• Die Inflation und damit die Lohnsteigerungen, knabbern die monatliche Belastung langsam weg.

    Hört man häufig, ist aber nur die halbe Wahrheit. Zum einen wird das allgemeine Leben teurer und Lohnsteigerungen gehen vor allem dafür drauf. Zum anderen betrifft die Inflation auch die Kosten für Instandhaltungen und Sanierungen. Im Haus hat alles eine begrenzte Lebensdauer und muss irgendwann ersetzt werden

  • Wirklich schwierig alles zumal die Mieten auch nicht gerade günstig sind und du das Geld monatlich auch aus dem Fenster schmeißt - weil es eben nicht dein Eigentum wird.

    Übliches Narrativ, falsches Narrativ.

    Ob Du Dein Geld dem Vermieter in den Rachen schmeißt oder der Bank, macht eigentlich keinen Unterschied.

  • Ich mach mal:

    Ich habe ein Zweifamilienhaus vor Jahren gekauft. Mein freie Wohnung und das gesamte Haus saniert. Ehemalige Eigentümerin als Mieterin in der weiteren Whg. drin geblieben. Sehr niedrige Miete. Trotzdem: Die Mieterin hat bis heute mehr gezahlt als mein Kaufpreis.

    Kommt aber auf die "Zahlen" an. Bei 5k pro qm Kaufpreis muss ich nicht rechnen.

    Bitte keine Politikwissenschaftler und kein Marcel Fratzscher mehr im TV.

  • Ich mach mal:

    Ich habe ein Zweifamilienhaus vor Jahren gekauft. Mein freie Wohnung und das gesamte Haus saniert. Ehemalige Eigentümerin als Mieterin in der weiteren Whg. drin geblieben. Sehr niedrige Miete. Trotzdem: Die Mieterin hat bis heute mehr gezahlt als mein Kaufpreis.

    Kommt aber auf die "Zahlen" an. Bei 5k pro qm Kaufpreis muss ich nicht rechnen.

    Ich denke anekdotische Evidenz bringt die Fragestellerin nicht wirklich weiter. Das Buch "Kaufen oder Mieten" von Gerd Kommer wohl eher.

    Ob 2k oder 5k. Am Ende ist der Kaufpreisfaktor entscheidend (und natürlich die laufenden Kosten) und nicht der absolute Preis. 5k/qm bei einer Miete von 25€/qm in einem Neubau, da würden sich viele Investoren die Hände nach lecken.

    Für die Beurteilung der Rentabilität Deines Falles bräuchte es eine vollständige Betrachtung aller Fakten. Ich freue mich aber, dass Du ein Investment getätigt hast, mit dem Du glücklich bist.

    Wenn die Fragestellerin heute die 100k plus dann 30 Jahre jeden Monat 500€ in einen WELT-ETF steckt, dann beschränkt sich das Risiko darauf, dass sie am Ende vieleicht nicht 1,3 Millionen hat, sondern, wenn es schlecht läuft nur 1 Mio., im Extremfall auch vielleicht etwas weniger. Wenn es zwischendurch mal eng wird setzt man die Einzahlungen aus und hat am Ende nur weniger raus. Wenn man mit dem einen Haus, das man kauft daneben greift oder die Raten länger nicht zahlen kann, verliert man im schlimmsten Fall mehr, als man hat.

    Insofern sollte eine solche Überlegung fundiert und überlegt erfolgen. Da sind wenige Euro für ein Buch sehr sinnvoll angelegtes Geld. Wie man sich am Ende entscheidet bleibt ja jedem selbst überlassen. Sich hingegen nur auf Banken und Makler bei der "Beratung" zu verlassen kann - muss nicht - blöd ausgehen. Deswegen beide Seiten hören, selbst entscheiden und dann glücklich werden.

  • Ich überlege ob eine Wohnung nicht sinnvoller wäre, wobei auch da neben der reinen monatlichen Rate auch noch ein Hausgeld bezahlt werden muss. Unterm Strich sind wir da wieder bei ca. 1500€

    „Hausgeld“ hast du auch beim Einfamilienhaus. Nur wird es dir da nicht so komfortabel auf einer Rechnung serviert, sondern du musst jeden Posten einzeln organisieren (Wasser, Heizung, Müllabfuhr, Straßenreinigung, Versicherungen…). Ein paar Sachen weniger sind es natürlich: üblicherweise kein Aufzug, kein Hausmeister, keine Gartenpflege…

  • Ich denke anekdotische Evidenz bringt die Fragestellerin nicht wirklich weiter. Das Buch "Kaufen oder Mieten" von Gerd Kommer wohl eher.

