In meinem Testament für wohltätige Zwecke spenden

  • Ich möchte mein gesamtes Vermögen nach meinem Tod wohltätigen Zwecken zukommen lassen. Meine Sorge ist, dass die Wohltätigkeitsorganisation vielleicht nicht mehr existiert, wenn ich sterbe. Ist es am besten, mehreren Wohltätigkeitsorganisationen gleiche Anteile zu hinterlassen? Falls eine oder mehrere Wohltätigkeitsorganisationen nicht mehr existieren, erhalten die verbleibenden Wohltätigkeitsorganisationen den Anteil.


    Kann ich so etwas selbst verfassen? Ich möchte einem Notar nicht 1500 € für das Verfassen eines sehr einfachen Testaments zahlen.

  • Hallo denatured1666,


    falls Sie Bedenken haben, die von Ihnen bedachte Organisation könnte bei Ihrem Tod nicht mehr existieren, können Sie einen sog. Ersatzerben bestimmen. Das Testament können Sie handschriftlich selbst verfassen. Sie sollten es aber beim Nachlassgericht hinterlegen. Es könnte sonst sein, die mit dem Testament enterbten gesetzlichen Erben finden es nicht.


    Achtung: Laienmeinung, keine Rechtsberatung.


    Gruß Pumphut

  • Hallo.


    Sicherlich kann man ein Testament auch ohne Beteiligung eines Notars aufsetzen. Die Beteiligung einer juristisch geschulten Fachkraft hilft aber Fehler zu vermeiden.


    Wenn das Testament einmal verfasst ist, lässt es sich ja auch in gewissen Abständen updaten (neu verfassen), auch wenn Organisation XY einem nach ein paar Jahren nicht mehr unterstützenswert erscheint.

  • Wie wäre es denn einfach JETZT schon einen Gutteil des Vermögens zu spenden. :/ So mit warmer Hand geben ist einfach viel schöner. Zumal man mit etwas Glück dann auch sehen kann, wie das Geld genutzt wird.

  • Viele Organisationen sind oder haben Stiftungen. Die existieren per Gesetz ewig. Falls ausnahmsweise nicht, steht in deren Satzung eine Nachfolgeorganisation.


    Gerade bei den großen, serösen Organisationen sehe ich kein Risiko.


    Du kannst ab einer gewissen Mindestsumme (je nach Bundesland) auch eine eigene Stiftung gründen. Entweder sofort oder per Testament. Dann brauchst Du aber jemanden, der sich darum kümmert. Natürlich gibt es dafür auch Dienstleister, aber die kosten natürlich wieder Geld.

  • Ob man man in dem Kontext (Staatsverschuldung) nicht statt "Inspiration" eher und treffender von Transpiration" sprechen sollte ? Wie auch immer ...


    Der Stand der Staatverschuldung dürfte in Deutschland inzwischen bei ca. 2,5 Billionen € liegen (die tatsächliche also implizite Staatsverschuldung wird nochmals um den Faktor 2-3 höher liegen). Wenn es in den Bereich "mehrere Billionen" geht - das sind wohl Zahlen mit 12 Nullen hintendran ... ?!


    Besonders erfolgreich scheint die Aktion nicht zu sein - wenn Ende 2022 ganze 51.200 € und für das ganze Jahr 2021 auch nur 64.000 € zusammengekommen sind. Kaum verwunderlich, bei der hier ohnehin schon üblichen Belastung der Bürger mit Steuern und Abgaben und einer Staatsquote > 50 %.


    Ein interessanter strategischer Aspekt in dem Kontext:


    Einerseits sind die (sowohl makroökonomischen als auch für den Geldwert) negativen Folgen einer (zu) hohen Staatsverschuldung bekannt und gut untersucht (auch mit Blick auf die Finanzgeschichte). Aus guten Gründen normieren daher die diesbezüglichen EU-Verträge (EU-Vertrag von Maastricht und die Maastrichtkriterien) eine maximale Staatschuldenquote von 60% gerechnet auf das BIP des jeweiligen Landes. Hält sich (seit Anbeginn) in der EU nur kaum bis so gut wie keiner dran ...


    Andererseits befindet sich die real existierende EU in praxi seit Jahren - auch wenn die EU-Verträge das genaue Gegenteil normieren - auf dem Weg in Haftungs-, Schulden- und Transferunion. Insoweit kann man ernsthaft hinterfragen, wie sinnvoll es da (aus Sicht einzelner Länder) noch sein kann - selbst noch solide, marktwirtschaftlich, mit kaufmännischem Grundverständnis und gesundem Menschenverstand zu agieren ... ?! Am Ende könnte man selbst der Dumme sein - da man eh für die anderen im Mithaftung genommen wird (durch Fehlanreize wie das Auseinanderfallen und Handlung und Haftung, Moral Hazard oder die Tragik der Allmende) und/oder über ein schwaches Wirtschaftswachstum und/oder die Geldentwertung und/oder gar einen Eurocrash usw. "mitleidet" ...


    Ähnlich wie im Restaurant bei einem Essen in großer Gruppe: Wenn von Anbeginn feststeht, daß die Rechnung eh geteilt wird - dann werden jedenfalls diverse der Protagonisten (deutlich) über den eigentlichen Hunger und Durst konsumieren.

  • Manche Organisationen gibt es schon sehr lange. Da ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie noch lange existieren werden. Es gibt dann auch die Möglichkeit, eine Stiftung zu gründen, in die das Kapital dann nach dem Tod einfließt. Ein Beispiel ist z.B. Plan International. Die Hilfsorganisation hilft und unterstützt dann bei dem Vorhaben.