ETF All World als Vermögensaufbau

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  • Wenn es 0,3% Kaufkosten sind, wird Timo495 diese 0,3% über die gesamte Laufzeit des ETF bzw. der Kauftranche 'mitschleppen'. Sprich der ETF/Kauftranche wird nachher 0,3% weniger Wert sein als bei einem Kauf ohne die Kaufkosten.

    Wenn also die ETF-Anteile die für 10.000€ gekauft wurden eines Tages einen Wert von 100.000€ erreicht haben sollten, hat man 300€ 'liegen lassen'.


    Nur lasse ich ständig eine Menge Geld liegen. Wenn ich 2020 gewusst hätte, dass ich meinen Notgroschen die nächsten Jahre gar nicht brauchen würde und ich das Geld investiert hätte... ;)

  • Achim Weiss: Gab erst gestern ein Video von Gerd Kommer. Ich sehe es wie du.


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    HELMHECK

    Der Euro ist nach dem US Dollar die mit Abstand zwei wichtigste Währung.


    Und bei einem breit gestreuten globalen Welt Aktien ETF bin ich automatisch in vielen verschiedenen Währungen diversifiziert. Und das noch im inflationsgeschützten Sachvermögen.


    Warum dann noch eine Diversifikation von Währungen im Geldvermögen wenn meine Heimatwährung in der ich meinen Lebensunterhalt begleiche der Euro ist und schon im Aktienanteil stark diversifiziert bin ?


    Wechselkursrisiko samt Gebühren und Inflation im Geldvermögen finde ich nicht so mega.

  • Der EURO ist nicht die stabilste Währung der Welt. In Europa kann man eigentlich nur den Schweizer Franken als

    Gerade weil der Euro nicht die härteste Währung ist, ist es ja gut wenn wir in world-ETFs auf Dollarbasis investieren.

    Die weltweiten Gewinne und die Kurse werden in US$ gerechnet.

    Erst bei Verkauf oder Ausschüttungen wird umgerechnet auf Euro und erhalten so mehr Euro, wenn der Euro schwächelt.

    So hat man auch schon diversifiziert (zumindest auf 2 Währungen).

    Gehalt/Rente in Euro

    Tagesgeld in Euro

    Aktien-ETF in US$

    :)

  • Wenn es 0,3% Kaufkosten sind, wird Timo495 diese 0,3% über die gesamte Laufzeit des ETF bzw. der Kauftranche 'mitschleppen'. Sprich der ETF/Kauftranche wird nachher 0,3% weniger Wert sein als bei einem Kauf ohne die Kaufkosten.

    Wenn also die ETF-Anteile die für 10.000€ gekauft wurden eines Tages einen Wert von 100.000€ erreicht haben sollten, hat man 300€ 'liegen lassen'.


    Nur lasse ich ständig eine Menge Geld liegen. Wenn ich 2020 gewusst hätte, dass ich meinen Notgroschen die nächsten Jahre gar nicht brauchen würde und ich das Geld investiert hätte... ;)

    Das gilt doch aber nur für den Kaufpreis und nicht für die spätere Wertsteigerung, denn die Kosten werden ja als absoluter Betrag beim Kauf abgezogen.


    Also sind die 0,3% später sogar gar nicht mehr der Rede wert und prozentual nur noch ein Bruchteil des Wertes der Tranche.


    Ich würde einem Anfänger einen Einmalkauf raten bevor man sich da noch verklickt.


    Wir hatten hier mal jemanden der den falschen ETF gekauft hatte. Dies ist ihm erst Jahre später aufgefallen.

  • Mit den Euro-Verschwörungstheorien

    Der war nicht schlecht oder ganz lustig - ganz nach Sichtweise.


    So als hätte es eine Eurokrise (ab 2010 ff) nie gegeben ... ^^ oder man den Euro nie retten müssen (man denke an das Draghische "Whatever it takes" - also koste es, was es wolle - in 2012 =O) oder an all die Rettungsschirme =O oder die diversen weiteren Brüche der EU-Verträge im Rahmen der Eurorettung =O, die ganzen Fehlanreize etc. pp. denkt. Die Liste ließe sich leicht fortsetzen.


