Geldanlage Brainstorming

  • Hallo Zusammen,


    ich bin neu hier, habe jedoch die letzten Wochen schon viel gelesen (und YouTube geschaut) und hoffe auf euer Schwarmwissen und auf viele gute Tipps und neue Denkanstöße.


    Ich bin 57 (kinderlos und derzeit Single), lebe in einer leistbaren Mietwohnung, besitze/benötige kein eigenes Auto.

    Derzeitiges Einkommen ca. 4.200 (netto) und voraussichtliche Pension mit 65 wird (Stand heute) ca. 3.300 betragen.


    Derzeitiges Kapital ca. 220k

    In den 8 Jahren bis zur Pensionierung werde ich pro Jahr noch ca. 20k sparen (eher mehr).

    Private Altersvorsorge oder Lebensversicherung habe ich keine.


    Aus einem Hausverkauf erhalten ich in den kommenden Wochen noch 300k.


    Mit dem Thema Wohnungskauf habe ich mich die letzten Monate intensiv beschäftigt. Meine Wunschwohnung würde mindestens 700k kosten (ohne Einrichtung). Trotz Eigenkapital bräuchte ich einen Kredit bis an mein Lebensende.

    Da ich keine Erben habe erscheint mir das recht sinnlos (Denkfehler?).

    Ich lebe seit 35 Jahren in einer großen Wohnung für die ich wenig Miete bezahle.

    Bei Pensionsbeginn werde ich diese Wohnung um ca. 100k renovieren lassen und habe dann vermutlich mit größeren Ausgaben Ruhe bis an mein Lebensende.


    Die kommenden Monate möchte ich eine Entscheidung treffen wie ich die derzeit 520k veranlagen werde.


    Überlegungen

    40k auf einem Tagesgeldkonto (falls ich oder meine Mom plötzlich Geld benötigen)

    60k als Festgeld, wobei dann jedes Monat immer 5k fällig werden.

    ??? zu wenig Tages/Festgeld???


    50k derzeit Sunrise (Standort AT und DE)

    50k derzeit diverse ETFs (von denen ich einige zum Teil monatlich bespare)

    20k Einzeltitel


    300k ??? (aus Hausverkauf)



    Ich dachte ich werde die 300k, sobald das Geld einlangt, auf einem gut verzinsten Festgeldkonto "parken", damit ich keinen zeitlichen Druck bekomme.

    Darf ich so viel Geld überhaupt auf einem Konto haben oder brauche ich mehrere für jeweils 100k?


    Es wird auch nicht sinnvoll sein, den ganzen Betrag sofort in ETFs usw. anzulegen, sondern vielleicht besser den Markt beobachten und erst kaufen wenn die Aktien gerade ein wenig fallen?


    Risikobereitschaft

    Ist bei mir sicher nicht sehr hoch, es ist mir allerdings bewusst, es wird nicht ohne gehen.

    Selbsteinschätzung leichte bis mittlere Risikobereitschaft

    2-3% würde ich auch zocken, z.B. Bitcoins

    5-10% vielleicht risikoreichere ETFs

    Vorsorgewohnung kommt für mich nicht in Frage



    Ich freue mich über Ideen, Anregungen, Fragen (die mir beim Denken helfen), Kritik, unterschiedliche Meinungen .......

    Es ist mir bewusst, dass ich mich die kommende Zeit mit der Thematik Finanzen intensiver beschäftigen muss um das Beste daraus zu machen und vor allem um der Inflation zu entkommen. Dazu bin ich auch gerne bereit.

    Bankberater habe ich bisher gemieden und möchte ich auch in Zukunft meiden.

  • Xenia

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber mit stellen sich schon die Nackenhaare auf!