    Jou.

    Ob 2k oder 5k. Am Ende ist der Kaufpreisfaktor entscheidend (und natürlich die laufenden Kosten) und nicht der absolute Preis. 5k/qm bei einer Miete von 25€/qm in einem Neubau, da würden sich viele Investoren die Hände nach lecken.

    Auch das. 12*25 = 300; 300/5000 = 6 %. Das wäre ein stolze Mietrendite.

    Wenn die Fragestellerin heute die 100k plus dann 30 Jahre jeden Monat 500€ in einen WELT-ETF steckt, dann beschränkt sich das Risiko darauf, dass sie am Ende vielleicht nicht 1,3 Millionen hat, sondern, wenn es schlecht läuft nur 1 Mio., im Extremfall auch vielleicht etwas weniger. Wenn es zwischendurch mal eng wird setzt man die Einzahlungen aus und hat am Ende nur weniger raus. Wenn man mit dem einen Haus, das man kauft daneben greift oder die Raten länger nicht zahlen kann, verliert man im schlimmsten Fall mehr, als man hat.

    Ein Selbstnutzer rechnet anders. Der träumt von seinem Haus, verschuldet sich über beide Ohren und zahlt es treu und brav in 30 Jahren ab, fest daran glaubend, daß er nun die Miete in die eigene Tasche wirtschaftet statt in die Tasche des Vermieters. In Wirklichkeit steckt er die Miete nun in die Tasche der Bank.

    Nur wenige Hausbesitzer führen sich vor Augen, daß der Hauskauf primär eine Konsumentscheidung ist und keine Investition.

  • Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde mir das Buch kaufen. Das ist wirklich unser Traum und Lifestyle und den möchte ich mir wirklich erfüllen. Dafür habe ich so lange gespart und auf sehr vieles in meinen jungen Jahren verzichtet.

    Leider sind hier Wohnung auch sehr überteuert. Stink normale 3 Zimmer, zusammen mit xy weiteren Mietern 300k-350k. Von einer Erdgeschoss Wohnung mit Garten ganz zu schweigen, denn dann wären wir wieder bei 400k (und das wäre nicht mal Neubau).

    Die ganze Sache frustriert mich wirklich sehr...

  • Jou.

    Auch das. 12*25 = 300; 300/5000 = 6 %. Das wäre ein stolze Mietrendite.

    Ein Selbstnutzer rechnet anders. Der träumt von seinem Haus, verschuldet sich über beide Ohren und zahlt es treu und brav in 30 Jahren ab, fest daran glaubend, daß er nun die Miete in die eigene Tasche wirtschaftet statt in die Tasche des Vermieters. In Wirklichkeit steckt er die Miete nun in die Tasche der Bank.

    Nur wenige Hausbesitzer führen sich vor Augen, daß der Hauskauf primär eine Konsumentscheidung ist und keine Investition.

    was sind denn Welt-ETF ? Habe ehrlich gesagt noch nie etwas davon gehört.

    Also ich zahle 1000k für eine 2 Zimmer Wohnung. Ich denke allemal dass es rausgeschmissenes Geld ist.

  • Nur wenige Hausbesitzer führen sich vor Augen, daß der Hauskauf primär eine Konsumentscheidung ist und keine Investition.

    Was sind denn Welt-ETF ? Habe ehrlich gesagt noch nie etwas davon gehört.

    Das solltest Du Factfulness fragen, der hatte den Begriff in den Fingern.

    Vermutlich meint er einen ETF auf einen weitweit gestreuten Aktienindex, etwa einen MSCI World oder einen MSCI ACWI.

    Also ich zahle 1000k für eine 2 Zimmer Wohnung. Ich denke allemal dass es rausgeschmissenes Geld ist.

