Haus Kaufen

  • Pass auf, ich zeig dir jetzt mal einen Ausschnitt aus den Finanzen meiner Eltern. Sie sind 60 und 61 Jahre alt und haben ihr Einfamilienhaus dieses Jahr abbezahlt. In der folgenden Liste siehst du was für Investitionen in den kommenden Jahren etwa anstehen. Außerdem ist dort die Inflation mit 2,3% schon drin:



    Wir haben diese Rechnung aufgemacht und herauszufinden, wie viel Geld meine Eltern tatsächlich übrig haben und wie viel sie noch raushauen können. Zum Glück haben sie 250k angespart und können alle zukünftigen Investitionen stemmen. In dieser Liste sind folgende Neuanschaffungen enthalten:


    - Küche, 2x Küchengroßgeräte

    - Sofagarnituren

    - Ein neuer Boden im Arbeitszimmer

    - Eine Renovierung von Bad Nr. 1

    - Eine Renovierung von Bad Nr. 2

    - Neue Einrichtung und Boden im Schlafzimmer

    - Neue Heizung

    - 3x Waschgroßgeräte (Trockner, Waschmaschine)

    - Renovierung Keller (neuer Estrich)

    - Neue Fenster und Türen

    - Streichen der Fassade

    - Gartenzaun und Gartengarnituren

    - 2 Autos mit je 35k (nicht ganz passend zum Thema)


    Wenn ihr euer ganzes Geld in ein Haus steckt und dieses 50-60 Jahre besitzt, dann kommt ihr nicht darum herum ähnliche Anschaffungen machen zu müssen. Besonders wenn ihr in Rente geht (und nicht noch weitere Karrieresprünge macht) könnt ihr nur mit einer Rente von 1.000€ bis 1.200€ rechnen. Du musst dir bewusst sein, dass du dann keine 250k mehr beiseite legen kannst und deine Fenster und Türen dann vielleicht langsam zerfallen oder du keine neue Küche mehr kaufen kannst - auch wenn deine alte Küche schon 20 Jahre alt ist. Ganz zu schweigen von gesetzlichen Modernisierungsmaßnahmen...


    P.S. die Liquiditätsreserve von meinen Eltern liegt zusätzlich bei 40k. Da drin enthalten sind Dachschäden, kaputte Heizung, Kündigung des Dienstwagens (das ist auch der Grund warum die Liquiditätsreserve gerade so hoch ausfällt), etc.

  • wow... und was verdienen deine Eltern in etwa, wenn ich fragen darf?


    Da steht ganz schön viel an...


    Ich verstehe deinen Standpunkt absolut und ich verstehe auch, dass da dauern laufende Kosten auf einen dazu kommen. Aber ich möchte diesen Schritt wirklich gerne wagen, auch wenn es im ersten Moment sehr abschreckend ist.

  • Da steht ganz schön viel an...

    Das ist ganz normal. Der Neubau, in den ich mit 35 gezogen bin, ist bis zur Rente (ich nehme mal Rente mit 70 an) 35 Jahre alt. Zum Ende der Rente eher so 50-60 Jahre. In der Zeit ist fast jedes Bauteil einmal ersetzt, lediglich Dach und Mauerwerk dürften das überleben.

    Und gerade bei den Häusern der 70er und 80er, die die heutige Rentnergeneration bewohnt, ist die nächsten Jahre sehr viel zu machen. Netto-Null bis in 20 Jahren ist eine ziemliche Hausnummer, das geht nur, wenn man Bestandshäuser saniert. Und selbst ohne Pflicht...wenn ihr ein Haus dieser Altersklasse kauft, gammeln fast immer die Bäder, die Küche ist noch original, usw.


    Wir haben uns vor dem Neubau diverse Bestandsimmobilien angeschaut. Letztendlich war der Kauf plus Kaufnebenkosten plus Teilsanierung immer im Bereich eines Neubaus. Soweit ich das sehen kann, gilt auch 2024 immer noch, dass eine ehrlich gerechnete Bestandsimmobilie nicht billiger ist als ein Neubau. Könnt ihr euch kein Neubau-Reihenhaus leisten, wird es sicherlich auch nichts mit dem Bestandshaus

  • Beide etwa 5000€ netto. Tatsächlich sieht es aber eher so aus, dass sie mit starken Schulden und auch vielen Fehlentscheidungen (damals gab es noch nicht finanztip.de) der DVAG mit schlechten Finanzprodukten zu ein paar tollen Provisionen verholfen haben. Nur die sehr erfolgreiche Karriere hat ihr Vorhaben bis hier her getragen und selbst jetzt im Alter gehen die Rücklagen komplett für die Rechnung oben drauf. "Mehr" ist nicht vorhanden.