    Übrigens: Die Konstruktionsfehler des Euro wurden nie behoben. Zusammengehalten wird das hochfragile Währungsexperiment einzig und allein nur noch von der EZB.


    Ganz abgesehen von dem Weg der Eurozone in eine Schulden-, Haftungs- und Transferunion (die Verträge siehe AEUV normieren das exakte Gegenteil) und von der Tatsache, daß Deutschland im Zuge des Ganzen in eine schier unbegrenzte Zwangs-Gläubigerschaft hineingezogen wurde (via Billionen schwerer EZB-Bilanz, via Bürgschaften, via Rettungsschirme, Target2-Salden usw.)

    darfst Du Dich gern mit Sovereign zusammentun, damit seid Ihr dann schon zu zweit.

    Der war noch besser.


    Apropos "zu zweit": Wenn man etwa an die diversen Aufrufe, Initiativen usw. von teilweise Hunderten von Professoren, Ökonomen usw. vor Euroeinführung denkt. Und an die vielen Menschen, die wenigstens im weiteren Verlauf entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben. In meinem Umfeld kenne ich kaum jemand - unter den Protagonisten mit einem halbwegs relevanten Vermögen jedenfalls (sprich diejenigen, die etwas zu verlieren haben - der heute noch seine Mittel so bewirtschaftet wie zu DM-Zeiten und der Deutschen Bundesbank als Hüter der Währung.


    Für meinen Teil hatte ich bereits vor Euroeinführung die meines Erachtens adäquaten Maßnahmen getroffen. Gott sei Dank kann ich in der Rückschau sagen. :)



    Nichtsdestotrotz Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Das gilt doch aber nur für den Kaufpreis und nicht für die spätere Wertsteigerung, denn die Kosten werden ja als absoluter Betrag beim Kauf abgezogen.


    Also sind die 0,3% später sogar gar nicht mehr der Rede wert und prozentual nur noch ein Bruchteil des Wertes der Tranche.

    Hallo,


    monstermania hat korrekt darauf verwiesen, dass 0,3% Kosten eben am Ende auch wieder 0,3% Unterschied ausmachen, da die 30 Euro eben nicht von der Rendite der Anlage profitieren.


    Ich glaube Du versuchst zu sagen, dass die 30 Euro im Vergleich zum Endergebnis dann prozentual noch weniger wären, was zwar als Fakt richtig ist, aber halt die entgangene Rendite nicht berücksichtigt.


    Am Ende bleiben es aber Kosten, die in der Größenordnung nicht wirklich relevant sind. Eine größere Einmalanlage erledige ich daher in der Regel auch mit Gebühren.

  • Die diversen Einwände in Bezug auf Wärungseinflüsse von Anlagen sind plausibel und beachtenswert. Bei einer Investition in ETF`s sollte man halt eher langfristig denken, da kurzfristig oft nicht viel zu holen ist. Langfristig aber sollte man sehen, dass die USA extrem hoch verschuldet sind und dies auf Dauer nicht funktionieren wird. Die künftige Regierung, egal ob mit Harris oder Trump, scheinen ebenfalls keinen Bock auf Zügelung zu haben. Und zum EURO. Muss man hier wirklich die großen Schwachpunkte im Euroland aufzählen? Ich sehe sowohl beim USD als auch im EURO Raum für die Zukunft mehr Wolken als Sonne. Beide Währungsblöcke verlieren an Gewicht. Und die Politik? Gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Die "ohnehin in viele Währungen diversifiziert" - Theorie, ist kein wirklich belastbarer Anker. Unterm Strich reden wir doch von Vermögensaufbau und Erhalt. Da spielen Währungsparitäten langfristig eine nicht zu unterschätzende Rolle.

  • Unterm Strich reden wir doch von Vermögensaufbau und Erhalt.

    Zunächst mal spricht man wohl von Vermögensaufbau.

    Wir wissen ja nicht wie alt der Threadersteller ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Zeit des Vermögensaufbaus sich über einen Großteil des Lebens 'ziehen' kann.