    Eine Million wäre für eine 2-Zimmer-Wohnung nach hiesigen Verhältnissen teuer, aber es gibt sicher Regionen auf der Welt, in denen eine 2-Zimmer-Wohnung eine Million kostet.

    Man spricht allgemein von "Mietzins", das heißt: Die Kaltmiete ist rechnerisch so etwas Ähnliches wie der Zins auf das in der Immobilie gebundene Kapital. Tu doch mal so, als wolltest Du eine Wohnung kaufen gleich der, die Du momentan mietest. Deine Kaltmiete kennst Du, auf den in der Anzeige genannten Preis schlägst Du 10% drauf für Grunderwerbsteuer und Notar.

    Du bekommst damit einen Prozentsatz. Diesen Prozentsatz müßtest Du bei einer Anlage des genannten Kapitals erwirtschaften (wobei Finanzanlagen deutlich pflegeleichter sind als Immobilien).

    Lohnt sich nach dieser Rechnung der Immobilienkauf in Deiner Gegend?

  • Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde mir das Buch kaufen. Das ist wirklich unser Traum und Lifestyle und den möchte ich mir wirklich erfüllen. Dafür habe ich so lange gespart und auf sehr vieles in meinen jungen Jahren verzichtet.

    Dann müsst ihr durchrechnen, was geht. Hoffen und ärgern bringen euch da nicht weiter.

    Wenn es der absolute Traum ist und das Budget reicht nicht für das gewünschte Eigenheim, müsst ihr Abstriche machen, z.B. bei der Größe, bei der Lage, beim Zustand. Oder am anderen Ende überlegen, wie sich das Budget durch höhere Rate erhöhen lässt, z.B. durch einen Jobwechsel mit Gehaltssprung, oder weniger Konsumausgaben (je nachdem, auf welchem Level ihr da jetzt seid - wenn ihr die 100k selbst zusammengespart habt, seid ihr vermutlich ohnehin keine Typen, die das Geld mit vollen Händen rauswerfen).

    Bei euren Rechnungen solltet auch eine etwaige Kinderplanung und Elternzeit bzw, möglicherweise spätere Teilzeit und daraus folgende Gehaltseinbußen berücksichtigen!

    Und wenn die Rechnungen zeigen, dass es eng wird, Budget und gewünschtes Objekz in Einklang zu bringen, nochmal in euch gehen, ob es euch das wirklich wert ist, dem Traum vom Eigenheim alles unterzuordnen.

  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier "das Pferd von hinten aufzäumt" wird.

    User123 für dich / euch scheinen einige Finanzthemen noch Neuland zu sein, oder? Vielleicht sollte man ganz grundsätzlich einmal von vorne anfangen. Das ist nicht leicht, aber meiner Meinung nach unerlässlich, wenn man sich mit einer der größten finanziellen Entscheidungen in seinem Leben (Hauskauf) beschäftigen möchte. Hier ein Vorschlag, wie ihr am besten vorgeht:

    1. Alle Schulden abbezahlen (Auto, Handy, Angebote aus 0%-Finanzierungen etc.). Wenn eine Finanzierung noch läuft, dann Geld ansparen und ggf. versuchen mit der Bank zu sprechen.

    2. Eure Versicherungen prüfen. Denn wenn ihr euch Vermögen aufgebaut habt, muss/sollte man dieses absichern. Je nach Lebenssituation gibt es wichtigere und weniger wichtigere Versicherungen. Hier ein Artikel dazu: https://www.finanztip.de/sinnvolle-versicherungen/

    Es ist wichtig zu verstehen, dass z.B. eine Hausfinanzierung über 30+ Jahre gewisse Risiken mit sich bringt. Sollte ein Partner versterben kann man sich fragen, ob man weiter in der Immobilie leben möchte. Wenn ja, könnte z.B. eine Risikolebensversicherung Sinn machen. Besonder als Metallarbeiter ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung wahrscheinlich sogar äußerst wichtig, wenn auch vielleicht kaum bezahlbar. Am besten sprecht ihr zu diesem Thema nicht mit eurem "Berater" aus dem Freundeskreis, sondern mit einer Empfehlung von Finanztip.