    Natürlich ist das trotzdem ein hoher Lebensstandard und beschweren müssen sie sich nicht - es geht ihnen gut.


    Vielmehr möchte ich auf den Umstand hinweisen, dass du später Geld brauchst und man sich nicht ein Haus kauft und dann ist es für immer fertig und deins.

    ich verstehe auch, dass da dauern laufende Kosten auf einen dazu kommen. Aber ich möchte diesen Schritt wirklich gerne wagen

    Das Forum appelliert im Grunde an dich, dir das auszurechnen und nicht aus dem Bauch heraus zu sagen "ich möchte den Schritt gerne wagen".

  • Es ist in der Tat noch alles etwas unstrukturiert, da ich mich so allmählich der Materie nähern möchte und definitiv noch viel dazu lernen muss.

    So viel Einsicht finde ich immer begrüßenswert.


    Das hier wären für mich erste und unverzichtbare Schritte (siehe schon Nr. 46):

    Da eine solche Entscheidung - für den Normalbürger jedenfalls - meist zu den finanziell bedeutsamsten zählt, sollte man sich vorher über seine eigene Lage Klarheit verschaffen (Einkommen, Sicherheit desselben, Einnahmen/Ausgaben, Sparquote, Zahlungsströme im Haushalt, Familienplanung, Lebens- und Berufsplanung soweit absehbar usw.).


    Zudem sollte das keine (besser niemals) eine isolierte Entscheidung sein - sondern ein integraler Bestandteil einer (hoffentlich vorhandenen) schlüssigen Gesamtplanung die Themen "Vermögensaufbau" und "Altersvorsorge" betreffend.

    Zu dem Aspekt

    Naja direkt Stuttgart wird es nicht sein, da mich Stuttgart nie gereizt hat. Eher Landkreis Ludwigsburg (hier sind definitiv auch vernünftige Doppelhäuser und Reihenhäuser in der Preisklasse enthalten).

    Zu Ludwigsburg kenne ich keine Immobilienpreise.


    Gebe nur allgemein zu bedenken, daß sich Baukosten, Materialpreise, Lohnkosten usw. regional nicht so stark unterscheiden wie Immobilienpreise. Wenn heutzutage also Instandhaltungen oder sogar Sanierungen (u. a. in Sachen Energieeffizienz) anstehen, wird es schnell teuer. Kenne genug Fälle in meinem Umfeld wo 100.000 oder 200.000 € und mehr - sozusagen wie fast nix - in ganz normale Häuser geflossen sind (neue Türen, neue Fenster, Dach- und Fassadendämmung, neue Heizung, neue Leitungen usw.).

    Aber vielen Dank für deinen Beitrag. Das hat mir nochmal so einiges verdeutlicht.

    Es ging mir nicht ansatzweise darum "Löcher in Deine Träume" (oder Pläne) zu schießen. Es ging mir nur darum auf einige der - meines Erachtens unverzichtbaren - Basics aufmerksam zu machen.


    Will sagen: Hast Du Dich beispielsweise bei einer einzelnen Aktie "verkauft", ist das ein bißchen ärgerlich aber kein ernsthaftes Problem (gleiches gilt, wenn Du einen nicht zu Dir passenden ETF oder ETF-Sparplan gewählt hast). Beides läßt sich schnell, leicht und kostengünstig beenden und anschließend verändern.


    Geht aber bei einem Immobilienkauf und/oder einer Immobilienfinanzierung etwas schief und/oder hat man sich da generell "verkauft" - dann ist das, jedenfalls für den Normalverbraucher, eine oft bis meist sehr belastende Angelegenheit angefangen von der Psyche über die Familie bis hin zum Finanziellen (erst recht, wenn am Ende ein Notverkauf oder gar eine Zwangsversteigerung steht).