    Du schreibst von Deiner Risikobereitschaft "Nicht sehr hoch", kommst aber dann gleich mit BTC und irgendwelchen risikoreichen ETF. :rolleyes:

    So wie ich es sehe, hast Du bisher überhaupt kein Geld im 'Risiko' angelegt (z.B. Aktien, Gold, Kryptos, usw.). Woher willst Du dann wissen, was es mit Dir und Deinen Gedanken macht, wenn Deine Geldanlage auch mal längere Zeit im Minus liegt?


    Überlege Dir doch erstmal in Ruhe, was überhaupt das ZIEL Deiner Geldanlage sein soll!

    Und dann, wenn Du Dir darüber klar geworden bist, stellt man sich ein Portfolio zusammen, dass es ermöglicht, mit möglichst wenig Risiko Dein Ziel zu erreichen.


    Als ersten Einstieg empfehle ich Dir das Buch 'Ihre Finanzen fest im Griff' von Hartmut Walz (2. Ausgabe). Das ist erstmal ein sehr guter Einstieg für jemanden, der sich erstmal einen Überblick verschaffen muss.

    Also erstmal in Ruhe lesen. Dann darüber nachdenken, was das Ziel der Geldanlage sein soll und dann mit der Umsetzung anfangen.

  • Also deine "Überlegungen" sind ziemlich wirr. Wie von monstermania schon geschrieben, auf jeden Fall weiter schlau machen.


    Und nur ein paar Anmerkungen zu deinen Überlegungen:

    60k als Festgeld, wobei dann jedes Monat immer 5k fällig werden.

    Was soll der Sinn einer Festgeldtreppe mit monatlicher Fälligkeit sein? Festgeld ist kein Tagesgeld!


    50k derzeit Sunrise (Standort AT und DE)

    50k derzeit diverse ETFs (von denen ich einige zum Teil monatlich bespare)

    20k Einzeltitel

    Ziemlich zerpflücktes Depot, was vermutlich unnötig Aufwand ohne Mehrrendite bedeutet.


    Darf ich so viel Geld überhaupt auf einem Konto haben oder brauche ich mehrere für jeweils 100k?

    Du darfst auch 100 Mio. Euro auf einem Festgeldkonto anlegen, wenn eine Bank das anbietet. Die 100k kommen von der Einlagensicherung, da eben nur 100k pro Bank (!) (und zwar auf die echten Institute gesehen, nicht auf die verschiedenen "Markennamen") abgesicherte sind. Es gibt hier User, die auf die Einlagensicherung schwören und niemals mehr als 100k bei einer Bank liegen haben. Dann gibt es hier User, die halten die Einlagensicherung für "typisch deutsches Sicherheitsdenken" (ein Vertreter dieser Gattung wird sich hier höchstwahrscheinlich auch noch äußern und deinen Post zerpflücken). Und zwischen diesen beiden Extremen gibt es noch viele weitere Meinungen zu dem Thema.


    Es wird auch nicht sinnvoll sein, den ganzen Betrag sofort in ETFs usw. anzulegen, sondern vielleicht besser den Markt beobachten und erst kaufen wenn die Aktien gerade ein wenig fallen?

    Das ist Markettiming und hat eigentlich noch nie wirklich geklappt. Entweder will man an der Börse investieren oder eben nicht.

  • Mit dem Thema Wohnungskauf habe ich mich die letzten Monate intensiv beschäftigt. Meine Wunschwohnung würde mindestens 700k kosten (ohne Einrichtung). Trotz Eigenkapital bräuchte ich einen Kredit bis an mein Lebensende.

    Da ich keine Erben habe erscheint mir das recht sinnlos (Denkfehler?).

    Ich lebe seit 35 Jahren in einer großen Wohnung für die ich wenig Miete bezahle.

    Bei Pensionsbeginn werde ich diese Wohnung um ca. 100k renovieren lassen und habe dann vermutlich mit größeren Ausgaben Ruhe bis an mein Lebensende.

