Haus/Wohnung kaufen -- Was sind die Schritte?

  • Guten Tag an alle,


    ich wollte wissen, wie konkret man beim Haus- (bzw. Wohnungs-) kauf vorarangehen soll. Damit meine ich nicht allgemeine Punkte wie "Sich über den Ort gedanken machen" etc., sonder wie es tatsächlich geschieht.


    Sprich, soll ich einfach bei meiner Bank gehen und die bitten, dass diese es für mich erledigen sollen? Soll ich einen Makler aufsuchen (und wenn ja, wie findet man einen erlichen? sind alle vertrauenswert?)



    Angenommen, ich habe bei Immobilienscout24 (oder einen der vielen anderen ähnlichen Webseiten) eine Wohnung/Haus gefunden wo ich mir denke, "joa, dass würde ich jetzt gerne kaufen". Was mache ich dann? Bei miten würde ich einfach man anschreiben und mein Interesse bekundigen.

    Aber beim kaufen habe ich keine Ahnung, wie so etwas geht und kenne auch leider niemanden, der/die sich damit auskennen.


    Wenn dies nicht der richtige Ort ist um dies zu klären, wäre ein LInk zu einem anderen Forum etc. sehr nett.


    Danke für die Zeit.


    LG

    der Hamster.

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  • Zunächst wurde ich vorschlagen, sich erst einmal der Pflichten bewußt machen. Ein Hauskauf ist etwas anderes als zum Bäcker zu gehen und 5 Brötchen zu kaufen. Mit einem Haus sind auch finanzielle Verbindlichkeiten verbunden, welche einem bewußt sein müssen.


    Ansonsten erstmal über die finanzielle Situation bewußt werden. Also wieviel Eigenkapital ist vorhanden? Wie hoch ist die aktuelle Kaltmiete? Gibt es eine Sparrate, die reduziert bzw. umgewidmet werden kann?

    Und natürlich ganz wichtig: Wieviel Haus kann ich mir tatsächlich leisten, sprich wie hoch ist der maximale Kredit?


    Wenn das geklärt ist, kann man sich ernsthaft an die Suche machen und Besichtigungen vereinbaren (was nicht anders ist als bei einem Mietobjekt). Wenn das Haus einem gefällt, kann man in die Verhandlungen einsteigen. Dabei sollte man aber auch ein Gefühl für den realistischen Preis und die Folgekosten haben. Und ich meine nicht mal die Notarkosten, Grundbuch oder Grunderwerbsteuer. Sondern notwendige Reparaturen und Modernisierungen.


    Wenn man schon soweit ist, heißt es die Finanzierung festziehen. Hierfür kann man mit der Hausbank arbeiten, Finanztip empfiehlt aber ein paar Finanzmakler, die im großen Stile Angebote einholen. Auf den Termin muss man sich aber auch vorbereiten, da hier wieder die finanziellen Möglichkeiten abgeklopft werden.


    Und wenn du soweit gekommen bist, können wir gerne weiter reden. Der Rest ist dann nämlich ziemlich langweilig und trocken.

  • Hallo hamster,


    ein paar Ergänzungen zu meinem Vorschreiber.


    Wenn Ihnen in den div. Anzeigeportalen ein Objekt gefällt, lassen Sie sich das Exposé zuschicken. Gehen Sie zur Besichtigung und stellen Fragen. Dann denken Sie über die Vor- und Nachteile nach und sagen ab. Das machen Sie so ca. 1-2 Jahre und entwickeln langsam ein Gefühl, was sagt mir zu und was kann ich mir leisten.


    Sie können auch Makler oder Banken mit angeschlossener Immobilenverkaufsabteilung (meistens die Sparkassen) befragen. Im Regelfall werden Sie aber Angebote von Problemimmobilien erhalten, die wegmüssen.


    Ganz wichtig, in der Suchzeit hamstern Sie Geld (sorry, der musste sein).


    Viel Erfolg und Gruß Pumphut

  • Das machen Sie so ca. 1-2 Jahre und entwickeln langsam ein Gefühl, was sagt mir zu und was kann ich mir leisten.