    Nicht mehr aber auch nicht weniger hatte ich versucht Dir zu vermitteln.



    Weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Dessen war ich mir tatsächlich so noch nicht bewusst. Vielleicht wird es evtl. doch nur ,,eine Wohnung'', wenn ich mir mal alles genauer durch rechne und bei den Besichtigungen nichts vernünftiges dabei ist.

  • Ich denke es ist klar geworden, dass die Kaufentscheidung bereits gefallen ist. Das es äußerst unklug ist eine Entscheidung vor der Infromation zu fällen und, dass es ohnehin ratsam ist das ganze ganheitlich zu sehen und rational anzugehen ist nun mehrfach genannt worden.


    Wer der Drang so stark ist und wir alle hier in diesem Zusammenhang nicht mehr helfen können, dann erlaube ich mir aber wenigsten noch ein paar ernsthafte Tipps um zumindest das größtmögliche Unheil etwas zu begrenzen:


    - Steht der Partner 100% hinter genau dieser Entscheidung und diesem Weg?!? Sowas kann das Ende einer Partnerschaft bedeuten.

    - Ist Vermögen bei den Eltern da, das über die Erwerbsnebenkosten hinaus geht?

    - Zu JEDER Besichtigung einen rationalen Begleiter, bestenfalls mit gewisser Skepsis zum geplanten Vorhaben und vieleicht auch Grundkenntnissen von Immobilien mitnehmen. Wenn ihr mit dem Mindset und Eurem Traum da durch eine Immo lauft, ihr werdet einiges nicht mitbekommen. Da fällt dann weder Straßenlärm, ein pedantischer Nachbar, noch sonst etwas auf. Einen Sparingspartner des Vertrauens brauchts da. Vorher vieleicht mit diesem auch klar festlegten, was die Wünsche sind

    - Vor dem Kauf AUF JEDEN FALL einen unabhängigen Gutachter reinschicken. Ganz wichtig! Der kostet Geld, aber für das, was er leistet seeeehr wenig. Und wenn ihr nur den Preis nochmals drücken könnt. Kein Kauf ohne Gutachter.

    - Macht Euch klar, ob ihr beide auf den Kinderwunsch verzichten könnt, wenn es nötig ist. Auch das kann die Beziehung beenden.

    - Legt ganz klar fest, wer kauft, wer wieviel beispeuert und wie das Verfahren bei Trennung ist. Hier fließen Deine Ersparnisse rein, wenn ich das richtig verstehe, Deine Eltern steuern die NK bei. Auch unter Berücksichtigung von Punkt 1 muss man schauen, ob man das dem Partner zumuten kann und will da auch die Verantwortung zu übernehmen, oder, ob der lieber nur in Form einer Miete etwas beisteuert zur Annuität.

    - Sind BEIDE bereit alles zu tun, damit es gut wird? Verzicht auf Urlaub, Konsum oder auch Zweitjobs, wenn es eng wird?


    Das alles ersetzt nicht meine vorangegangenen Tipps und Ausführungen. Es dient nur in letzter Instanz der Schadensbegrenzung.


    Aus meiner Sicht ist


    - das Kapital zu gering

    - keine sonstigen Rücklagen für irgendwas vorhanden

    - die 1400€ schon die Grenze, daher auch künftig kaum angemessene Rücklagen weder für Immobilie, noch für Auto, Küche, Umzug, Kinder möglich

    - Altersvorsorge wird sehr schwierig werden

    - das Einkommen nicht üppig genug

    - der gesamte Prozess hochgradig emotionsgetrieben und daher äußerst riskant

    - Kein ausreichendes Finanz- geschweige denn Immobilienwissen vorhanden


    Hier kann aus einem Traum ein Albtraum werden. Die Zutaten dafür sind aus meiner Sicht zum Großteil da.


