Multi Asset Strategie

  • Moin zusammen, ich habe vor kurzem mit dem Investieren angefangen und versuche mich breit diversifiziert aufzustellen. Welche Multi Asset Strategie könnt ihr empfehlen? Habe gehört, dass Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sind...?

  • Aktien und Anleihen sind die Standardassets!

    Wer das nicht für zeitgemäß hält, hat entweder keine Ahnung oder will betrügen.


    Halte Dich fern von Idioten und fange seriös an. Wenn die erste Million erreicht ist, darfst Du Dich gerne in anderen Assetklassen umschauen.

  • Regel Nr1 nur in Anlagen investieren die man zu 100% nachvollziehen kann

    Nr2 Normalerweise reicht ein weltweiter ETF um sehr breit aufgestellt zu sein

    Nr3 Vier Töpfe Prinzip von FT beachten

    Mehr braucht es nicht und der Zeitaufwand ist sehr gering.

  • Wieso sollten Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sein? 8|


    Ich würde meinen sicheren Portfoliobaustein in Form von Tagesgeld/Festgeld realisieren (über 100.000€ dann auch Geldmarkt ETF).


    Für meinen risikobehafteten Anteil würde ich breit gestreute Aktien-ETF's wählen.

  • Habe gehört, dass Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sind...?

    Kenne einige Leute, die via 60:40, 50:50 oder 40:60 seit Jahrzehnten - und immer noch - mit diesen Gewichtungen auf ausgerechnet diese beiden Anlageklassen Aktien und Renten setzen !


    Die mehr als "sportliche" Aussage, daß "Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sind" halte ich (ganz persönlich (!)) für abwegig. Wenn man fragen darf: Von wem hast Du das gehört ? Und will der oder die, Dir irgendwas verkaufen (ein Finanzprodukt, einen Vermögensverwaltung, ein bestimmtes Asset etc.) ?


    Bedingt durch die sehr langjährige und ultra expansive Geldpolitik der EZB (aber auch anderer Notenbanken) war es über lange Zeit ziemlich schwer bis unmöglich, mit soliden Bonds noch die Inflation auszugleichen oder sein Geld gar zu vermehren. Was aber nix an der generellen Berechtigung dieser Anlageklasse ändert.


    Außer Aktien und Immobilien fällt mir zudem wenig bis nix ein mit dem - auf längere Sicht - ein Werterhalt möglich ist bzw. die Chance auf reale Wertzuwächse gegeben ist.

    Welche Multi Asset Strategie könnt ihr empfehlen?

    Darunter (Multi-Asset) kann man viel verstehen ...


    Für meinen Teil trenne (bzw. diversifiziere) ich generell zwischen Nominalwerten und Beteiligungen am Produktivkapital (Aktien) und Sachwerten (Immobilien). Eine Beimischung von Gold dient mir - also in meinem Augen - nicht als Investment sondern als "Versicherung" (die ich persönlich aber für unverzichtbar halte). Daneben habe ich (nur) noch die Anlageklassen Liquidität (als Giralgeld aber auch als Bargeld samt etwas fremde Sorten) sowie ein bißchen was in Tangible Assets (Stichwort: Uhren - um ein Beispiel zu nennen). Mir ist das Streuung genug (Anleihen halte ich so gut wie keine mehr, auch keine Rohstoffe; von strukturierten Finanzprodukten habe ich mich mein ganzes Leben lang fern gehalten.

    um sich inversible abzusichern?

    Wenn Du damit vielleicht auf die "negative Korrelation" zwischen verschiedenen Anlageklassen anspielen solltest ... ?


    Diese hat - nach meiner Beobachtung - über die letzten Jahrzehnte (etwas) nachgelassen. Was nicht zuletzt an den massiven Eingriffen der Notenbanken liegen könnte (Null- und Negativzinsen samt Liquiditätsschwämme mittels Billionen schwerer Anleihekäufe seitens der Notenbank). Teilweise ging (fast) alles hoch oder auch alles runter - oder am Ende von Krisen ging auch noch Gold runter (weil es dann aus Gründen der Liquidität von manchen dringend verkauft werden mußte ...).


    Kenne auch einige ziemlich kompetente Leute (mit nicht ganz unerheblichen Vermögen), die sich gar keine Meinung (samt Gewichtung) mehr bilden wollen und a 20% in Liquidität, Renten/Bonds, Aktien, Immobilien und Gold investiert sind. Einmal pro Jahr lediglich ein Rebalancing. Fertig ist - aus deren Sicht - die Laube ...


