Was denkt ihr über die augenblickliche maximale Anlagedauer für Festgelder...?

  • Soweit ich weiß, herrschte nach der letzten Finanzkrise eher Angst vor Deflation als Inflation. In Griechenland oder Zypern erst recht (Gehaltskürzungen, Rentenkürzungen, Preissenkungen).

    Ach, hier kommt dein Argentinien-Beispiel nicht. Bisschen cherry picking, findest du nicht. Wenn so viele Banken in den wichtigen Volkswirtschaften Europas fallen, dass die Einlagensicherung nicht mehr greift, wertet der Euro ab wie ein Stück Wurst in der Sonne.

  • Ach, hier kommt dein Argentinien-Beispiel nicht. Bisschen cherry picking, findest du nicht. Wenn so viele Banken in den wichtigen Volkswirtschaften Europas fallen, dass die Einlagensicherung nicht mehr greift, wertet der Euro ab wie ein Stück Wurst in der Sonne.

    Hier würde eher das USA-Beispiel greifen (auch ganz ohne Vulgärsprache).


    Als der Kongress die Schuldengrenze nicht anheben wollte, wurden Millionen Bundesbedienstete in einen mehrwöchigen unbezahlten (!) Zwangsurlaub geschickt.


    Die US-Anleihen wurden ohne Verzögerung weiter bedient.


    In Argentinien war die Umschuldung vor über 20 Jahren. Die aktuelle Inflation in Argentinien hat damit wenig zu tun. Die Anleihegläubiger sind durch die hohen Zinsen zumindest weitgehend für den Schuldenschnitt kompensiert worden (sogar in Euro oder Dollar...), die Bankgläubiger haben in die Röhre geschaut, kamen nicht an ihre gesperrten Konten oder mussten ihr Haus verkaufen.

  • Hier würde eher das USA-Beispiel greifen (auch ganz ohne Vulgärsprache).


    Als der Kongress die Schuldengrenze nicht anheben wollte, wurden Millionen Bundesbedienstete in einen mehrwöchigen unbezahlten (!) Zwangsurlaub geschickt.


    Die US-Anleihen wurden ohne Verzögerung weiter bedient.

    Und was hat das mit der Einlagensicherung zu tun? Die Beurlaubung von Staatsbediensteten hat so Null Auswirkung auf die Gesellschaft. Hätte die US-Regierung entschieden, dass Bankguthaben im großen Stil nicht ausgeglichen werden, weil ein Großteil der Banken Pleite gemacht haben, hätte es einen Bürgerkrieg gegeben. Deine Beispiele sind einigermaßen abstrus.


    Zitat von Wanderslust

    In Argentinien war die Umschuldung vor über 20 Jahren. Die aktuelle Inflation in Argentinien hat damit wenig zu tun. Die Anleihegläubiger sind durch die hohen Zinsen zumindest weitgehend für den Schuldenschnitt kompensiert worden (sogar in Euro oder Dollar...), die Bankgläubiger haben in die Röhre geschaut, kamen nicht an ihre gesperrten Konten oder mussten ihr Haus verkaufen.


    Die aktuelle Inflation von über 200% hat nichts mit der Zahlungsunfähigkeit des Landes zu tun. Klar. Das kommt von Corona.


    Und was redest du von Kompensation über höhere Zinsen? Das stimmt einfach nicht.


    Du versuchst mit falschen Angaben eine Diskussion zu gewinnen. Falls du noch Quellen hast, poste sie. Ansonsten ist diese Diskussion beendet.

  • Abgesehen von Deinem nicht selten üblichen und meines Erachtens unangebrachten Tonfall

    Du schreibst Mist.

    sehe ich das hier

    Ein Festgeld ist mit 100.000 Euro durch die deutsche Einlagensicherung besichert. Bei Ehepaaren 200.000 Euro. Damit ist es so sicher wie eine deutsche Staatsanleihe.

    differenzierter um nicht zu sagen etwas anders.


    Wie man deutsche Staatsanleihen inzwischen zu bewerten hat - aufgrund der schier unbegrenzten Zwangs-Gläubigerschaft Deutschlands (Eurorettungsschirme, Bürgschaften, Mithaftung für die Billionen schwere EZB-Bilanz, unbesicherte Target2-Salden > eine Billion usw.) - wäre eine eigene und andere Frage.