    Das muss man jetzt nicht sooo lange machen. Bei uns waren es von der ersten Besichtigung bis zum Kauf ca. 3 Monate. Aber wir hatten eben auch eine recht konkrete Vorstellung, was wir suchen.


    Ich würde auch mal einen Termin bei einem der großen Kreditvermittler machen (Interhyp, Hüttig & Rompf, Dr. Klein...). Die haben einen guten Marktüberblick über Banken / Konditionen und wissen auch, welche Rate bei welchem Einkommen realistisch sind. Wenn ihr im Umfeld Leute habt, die schonmal eine Immobilie gekauft haben - Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen... - würde ich die mal fragen, ob sie eine/n konkreten Ansprechpartner/in empfehlen können. Wir sind damals bei einer Ansprechpartnerin gelandet, die uns ein Freund empfohlen hat (und haben sie auch später anderen Freunden weiterempfohlen, als die gesucht haben).

  • Angenommen, ich habe bei Immobilienscout24 (oder einen der vielen anderen ähnlichen Webseiten) eine Wohnung/Haus gefunden wo ich mir denke, "joa, dass würde ich jetzt gerne kaufen". Was mache ich dann? Bei miten würde ich einfach man anschreiben und mein Interesse bekundigen.

    Im Prinzip macht man das Gleiche. Man schreibt den Verkäufer bzw. dessen Makler an, bittet um ein richtiges Expose und vereinbart eine Besichtigung. Nach der Besichtigung geht der Daumen hoch oder runter und ggf. kommt es zu einer Preisverhandlung. Anschließend kommt der Notartermin und dann irgendwann der Umzug.


    Vor der Besichtigung sind aber noch ein paar Hausaufgaben zu machen. Am Wichtigsten ist die Frage nach dem Budget. Hier würde ich als ersten Schritt ein paar Faustregeln anwenden, wie 20% Eigenkapital, 25 Jahre Laufzeit und dann schauen, welches Budget bei der gewünschten Rate zu finanzieren ist. Kaufnebenkosten nicht vergessen. Wenn das gut aussieht, lohnt sich ein Termin bei einer Bank oder einem Finanzvermittler, um das weiter zu konkretisieren.

    Wichtig ist auch, dass man sich Gedanken zum Thema Sanierungskosten macht. Mit falsch geschätzten Sanierungskosten kann man sich so manche Bruchbude schönrechnen und finanziellen Schiffbruch erleiden.

  • Wichtig: Viele Besichtigungen machen!


    Bei der dritten oder fünften Besichtigung fällt Dir vielleicht auf, dass die Badbelüftung schlecht gelöst ist, die Lage an der Durchgangsstraße unschön ist oder der Schnitt vom Wohn-Ess-Bereich besonders schön ist. Dann überlegst Du, wie das bei der ersten Besichtigung war. Dort hast Du aber nicht darauf geachtet.


    Du lernst durch jede Besichtigung hinzu! Am Besten, gleich vorher festlegen, dass Du die ersten 5 Objekte auf keinen Fall kaufen wirst.

  • Und am besten jemand mitnehmen, der die Aufgabe hat, die Immobilie kritisch zu sehen. Wird es konkreter, auf jeden Fall eine zweite Besichtigung machen und ggf. einen Sachverständigen mitnehmen, der Reparaturbedarf und Schwachstellen besser einschätzen kann als ein Laie.

  • Ich meinte nicht die dritte oder fünfte Besichtigung des gleichen Objektes!


    Man sollte sich viele, verschiedene Objekte anschauen, um sowohl ein Gefühl vom Markt, als auch ein besseres Gefühl der eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu bekommen.

  • Eine Frage aus Interesse mangels eigener Immobilienkauferfahrung: Wie viele Besichtigungen sind bei solch einem Kauf denn üblich? Und wie viele machen Verkäufer in der Regel mit?

    Das kommt darauf an. :)


    Wie viele Fragen hat ein Forist in diesem Forum hier, bis er sich traut, einen ETF zu kaufen?


    Der Immobilienverkäufer will seine Immobilie grundsätzlich verkaufen, die meisten Interessenten haben grundsätzlich ein Interesse, eine Immobilie zu kaufen.