    3. Einen Notegroschen aufbauen aka. Liquiditätsreserve. Also ein Polster für Notfälle, dass ihr auch nicht in irgendwelche Hauskäufe einberechnet. Üblicherweise liegt das irgendwo zwischen 5k und 20k. Notgroschen, wie hoch?

    4. Eure Rentenlücke berechnen - vielleicht hast du schon davon gehört. Als Angestellte zahlt ihr in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Leider ist die Rente die man später bekommt oft geringer als der Betrag den man wirklich zum Leben braucht. Die Differenz nennt man Rentenlücke. In eurem Rentenbescheid den ihr regelmäßig von der Deutschen Rentenversicherung bekommt, steht, wie viel ihr voraussichtlich an Rente bekommen werdet. Kennt ihr eure Rentenlücke, dann wisst ihr auch, wie viel ihr privat für euer Alter zur Seite legen müsst. Dieses Geld kann man an der Börse anlegen (Stichwort Welt-ETF). Das ist leicht und gibt eine gute Rendite, so dass ihr weniger Geld sparen müsst. Hier einige Links:

    Rentenlücke berechnen: So planst Du fürs Alter

    Private Altersvorsorge - Möglichkeiten der privaten Vorsorge
    Über private Altersvorsorge lässt sich die gesetzliche Rente aufbessern. Möglichkeiten sind betriebliche Vorsorge, Riester oder flexibles Sparen mit Aktien.
    www.finanztip.de
    Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich
    ETFs bilden Aktienindizes wie den Dax nach, sind günstig und brauchen wenig Pflege. Unser Vergleich weist auf die besten ETFs und potentielle Risiken hin.
    www.finanztip.de

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    5. Nun habt ihr keine Schulden, einen Notgroschen und von eurem Einkommen gehen eure monatlichen Kosten für euer tägliches Leben, eure Versicherungen, eure Altersvorsorge und Veträge (Handy, Strom, etc.) ab. Das Geld das hier übrig bleibt ist das, mit dem ihr über eine Finanzierung nachdenken könnt (ggf. inklusive der Miete die dann nicht mehr bezahlt wird). Als erstes die Frage: Mieten oder Kaufen: https://www.finanztip.de/baufinanzierung/mieten-oder-kaufen/

    Hört euch auch mal diesen Podcast an: https://www.finanztip.de/podcast/geld-g…h/haus-leisten/

    Und erst jetzt setzen die Tipps an, die ihr bisher schon bekommen habt. Dann evtl. die Frage: welchen Hauskredit: https://www.finanztip.de/baufinanzierun…skreditrechner/

    Ganz viel Erfolg auf eurer Reise. Dass du dich in diesem Forum angemeldet hast und Fragen stellst ist ein wichtiger Schritt zu hoffentlich vielen wichtigen Erkenntnissen.

  • Also ich zahle 1000k für eine 2 Zimmer Wohnung. Ich denke allemal dass es rausgeschmissenes Geld ist.

    Was Du nicht vergessen darfst: Der Eigentümer ist auch verantwortlich für die Instandhaltung der Wohnung. Wenn Du zur Miete wohnst und die Heizung funktioniert nicht, sagst Du dem Vermieter (bzw. der vom Vermieter beauftragten Hausverwaltung / Hausmeister) Bescheid, der muss das regeln und bezahlen. Wenn es Dein Eigentum ist, zahlst Du alles selbst. Bei einem Neubau hält sich das meist noch in Grenzen, bei einem Altbau wird es schnell teuer.

    Ich überlege ob eine Wohnung nicht sinnvoller wäre, wobei auch da neben der reinen monatlichen Rate auch noch ein Hausgeld bezahlt werden muss. Unterm Strich sind wir da wieder bei ca. 1500€

    Nebenkosten hast Du immer, egal ob in einer Mietwohnung, einer Eigentumswohnung oder einem eigenen Haus. Sie sind nur unterschiedlich verpackt und heißen unterschiedlich.