    Wer ist Dein Vermieter? Bei einer Wohnungsgenossenschaft würde ich sagen klar, so weitermachen. Bei z.B. einem privaten Vermieter und je nachdem wie begeht die Wohnlage ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass er irgendwann doch mit Eigenbedarf um die Ecke kommt. Insofern würde ich mir immer gut überlegen, in eine nur gemietete Wohnung signifikant Geld zu investieren (100k sind richtig viel!).


    Insgesamt ist Deine finanzielle Situation doch ziemlich komfortabel. Du musst Dir überlegen was Du willst, Dich sortieren und einen sinnvollen Plan machen, aber nach allem was Du bisher geschrieben hast ist bei Dir die Frage nicht, ob Du Dir in der Rente noch Deine Miete leisten kannst.


    50k derzeit Sunrise (Standort AT und DE)

    Was ist "Sunrise"?

  • Also, Deine Ausgangslage ist doch erst einmal solide. Du erwartest eine ordentliche Pension und wirst zum Renteneintritt voraussichtlich um die 700.000 liquide Mittel haben.


    Gut ist auch Deine Einstellung, den Bankberater zu meiden. Dass Du eher abstand vom Erwerb einer Immobilie nimmst, kommt mir in Deiner Situation auch sinnvoll vor.


    Wenn Deine Ansprüche im Rahmen bleiben, brauchst Du eigentlich gar nicht so viel zu machen, und kannst eher schauen, dass Du grobe Fehler vermeidest. Wie andere hier schon schrieben, könnten einige Deiner Ideen aber eher in Richtung Fehler gehen :P .


    Etwas ungewöhnlich finde ich, dass Du die von Dir gemietete Wohnung für 100k renovieren willst. Wäre das nicht doof, wenn Du das Geld darein versenkst, und der Vermieter kündigt Dir im Jahr drauf wegen Eigenbedarf?

  • Etwas ungewöhnlich finde ich, dass Du die von Dir gemietete Wohnung für 100k renovieren willst. Wäre das nicht doof, wenn Du das Geld darein versenkst, und der Vermieter kündigt Dir im Jahr drauf wegen Eigenbedarf?

    Das habe ich auch nicht verstanden bzw. glauben wollen.

  • Etwas ungewöhnlich finde ich, dass Du die von Dir gemietete Wohnung für 100k renovieren willst. Wäre das nicht doof, wenn Du das Geld darein versenkst, und der Vermieter kündigt Dir im Jahr drauf wegen Eigenbedarf?

    Wir haben auch unsere gemietete Wohnung nach unseren Wünschen renoviert und u.A. auch eine eigene Küche einbauen lassen.

    Allerdings sehen wir das Risiko einer Kündigung einer Genossenschaftswohnung als eher gering an.:/

    Insofern kommt es halt darauf an.


    Manche Renovierungsmaßnahe müsste man sich je nach Vermieter ohnehin genehmigen lassen. Wir wollten seinerzeit gern einen Heizkörper im Wohnzimmer austauschen, aber das wollte die Genossenschaft nicht! Und mal eben so machen geht eben nicht, wenn die Heizung im ganzen Haus abgestellt werden muss. ;)

  • Hallo monstermania

    10% von 500k "risikoreich(er)" anzulegen steht für mich in keinem Widerspruch zu einer mittleren Risikobereitschaft?

    Würde ich 5k mit Bitcoin verlieren, dann würde ich es unter Lehrgeld verbuchen.


    Du hast aber schon recht, mir stellen sich ja auch die Haare auf, deswegen bin ich ja hier :) um noch viel zu lernen.


    Gold habe ich, sogar physisch (auch diverse Münzen, ein Erbe). Beträgt ca. 40k und liegt im Banksafe. Diese Werte bleiben derzeit auch unangetastet.


    Würde meine Geldanlage länger im Minus liegen, hätte ich keine finanziellen Probleme.

    Mein monatliches Gehalt ist ausreichend.

    Für den Fall einer Krankheit (meine Mom oder ich) hätte ich gerne den Polster von 100k die nicht in einem Depot liegen und daher auch nicht im minus sein können.


