Firmennetz bei Remote-Arbeit nicht erreichbar - was jetzt?

  • Hallo,

    Frage aus gegebenem Anlass: Wie verhält es sich mit der Arbeitszeit wenn man von zuhause (remote) arbeitet, aber die gesamte Firmen-IT-Infrastruktur nicht zu erreichen ist?


    Vormittags lief alles normal, Arbeitsbeginn um 7 Uhr - VPN verbunden und fleissig arbeiten... Feierabend ist in gut 2 h, seit 30 min geht aber gar nichts mehr - VPN offline, RDS offline, Outlook Web offline, das einzige was noch geht ist MS Teams. Habe keinen Zugriff mehr auf Dateien, Intranet etc.

    Mein Internet zuhause läuft prima, ich gehe davon aus dass firmenseitig ein Problem besteht. An mir liegt es jedenfalls nicht. Kollegin berichtet eben über Teams dass intern auch alles tot ist :)


    Was gilt in diesem Fall bzgl. der Arbeitszeit? Ich kann gerade nicht weiter arbeiten. Geht der frühere Feierabend dann auf meine Kappe (heißt 2 Minusstunden) bzw. muss ich einfach warten und länger bleiben, mit Zwangspause?


    Gibt es dazu irgendeine Regel/Gesetz/Leitfaden?

    Danke

  • Solange Du Deinem Arbeitgeber Deine Arbeitsleistung anbietest, sollte alles im grünen Bereich und nicht Dein Verschulden sein.


    Dann spricht man vom Annahmeverzug des Arbeitgebers, welcher sich nicht negativ auf Arbeitszeit/Entlohnung auswirken darf

  • Rein rechtlich bietest du deine Arbeitskraft an und die muss dann auch bezahlt werden. (615 BGB)

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Ähnlich wie die Vorredner würde ich


    a) ein Ticket bei der IT aufmachen

    b) den Vorgesetzten informieren.


    Wenn Du nett bist und ihr Euch gut versteht, könntest Du ihm anbieten, eine Stunde vorher Feierabend zu machen und eine Minusstunde aufzuschreiben. Verpflichtet bist Du dazu allerdings nicht.

  • Danke, die Frage war nur rein interessehalber - es gab hier keinerlei Ärger.

    Unsere IT ist nicht per Telefon erreichbar, nur Teams oder Tickets. Wenn's brennt darf man da auf keinen Support hoffen, ist nur ein sehr kleines Team. Mittlerweile läufts wieder, war nur eine gute Stunde Ausfall.

  • Ein Punkt ist tatsächlich die Frage, ob es sich um "Homeoffice" oder "Remote-Arbeit" handelt (ja, rechtlich ein Unterschied). Wäre dann die Frage, ob dich der AG zwingen kann, ins Büro zu fahren ("Remote-Arbeit") oder es in die Kategorie fällt "Der AG hat dem AN alle Arbeitsmittel [in dem Fall VPN] zur Verfügung zu stellen." ("Homeoffice")

    Ganz ehrlich? Für mich gilt da "Wer viel fragt, kriegt viele Antworten" und "Wo kein Kläger, da kein Richter"...

  • nun.... wenn ich in der Arbeit nicht arbeiten kann, weil ein Defekt an einer Produktionsmaschine vorliegt, dann lasse ich mir meine Warterei auf den Schlosser/Elektriker/Mess- und Regler natürlich bezahlen.... sprich: Man wird mich im Pausenraum oder beim Sonnenbaden wiederfinden. Genauso verhält es sich beim Homeoffice. (So würde ich es zumindest handhaben). Im Endeffekt kann der Arbeitgeber auch nur bedingt nachvollziehen, ob man nonstop produktiv war...

  • wundert mich nicht dass homeoffice flächendeckend wieder abgeschaft wird.

    Quelle?


    Mich würde es wundern. Sehr wundern.


    Ich muss offiziell mehr als 50% im Büro arbeiten.


    Inoffiziell interessiert es jedoch niemanden wirklich, dass ich maximal zwei Tage die Woche im Büro bin.


    Weil ich zu Hause einen besseren Job mache, als im Büro, wo ich viel mehr abgelenkt werde.


    Und mein Chef hat in 7 Jahren (da bin ich 63) die Wahl. Ich würde gerne auch mit 63 Jahren arbeiten, weil mir mein Job Spaß macht. Aber ich werde ganz sicher nicht mehr auch nur einen Tag mit einem zunehmend nicht funktionierenden ÖPNV ins Büro fahren. Vielleicht freiwillig, wenn ich dann zufällig in der Nähe des Büros bin. Aber wenn ich auf Gran Canaria oder wo auch immer bin, dann nicht.

  • sprich: Man wird mich im Pausenraum oder beim Sonnenbaden wiederfinden. Genauso verhält es sich beim Homeoffice. (So würde ich es zumindest handhaben). Im Endeffekt kann der Arbeitgeber auch nur bedingt nachvollziehen, ob man nonstop produktiv war...

    Na dann haben wir hier ja einen Ausbund an Arbeitsmoral.

  • Na dann haben wir hier ja einen Ausbund an Arbeitsmoral.

    Niemand stempelt sich in der Arbeit aus und wartet bis ein Arbeitsgerät wieder funktionstüchtig gemacht wurde und stempelt sich dann wieder ein. Wenn du dem Arbeitgeber glaubhaft machen kannst, dass du keinerlei Möglichkeiten hattest, dich ins Netzwerk einzuwählen... ja was soll man denn machen? Urlaub nehmen? Gut, wenn es dir an dem Tag eh recht ist frei zu nehmen, dann kurz in der Arbeit anrufen, Sachverhalt klären und einen Tag frei nehmen. Aber zwingen kann er dich nicht dazu. Er muss dafür sorgen, dass du arbeiten kannst. Dem Betriebsfriedens Willen findet man da sowieso eine für beide Seiten annehmbare Lösung. Oder?


    Meine Arbeitsmoral war heute: 11,25 Stunden in der Arbeit zu stehen bis meine Arbeit erledigt war.