    • In einer Eigentumswohnung zahlst Du Hausgeld, das sind im Wesentlichen alle laufenden Kosten, die so anfallen und gesammelt fürs ganze Haus eingekauft werden (meist Gas, Wasser, Müll, Allgemeinstrom fürs Treppenhaus und den Keller, Hausmeister, Winterdienst, Wartungsarbeiten am Gemeinschaftseigentum z.B. Fahrstuhl usw..., dazu noch eine Instandhaltungsrücklage). Dazu kommen die Kosten, für die Du selbst Verträge schließt (z.B. meist Internet oder Strom in Deiner Wohnung).
    • Als Mieter zahlst Du die allermeisten dieser Kosten genauso, nämlich als Nebenkosten zur Kaltmiete (mit wenigen Ausnahmen, z.B. die Instandhaltungsrücklage nicht, weil dafür der Eigentümer zuständig ist, siehe oben - die ist ggf. in der Kaltmiete vom Eigentümer mit einkalkuliert, aber sie wird nicht auf Dich als Mieter umgelegt). Auch hier kommen die Kosten, für die Du selbst Verträge schließt (z.B. meist Internet oder Strom in Deiner Wohnung), dazu.
    • Im eigenen Haus zahlst Du die meisten dieser Kosten ebenfalls, nur dass Dir keiner eine "Nebenkostenabrechnung" oder "Hausgeldabrechnung" erstellt, sondern Du die entsprechenden Verträge mit Dienstleistern selbst schließen darfst und musst. Das hat den Vorteil, dass Du selbst entscheiden kannst, was Du für notwendig hältst (Hausmeister und externen Winterdienst dürften sich die wenigsten in einem Einfamilienhaus leisten) und was nicht und welchen Anbieter Du möchtest. Manche Kosten gibt es auch einfach nicht (z.B. Fahrstuhl). Dafür bist Du für alles selbst verantwortlich. Die Kosten für eine neue Heizung oder ein neues Dach werden nicht durch 20 Miteigentümer geteilt (wie bei einer Eigentumswohnung), sondern Du musst die Kosten alleine stemmen. Es gibt niemanden, der monatlich eine Instandhaltungsrücklage von Deinem Konto abbucht, eine bilden musst Du trotzdem, sonst hast Du irgendwann ein Problem, wenn am Haus was zu machen ist. Und die meisten Leute, die in ein eigenes Haus ziehen, vergrößern sich bei den Quadratmetern im Vergleich zur vorherigen Mietwohnung (oder auch Eigentumswohnung). Auch daraus ergeben sich höhere Kosten, erst recht, wenn man von einer Neubau-Mietwohnung in ein altes Haus zieht. Eine 90qm-Neubau-Wohnung zu beheizen wird deutlich günstiger sein als ein 180qm-Altbau-Haus. Das sind jetzt Extrembeispiele, natürlich kann es auch umgekehrt laufen. Aber mehr Quadratmeter bedeuten häufig auch höhere Nebenkosten.
  • P.S. ich bin 33, verdiene aktuell 80k im Jahr, habe 70k angespart und mich bisher gegen eine Immobilie entschieden. Was nicht heißt, dass ihr euch auch so entscheiden müsst. Manchmal muss man aber auch realistisch sein...

    Meiner Meinung nach ist der Traum vom Eigenheim oft einer, der vom Umfeld vorgelebt wird. Klar ist es schön etwas sein Eigentum zu nennen, aber die negativen Seiten werden schnell vergessen. Hast du ein Haus, hast du fast immer etwas zu tun (Heizungs- und Wasser- und Abwasseranlagen warten lassen; Feuerstätten, Öfen und Kamine prüfen; Elektrische Anlagen checken; Hausdach und Dachrinne kontrollieren und ggf. reinigen; Garten und Außenbereich pflegen; Reagieren bei Schädlingsbefall, Vogelnestern usw. usw.).

    Ich komme nach der Arbeit in meine Mietwohnung und muss nichts organisieren. Dementsprechend bin ich bei Sportvereinen angemeldet, lerne Instrumente und treffe Freunde. Natürlich bleibt es trotzdem eine Typsache denke ich :) VG

  • Hast du ein Haus, hast du fast immer etwas zu tun (Heizungs- und Wasser- und Abwasseranlagen warten lassen; Feuerstätten, Öfen und Kamine prüfen; Elektrische Anlagen checken; Hausdach und Dachrinne kontrollieren und ggf. reinigen; Garten und Außenbereich pflegen; Reagieren bei Schädlingsbefall, Vogelnestern usw. usw.).