    Würde es mir an Deiner Stelle nicht unnötig kompliziert machen. Für meinen Teil bin ich ein Anhänger einer - jedenfalls gewissen - Diversifikation (siehe oben). Kenne aber auch Leute, die (sehr erfolgreich) auf Konzentration setzen (und neben der Liquidität nur auf eine einzige weitere Assetklasse ...). Das nur der guten Ordnung halber und am Rande.


    Manche diversifizieren selbst mit größeren oder sogar großen Vermögen wenig bis kaum - andere arbeiten ab schon ca. 200 tsd. € mit fünf oder sechs verschiedenen Anlageklassen.


    Würde an Deiner Stelle

    ich habe vor kurzem mit dem Investieren angefangen

    mich zunächst mal ein bißchen in die Thematik einlesen, informieren und mir ein Basiswissen aneignen - unter der Nutzung von mehreren Quellen selbstverständlich.


    Und mir dann aufgrund der eigenen Gedanken - und des daraus entstandenen eigenen Bildes - ein Portfolio (passend zu mir und meiner Situation) zusammenstellen.


    Gute Gedanken und Entscheidungen wünsche ich !

  • Du kannst auch einfach eine fertige Strategie kaufen, nämlich einen Multiassetfonds wie den A0MN91oder A0M430. Dann übernimmt jemand die Entscheidungen für dich. Kostet zwar etwas, die machen aber vermutlich weniger Fehler wie du, wenn du keinen Ahnung hast...

  • Sind Anleihen denn ein besserer Gegenpol zu Aktien als bspw. Rohstoffe um sich inversible abzusichern?

    Ich teile die Frage mal auf:

    Klassisch ist es so, dass Aktien und Anleihen, genauer Zinsen, sich gegenläufig entwickeln. Kann man an den vergangenen zwei Jahren etwas nachvollziehen: die Zinssteigerungen der Notenbanken haben den Aktienmarkt belastet und die die Kursentwicklung bei den Aktien in den letzten Monaten hängt mit der Erwartung sinkender Zinsen zusammen. Allerdings wird diese Mechanik durch die Zinseingriffe der Notenbanken mittlerweile stark gehemmt. s.a. den Beitrag #6

    Rohstoffe sind sog. Frühzykliker, d.h. die steigen dann wenn der Aufschwung am breiten Markt erst noch kommen wird. Ggf. ist hier auch Gold gemeint, was generell als Krisenmetall gilt.

    Unter dem Strich stabilisieren auf lange Sicht Tagesgeld / Festgeld /Anleihen und Gold ein Portfolio.

  • Habe gehört, dass Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sind...?

    Kann es sein, dass die Aussage so zu verstehen ist, dass man heute der Einfachheit halber auch gerne einfach Aktien mit Tagesgeld und/oder Festgeld anstatt Anleihen kombiniert?

    Oder kommt es aus der Krypto Ecke?


    Ich denke die meisten Leute, die sich mit Geldanlage beschäftigen, werden noch immer sagen, dass die klassische Aufteilung (z.B. 60% Aktien und 40% Anleihen) nicht ausgedient hat.

  • Kann es sein, dass die Aussage so zu verstehen ist, dass man heute der Einfachheit halber auch gerne einfach Aktien mit Tagesgeld und/oder Festgeld anstatt Anleihen kombiniert?

    Oder kommt es aus der Krypto Ecke?


    Ich denke die meisten Leute, die sich mit Geldanlage beschäftigen, werden noch immer sagen, dass die klassische Aufteilung (z.B. 60% Aktien und 40% Anleihen) nicht ausgedient hat.

    Wir hatten in einem anderen Thread diskutiert, dass die Banken für die Erwirtschaftung von Zinsen, die sie für Tagesgeld und Festgeld geben, selbst wiederum auf (Staats-)Anleihen zurückgreifen.

    Wie kommt es, dass Tagesgeld inzwischen bei fast 4% liegt aber für Deutsche Staatsanleihen maximal 3,4% drin sind? Hinterlegen die Banken das Geld eher/mehr bei der EZB für 4% als in Staatsanleihen?

    Ist das auch einer der Gründe für https://www.zeit.de/wirtschaft…-verlust-zinsen-inflation ?


    Warum kann ich eigentlich mein Geld nicht direkt für 4% bei der EZB parken?

  • Wir hatten in einem anderen Thread diskutiert, dass die Banken für die Erwirtschaftung von Zinsen, die sie für Tagesgeld und Festgeld geben, selbst wiederum auf (Staats-)Anleihen zurückgreifen.