    Und zwar selbst schon für den Fall, daß man nur besagte 100.000 € (oder 200.000 € als Ehepaar) auf der Bank hat. Für einen Anleger mit mehreren oder einem Dutzend Konten a 100.000 € nochmals anders (im worst-case kann ich mir - erst recht in Deutschland - nur schwer vorstellen, daß beispielsweise der Rentner mit 120.000 € auf seinem einzigen Konto dann 20.000 € verliert - aber der Multimillionär mit 20 Konten a 100.000 € bei verschiedenen Bankinstituten keinen Cent verliert und vollumfänglich aus der gesetzlichen Einlagensicherung entschädigt wird).


    Zu den Gründen würde ich mich (ausnahmsweise) den Ausführungen von Wanderslust in Nr. 38, 56 und 59 anschließen.


    Im Zweifel und erst recht in letzter Konsequenz ist sich ein Staat (und seiner zukünftigen (Rest)Bonität) selbst immer näher als den Banken in seinem Staatsgebiet und den Sparern. So wichtig Banken und Sparer für das Wirtschaftsleben auch sein mögen - das eigene Über- bzw. Weiterleben leben wird für den Staat (und seine staatlichen Institutionen) im Ernst- oder Extremfall immer Priorität haben. Anderes anzunehmen wäre naiv und findet in der Geld- und Finanzgeschichte auch wenig bis keine Abbildung.


    Von dem in Nr. 59 erwähnten Fall Argentinien abgesehen und um ein anderes Beispiel zu nennen und nur zur Erinnerung: In Zypern - das ist übrigens ein Mitglied der Eurozone ... - stand während der Banken-Krise (2012/2013) temporär sogar die erst kurz zuvor implementierte einheitliche gesetzliche Grenze von 100.000 € Einlagensicherung zur Disposition. Es stand zur Debatte, diese wieder auf die vorher gültige Grenze (meines Wissens waren das 20.000 €) abzusenken. Nach meiner Erinnerung wurde die Laiki-Bank (zweitgrößte Bank des Landes) abgewickelt und dann dicht gemacht und nur Anleger dort mit max. 100.000 € Einlage kamen mit heiler Haut davon. Und bei der Bank of Cyprus (größte Bank in Zypern) fand auch ein saftiger Haircut (rund hälftig !) für Einlagen über 100.000 € statt (nach meiner Erinnerung ein Cut von 47,5 %). Nur gut informierte Großanleger (wie russische Oligarchen) hatten - wie üblich - ihre millionenschwere Einlagen noch rechtzeitig vorher abgezogen (If you panic, panic first) ...


    So viel zu Bankeinlagen und der gesetzlichen Einlagensicherung, wenn es denn ernst wird.



    Wer langfristig und/oder sehr langfristig via Festgelder bei Banken anlegen will, sollte diesen Aspekt zumindest mit berücksichtigen. Das gilt noch mehr, wenn es sich bei der Position "Liquidität" bzw. "risikoarmer" Anteil insgesamt um etwas größere Beträge (oberhalb der gesetzlichen Einlagensicherung) handelt. Insoweit könnten dann Staatsanleihen auch eine Alternative für gewisse Anteile dieser Mittel sein. Generell würde mein Blick dann prioritär auf US-Treasuries fallen - erst recht als jemand, der ohnehin schon sehr Eurozonen-lastig aufgestellt wäre (Gehalt in Euro, Rente/Pension in Euro, Immobilie in der Eurozone usw.).

  • Insoweit könnten dann Staatsanleihen auch eine Alternative für gewisse Anteile dieser Mittel sein. Generell würde mein Blick dann prioritär auf US-Treasuries fallen - erst recht als jemand, der ohnehin schon sehr Eurozonen-lastig aufgestellt wäre (Gehalt in Euro, Rente/Pension in Euro, Immobilie in der Eurozone usw.).

    Sovereign, ich weiß dir ist langweilig und du schreibst gerne lange Texte. Ich werde mir das aber ab jetzt nicht mehr antun. Das Geschwurbel ist einfach lächerlich. Fremdwährung im Sicherheitsanteil? Das ist jenseits von Gut und Böse und disqualifiziert dich als Diskussionspartner.

  • Die Beurlaubung von Staatsbediensteten hat so Null Auswirkung auf die Gesellschaft.