    Ich war Zeit meines bisherigen Lebens (jetzt 50+) normaler Angestellter und befinde mich nach wie vor voll im Vermögensaufbau.

    Sprich, ich investiere weiterhin jedes Jahre nennenswerte Summen in meinen Vermögensaufbau. Dazu kommt dann noch die gesetzliche Rente in die ich zwangsweise Einzahlen muss.

    Von meinem Vermögen (Ersparnissen) brauche ich aber seit 30 Jahren nix! :/

    Voraussichtlich wird sich diese Phase bis zu meinem (vorgezogenen) Rentenbeginn 'ziehen'. Ab dann startet dann die Entnahmephase aus dem Vermögen um auch im Unruhestand das Leben genießen zu können (z.B. längere Reisen).

    Der reine 'Vermögenerhalt' spielt zumindest für mich/uns keine große Rolle. Wenn die Weltwirtschaft sich so verhält wie in den letzten 100 Jahren werden wir voraussichtlich ein nennenswertes Vermögen hinterlassen (mir ist es egal!). Wichtig ist nur, dass unser Vermögen zumindest so lange reicht wie ich bzw. wir noch etwas davon haben.


    Und natürlich kann man mit steigendem Vermögen auch Risiko raus nehmen (Vermögenserhalt). Ob man das aber will/muss ist eine persönliche Entscheidung und die mag auch von der eigenen Persönlichkeit abhängen.

    Der Eine mag bei pot. 50% Verlust in einem Aktiendepot nicht mehr ruhig schlafen können, der Andere sagt, dass er in diesem Fall noch 50% seines Depotwerts hat.

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    Ich sehe sowohl beim USD als auch im EURO Raum für die Zukunft mehr Wolken als Sonne.

    Den US-Dollar mit dem Euro zu vergleichen oder auf eine Stufe zu stellen, halte ich für nicht sachgerecht (man könne auch fast sagen für nahezu absurd).


    Zum Realitätsbezug: Hinter dem US-Dollar steht (immer (noch)) die größte und stärkste Volkswirtschaft der Welt, (immer (noch)) die größte Militärmacht der Welt und - last but not least (und ein ungeheurer Vorteil) - die Weltwährung Nr. 1. Ob Öl, Kupfer, Gold, Silber etc. pp. sehr vieles wird (jedenfalls noch) in Dollar gehandelt. Hinter dem Euro steht dagegen eine fragile Währungsunion aus sehr unterschiedlichen - teilweise disparaten - Ländern, mit einer im Vergleich zu den USA eher schwachen Wirtschaft mit deutlich weniger Dynamik und Wachstum und militärisch gesehen ist der Euroraum nahezu "blank" im Vergleich zu den USA.


    "Mehr Wolken als Sonne" (um Deine Formulierung zu verwenden) muß man generell und natürlich für alle staatlichen Papiergeldwährungen sehen, die - in the long run - alle gegen Gold devaluieren. Zum Realitätsbezug: Der Dollar hat seit Gründung der Fed im Jahr 1913 ca. 98% seines Wertes gegen Gold verloren. Der Euro seit seiner Einführung im Jahr 1999 an die 90%. Beides sind massivste Abwertungen. Für die der Dollar aber 111 Jahre "gebraucht" hat - der Euro hat seine Abwertung gegen Gold "geschafft" in nur 25 Jahre ...


    Zur Erinnerung: Zudem mußte der Euro schon seitens der zuständigen Notenbank gerettet werden, (2012) weil er massiv sogar in seiner Existenz gefährdet war.

    Langfristig aber sollte man sehen, dass die USA extrem hoch verschuldet sind und dies auf Dauer nicht funktionieren wird.

    Man muß kein Mathematiker sein, um bei einer Grafik die US-Verschuldung betreffend - vor dem Hintergrund einer schlichten Exponentialfunktion - ernsthafte Bedenken zu bekommen. Auch hier zum Realitätsbezug: Die US-Verschuldung in Relation zum BIP müßte um die 122% liegen - es gibt Länder, die um Längen höher verschuldet sind als die USA (Beispiel: Japan mit 255%) oder zumindest noch höher verschuldet sind als die USA (Beispiele: Griechenland mit 169% und Italien mit 137% - beide Länder liegen übrigens in der Eurozone ... und sind mit den USA eher weniger in Sachen Wirtschaftsstärke und militärischer Power zu vergleichen ... Die Weltwährung stellen diese beiden Länder auch nicht ...).