    Das ist mMn so zu eng formuliert. Die Zinsspanne kommt aus dem Unterschied zwischen den erzielten Zinsen aus Krediten und anderen Ausleihungen, u.a. Kreditvergabe und Anlagen inkl. Einlagen bei der EZB, und den selbst gewährten Einlagenzinsen der Kunden. Damit liegt da eine Mischkalkulation vor. Das gilt auch auf der Einlagenseite, da die hohen, meist unverzinsten Anlagen, auf den Girokonten auch zu 90% mittel- und langfristig angelegt werden dürfen. Wenn eine Bank mehr Einlagen braucht kann sie in diesem Mix auch mehr Zinsen bieten.


    "Früher" war es auch schon so, dass die Banken, die Konsumentenkredite mit hohen Zinsen ausgegeben haben, auch auf der Einlagenseite entsprechend gute Zinsen geboten haben. Wenn ich mir aktuell deutsche Anbieter hoher Zinsen anschaue sind das immer noch die üblichen Verdächtigen.

    Ist das auch einer der Gründe für ...

    Kann ich nicht Lesen wegen Tracking, Ist aber wahrscheinlich ein anderes Thema: die in der Niedrigzinsphase aufgekauften Anleihen haben an Wert verloren durch die Erhöhung des Marktzinses, damit ist der Zinsertrag negativ. Das hat u.a. letztes Frühjahr die amerikanische Reginalbankenkrise ausgelöst, die die Fed dann mit der Hereinnahme der Anleihen zum Nennwert statt dem Buchwert gelöst hat (gegen Zinsen, die die Banken weiter belasten). Auch die deutschen Banken und Sparkassen haben dieses Problem.

    Warum kann ich eigentlich mein Geld nicht direkt für 4% bei der EZB parken?

    Weil es noch keinen digitalen Euro gibt, Damit hätte dann der Bürger ein Konto bei der EZB. Bis dahin halt die €STR-ETF.


    So was gab es übrigens "früher" schon mal über die Bundesschuldenverwaltung aka Finanzagentur des Bundes. Da konnte man bei der LZB bar Geld einzahlen und auszahlen in Bundeswertpapiere,

  • Das scheint mir in Richtung eines anderen Threads zu gehen, den ich hierzu aufgemacht habe:

  • Klar. Es geht je nach Ausgestaltung der normale Zahlungsverkehr weg. Ferner könnten staatliche Leistungen direkt dem Bürger gutgeschrieben werden, also Klimageld, Kindergeld, Bürgergeld, etc.

  • Moin zusammen, ich habe vor kurzem mit dem Investieren angefangen und versuche mich breit diversifiziert aufzustellen. Welche Multi Asset Strategie könnt ihr empfehlen? Habe gehört, dass Aktien und Anleihen nicht mehr zeitgemäß sind...?

    Moin,

    leider hast Du recht wenig Informationen preisgegeben.

    Daher erstmal die Basics:

    - Notgroschen steht?

    - Basisversicherungen vorhanden (Privathaftpflicht, nach Möglichkeit Berufsunfähigkeitsversicherung)?

    - Fängst Du mit einem Sparplan quasi bei Null an, oder hast Du bereits ein gewisses Vermögen (z.B. aus einer Erbschaft)?


    Grundsätzlich hat man als junger Mensch eine größere Risikotragfähigkeit, da man auch eine längere Wirtschaftskrise noch aussitzen kann, während ein Rentner häufig eher Wert auf eine höhere Sicherheit legen muss.

    Daher empfiehlt es sich für einen jungen Menschen eher in Anlageklassen zu investieren, die langfristig die höchste Renditeerwartung haben. Das sind Unternehmensbeteiligungen (Aktien).


    Als junger Mensch der mit einem Sparplan beginnt reichtes daher vollkommen aus, in einen weltweit streuenden Aktien-ETF (z.B. auf die Indizes FTSE All World oder MSCI World ACWI IMI) und Tagesgeld zu investieren.

    Später, mit wachsendem Vermögen kann es dann durchaus sinnvoll sein weitere Assetklassen hinzuzunehmen (z.B. Anleihen, Gold, Immobilien, Rohstoffe).

    Ich möchte auch erwähnen, dass Du wenn Mitglied in die gesetzt. Rentenversicherung oder Beamter bist, bereits in ein weiteres Assets 'investiert' bist. Gleiches gilt für Riester, Rürup oder sonstige private oder betriebliche Rentenversicherungen.

    Man muss immer das gesamte Vermögen mit allen Assets betrachten!


    PS: Ich bin jetzt 50+. Und neben Aktien (ETF) verfüge ich nur über Tagesgeld, Kapitallebensversicherung, bAV und meinen gesetzlichen Rentenanspruch. Das reicht mir aber auch vollkommen aus.