    Ich habe mir gerade mal die Immos in dem Preisrahmen in der Region grob angesehen. So, wie die dastehen würde ich da nicht einziehen wollen. Und so kann man es nicht 30-50 Jahre lassen. Das Ding ist schon am Ende bevor es begonnen hat, ist meine Befürchtung. Wo kommt denn die neue Küche (8k bis 15k) die Renovierungskosten (7-10k) und der Umzug her? Was ist mit Fenstern, Heizung, Dämmung, Bodenbeläge, Bäder??? Ist man wirklich bereit für seinen Traum so zu leben? Was könnt ihr bei 1400€ Annuität zurücklegen? 300,400 oder 500€? Jeden Monat verlässlich? Das sind dann 20 - 33 Monate nur für einen Notgroschen von 10k. Und nochmals so viele für die neue Küche... Da sind dann schon 5 Jahre ins Land gegangen und noch keine Rücklage gebildet, keine Altersvorsorge aufgebaut. Oder dann auch das alles auf Pump zu 6%, oder wie? Ich kann mir das alles nicht vorstellen.


    Welche Annahmen, Vorstellungen und Erwartungen liegen einem solchen Traum zugrunde? Als überzeugter Mieter kann ich das wohl nicht begreifen.


    Ich meine es nur nett, glaube mir. Das ist alles nicht böse gemeint. Ich bin knapp 20 Jahren im Immobilienbereich tätig (aber eher Gewerbe und Insti), ich kann es immer noch nicht verstehen, was Privatleute an Immobilieneigentum so reizvoll finden, dass sie diese Steine im Zweifel ihr ganzes Leben beeinflussen lassen. Ich will nicht ausschließen, dass ich irgendwann auch mal auf meine Traumimmobilie treffe und dann vieleicht doch kaufe. Wenn, dann aber so rum ("diese Immobilie will ich, daher kaufe ich" und nicht "Ich will eine Immobilie unbedingt kaufen, welche kann es sein") und mit ordentlich oder vollständig aus Eigenmitteln. Reichen diese nicht, bleibt das Traumhaus ein Traumhaus und mein Leben geht weiter.


    Ich wünsche Euch beiden von ganzem Herzen, dass ihr eine Entscheidung trefft, mit der Ihr Euch beide wohlfühlt und, dass alles gut geht und Ihr gemeinsam ein glückliches Leben habt. Vieleicht schafft Ihr es ja dennoch vor einem Kauf die Bücher zu lesen (beide?), die ich empfahl? Auf Biegen und Brechen etwas durchzuziehen wird häufig als ehrgeizig und hohes Durchhaltevermögen sehr positiv belegt gesehen, es kann aber im Einzelfall auch einfach dumm sein.


    Also viel Glück und Erfolg bei allem, was ihr tut.

  • Nominal 1400€ entspricht in 40 Jahren der Kaufkraft von heute etwa 560€.

    Was vom Grundsatz her natürlich zutrifft.


    Erinnere mich beispielsweise gut an Leute, die in den ersten Jahren über ihre Kreditrate (Annuität) gestöhnt haben - und nach 10 oder 15 Jahren schon darüber gelacht haben - u. a., weil die Kreditrate in Relation zum gestiegenen Einkommen viel geringer war aber auch, weil die Kreditrate (inkl. Tilgung) inzwischen (teilweise deutlich) unterhalb der Miete für eine vergleichbare Immobilie lag. Einerseits.


    Andererseits: Das gilt aber nur, wenn die Annuität wirklich immer genau besagte 1.400 € beträgt. Was beispielsweise bei einem Volltilgungs-Darlehen (typische Laufzeiten 15 - 30 Jahre meines Wissen) der Fall wäre. Ist aber der Zins nicht dauerhaft festgezurrt und wird noch dazu mit geringer Anfangstilgung gearbeitet - dann können bei Ablauf von Zinsfestschreibungen relevante Restschulden einem erheblichen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt sein.


    Muß da an Protagonisten denken, die in den Niedrigzinszeiten bei Zinskonditionen mit einer Null (!) vor dem Komma auf eher kurzfristige Zinsfestschreibungen (wie 5 oder 10 Jahre) gesetzt hatten, weil ihnen die 40, 50 oder 70 Basispunkte Aufschlag für 15 oder 20 Jahre schon zu viel waren (eingedenk der einseitigen Kündigungsmöglichkeit für den Darlehensnehmer ohne jede VFE via § 489 Abs. 1 Punkt 2. BGB würde ich das bei knapp kalkulierten Finanzierungen stets empfehlen). Eher kurzfristige Zinsfestschreibungen kann man natürlich locker machen, wenn denn die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen sprich der finanzielle Background vorhanden ist. Was aber aber oftmals nicht der Fall war. Nun kommt das "Schmoll- und/oder Zitronenmündchen" ins Spiel, wenn das Darlehen nach fünf Jahren nicht mehr mit einer Null (!) sondern einer Drei (oder Vier - wegen des immer noch hohen Beleihungsauslaufs inkl. etwas gesunkener Immo-Preise) vor dem Komma prolongiert oder umgeschuldet werden muß ...