    Der Verkäufer inseriert sein Objekt (oder macht es irgendwie sonst bekannt), ein Interessent schaut sich das Objekt an. Und jetzt kommt die breite Palette: Einer verliebt sich spontan in das Haus und hat auch das Geld dazu. Der schlägt bei der ersten Besichtigung zu. Am anderen Ende der Palette ist der Zauderer, der sich einfach nicht entscheiden kann. Wenn ihm ein anderer Käufer zuvorkommt, geht das Haus an einen anderen, wenn kein anderer kommt, besichtigt der Zauderer das Haus noch heute.


    Und dann gibts da noch den Steuersparer. Der kauft das Objekt unbesehen, weil sein Finanzoptimierer ihm eingeflüstert hat, daß er damit Steuern sparen kann.

  • Damit meine ich nicht allgemeine Punkte wie "Sich über den Ort gedanken machen" etc., sonder wie es tatsächlich geschieht.

    Ich würde mich parallel weiter über das Thema schlau machen! Gar nicht schlecht sind aus meiner Sicht gerade für den praktischen Einstieg bzw. die konkrete Umsetzung neben den Finanztip-Artikeln solche Bücher/Hefte von unabhängiger und neutraler Seite (Stiftung Warentest):


    Immobilienfinanzierung. Das Set: Ab in die eigenen vier Wände
    Finden Sie heraus, wie viel Immobilie Sie sich leisten können. Das Set begleitet Sie bei der Vorbereitung und dem Finanzierungsplan bis zum Kreditabschluss.
    www.test.de


    Ansonsten ggf.:

    Handbuch Hauskauf: Gebrauchte Immobilien analysieren, bewerten, finanzieren
    Möchten Sie ein Haus kaufen? Diese Tipps und Checklisten helfen Ihnen von der Besichtigung bis zur Bewertung, vom Kredit bis zur Modernisierung der...
    www.test.de

    Handbuch Eigentumswohnung: Die eigene Immobilie finden, finanzieren, pflegen, verwalten
    Der perfekte Fahrplan für Kaufwillige: Suchen, kaufen, finanzieren, vermieten, verwalten und sanieren.
    www.test.de


    Sprich, soll ich einfach bei meiner Bank gehen und die bitten, dass diese es für mich erledigen sollen? Soll ich einen Makler aufsuchen (und wenn ja, wie findet man einen erlichen? sind alle vertrauenswert?)

    Grundsätzlich würde ich niemals einem Makler, einem Banker, einem Kreditvermittler oder irgendjemand anderem Vertrauen, der an mir verdient und nicht ausschließlich und transparent von mir bezahlt wird und folglich ausschließlich auf meiner Seite steht. ;) Daher ist „Abgeben der Thematik“ an einen Makler oder die Bank zu bitten „möglichst viel für dich zu übernehmen“ eine ganz, ganz schlechte Idee. Angewiesen ist man leider trotzdem auf viele dieser Leute. Daher: Wirklich reinarbeiten ins Thema, wenn man nicht über dem Tisch gezogen und verarscht werden möchte! Immer und überall Fragen stellen, ggf. einen Bausachverständigen mit einbeziehen, Angebote vergleichen, etc. und ggf. auch hier im Forum Fragen stellen, bis man wirklich den Eindruck hat, die Dinge (und vor allem Risiken!) weitestgehend verstanden zu haben… :)


    Ist alles kein Hexenwerk, aber sich von einem Makler/Banker „Beratung“ zu erhoffen ist, als würde man sich vom Haushund versprechen, dass er im Sommer stundenlang aufs Grillfleisch aufpasst! ;) Kann im Einzelfall sogar gut gehen, in der Regel schaut man danach aber eher blöd aus der Wäsche. Sprich man hat die Wohnung zu teuer gekauft, Mängel übersehen, den Kreditzins unnötig hoch oder die Finanzierungsbedingungen unpassend festgelegt und letztlich einen eher nachteiligen Deal für einen selbst gemacht.