    Mein Ziel ist, mein derzeit vorhandenes Geld idealerweise zu vermehren (und wenn mir das nicht gelingt zumindest die Inflation auszugleichen) und ich möchte jährlich noch etwas dazu sparen.

    Wenn ich jetzt nur 50% von meinem Einkommen verbrauche, dann werde ich auch mit der Pension finanziell gut zurecht kommen.


    Von dem dann vorhandenen Betrag möchte ich wochenlange Wanderungen, Reisen und auch mal längere Aufenthalte am Meer genießen und einfach gut leben solange es die Gesundheit zu lässt.


    Wie würdest du 500k anlegen?

  • Wir haben auch unsere gemietete Wohnung nach unseren Wünschen renoviert und u.A. auch eine eigene Küche einbauen lassen.

    Allerdings sehen wir das Risiko einer Kündigung einer Genossenschaftswohnung als eher gering an.:/

    Insofern kommt es halt darauf an.


    Manche Renovierungsmaßnahe müsste man sich je nach Vermieter ohnehin genehmigen lassen. Wir wollten seinerzeit gern einen Heizkörper im Wohnzimmer austauschen, aber das wollte die Genossenschaft nicht! Und mal eben so machen geht eben nicht, wenn die Heizung im ganzen Haus abgestellt werden muss. ;)

    100k sind aber ein gewaltiger Batzen als Mieter.
    Vielleicht gibt es auch eine besondere (verwandtschaftliche?) Beziehung zwischen den Beteiligten?

  • Wohnsituation

    Ich wohne derzeit in einer über 90m² Wohnung in sehr guter Lage, ein gepflegtes Jugendstilhaus aus 1907.

    Der Besitzer dieses Zinshauses hat viele Häuser, betreut werden sie von einer Hausverwaltung.

    Eigenbedarf wird da kaum angemeldet werden (können), das Haus wird auch ständig renoviert und in sehr gutem Zustand erhalten.

    Deswegen erscheint mir eine Generalsanierung fast sinnvoller als Eigentum (vor allem ohne Erben) oder eine andere Mietwohnung.


    Meine Miete derzeit beträgt 580 (darin sind schon die Betriebskosten enthalten).

    Würde ich in meiner Gegend eine andere Wohnung in sehr gutem Zustand mieten, dann würde ich sicher 1.500 bis 2.000 an Miete bezahlen.

    Eine Generalsanierung würde sich somit in nicht einmal 10 Jahren rechnen.


    Neues Bad, neue Küche, Böden, Wände, Türen (Strom habe ich vor 25 Jahren in der ganzen Wohnung neu gemacht, Fenster wurden von der Hausverwaltung von 20 Jahren getauscht).


    Renovieren würde ich im ersten Jahr Ruhestand und mich vorher dann auch rechtlich sehr gut erkundigen. Bis dahin kann ich hier gut leben und muss nichts tun. Möchte ich dann weitere 10, 20 Jahre hier leben muss ich renovieren. Bad und Küche sind dann 40 Jahre alt.


    Denkfehler?

  • Insgesamt ist Deine finanzielle Situation doch ziemlich komfortabel. Du musst Dir überlegen was Du willst, Dich sortieren und einen sinnvollen Plan machen, aber nach allem was Du bisher geschrieben hast ist bei Dir die Frage nicht, ob Du Dir in der Rente noch Deine Miete leisten kannst.


    Was ist "Sunrise"?

    https://www.meetsunrise.com/home


    12345

    Ich hoffe der Link erklärt Sunrise.

    Und das Thema Wohnung habe ich bereits genauer erklärt.


    Aus heutiger Sicht wird meine Pension (ich lebe in Österreich, deswegen Pension und nicht Rente) ausreichend sein.

    Möglicherweise benötige ich aber einmal ein betreutes Wohnen oder, oder, oder ..... ich möchte meinen "Sicherheitspolster" so gut als möglich verwalten und pflegen, idealerweise noch etwas weicher machen.