    Den Sachverhalt sollte man zumindest mit "auf dem Schirm" haben. Insbesondere bei Fällen wie diesem hier - sprich bei sehr bis äußerst engem Budget. Gerade bei so knappem auf Kante genähten Budget sollte man nicht an der falschen Stelle sparen (Zins- bzw. Planungssicherheit). Raus kommt man bei Bedarf via BGB nämlich immer nach 10 Jährchen (plus 6-monatiger Kündigungsfrist).


    Wenn man denn das Projekt "Haus" bei der Voraussetzungen überhaupt angehen will ...

  • Ist das bei Euch im Suchradius? Haus in Vaihingen


    Das ist auch nicht ganz vernünftig, denke ich. Aber mit Wärmepumpe und aktuellem Wärmeschutz/Dämmung und eine ganz andere Liga, als Kaufobjekte für 450k.


    Ich denke, wenn man unvernüftig ist, dann aber mit begrenztem Risiko. Ihr könnt da immer wieder raus wenn Ihr wollt oder müsst. Ihr spart im Vergleich zu einer Ölheizung in einem ungedämmten Haus der 80er/90er sicher dreistellige Beträge an Heizkosten. Daher wird die monatliche Belastung wohl kaum höher ausfallen, als bei einem Kaufobjekt mit einer Annuität von 1400€. Ihr braucht keine Instandhaltungsrücklage, keine unerwarteten Kosten in 5 stelliger Höhe und habt ja schließlich noch die 100k, die mit Hilfe von Finanztip und Prof. Walz und Herrn Kommer schon eine gute Grundlage für eine Altersvorsorge sein können. Noch ein kleiner Sparplan dazu und das sorgenfreie Leben im Luxus beginnt schon bald, mit 1 Mio. in Rente und die Sonne lacht. Vieleicht die 40k der Eltern trotzdem rausleiern und zusätzlich in die Altersvorsorge stecken. :)


    Man muss ja nicht erzählen, dass es gemietet ist und ins Grundbuch schaut doch keiner ;)Nur Spaß!


    So könnte man sich zunutze machen, dass man sich zur Miete halt mehr leisten kann, als zum Kauf.


    Es gibt aber auch im Preisbereich von ca. 1500€ Mietobjekte im Kreis Ludwigsburg, die besser dastehen, als Kaufobjekte unter 500k. Die monatliche Belastung wird bei Berücksichtigung von Rücklagen, Reparaturen, Renovierungen sicher niedriger sein als ein bei einem Haus mit 1400€ Annuität. Die Risiken erst recht. Und die 100 oder 140k könnt Ihr schön für Euch arbeiten lassen.


    Ihr seht, es lässt mich nicht los. :D


  • Ja genau das ist in unserem Suchradius. Aber war das jetzt ernst gemeint von dir 😂😂.. musste gerade echt lachen.. also 20000€ werde ich definitiv nicht an Miete zahlen.. dafür ist mir das Geld viel zu Schade obwohl die Doppelhaushälfte wirklich schön war.


    Aber danke mir wurden etwas die Augen geöffnet und ich bin von meinen Hohen Ross runter gekommen 😂

  • Noch ein kleiner Sparplan dazu

    Wie "klein" darf der denn sein ?

    und das sorgenfreie Leben ... beginnt schon bald

    Ist das mit dem "sorgenfreien Leben" denn "garantiert" und wann genau ist "bald" ?

    Bei dem "sorgenfreien" Leben fehlt das "finanziell" vor dem "sorgenfrei"

    im Luxus ... mit 1 Mio. in Rente

    Generell: "Luxus" bei 1 Mio. ... ?