    Vielleicht etwas überdramatisiert. Ein Haus zu bewohnen ist jetzt auch kein Vollzeitjob und es gibt durchaus auch Einfamilienhausbewohner, die nebenbei noch im Sportverein sind und Klavier spielen. Wie viel Arbeit es wirklich ist, hängt sehr vom Einzelfall ab und teilweise wird diese Beschäftigung ja gerade auch gewünscht. Die Leute wollen ja ggf. einen Garten, damit sie sich dann bei der Gartenarbeit austoben können. Der Heimwerker-Bastler bastelt über Jahre an seinem alten Bauernhaus rum. Wenn man sowas gerade nicht will, träumt man wahrscheinlich auch nicht vom Haus.

    Aber Träume hin oder her, letztlich muss es finanziell gehen und einigermaßen sinnvoll sein. Meiner Meinung nach sollte man nichts kaufen, was man nicht in 20 Jahren weitgehend abbezahlen kann (oder man zumindest parallel zum Abbezahlen noch substanzielles liquides Vermögen aufbauen kann).

  • Vielleicht etwas überdramatisiert. Ein Haus zu bewohnen ist jetzt auch kein Vollzeitjob und es gibt durchaus auch Einfamilienhausbewohner, die nebenbei noch im Sportverein sind und Klavier spielen.

    Ok, da gehe ich mit. Meine Eltern haben damals ein altes Haus gekauft und selber renoviert. Auch nach nun über 20 Jahren gibt es dort immer wieder neue Baustellen (auch als Selbstverwirklichungsgründen) und meine Mutter kann immer noch nicht Klavier spielen :P Dementsprechend bin ich hier vielleicht etwas vorgezeichnet

  • Wobei ein Haus und erst recht eine Eigentumswohnung kein Vollzeitjob ist und man die von Manuel geposteten Dinge auch machen kann wenn man Eigentum hat...

    Die meisten Angaben der TE sind halt relativ wage. Viele sehen ihr Einkommen ja als normal (man Denke nur an die Politiker mit mehr als 10k € im Monat, die sich als Mittelschicht bezeichnen) und angestellte im ÖD und Stahlarbeiter kann vom Haushaltsnetto ja vieles sein: da sind 3,5k genauso möglich wie 6k+.

    Auch ist bei der Miete (die vermutlich 1k statt 1000k beträgt) nicht ersichtlich, ob wir von Brutto oder Netto reden, daher ist ein Vergleich mit einer Möglichen Rate für ein Haus/Wohnung nur begrenzt möglichlich.

    Von daher kann man sich nur der Mehrheit anschließen hier darauf verweisen sich erstmal mit den Grundlagen vertraut zu machen, angefangen mit der Eigenen Situation und Verhältnissen.

  • Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich werde mir das Buch kaufen. Das ist wirklich unser Traum und Lifestyle und den möchte ich mir wirklich erfüllen. Dafür habe ich so lange gespart und auf sehr vieles in meinen jungen Jahren verzichtet.

    Leider sind hier Wohnung auch sehr überteuert. Stink normale 3 Zimmer, zusammen mit xy weiteren Mietern 300k-350k. Von einer Erdgeschoss Wohnung mit Garten ganz zu schweigen, denn dann wären wir wieder bei 400k (und das wäre nicht mal Neubau).

    Die ganze Sache frustriert mich wirklich sehr...

    Na, wenn die Entscheidung schon gefallen ist und hier ein Traum gelebt werden soll, führt da wohl kein Weg dran vorbei.

    Natürlich kann man sich selbstkritisch fragen, was genau an einem Eintrag in einem Register (Grundbucheintrag) so begehrenswert ist, dass man dies zum Traum macht. Auch sollte die Frage erlaubt sein, ob es wirklich sinnvoll und klug ist sein Herz an Dinge zu hängen. Aber am Ende ist es natürlich vollkommen legitim, Träume zu haben und diese auch zu leben. Allerdings sollte man aufpassen, dass nicht die Realisierung dieses Traumes - vieleicht auch, weil er doch unter falschen Motiven entstand - das Leben schlechter als besser macht.