    Hört, hört... :rolleyes:


    Du versuchst mit falschen Angaben eine Diskussion zu gewinnen. Falls du noch Quellen hast, poste sie.

    Du glaubst also, die profitorientierten Banken zahlen freiwillig eine Risikoprämie (= höhere Zinsen), während andere Anleger, denen Deine höhere Einsicht fehlt, auf diese aus Deiner Sicht ja völlig risikofreie Prämie verzichten und ihr Geld in Bundes- oder US-Anleihen (oder gar Pfandbriefen - Gott bewahre!) verschimmeln lassen.


    "There's no free lunch" (alte wirtschaftswissenschaftliche Weisheit).


    In diesem Sinne wünsche ich Dir "guten Appetit" und viel Erfolg mit Deinem Tonfall. 8)

  • Sovereign, ich weiß dir ist langweilig

    Thomas.Schreiber, Du weißt (auch in dem Fall) sehr wenig bis nix. Langweilig war mir in meinem ganzen Leben so gut wie fast nie - und im Unruhestand praktisch nie. :)

    Ich werde mir das aber ab jetzt nicht mehr antun.

    Warum hast Du es Dir bloß vorher angetan ? ^^


    Eine Lesepflicht oder gar ein Lesezwang existiert hier meines Wissen nämlich nicht ... ? :rolleyes:

    Das Geschwurbel ist einfach lächerlich.

    Jeder formuliert im Rahmen seiner Möglichkeiten und seines "Stils" - wie das Beispiel zeigt.

    Fremdwährung im Sicherheitsanteil?

    Zu Deiner Erinnerung und ganz generell: Es existieren - nach meinen Erfahrungen - gar keine "sicheren" Anteile in der Asset-Allocation. Bestenfalls "risikoarme".


    By the way: Wer für 100% Aktien als immer beste Variante trommelt, muß sich doch mit einem "Sicherheitsanteil" (nur um Deine unpräzise - um nicht zu sagen naive - Formulierung zu verwenden) nie beschäftigen ... ?

    Das ist jenseits von Gut und Böse und disqualifiziert dich als Diskussionspartner.

    Zum einen: Dein "Diskussionspartner" zu sein gehört nicht zu meinen prioritären Zielen. :)


    Zum anderen: Dann hat sich längst die halbe Welt der Privatanleger und nahezu die ganze Welt der institutionellen Anleger und Investoren "disqualifiziert", wenn man in die Portfolios von Privaten und Institutionellen und dort nach US-Treasuries schaut ... :D



    Nichtsdestotrotz Dir weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Wir haben das als Zinsdifferenzgeschäft für unseren Immobilienkredit angefangen, als die Zinsen 2022 hoch gingen. Die Rate maximal reduziert, die Differenz jeden Monat in Festgeld angelegt, anfangs auf zwei Jahre. Der ständige Admin-Aufwand ist total nervig auf Dauer, zumindest, wenn man nicht bei einer Bank bleibt (weil die Festgeldangebote von Monat zu Monat ziemlich schwanken). Wir sind dann irgendwann dazu übergegangen, größere Beträge auf einen Schlag für länger anzulegen

    Unter "Zinsdifferenzgeschäft" versteht man ein sicheres Geschäft, bei dem eine positive Differenz der Zinsen bei gleicher Laufzeit übrig bleibt.

    Was Du hier gemacht hast ist eine Fristentransformation, bei der Du darauf hoffst, dass der kurzfristige Habenzins nicht unter den langen Sollzins fällt. Das ist spekulativ.

  • Im EinSiG steht aber nichts von einer Garantie des deutschen Staates, sondern, dass es einen gesetzlichen Anspruch auf Entschädigung durch die Einlagensicherung, die durch die zugehörigen Banken finanziert wird, gibt.

    Das ist Wortklauberei und Pedanterie. Im Endeffekt ist eine gesetzliche Einlagensicherung eine Staatsgarantie. Ja, wenn man es genau nimmt hat man in den USA eine formale Staatsgarantie, in Deutschland hat man die nicht. In Deutschland hat man einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf eine Entschädigung durch ein privates, staatlich beaufsichtigtes Entschädigungssystem. Das kommt einer Staatsgarantie nahe und wird auch so gesehen.

    Das wird von Dir so gesehen.