    Die künftige Regierung, egal ob mit Harris oder Trump, scheinen ebenfalls keinen Bock auf Zügelung zu haben.

    Dem würde ich dagegen zustimmen - auch wenn ich "Bock" durch "Interesse" oder "Absicht" ersetzen würde.

    Beide Währungsblöcke verlieren an Gewicht.

    Dem stimme ich tendenziell auch zu.


    Bei der europäischen Einheitswährung erklärt sich dies aus sich selbst heraus (Defizite bei der Wettbewerbsfähigkeit, keine bis kaum eigene Verteidigungsfähigkeit, hohe Fragilität der Währungskonstruktion, mediokere demographische Entwicklung usw.). Bei den USA aus der Tatsache, daß es starke Player gibt (China, Indien, Russland, Brasilien usw.), die den Dollar gerne als Weltwährung weg hätten oder zumindest eine geringere Dominanz des Dollar diesbezüglich anstreben.



    (Alle Zahlen nur aus der Erinnerung; sowie mir letztbekannte Werte).

  • Zum Realitätsbezug: Der Dollar hat seit Gründung der Fed im Jahr 1913 ca. 98% seines Wertes gegen Gold verloren.

    Gehört aber zur Realität nicht auch, dass der Goldpreis in Dollar jahrzehntelang festgeschrieben war (35US$ pro Feinunze). So habe ich natürlich keine Inflation von Gold vs. Dollar? :/

    Wenn man schon einen Vergleich macht, sollte man allerhöchstens den Zeitraum ab 1972 vergleichen (nach Aufhebung der Goldpreisbindung) oder eben den Zeitraum seit Einführung des Euro.

    Nicht das ich den EURO verteidigen will, aber es ist halt aktuell das Geld mit dem ich meine Brötchen kaufe. Wie zuvor schon die D-Mark.

    In Gold musste ich zum Glück noch nie etwas kaufen. Und wir hoffen doch alle, dass uns so etwas auch zukünftig erspart bleibt.

  • Die diversen Einwände in Bezug auf Wärungseinflüsse von Anlagen sind plausibel und beachtenswert. Bei einer Investition in ETF`s sollte man halt eher langfristig denken, da kurzfristig oft nicht viel zu holen ist. Langfristig aber sollte man sehen, dass die USA extrem hoch verschuldet sind und dies auf Dauer nicht funktionieren wird.

    Das Schlimmste aber ist: Langfristig sind wir alle tot. :(


    Aber bis dahin will ich keine Trübsal blasen und lasse mir durch Verschwörungstheorien wie die Deinen den Tag nicht verderben. :)

  • Gehört aber zur Realität nicht auch, dass der Goldpreis in Dollar jahrzehntelang festgeschrieben war (35US$ pro Feinunze). So habe ich natürlich keine Inflation von Gold vs. Dollar?

    Das ist schlicht Fakt - bis zum Jahr 1971 und dem 15. August jedenfalls und der danach erfolgten Auflösung des Bretton-Woods-Systems.

    Wenn man schon einen Vergleich macht, sollte man allerhöchstens den Zeitraum ab 1972 vergleichen

    Mir ging es bei dem Vergleich um die "Währungshüter" sprich die Arbeit der betreffenden Notenbanken also "Fed" (den Dollar betreffend) und "EZB" (den Euro betreffend). Da die Fed - meines Wissens - im Jahr 2013 ihre Arbeit aufnahm und die EZB - meines Wissen - mit Euroeinführung als Buchgeld im Jahr 1999, hatte ich die Ratio "Dollar : Gold" und "Euro : Gold" in eben genau dieser Zeitspanne betrachtet.


    aber es ist halt aktuell das Geld mit dem ich meine Brötchen kaufe.