    Zum "bald" siehe oben: Was ist zu dem Zeitpunkt 1. Mio. in heutiger Kaufkraft wert ?

    ... und die Sonne lacht.

    Hier ist es neblig-grau bei leichtem Schneeregen ...



    Bin auch dafür das Ganze besser zu lassen (siehe schon Nr. 53 Abs. 1).


    Aber ein bißchen Spaß samt Realitätsbezug und Versachlichung muß manchmal sein ;)

  • Ja genau das ist in unserem Suchradius. Aber war das jetzt ernst gemeint von dir 😂😂.. musste gerade echt lachen.. also 20000€ werde ich definitiv nicht an Miete zahlen.. dafür ist mir das Geld viel zu Schade obwohl die Doppelhaushälfte wirklich schön war.


    Aber danke mir wurden etwas die Augen geöffnet und ich bin von meinen Hohen Ross runter gekommen 😂

    😂 Spaß muss sein.


    Ich habe sowas in der Art in früherer Zeit aber tatsächlich gemacht. Wohnen ist mir und meiner Frau sehr wichtig. Wir schätzen Qualität und Design. So mieteten wir ein üppiges Neubauobjekt in Feldrandlage, welches wir uns damals zum Kauf schlicht nicht hätten leisten können. Wenn man jung ist... ;)


    Das geht halt in beide Richtungen. Da Mieten in der Regel günstiger (bezogen auf Annuität oder Opportunitätskosten) und flexibler ist als Kaufen, kann man durch die Miete eines Objektes das man sonst kaufen würde für Liquidität und geringere monatliche Belastung sorgen oder aber man kann zu gleichen monatlichen Belastungen halt feudaler hausen.


    Hier ging es mir aber in der Tat nur um eine Veranschaulichung des Umstandes, dass man für ähnliche monatliche Belastung (inkl. NK Rücklagen, Opportunitätskosten usw.) Mietobjekte findet, die weder über Nachtspeicherheizungen verfügen und auch sonst keinen Sanierungs- oder Modernisierungsaufwand mit sich bringen, wie es Objekte im Preisbereich 450/500k es meiner Ansicht nach tun. Das was ich da gefunden habe, hätte aus der Hüfte geschossen nochmal 80 bis 100k Invest benötigt, damit es einzugsfertig ist. Aber das ist auch eine Frage des Anspruchs und da bin ich kein Maßstab.

  • verstehe ich absolut.. allerdings ist es hier wirklich auch mit der Anmietung einer Gehobenen Wohnung so eine Sache. Bevorzugt werden Leute die bei Bosch, Porsche, Daimler usw. arbeiten .. Die können sich natürlich Mieten von 2000€ leisten...


    Ich habe mein Traum noch nicht ganz aufgegeben.. vielleicht sinken die Preise ja die nächsten 10 Jahre drastisch und ich kann dann endlich zuschlagen.. wer weiss.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.🤗

  • verstehe ich absolut.. allerdings ist es hier wirklich auch mit der Anmietung einer Gehobenen Wohnung so eine Sache. Bevorzugt werden Leute die bei Bosch, Porsche, Daimler usw. arbeiten .. Die können sich natürlich Mieten von 2000€ leisten...


    Ich habe mein Traum noch nicht ganz aufgegeben.. vielleicht sinken die Preise ja die nächsten 10 Jahre drastisch und ich kann dann endlich zuschlagen.. wer weiss.


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.🤗

    Ist die Frage, wie du diese 10 Jahre überbrücken willst, für den eventuell eintretenden Fall sinkender Immobilienpreise. (Was sehr optimistisch und spekulativ ist)


    Falls einfach weiter unverzinst gespart wird und dann in 10 Jahren mit 150k Eigenkapital die Immobiliensuche erneut angegangen wird hat man extrem hohe Opportunitätskosten, wodurch das angesparte Geld durch die Inflation sogar an Kaufkraft verliert.


    Du solltest dich Gesamtheitlich mit Finanzen befassen, um verstehen was mit vielen Tipps und Anregungen in diesem Thread gemeint ist und welche Entscheidungen sich wie auswirken.