    • Hilfreichste Antwort

    Angenommen, ich habe bei Immobilienscout24 (oder einen der vielen anderen ähnlichen Webseiten) eine Wohnung/Haus gefunden wo ich mir denke, "joa, dass würde ich jetzt gerne kaufen". Was mache ich dann? Bei miten würde ich einfach man anschreiben und mein Interesse bekundigen.

    Aber beim kaufen habe ich keine Ahnung, wie so etwas geht und kenne auch leider niemanden, der/die sich damit auskennen.

    Um mal auf die eigentliche Frage zu antworten:


    Bei uns lief das so:


    Ich hatte vorab einen Finanz"berater" gesprochen der mir grob das Budget genannt hat. Außerdem hat er mir schonmal ne Liste gegeben mit allem was ich so für die Finanzierung brauche. Einkommensnachweise, etc.


    Dann haben wir über Jahre uns Immos angeschaut - fast täglich bei Immoscout etc. alle Angebote geprüft.


    Nach der Besichtigung unserer jetzigen Immobilie hab ich ihn kurz angerufen und ihm das Exposé geschickt. Nach dem er meinte das kriegen wir easy hin, hab ich dem Verkäufer mein Interesse signalisiert und einen Vorvertrag unterzeichnet. Ich musste eine kleine Reservierungsgebühr bezahlen, die hinterher verrechnet wurde.


    Dann hat der Verkäufer einen Notartermin vereinbart. Unser Finanz"berater" hat uns dann verschiedene Finanzierungen angeboten.

    Parallel sind wir noch zu einigen Banken und hatten zum Notartermin ein (ich glaube) 2 Wochen gültiges Angebot für die Finanzierung vorliegen.


    Nach der Unterschrift beim Notar haben wir abends das Finanzierungsangebot gegengezeichnet zurück an die Bank geschickt.

  • Hallo Forumsfeund hamster

    da ich selbst über 30 Jahre lang Inhaber einer eigene Immobilienfirma in Suttgart war und in dieser Zeit hunderte von gebrauchten Wohnungen und Häusern verkauft habe, will ich auch noch meinen Kommentar abgeben.

    Zunächst mal haben fast alle Schreiber hier recht.

    Einzige Ausnahme ist FinanztipUser mit seiner viel zu extrem krititschen Meinung gegenüber Maklern, Bauträgern, Verkäufer oder Finanzierungsberatern.

    Ich erkläre Dir auch gleich warum.

    Der Weg zum eigenenen Haus ist im Grunde ganz einfach.

    Zunächst lässt man sich ausrechnen in welcher Größenordniung incl. Nebenkosten, Steuer, Renovierung, Umzug, neue Küche usw. man finanzieren kann.

    Das macht jede Hausbank in 10 Minuten sofern man seine Finanzen mitbringt.

    Es geht da vor allem um die Frage wie hoch ist das Eigenkapital

    und wie viel kann ich monatlich für Zins und Tilgung seriös abzahlen

    Danach sagt einem der Banker eine Bandreite wo sich der Endpreis bewegen darf.

    Das können Dir aber auch hier im Forum gantiert viele Nutzer ausrechnen.

    Wenn Du diese Summe kennst, dann gehst Du auf die Suche.

    Klassischer Weg:

    -Alle Immobilienportale die es gibt (Immoscout, Immowelt usw.

    -Alle Webseiten der örtlichen Makler UND der der örtlichen Banken.

    -Webseiten der örtlichen Bauträger falls auch NEUBAU in Frage kommt

    -Samstagausgabe der örtlichen Tageszeitung

    -In der Tageszeitung selbst inserieren

    Du wirst feststellen, dass fast alle Angebote über Makler, Banken oder Bauträger laufen.

    D.h. die Aussage von FinanztipUser ist gut gemeint funktioniert aber nicht.

    Ohne Makler oder Banken oder Bauträger gibt es viel zu wenig Angebote.

    Aber Achtung:

    Wenn Du oder wenn hier einer der Forumsfreunde glaubt,

    dass Objekte von PRIVAT also ohne Makler günstig wären, dann lasst Euch mal nicht täuschen.

    Auch bei den Verkäufern gibt es ganz Schlaue, die nicht nur einen hohen Preis wollen sondern auch keine Verkäufer-Provision an den Makler zahlen wollen.