    Das ist eine Meinung, kein Faktum.


    Das finde ich überraschend. Sonst verweist Du auf Fakten, aber die Fakten von gfusdt5 sind für Dich "Wortklauberei".

    Sonst verweist Du auf Fachleute und Wissenschaftler, wie Gerd Kommer (Der ETF-Pabst, der sogar für Immobilien alles weiß). Hierzu schreibt er aber u.a.:

    Zitat

    Warum glauben die meisten Bürger Bankguthaben seien sichere Investments?

    In der Denke eines normalen Privatanlegers erscheint ein Bankguthaben als „irgendwie“ sicher oder sogar als „das sicherste Investment“ [...]

    Leider führt diese naive Risikodenke bei sehr selten auftretenden, aber dann besonders hohen Risiken, wie sie Bankpleiten darstellen, in die kognitive Sackgasse. Aus den typischerweise großen zeitlichen Abständen zwischen zwei Bankenmarktkrisen abzuleiten, dass man sie ignorieren könne, wäre töricht. Ein Risiko verschwindet nicht deswegen, weil man es nicht regelmäßig beobachten oder die Wahrscheinlichkeit für seine Materialisierung während der nächsten 20 Jahre nur schwer beziffern kann.

    Quelle: Das unterschätzte Risiko von Bankguthaben – Gerd Kommer

  • Unter "Zinsdifferenzgeschäft" versteht man ein sicheres Geschäft, bei dem eine positive Differenz der Zinsen bei gleicher Laufzeit übrig bleibt.

    Was Du hier gemacht hast ist eine Fristentransformation, bei der Du darauf hoffst, dass der kurzfristige Habenzins nicht unter den langen Sollzins fällt. Das ist spekulativ.

    Ein Großteil des Geldes ist jetzt tatsächlich (annähernd) fristenkongruent angelegt, zu 3,x-4,x% p.a. Zins auf die nächsten 10 Jahre, bei 0,54% Darlehenszins. Ja, wir haben anfänglich Geld nur für zwei Jahre angelegt, weil wir davon ausgingen, dass die Zinsen weiter steigen würden (war dann ja auch so) und weil es zu der Zeit für längere Laufzeiten auch nur 1-2% gab. Der Teil war schon ein wenig Spekulation.


    Aber ehrlich gesagt: Bei 0,54% Darlehenszins auf 15 Jahre (von denen jetzt noch gut 10 Jahre übrig sind) hält sich die Spekulation ohnehin in Grenzen. Ja, wenn der Guthabenzins wieder auf unter 0,73% (vor Steuer) fallen sollte, wird Tilgen wieder günstiger. Dann können wir aber immer noch die Tilgung und damit die Rate wieder hochsetzen und Sondertilgungen leisten.


    Der Punkt, um den es mir in meinem Post ging: Eine "Festgeldtreppe" mit monatlicher Geldanlage (und damit dann perspektivisch auch monatlichem Freiwerden von Geldern) ist extrem mühsam in der Umsetzung. Wir haben das nach gut einem Jahr wieder aufgegeben, weil es einfach totaler Aufwand war, das alles zu tracken (bei welcher Bank, Laufzeit, Zinssatz, Wiederanlage kündigen ja/nein, Abführung Kapitalertragsteuer ja/nein, wieviel Geld wird frei, wo wieder anlegen usw...).


    Wenn ich eine Festgeldtreppe im Rahmen einer Entnahmestrategie in Erwägung ziehen sollte, dann würde ich die Laufzeiten und Wiederanlagen höchstens jährlich staffeln, nicht monatlich.

  • Hallo zusammen,

    die Zinsen werden eher Falken.

    3 Jahre ist wohl die durchschnittliche Empfehlung.

    M.E. gehen auch 5 Jahre.

    LG

    Ich traue mir da keine Vorhersagen zu. Noch 2021 ging so gut wie niemand davon aus, dass die Zeit der Negativzinsen bald enden könnte und es wieder 3-4% Zinsen auf Tages- und Festgeld geben würde. In der nahen Zukunft ist die Prognose derzeit eher, dass die Zinsen noch etwas weiter fallen. Aber wird das wirklich passieren? Wieviel noch und für wie lange? Das weiß keiner. Und erst recht weiß keiner, was in 3 oder 5 Jahren ist.