    Aber okay, dann geht es nur um die Frage, ob Ihr Euch das leisten könnt, was Ihr wollt bzw. ob Ihr das wollt, was Ihr Euch leisten könnt. Das ist ohne gesamtheitliche Betrachtung der wirtschaftlichen Gesamtsituation nicht abzuschätzen.

    Ihr solltet Euch in diesem Zusammenhang unter anderem folgende Fragen stellen:

    - sind 100k EK von denen wohl auch die Erwerbsnebenkosten gezahlt werden müssen solide genug für ein Haus von 450 oder 500k?

    - welche Rücklagen sind dann noch da? Unerwartetes kommt oft (gerade als Immobilieneigentümer)

    - Ist die Monatsbelastung zu stemmen? Auch bei 2% Tilgung (die sollte es schon sein bei 80% oder mehr Beleihungsquote)

    - Welcher Puffer bleibt dann monatlich?

    - Welche Lebensplanung habe ich und wie passt die Immobilie da rein. Kinder (unerwartete) zum Beispiel. Wie läuft dann die Finanzierung

    - Bin ich sicher an diesem Ort lange zu bleiben (Jobwechsel, fieser Nachbar...) Jeder Umzug von Eigentum in Eigentum wird 50k kosten plus ggfls. Vorfälligkeitsentschädigung und ggfls. hoher Liquiditätsbedarf zu Überbrückung

    - Wie bin ich bezüglich Altersvorsorge aufgestellt? Das Haus wird hoffentlich dann lastenfrei sein, ist aber dann auch 30 Jahre älter. Ein Haus kann man schwerlich verzehren, also bleibt nur die ersparte Miete als Rendite/Nutzen. Ein Haus erfordert aber immer mal wieder Kosten, die mit einer kleinen Rente nicht zu stemmen sind

    - Wer kauft das Haus? Beide oder einer. Was passiert im Falle der Trennung. Vorher regeln! Güterstand und wer was einbringt berücksichtigen

    usw.

    - Gibt es jemanden im Rücken der im Notfall mal aushelfen kann (Eltern mit Vermögen...)

    - wie lange soll / muss das Darlehn laufen

    - plane ich auch im Alter dort wohnen zu bleiben? Ist es Altersgerecht?

    - wie sicher sind die Jobs? ÖD ist gut, Stahlbau auch?

    - welche Risiken beeinhaltet ein Immobilieninvest (Klumpen-, Objekt- und Markrisiken, sowie Risiken der gewollten oder ungewohlten Änderung der Lebensumstände) und was würde die realisierung solcher Risiken für einen selbst bedeuten, wie geht man damit um?

    Und so weiter... Spielt das einfach mal durch, überlegt Euch die für Euch relevanten Fragen.

    Und da Dich das Thema: "Ich zahle doch nicht meinem Vermieter die Wohnung." offenbar nicht loslässt. Diese Betrachtung ist emotional und ist schlicht kein Grund für einen Kauf. Das ist mentale Buchführung. Im Bezug auf die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit ist lediglich relevant, was günstiger ist, wer welche Risiken trägt und nicht an wen welches Geld fließt. Wir zahlen unserem Vermieter wirklich gerne die Miete. Es sind 2,7% des Objektwertes aktuell. Ich bin froh, dass er das macht, denn das ist brutto, es gehen alle Kosten ab und der Rest wird mit dem persönlichen Steuersatz besteuert. Er kann die Erlöse nicht thesaurieren usw. Ich denke der Deal ist für uns besser, als für ihn. Die Annuität wäre ca. 70% höher als die Miete ausgefallen bei 20% plus Nebenkosten als Eigenkapital.

    Ja, der Ausdruck Welt-ETF gefällt mir selbst nicht, habe ich hier im Forum aufgeschnappt. Ich meinte damit ein Investment in den Weltaktienmarkt mittels ETF.

    Wirtschaftlich ist das ein megagroßes Unterfangen Euer Eigenheimtraum. Du/ihr? hast 100k an EK angespart. Wahrscheinlich in der Niedrigzinsphase und in Zinsprodukten. Hier sind enorme Opportunitätskosten entstanden. Du hast jetzt schon einen guten 5 oder 6-stelligen Betrag in den Traum investiert, ohne es zu merken. Ist es das wirklich wert?