    Die inserieren daher meist "von privat".

    Die gesparte Maklergebühr ist dann auf den Verkaufspreis "aufgeschlagen"

    Ganz wichtig für die Praxis:

    Am Ende ist es völlig egal wer die Immobilie anbietet und welchen Preis er verlangt.

    Den Verkaufspreis bestimmt immer der Käufer!!!

    Der Käufer macht ein Angebot.

    Der Verkäufer kann JA oder NEIN sagen oder man einigt sich irgendwo.

    Sagt er NEIN dann muss nämlich auch der Verkäufer weitersuchen.

    Die meisten Verkäufer müssen oder wollen ihr Haus verkaufen.

    Am Ende akzeptieren Sie den Preis den der Markt hergibt.

    Das ist nur eine Zeitfrage!!

    Mein Nachharhaus hier in der NÄhe von Stuttgart wo ich privat wohne wurde über 1 Jahr lang zum Verkauf angeboten.

    Freistehendes 1-Fam.-Haus, Altbau, Baujahr 1960, komplett renovierungsbedürftig, aber tolle Aussichtslage, Villengebiet.

    Vorstellung der Verkäuferin (Witwe) 2,3 Mio. Euro.

    Es wurde 1 Jahr lang 3 x der Makler gewechselt, jedesmal ging es mit dem Preis nach unten.

    Letzten Monat wurde das Haus verkauft für 1,3 Mio. Euro

    an einen örtlichen Arzt der es umbauen will, Umbau kostet nochmal 500.000 Euro

    Die Kunst des Makler bestand am Ende darin der VERKÄUFERIN klar zu machen, dass sie noch weitere Makler beauftragen kann, am Ende kommt kein besserer Preis heraus.

    D.h. der Makler hat nicht nur sich, sondern auch dem Käufer und Verkäufer zu einem Abschluss verholfen.

    Aus Sicht des Käufers haben meine bisherigen Forumsfreunde das Wichtigste schon gesagt:

    Besichtigen, Besichtigen, Besichtigen.

    Papieroder Online-Exposees sind geduldig.

    Und bitte niemals im Beisein des Verkäufers ein Objket schlecht reden.

    Sonst hast Du gleich alles Sympathien verspielt und bekommst das Haus schon deshalb nicht, weil das Haus den meisten Verkäufer ans Herz gewachsen ist, da steckt ihr halbes oder ganzes Leben drin.

    Vergiss das nicht.

    Weitere kleine Tricks bei der Verhandlung mit Verkäufern bekommst Du gerne von mir wenn Du mal ein Stück weiter vorangekommen bist.

    Jetzt bist Du erst mal ganz am Anfang und weißt noch nicht mal wie viel Kaufpreis Du Dir leisten kannst.

    Viel Erfolgt wünscht Dir McProfit.

  • Eine Frage aus Interesse mangels eigener Immobilienkauferfahrung: wie viele Besichtigungen sind bei solch einem Kauf denn üblich? Und wie viele machen Verkäufer in der Regel mit?

    Bei ernsthaftem Interesse würde ich auf jeden Fall noch eine zweite Besichtigung machen und ganz kritisch sein. Ein Verkäufer, der sich dem verweigert, hat sicherlich was zu verbergen.


    Was die Besichtigung verschiedener Immobilien anbelangt, fand ich das ziemlich zermürbend. 20 Stück wird man sich eher nicht anschauen. Es ist ja nicht nur der Zeitaufwand, sondern auch der mentale Faktor. Jedesmal muss man sich geistig darauf einlassen, in dieser Immobilie und Nachbarschaft zu wohnen, die Zimmer verteilen, eventuelle Änderungen überlegen...

  • Hallo Impidimpi

    Verkäufer ertragen Besichtigungen so lant, bis das Haus verkauft ist.

    Seit einiger Zeit ist jedoch so, dass die Zahl der Interessenten die einen Innenbesichtigung wollen starkt zurückgegangen ist.

    Dafür sind die wenigen INteressenten in der Regel ernsthafter als früher wo es eine Art Besichtigungstourismus gab.