    Ich habe das Gefühl, dass hier die klassische Haltung: "Mieten ist rausgeschmissenes Geld" sehr manifestiert ist. Evtl. wurde man, (wie ich) in dieser Ansicht auch durch sein Umfeld z.B. geprägt.


    Ich für mich persönlich habe ca. 75% meines Vermögens im Kapitalmarkt investiert. Ein Immobilienerwerb kann ich mir grundsätzlich in einigen Jahren vorstellen, aber auch nur dann wenn es meine finanzielle Situation zulässt.

    Das Risiko fallender Kurse bzw. schwächelnder Renditen in den nächsten Jahren kann ich eingehen, dann bleibe ich halt weiter Mieter und genieße die Vorteile derer.

  • mich würde wundern wenn euch eine bank einen kredit über 450k mit 1% tilgung in eurem alter gibt. ich habe wirklich noch niemanden kennengelernt der 1,5% tilgung bekommen hat.


    bevor ihr sucht. geht doch mal einfach zu einer bank, interhyp oder dr klein und lasst abchecken was ihr mit eurem verdienst usw bekommen könnt. vllt merkt ihr dass das budget für das was ihr euch vorstellst zu niedrig ist und ihr spart euch viel suchen und besichtigen.

  • Genau das versuchen wir ihr die ganze Zeit klar zu machen.


    Man läuft hier einem Traum hinterher, der aus meiner Sicht noch nicht einmal ein solcher ist. Ein Ziel ist es schonmal rein gar nicht. Die Menschen die ich kenne, die Träume haben, die haben sich damit schon unzählige Stunden immer und immer wieder beschäftigt und kennen alle technischen Details, Aussattungen und Preise des Traumwagens oder die konkrete Rasse und deren Charaktereigenschaften des Traumhundes usw. Hier ist es aber so, dass der Akt des Kaufs im Vordergrund steht und man das nehmen möchte, was da und "leistbar" ist/erscheint. Das ist kein Immobilientraum, sonst wüsste man genau über Finanzierungen, Raten, Beleihungsauslauf, Zinsen, Ausstattungen, Renovierungskosten usw. Bescheid. Man hätte ganz konkrete Vorstellungen über Lage, Raumaufteilung, Anforderungen usw. Nein, dass ist kein Immobilientraum, sondern schlicht und ergreifend ein heuristisch begründetes Narrativ, dass zu diesem Drang führt. Sie möchte auf Biegen und Brechen ihr sauer verdientes Geld nicht mehr an den Vermieter überweisen, sondern an die Bank. Egal, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, egal ob es mehr ist, egal, ob damit Risiken verbunden sind...


    Ja, ich hatte es ja auch schon geschrieben, so ein Traum/Drang kann sehr teuer sein, selbst, wenn man ihm nich nachgibt bzw. seinen vermeindlichen Traum erfüllt. Die Dame hat nun 100k eisern weggespart, die nun nur noch der Kaufkraft von vieleicht 80k vom Ursprungszeitpunkt entsprechen. Das Geld wurde offenbar "sicher" deponiert und nominal gespart. Dass sie das wahrscheinlich nicht nur die 20k Kaufkraftverlust, sondern auch Rendite im Vergleich zu einer soliden Anlage gekostet hat, ist ihr nicht bewusst. Da sind sicher schon 50k in den "Traum" geflossen, der realistich betrachtet noch in weiter Ferne ist. 10 Jahre weiter, wird sie vieleicht 150k da liegen haben, hoffentlich zu Zinsen angelegt, die zumindest die Kaufkraft erhalten. Das wird immer noch nicht reichen, wenn die Märkte sich nicht entsprechend verhalten. Dann nochmals 10 Jahre das gleiche Spiel. Sie spart gegen die Inflation an und verpasst fortlaufend Renidte. Das ist ein Kampf gegen Windmühlen der da geführt wird. Hauptsache irgendwann bekommt kein Vermieter mehr etwas von Ihrem sauer verdienten Geld.


    Da ist traurig. Deswegen habe ich ihr mehrfach nahegelegt sich einmal ganzheitlich mit den Themen zu beschäftigen.


    Wenn alles so weiterläuft hat sie den Traum in 30 Jahren noch nicht umgesetzt und dennoch hundertausende Euro in diesen Traum investiert. So wird ein Eigenheim zum teuren Spaß, selbst, wenn man es nie kauft.