    Für mich ist eine selbstgenutzte Immobilie ein Gut, dass man sich leisten kann, wenn man es sich leisten kann und will. Wenn "nur" 100k da sind, sorry, dann will man, kann man es sich aber nicht leisten, denke ich.

    Mein Rat: Nehme diese Frage nun zum Anlass Eure wirtschaftliche Situation und das Thema Finanzen/Vorsorge/Vermögen einmal - und das ist der einzig sinnvolle Weg - einmal ganzheitlich zu durchleuchten. Daher empfehle ich zusätzlich zu Kommers Buch auch "Finanzen fest im Griff" von Prof. Walz. Erst, wenn das alles verstanden ist sollte es losgehen mit der konkreten Entscheidung. Finanzentscheidungen singulär und einzelfallbezogen zu fällen ist nicht sonderlich gut.

    Sorry, dass ich so negativ bin. Positiven Input erhaltet Ihr im Netz, bei Banken, Bausparkassen und Makler zu genüge, daher spare ich mir das. Ich möchte nur dazu beitragen, dass Ihr eine fundierte eigene Entscheidung treffen könnt, die Euch am Ende glücklich macht.

    Ja es kann schmerzlich sein, zu merken, dass man sich ggfls. nicht leisten kann, was man sich leisten will. Auch Träume zu überdenken und in Frage zu stellen ist nicht leicht. Aber das ist kein Anlass zum Frust. Nimm es als Chance. Ihr seit noch in vernünftigem Alter und wenn Ihr nun einmal fundiert und ganzheitlich eine Finanz- und Lebensplanung aufstellt ist das Gold wert. Hängt Euer Herz und Lebensglück nicht an Dinge und erst recht nicht an einen Registereintrag für ein Stück Land und ein paar Steine. Es gibt viel wichtigeres im Leben. Auch als Besitzer einer schönen Immobilie kann man glücklich sein, dazu muss man kein Eigentum daran erwerben.

  • Also ich zahle 1000k für eine 2 Zimmer Wohnung. Ich denke allemal dass es rausgeschmissenes Geld ist.

    Ich nehme mal an, dass die k eigentlich € sein sollten...bei 1000€ Kaltmiete für 2 Zimmer ist es extrem unwahrscheinlich, dass ihr für 1500€ im Monat ein Haus abzahlen könnt. Selbst eine größere Wohnung ist hier kaum realistisch. Bei aktuellen Zinsen und Preisen müsst ihr - egal was ihr konkret macht - mit mindestens 2000€ rechnen, sinnvoller wären in Richtung 2500€. Ist euch das zu viel, dann lasst es besser sein. Mit der niedrigen Rate werdet ihr in keinem Haus glücklich, da gehen viele teure Sachen kaputt, bevor ihr das auch nur annähernd abbezahlt habt.

    Aber lass uns das Thema mal von vorne aufziehen. Wie viel netto habt ihr als Haushalt? In der Metallindustrie wird ja ganz ordentlich bezahlt und dein Gehalt kommt ja noch dazu. Wo gehen die Gehälter hin (Stichwort Haushaltsbuch). Ich vermute, dass ihr durchaus in der Lage wärt, eine vernünftige Rate zu stemmen, dafür aber halt das Haus priorisieren müsstet.

  • Die Inflation und damit die Lohnsteigerungen, knabbern die monatliche Belastung langsam weg.

    Wenn bezahlbar bei 15 Jahren Zinsbindung, würde ich ein Kauf in Erwägung ziehen.

    Das sind typische Heuristikfehler. So einfache Wahrheiten sind immer kritisch zu sehen.

    Inflationserwartungen sind in den Zinsen bereits antizipiert. Niemand und auch keine Bank oder Bausparkasse möchte real weniger zurück bekommen, als er gegeben hat. Preissteigerungen und auch Lohnsteigerungen betreffen Mieter und Eigentümer. Das ist kein guter Grund für oder gegen ein Investment.

    Eine Zinsbindung unterhalb der Laufzeit ist eine Zinswette. Die kann man gewinnen oder verlieren. Auch diese pauschale Aussage ist keine ausreichende Grundlage für eine fundierte Investmententscheidung, wie ich finde.

    Sorry, aber ganz so simpel ist unsere Welt leider nicht.