    Keine Frage, dem ist so. An die Geldfunktion "Wertaufbewahrungsmittel" hatte ich schon vor Euroeinführung keinen Glauben. Als "Zahlungsmittel" und "Verrechnungseinheit" (die beiden weiteren Geldfunktionen neben der Funktion "Wertaufbewahrungsmittel" (Schatzcharakter funktionierenden Geldes)) verwende ich den Euro (und zwar zwangsläufig) auch. Zur Wertaufbewahrung setzte ich schwerpunktmäßig auf andere Vehikel.

  • Das Schlimmste aber ist: Langfristig sind wir alle tot

    Finde ich - ganz persönlich - übrigens gar nicht schlimm. Eher im Gegenteil. Nichtsdestotrotz sollte einen die Tatsache "Mors certa est, hora incerta" nicht von sachgerechten Planungen innerhalb der realistisch anzunehmenden eigenen Lebensspanne abhalten. Dies erschiene mir nämlich eher ungeschickt, allzu sorglos und naiv.

    Aber bis dahin will ich keine Trübsal blasen und lasse mir durch Verschwörungstheorien wie die Deinen den Tag nicht verderben.

    Wer könnte sich allein von einer sachlich-nüchternen Bestandsaufnahme "den Tag verderben" lassen oder dies als "Trübsal blasen" auffassen ? Wahrscheinlich nur jemand, der eine solche realistische Bestandsaufnahme als "Verschwörungstheorie" umdeutet ? Aus meiner Sicht ist generell bei Finanz-Themen eine solche Bestandsaufnahme samt Analyse des Status Quo immer der erste und wichtigste Schritt.


    Dazu kommt: Für meinen Teil bin ich bei solchen finanziellen Themen lieber gut vorbereitet als überrascht. Mein einfaches Motto "Schon haben ist ungleich besser als unbedingt brauchen" hat sich außerdem schon viele Male in praxi bewährt. Besonders in herausfordernden Situationen und Phasen wie der Finanzkrise, der Eurokrise, der langen Ära der negativen Realzinsen usw. Last but not least: Und die Phase des Euro-Experiments dauert ja auch noch an ...



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • In diesem Kontext wird häufig argumentiert, dass alle modernen Währungen wie z. B. der US-Dollar, der Schweizer Franken oder die norwegische Krone mit der Abschaffung des klassischen Goldstandards nach etwa 1920 über 90% ihrer damaligen Kaufkraft verloren hätten (USD 92%, CHF 79%, NOK 95%). Das mag rechnerisch stimmen, ist aber dennoch irrelevant, solange die Haushaltseinkommen real (nach Inflation) langfristig zunehmen (also stärker steigen als die Inflation) und solange Vermögensanlagen positive Realrenditen aufweisen. Beides war in den letzten 100 Jahren für die allermeisten westlichen Länder und für die Welt im Ganzen der Fall.


    Überdies waren das reale volkswirtschaftliche Wachstum, d. h. die reale Zunahme der Haushaltseinkommen und die realen Renditen von Finanzkapital (Aktien, Anleihen) nach Einführung des Papiergeldsystems höher als davor.

  • Das mag rechnerisch stimmen, ist aber dennoch irrelevant, solange die Haushaltseinkommen real (nach Inflation) langfristig zunehmen (also stärker steigen als die Inflation)

    Das mit dem "irrelevant" werde ich beispielsweise mal dem Patenkind sagen, das nach Abitur und Studium mit 28 Jahren (das war 2014) direkt in den Arbeitsmarkt eingestiegen ist, ordentlich verdient hat, regelmäßig ordentlich gespart hat - und sich trotzdem nach nunmehr 10 Jahren dieses Vorgehens immer noch keine eigengenutzte Immobilie leisten kann. Selbst nicht via einer noch vertretbaren Finanzierung. Die junge Dame denkt dabei nicht an eine Villa im Park - sondern nur an eine 3-ZKBB hier vor Ort in guter Lage ...


    Dabei ist sie "lege artis" vorgegangen und hat versucht "sicherheitsorientiert" (ich würde die Formulierung "renditearm" wählen) Eigenkapital für ihr Vorhaben anzusparen. Zu negativen Realzinsen bei gleichzeitig - gerade wegen negativer Realzinsen - immer weiter steigenden Immobilienpreisen (jedenfalls hier vor Ort). Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen ...