    Und warum das alles? Damit der Vermieter keinen Cent mehr bekommt. Damit das irgenwann mal Realität werden kann und sie das Geld dann der Bank, Handwerker und Fenster- und Heizungsbauern überweisen darf wurden jetzt schon geschätzte 50.000€ rausgeschmissen. Irre.


    Aber es liegt an ihr. Jeder kann tun, was er will. Wir haben wirklich eindrücklich versucht das Mindset aufzulösen und Wege gezeigt, wie man sich der Sache alternativ nähern kann. Auch ich würde in der Situation mein Geld vernünftig anlegen und dann situativ schauen, ob und wann ich mir vieleicht den Wunsch nach MEINEM Haus erlauben kann, nämlich dem, das ziemlich genau meinen Vorstellungen entspricht, das mir Wohn- und Lebensqualität bietet usw. , statt Geld nominal zu parken, gegen die Inflation zu sparen, die Altersvorsorge zu vernachlässigen und einen Kampf aufnehmen, der nur schwer zu gewinnen ist. Und das alles nur um es meinem Vermieter zu zeigen, der derweil am Schreibtich über seinen Zahlen sitzt,sich über die magere Brutto-Mietrendite, gestiegende Kosten und zu zahlende Steuern ärgert, wegen des guten Mieterschutzes aber weder die Bestandsmiete im gewünschten Umfang anpassen, noch eine Neuvermietung initieren kann. Grotesk.


    Und alles nur, wegen eines Narratives, das Marketingabteilungen von Bausparkassen und Banken uns eingepflanzt haben. "In die eigene Tasche, statt die des Vermieters", "Jeder zahlt im Leben ein Haus ab, das eigene oder das eines Anderen." Ich zahle sehr gerne das eines Anderen ab bis ich das Traumhaus gefunden habe, dass ich mir zum konkreten Zeitpunkt leisten kann und leisten will. Derweil investiere mein sauer verdientes Geld und zahle die Miete aus den Erträgen (ich weiß: mentale Buchführung, es dient ja nur der Veranschaulichung, ich zahle die Miete aus dem Arbeitseinkommen, denn meine Erträge aus Kapital werden thesauriert.)

  • Auch ich habe leider durch das "Money Mindset" welches mir meine Eltern eingeflößt haben versäumt früher zu investieren.


    Somit habe auch ich Massen an Geld auf dem Sparkonto versauern lassen, um Kapital für eine Immobilie "für irgendwann" anzuhäufeln.


    Im Nachhinein ein sehr großer Fehler, denn vermutlich hätte ich sonst nun 1/3 bis 1/2 mehr Vermögen, als ich es jetzt tatsächlich habe.


    Trotzdem bin ich mit 27 Jahren finanziell gut aufgestellt und habe zumindest den wichtigen Grundstein für eine positive Entwicklung gelegt. Ein bisschen Zeit im Leben bleibt mir ja hoffentlich noch um dafür belohnt zu werden 😉


    Wichtig dafür ist aber gewesen, dass ich mich sehr sehr umfassend mit dem Thema befasst habe, bevor ich leichtfertig eine Entscheidung treffe, welcher Konsequenzen ich mir gar nicht bewusst gewesen wäre.

    Getan habe ich dies durch Beratung der örtlichen Banken, sowie Recherche (Finanzfluss + Finanztip) und vergleichen der zugrunde liegenden Informationen und Angebote.

    Ohne mich umfassend selbst um Finanzen zu bilden, wäre ich wohl die Fehler zugunsten meiner Bank eingegangen - puuuh durchatmen, zum Glück noch rechtzeitig die Kurve bekommen und Nicht dem vertraut, was mir ein Bankberater empfiehlt

  • im Vergleich zu einer soliden Anlage

    Ganz generell: Was sind denn "solide" Anlagen ? An solchen bin ich nämlich stets interessiert.


    Auf den speziellen Fall ("Haus kaufen") bezogen: Wie spart man denn "solide" das für einen Immobilienkauf benötigte Eigenkapital an ? Und/oder welche "soliden" Anlagen sind da im Hinblick auf einen avisierten Hauskauf zu empfehlen ?