    Das liegt an den höheren Zinsen, den immer noch hohen Preisen und dem größeren Angebot an Objekten.

    Je ehrlicher man als Verkäufer im voraus Angaben zum Objekt macht umso ernsthafter sind die Besichtigungen.

    Ein echter Kaufinteressent wird mindestens 2 oder 3 mal zum Objekt seiner Wahl kommen bevor er einen Kaufvertrag beim Notar unterschreibt.

    ich habe in meiner langen Berufstätigkeit als Immoblienmakler erlebt dass manche Interessenten schnell entschlossen waren

    aber auch solche Interessenten erlebt die sich nie zu einer Zusage entschließen konnten weil sie immer irgend etwas auszusetzen hatte und einfach überfordert waren.

    Die sind dann nach Jahren immer noch zu Besichtigungen gekommen und haben gejammert dass sie letztes Jahr bei dem einen oder anderen Objekt nicht zugegriffen haben.

    Fast wie an der Börse, da trauert man auch entgangenen Gewinnen nach...

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • Einzige Ausnahme ist FinanztipUser mit seiner viel zu extrem krititschen Meinung gegenüber Maklern, Bauträgern, Verkäufer oder Finanzierungsberatern.

    Da scheint mir der Haushund nach dem Verputzen des Nackensteaks zu bellen! ;) Der Kommentar bzw. die Einschätzung sei mir als gelerntem "Finanzierungsberater" bzw. Bänker mit einiger Berufserfahrung erlaubt: Die Interessenkonflike liegen doch auf der Hand! Bei vielen anderen Tipps/Ratschlägen, wie z.B. erstmal zu ermitteln, "wie viel Immobilie" man sich leisten kann, oder den Tipps zum Vorgehen, gehen wir hier glaube ich alle mit... :thumbup:


    D.h. die Aussage von FinanztipUser ist gut gemeint funktioniert aber nicht.

    Ohne Makler oder Banken oder Bauträger gibt es viel zu wenig Angebote.

    Natürlich ist man bei einem Hauskauf auf viele Beteilige (ggf. Makler/Bauträger, Finanzierungsberater, (Haus-)Bänker, ggf. Gutachter/Handwerker, usw.) angewiesen. Aber was sind denn gerade beim Immobilienkauf die Interessen der jeweiligen Seiten? Ein Makler ist tendenziell an einem schnellen Abschluss und hoher Provision interessiert. Ein Verkäufer an einem möglichst hohen Verkaufspreis und wenig Arbeit. Ein Finanzierungsvermittler verdient linear mehr, je mehr Kreditvolumen er verkauft und er bekommt eine Provision von Banken, die im Vorfeld für Kreditnehmer völlig intransparent ist. Die Wahrscheinlichkeit ist also nicht gerade gering, dass der Makler zu einem schnellen Abschluss drängt, der Verkäufer einen (zu) hohen Kaufpreis durchsetzen will, der Finanzierungsvermittler oder die Bank eine grenzwertig hohe Kreditsumme mit unnötig hohen Zinsen verkaufen möchte u.s.w.!


    Was sind die Interessen der Käufer? Er/sie sucht eine Immobilie, die wirklich zur eigenen Lebenssituation und zum angepeiten Zweck passt. Allein das ist so individuell, dass es eine Beratung von außen wenn überhaupt nur anteilig geben kann und man sich für die konkrete Enscheidung selbst (!) notgedrungen sehr viel Gedanken machen sollte. Von einem Makler sollte man sich zeitlich genauso wenig unter Druck setzen lassen, wie vom Verkäufer bezüglich des Kaufpreises. Bei der Kreditvermittlung sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass der angebotene Kredit eben nicht der günstigste am Markt für einen selbst sein könnte (in Bezug auf den Zinssatz, die Laufzeit bzw. die Aufteilung der Summe in mehrere Bausteine, die Sondertilgungsoptionen, etc.). Sondern eben schlicht und ergreifend das Angebot sein könnte, bei dem der Vermittler die höchste Provision erhält.


    Deshalb mein Credo: Informieren, vergleichen, vergleichen, vergleichen und verhandeln! Und eben keine Verantwortung dafür an irgendwen abgeben!