    Überdies waren das reale volkswirtschaftliche Wachstum, d. h. die reale Zunahme der Haushaltseinkommen und die realen Renditen von Finanzkapital (Aktien, Anleihen) nach Einführung des Papiergeldsystems höher als davor.

    Ob das so ist, weiß ich nicht bzw, habe ich nicht recherchiert.


    Fraglos bietet aus meiner Sicht - wie ich hier übrigens schon mehrfach betont hatte - ein reines Fiat-Money-System (sprich ungedecktes Papiergeld-System im Sinne von "Es werde Geld") gegenüber einem Goldstandard einige Vorteile. Dies im Detail zu vertiefen, würde hier den Rahmen sprengen. Voraussetzung - im Sinne einer "Conditio sine qua non" - dafür ist aber eine solide und seriöse Vorgehensweise sowohl der Staaten (als "Münzherren") als auch der staatlichen Notenbanken (als "Währungshüter").


    Daran muß man beim Blick auf die Zeit nach 1971 aber ernsthafte Zweifel haben. Die kontinuierlich - in the long run - massive Abwertung der Papierwährungen gegen Gold ist dabei nur ein Aspekt. Weitere Aspekte sind die häufiger gewordenen großen Finanzkrisen (globale Finanzkrise, Eurokrise), aufeinanderfolge Boom/Bust-Phasen mit immer höheren Ausschlägen zudem begleitet von einer kontinuierlich steigenden teilweise exorbitanten Verschuldung. Und zwar über all drei Sektoren (Private, Unternehmen und insbesondere auch Staaten - selbst in Relation zum BIP war die Welt wohl niemals höher verschuldet als nunmehr) - was übrigens die Fragilität des Gesamtsystem zusätzlich erhöht.



    Es gehörte damals zu meinen eher bitteren Erkenntnissen, daß sich in einem solchen Systems schlechten Geldes beispielsweise die Verschuldung (u. a. Investieren via Kredithebel) durchaus lohnt. Sozusagen ein klassischer Fehlanreiz die Stabilität das Gesamtsystem betreffend sprich aus Makrosicht. Aus meiner Mikrosicht war es nichtsdestotrotz eine hervorragende Entscheidung. Ebenso wie die Entscheidung vor Euroeinführung die Goldquote signifikant zu erhöhen, da - nach meiner damaligen Einschätzung - dem etwas weniger schlechten Papiergeld (DM) ein noch schlechteres (Euro) folgen würde. Zumal jeden Gemeinschaft (Stichwort: Währungsgemeinschaft) nur so stark ist, wie die schwächsten Mitglieder.

  • Überdies waren das reale volkswirtschaftliche Wachstum, d. h. die reale Zunahme der Haushaltseinkommen und die realen Renditen von Finanzkapital (Aktien, Anleihen) nach Einführung des Papiergeldsystems höher als davor.

    Soweit ich weiß, sind die Reallöhne in den letzten 20 Jahren relativ konstant geblieben.


    Quelle


    "If you don't believe it and you don't get it, I can't make you believe it."

    - Satoshi Nakamoto

  • Vielen Dank für die vielen Antworten, habe mich mittlerweile noch etwas mehr eingelesen und schon bei der ING ein Depot eröffnet. Eine Frage stellt sich mir noch: Muss das Verrechnungskonto zwingend bei der ING sein ( Extra-Konto ) oder kann man dies auch kündigen und über eine andere Bank einzahlen?

  • Muss das Verrechnungskonto zwingend bei der ING sein ( Extra-Konto ) oder kann man dies auch kündigen und über eine andere Bank einzahlen?


    Man kann bei Sparplänen auch ein anderes (eigenes) Konto auswählen, wenn man dieses vorher als Referenzkonto angelegt hat.

    Kündigen kann man das Extra-Konto dennoch nicht, da die ING dies zwingend voraussetzt (z.B. für Auszahlung Dividenden, Abbuchung Vorabpauschale und zur vorläufigen Wertstellung bei Verkäufen).