  • Also, Deine Ausgangslage ist doch erst einmal solide. Du erwartest eine ordentliche Pension und wirst zum Renteneintritt voraussichtlich um die 700.000 liquide Mittel haben.


    Gut ist auch Deine Einstellung, den Bankberater zu meiden. Dass Du eher abstand vom Erwerb einer Immobilie nimmst, kommt mir in Deiner Situation auch sinnvoll vor.


    Wenn Deine Ansprüche im Rahmen bleiben, brauchst Du eigentlich gar nicht so viel zu machen, und kannst eher schauen, dass Du grobe Fehler vermeidest. Wie andere hier schon schrieben, könnten einige Deiner Ideen aber eher in Richtung Fehler gehen :P .

  • Kann mich meinen Vorrednern anschließen, möchte aber hier nochmal etwas verdeutlichen: du hast aus meiner Sicht bereits wirklich riesige Sicherheiten. Du erwartest in acht Jahren eine Pension, die viele nicht mal im Erwerbsleben verdienen (netto). Das ist ein riesiger Sicherheitsbaustein, den du da hast. Ich kenne deinen Lebensstil nicht, aber da du ja sagst, dass du jetzt noch (deutlich) über 1.000 Euro pro Jahr sparen kannst, gehe ich davon aus, dass du von 3.300 Euro gut leben können wirst.


    Also stellt sich die Frage was du mit deinem Vermögen anfangen möchtest. (Neue) Immobilie ist vielleicht wirklich etwas spät, außer du kannst sie quasi ohne Darlehen erwerben, was ja anscheinend nicht sinnvoll gehen wird. Muss auch nicht sein, Miete ist auch ein Weg. Vielleicht möchtest du dir ja auch etwas anderes davon gönnen, was nicht direkt mit einer Immobilie zutun hat? Reisen? Entferntere Verwandte beglücken?


    Ansonsten wäre es am Ende eben die Frage, wieso du nicht breit gestreut in einen (!) Aktien-ETF investieren könntest mit einem großen Teil des über bleibenden bisher liquiden Vermögens. Du hast vermutlich noch 20, 30, 40 Jahre Zeit Schwankungen am Aktienmarkt auszusitzen. Den Sicherheitsbaustein hast du schon (Pension). Ergänze ihn, wenn dich das beruhigt, vielleicht mit einem größeren Betrag im Tagesgeld und/oder einem Geldmarkt-ETF als Cash-Puffer.


    Die anderen haben es ja schon in etwas anderer Art und Weise geschrieben: bei der Risikobereitschaft geht es nicht darum, ob man "zocken" will. Wenn du zocken willst, dann hast du per Definition eine ich sag mal mehr als hohe Risikobereitschaft, auch wenn es nur mit einem Teil ist. Bei der Risikobereitschaft, bei der es z.B. bei Finanztip immer geht, geht es vor allem um die Frage, wie viel Schwankung du kurzfristig aushältst, wenn du in einen breit gestreuten Aktien-ETF investierst. Alles vor dem Hintergrund, dass alle Wissenschaft und Statistik darauf hinweist, dass es langfristig immer positive Renditen am weltweiten Aktienmarkt geben wird - ab 15 Jahre. Aber diese 15 Jahre musst du eben erstmal damit rechnen, dass dein Welt-Aktien-ETF in einer Krise auch mal im roten Bereich landet - sich dann aber irgendwann wieder erholt. Da sind 20, 30 oder 40 Jahre Zeithorizont keine schlechte Voraussetzung. Von Bitcoin oder "riskanteren ETFs" (was würdest du als riskant bezeichnen?) ist in dem Zusammenhang nicht die Rede.


    Wohl nochmal angemerkt: ich empfehle dir hier nicht grundsätzlich, dass du in Aktien gehen sollst. Das musst du selbst entscheiden und dich damit wohl fühlen. Du musst dich vor allem erstmal selbst damit beschäftigen, zum Beispiel hier:


    Risikoprofil
    Mehr Risiko bringt langfristig mehr Rendite
    www.finanztip.de


    Was ich für wichtig halte ist aber, dass du dir vorher Gedanken darüber machst, wofür du dein Geld überhaupt einsetzen willst. Willst du es überhaupt noch 40 Jahre anwachsen lassen, um es dann an wen auch immer vererben zu können? Vielleicht auch spenden zu können? Oder möchtest du vielleicht lieber in den nächsten zehn oder zwanzig jahren, in denen du vermutlich fitter sein wirst als in vierzig Jahren, dir dein Leben davon noch ein bisschen schöner gestalten, natürlich vor dem Hintergrund deiner Pensionsansprüche?


    Viel Erfolg bei deinen eigenen Entscheidungen! :)

  • Zitat von FinanzPanda

    Also, Deine Ausgangslage ist doch erst einmal solide. Du erwartest eine ordentliche Pension und wirst zum Renteneintritt voraussichtlich um die 700.000 liquide Mittel haben.


    Gut ist auch Deine Einstellung, den Bankberater zu meiden. Dass Du eher abstand vom Erwerb einer Immobilie nimmst, kommt mir in Deiner Situation auch sinnvoll vor.


    Wenn Deine Ansprüche im Rahmen bleiben, brauchst Du eigentlich gar nicht so viel zu machen, und kannst eher schauen, dass Du grobe Fehler vermeidest. Wie andere hier schon schrieben, könnten einige Deiner Ideen aber eher in Richtung Fehler gehen :P .


    FinanzPanda

    Genau diese (meine) Ideen Richtung grobe Fehler möchte ich ja so gut es geht vermeiden.

    Ich lese Bücher, kaufe mir Finanzzeitschriften, schaue YouTube und bin jetzt hier.

    Das ist schon ein gewaltiger Brocken wenn man sich nicht schon jahrelang intensiver damit beschäftigt hat.

    Ich möchte es ja gut machen.


    Nichts von dem wie es derzeit ist muss so bleiben.

    Schön wäre es, wenn ich bis Jahresende für mich eine gangbare Lösung fände.


    Meine Ansprüche sind jetzt schon unter meinen finanziellen Möglichkeiten und ich denke daran wird sich auch absehbar nicht sehr viel ändern.

  • Was ist "Sunrise"?

    Das habe ich mich auch gefragt. Kenne nur den Mobilfunkanbieter, aber ich würde rein nach dem Namen mal darauf tippen, dass es sich um ein Direktinvestment in PV-Anlagen handelt.


    Grundsätzlich fehlt mir hier die Grundlage. Mit welchem Finanzbedarf wird zur Pension gerechnet? Will man wirklich 100k (!) in eine Wohnung stecken, die einem nicht gehört? Welche Gegenleistung bringt der Vermieter für diese Kernsanierung? Oder weiß der noch gar nichts davon?

    Bei der Anlage würde ich grundsätzlich vereinfachen. Ein Teil in einen Welt-ETF und einen anderen Teil als Crash-Puffer auf Festgeld. Wie man das konkret verteilt, hängt von der Entnahme und Risikotoleranz ab.

  • Hinter den 100k für die Wohnung kann natürlich auch eine komplette neue Einrichtung stehen, auch wenn das jetzt keine "Renovierung" ist. Der Threadersteller schreibt ja aber auch, er "habe dann vermutlich mit größeren Ausgaben Ruhe bis an mein Lebensende".

    Von daher einmal komplett den Maler durch die Wohnung jagen (das ist ja definitiv Mietersache), neue Küche (welche man ja an den Nachmieter verkaufen oder auch mitnehmen kann) und auch die anderen Zimmer komplett neu ausstatten und danach ist ein ordentlicher Batzen Geld weg.

  • Ihr helft mir schon sehr beim Überlegen.


    Hätte ich jetzt von den 520k nur 20k als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto, dann müsste ich mir auch keine finanziellen Sorgen machen und könnte in den 8 Jahren bis zur Pension noch 200k ansparen als Pensionspolster.

    So keine (witschaftlichen) Katastrophen auf uns zukommen, wird später meine Pension ausreichend sein.


    Die Entscheidung Renovierung, andere Mietwohnung, Eigentum vertage ich einfach mal die 8 Jahre bis zur Pension. Dann sehe ich wieviel Pension ich tatsächlich bekomme und wie viel Geld vorhanden ist.


    Wenn jetzt mal EIN ETF für die 300k, welcher würde sich dann anbieten?

    Einmalbetrag und dann einfach ruhen lassen?



    Wünsche für die Zeit in Pension

    Vielleicht ein brotloses Studium, eine Ausbildung

    Wochenlange Wanderungen durch diverse europäische Länder

    Reisen (eher nur Europa)

    Jährlich 4 bis 8 Wochen am Meer leben

    Fitnesscenter mit Pool und Sauna

    Oper, Konzerte, Theater, Ausstellungen, Ausflüge

    Gäste einladen, mit Freunden etwas unternehmen


    Ich möchte mein Erspartes später schon für meine Wünsche verwenden und um mit lieben Menschen schöne Erlebnisse zu teilen.

    Erleben ist mir wichtig und wertvoll, materielles ist mir nicht so wichtig.

  • Frohgemut:


    Verwirrendes Posting.


    Du bist 57, vermutlich langjähriger Single, lebst seit einer halben Ewigkeit in einer günstigen Wohnung, die auch so gut gelegen ist, daß Du kein Auto brauchst. Du könntest Österreicher sein, in Wien wohnend, was den Begriff "Pension" in einem anderen Licht erscheinen ließe, denn der bedeutet in Österreich etwas anders als in Piefkinesien.


    Du hast ein mittleres Vermögen, dessen Struktur ich nicht begreife. Demnächst bekommst Du weitere 300 T€, vermutlich aus einer Erbschaft, und fragst, was Du damit machen sollst.


    Dir kommt ein Immobilienkauf in den Sinn. Deine Wunschwohnung würde wohl 700 T€ kosten. Das scheint Dir zu hoch, Du fürchtest, Du müßtest Dein Lebtag lang den Kredit abzahlen. Das sehe ich nicht so, weiterhin wäre das nicht schlimm, schließlich zahlst Du jetzt Miete und hinterher nicht mehr.


    Du hast aktuell 220 T€ (schreibst Du), dazu kommen die genannten 300 T€, pro Jahr sparst Du 20 T€. Damit bliebe jetzt ein Finanzierungvolumen um die 200 T€, von denen Du bis zum Ruhestand 8 * 20 T€ = 160 T€ abtragen könntest, dazu käme die gesparte Miete. Es scheint realistisch, daß die Wohnung mit Eintritt in den Ruhestand entschuldet wäre.


    Ich würde das trotzdem nicht machen. Ich würde nicht sämtliches Vermögen in eine Eigentumswohnung stecken, das nähme Dir ja jeglichen finanziellen Spielraum. Dazu kommt, daß Du seit 35 Jahren in einer günstigen Wohnung wohnst, die Dir vermutlich in der Zeit ans Herz gewachsen ist. Warum solltest Du in dieser Wohnung nicht weitere 30 Jahre wohnen wollen?


    Was mich erstaunt, ist Dein Plan zur Generalsanierung. Deine Wohnung mag aktuell vielleicht 750 € Miete kosten (also vielleicht 10 T€) im Jahr. Du möchtest also 10 Jahresmieten in fremdes Eigentum stecken, aber nicht jetzt (so daß Du von der Investition etwas hast), sondern erst mit Eintritt in den Ruhestand in 8 Jahren? Das verstehe ich nicht. Aus deutscher Sicht würde ich mit Sicherheit keinen solchen Betrag in eine Mietwohnung stecken und quasi dem Vermieter schenken, aber wenn ich das schon plante, würde ich es gleich machen und nicht erst in mittlerer Zukunft.


    Du bist in meinen Augen ein sehr risikoaverser Anleger. Solche Leute sind mit Festgeldern wohl gut bedient. Ich würde vermutlich aber eher Renten kaufen. Speziell risikoaverse Anleger blenden ja gewöhnlich völlig das "Emittenten"risiko von Festgeldern aus, die letztlich unbesicherte Forderungen an eine Bank, meist die Hausbank, sind.

  • Wenn jetzt mal EIN ETF für die 300k, welcher würde sich dann anbieten?

    Einmalbetrag und dann einfach ruhen lassen?

    Nimm dir erstmal jetzt (!) Zeit und lies dich ein. Hier wird häufiger das (von mir bisher nicht gelesene) für Anfänger geeignete Buch "Ihre Finanzen fest im Griff" von Hartmut Walz empfohlen. Internet geht natürlich auch, oder auch ergänzend. Zum Beispiel Finanztip:


    Sichere Geldanlage
    So legst Du Dein Geld einfach sicher an
    www.finanztip.de


    Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich
    ETFs bilden Aktienindizes wie den Dax nach, sind günstig und brauchen wenig Pflege. Unser Vergleich weist auf die besten ETFs und potentielle Risiken hin.
    www.finanztip.de


    Da stehen auch konkrete ETFs.


    Eine Möglichkeit einer sehr risikoarmen Anlage wäre ein Geldmarkt-ETF. Oder auch eine Kombination aus Welt-Aktien-ETF und Geldmarkt-ETF mit einer Aufteilung, mit der du dich sicher fühlst.


    Geldmarktfonds: Eine gute Alternative zum Tagesgeld?


    Ansonsten sind Tagesgeld und Festgeld natürlich auch Möglichkeiten. Mit diesen beiden und mit einem Geldmarkt-ETF wirst du es eben höchstens schaffen die Inflation auszugleichen. Das reicht dir ja vielleicht.


    Die Entscheidung welche Anlage für dich richtig ist, wirst du am Ende selbst entscheiden müssen. Wenn du so risikoavers bist, wie Achim Weiss es geschrieben hat (also wie er vermutet), dann sind Aktien-ETFs vielleicht auch gar nichts für dich. Da du etwas von Bitcoins und riskanteren ETFs schriebst, ist der Eindruck bei uns eben etwas diffus.


    Wie gesagt: nimm dir ein paar Wochen bis Monate Zeit (nicht Jahre!) und lies dich ein. Dann entscheide. Bei konkreten Fragen wird dir hier natürlich auch gern geholfen.

  • Klingt erst mal gut. Wenn Du entschieden hast, was Du dann machen willst, würde ich auch die vorhandenen Anlagen aufräumen. Einzeltitel, “diverse” ETF, dieses Sunrise… ich persönlich würde das alles verkaufen und in Deine neue, simplere und klarere Vermögensstruktur überführen. Einen Welt-Aktien ETF und daneben je nachdem was Dir zusagt Tagesgeld/Festgeld/Geldmarkt ETF. Mit welcher Aufteilung Du Dich dabei wohl fühlst, musst Du Dir überlegen.


    Wie ich oben schon schrieb, brauchst Du in Deiner Situation nicht unbedingt sehr stark ins Risiko zu gehen. Wenn Du halbwegs die Inflation ausgleichst, wäre das als Minimallösung schon OK. Ich ganz persönlich würde in Deiner Situation wahrscheinlich in Richtung 50/50 tendieren. (Wobei man es so machen kann, wie Du schreibst: jetzt erst mal mehr Aktien ETF und die weiteren Sparraten dann eher in die Geld-Anlage.) Das entspricht aber eben meinem Empfinden, das muss nicht das gleiche sein wie Deines.