    Alle diese Interessenkonflikte führen eben systematisch niemals zu neutraler bzw. unabhängiger "Beratung" im Sinne der Kunden und sind wirklich die Pest der deutschen Finanzbranche. Indirekt zahlt man als Kunde den Preis dafür ja dann durch überhöhte Finanzierungsbedingungen, bei der Geldanlage zum Beispiel durch zu hohe Gebühren für die empfohlenen aktiven Fonds oder bei Immobilien durch einen Kauf einer Immobilie zu suboptimalen Konditionen.


    Ist in Deutschland so eingespielte Praxis und auch kein Weltuntergang. Man sollte halt nur den Unterschied zwischen "Beratung" und "Verkauf" kennen und berücksichtigen und dann am besten mit maximal vielen Informationen eine für sich möglichst informierte und gute Entscheidung treffen, gerade bei einem größeren Immobilieninvestment. Und das eben in Bezug auf das Objekt (Lage, Größe, Verwendung), die Finanzierung (Zinssatz, Laufzeit, die oft nicht gern gesehene Aufteilung des Kredits in Bausteine), die Abwicklung und Nutzung u.s.w.


    Das alles zumindest für den Fall, dass man bei all den Entscheidungen eben für sich möglichst gute Entscheidungen treffen möchte. Und eben nicht Entscheidungen, die unnötig stark die Taschen der anderen Beteiligten füllen! 8)

  • Natürlich ist man bei einem Hauskauf auf viele Beteilige (ggf. Makler/Bauträger, Finanzierungsberater, (Haus-)Bänker, ggf. Gutachter/Handwerker, usw.) angewiesen. Aber was sind denn gerade beim Immobilienkauf die Interessen der jeweiligen Seiten?

    Ein Makler ist tendenziell an einem schnellen Abschluss und hoher Provision interessiert. Ein Verkäufer an einem möglichst hohen Verkaufspreis und wenig Arbeit. [...] Die Wahrscheinlichkeit ist also nicht gerade gering, dass der Makler zu einem schnellen Abschluss drängt, der Verkäufer einen (zu) hohen Kaufpreis durchsetzen will, ...

    Ein Immobiliengeschäft ist ein klassischer Handel mit der Besonderheit, daß oft sowohl Verkäufer, als auch Käufer unerfahren sind. Jeder Verkäufer möchte immer den maximalen Preis erzielen. Jeder Käufer möchte für einen Artikel stets möglichst wenig bezahlen. Klassischer Interessenkonflikt.


    Ich bin kein Freund der Maklerbranche, und doch können Makler als Vermittler manchmal hilfreich sein.


    Natürlich möchte ein Makler eine möglichst hohe Provision. Die bekommt er aber nicht, wenn der Verkäufer überzogene Preisvorstellungen hat und der Handel deswegen nicht zustandekommt. Es kommt schon vor, daß der Makler auf den Verkäufer zugeht und ihm bewegt, seine Preisvorstellung auf das Marktmaß zu stutzen, bei aller emotionalen Verbundheit zum jahrzehntelang bewohnten Einfamilienhaus, weil es zur aktuellen Preisvorstellung nämlich unverkäuflich wäre.

  • Ein Immobiliengeschäft ist ein klassischer Handel mit der Besonderheit, daß oft sowohl Verkäufer, als auch Käufer unerfahren sind. Jeder Verkäufer möchte immer den maximalen Preis erzielen. Jeder Käufer möchte für einen Artikel stets möglichst wenig bezahlen. Klassischer Interessenkonflikt.


    Ich bin kein Freund der Maklerbranche, und doch können Makler als Vermittler manchmal hilfreich sein.

    Ich habe nie etwas anderes behauptet! Alle Beteiligten können hilfreich und nötig für die Abwicklung des Verkaufs sein! Nur haben natürlich auch alle Beteiligten ihre eigenen Interessen, wollen am Verkauf eben möglichst viel verdienen und die Interessen der jeweils anderen sind natürlich nicht deckungsgleich mit dem Interesse desjenigen, der eine Immobilie kaufen möchte! :)