mitte Europas). Ohne die EU und die NATO ist Deutschland ein Kleinstaat im Vorfeld Russlands ohne Rohstoffe, ohne Freunde und auch noch ohne Schutz.

  • Wie könnte ausgerechnet ich als Finanz-Laie (wenn auch als ein an solchen Themen Interessierter) ausgerechnet Dir als ausgewiesenem Fachmann und Kenner und noch dazu erfahrenem Anleger irgendwas erklären ?

    Ein simples "Nein, davon habe ich keine Ahnung" hätte doch auch gereicht statt auf eine einfache Frage wieder viele Buchstaben zu schreiben. :/

    Und was die Diffamierung soll, kann ich auch nicht verstehen. Ich habe doch nur allgemein nachprüfbare Fakten geschrieben.

  • Bißchen seltsam der Ansatz ... !?

    Wieso ist der Ansatz von monstermania "seltsam", den Euro auch mal in Relation zu anderen Währungen zu sehen? Ist ja kein Naturgesetz, dass man den Euro nur mit Schweizer Franken und Gold vergleichen dürfte oder müsste.

    Und was sagt uns das? Nur, dass die Hauptwährungen untereinander schwanken.

    Eben. Und je nachdem, was man womit vergleicht, kommt was anderes dabei raus.

    Du bist derart vergällt über das (erfolgreiche!) Friedens- und Wohlstandsprojekt, dass Du seine Erfolge nicht einmal anerkennst

    Mir kommt da Monthy Python in den Sinn...

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  • Das mag Deine Meinung sein.

    Nein, das ist schlicht und einfach geltende Rechtslage. Er hat vorsätzlich Recht gebrochen.

    Nein.

    Eine Diskussion wäre es erst, wenn du mal Belege für Deine Behauptung liefern würdest.

    Also keine Sprüche mehr.

    Sehr gerne. Ich könnte z.B. ein seitenlanges Statement über die EU verfassen und das bei jeder Gelegenheit in abgewandelter Form posten. Als gängige Antwort auf alles.

    Häh? Es hat nachweislich Fälle von Übergriffen durch den Staat gegeben. Immer dann wenn ein Staat "stark" war, also im Sinne von allumfassend.

    Schön beim Thema bleiben.

    Die DDR hat sich selbst als Republik des "real existierenden" Sozialismus bezeichnet. Wer diese Bezeichnung verwendet, möchte damit etwas bezwecken.


    Mir ist schon längst klar wie dein Kommunikationsstil und deine Attitüden sind.

    Das mag deine Meinung sein.

    Ich empfinde es eher als unseriösen Kommunikationsstil, bei jedem Thema über die böse EU zu referieren und dabei jedem Gegenargument auszuweichen.


    Wie man eine gemeinsame Geldpolitik beispielsweise für ein Land wie Griechenland einerseits und Deutschland andererseits machen kann, konnte mir noch kein Mensch (darunter auch ein Notenbanker sowie weitere diverse Experten) schlüssig erklären.

    Du hast mit der Bundesrepublik vor der Euro-Einführung ein perfektes Beispiel dafür. Man konnte dort sogar Geldpolitik für Länder wie Bayern und Baden-Württemberg einerseits und Mecklenburg-Vorpommern und Berlin auf der anderen Seite machen.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Du hast mit der Bundesrepublik vor der Euro-Einführung ein perfektes Beispiel dafür. Man konnte dort sogar Geldpolitik für Länder wie Bayern und Baden-Württemberg einerseits und Mecklenburg-Vorpommern und Berlin auf der anderen Seite machen.

    An der Stelle muss man aber auch sagen, dass das nur einigermaßen funktioniert, weil über den Länderfinanzausgleich eine Menge Geld von den einen zu den anderen fließt. Was uns dann zum eigentlichen Konstruktionsfehler des Euro bringt. Sinnvollerweise würde man zuerst eine politische Einheit schaffen (zumindest in der Wirtschafts- und Finanzpolitik) und dann erst eine gemeinsame Währung einführen. Mit dem Euro hat man genau die gegenteilige Reihenfolge gewählt und ist sich bis heute nicht sicher, wohin die Reise überhaupt gehen soll

  • An der Stelle muss man aber auch sagen, dass das nur einigermaßen funktioniert, weil über den Länderfinanzausgleich eine Menge Geld von den einen zu den anderen fließt. Was uns dann zum eigentlichen Konstruktionsfehler des Euro bringt. Sinnvollerweise würde man zuerst eine politische Einheit schaffen (zumindest in der Wirtschafts- und Finanzpolitik) und dann erst eine gemeinsame Währung einführen. Mit dem Euro hat man genau die gegenteilige Reihenfolge gewählt und ist sich bis heute nicht sicher, wohin die Reise überhaupt gehen soll

    Das kann man tatsächlich kritisieren.

    Die Denkweise der EU als Wirtschaftsgemeinschaft war wohl der, dass mit den Grundfreiheiten auch automatisch eine Angleichung der Verhältnisse einhergeht, und das geschieht zwar, aber deutlich zu langsam.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist