Alles anzeigenDa bist Du ausgerechnet bei mir an der völlig falschen Adresse. In sehr vielen Regionen Deutschlands würde ich Immobilien (als Kapitalanlage sprich zwecks Vermietung) nicht mal mit der Kneifzange anfassen. Und wäre selbst bei selbst genutzten Immobilien (Stichwort: Eigenheim) in strukturschwachen Gegenden und Regionen extrem vorsichtig.
Schon deshalb halte ich Rechnungen mit reinen "Durchschnittwerten" (a la Immobilien"experte" Herr Kommer) für abwegig. Immobilien sind Unikate (sowohl von der Größe, Grundstück, Ausstattung, Zustand usw. her) als auch insbesondere von der Makro- und Mikrolage her.
Um nur ein Beispiel zu nennen:
Dazwischen liegen - von der Sache her - nicht nur einige Hundert Kilometer sondern Lichtjahre Entfernung.
Aber DU gabst an, Immobilien seien auf Grund der Geldentwertung beziehungsweise der geringen Realzinsen heute weniger leistbar und die Menschen hätten daher ein Problem. DU hast da nicht differenziert, sondern von Immobilien (Eigenheimen) allgemein, also dem Markt, gesprochen.
Ich sehe da kein Problem und keinen Zusammenhang zwischen niedrigen Realzinsen und Eigenheimtraum und bat daher darum das zu belegen. Stattdessen weichst Du jetzt aus. Es gibt ja nicht den Markt... Du erkennst Du Herrn Kommer die Kompentenz ab, oder wie verstehe ich die Anführungszeichen? Für mich wirkt er sehr kompetent und ich kann seine Aussagen größtenteils aus der Praxis bestätigen.
Also: Es gibt wohl kein Problem durch die geringen Realzinsen oder unser Währungssystem, oder? Und wenn es das gäbe könntest Du es ja nicht erkennen, weil es ja "den Markt" nicht gibt.
Ich habe mal nach Indikatoren gesucht:
Hier mal von der OECD OECD Erschwinglichkeit
Hier mal für die großen Städte in der Niedrigzinsphase Große Städte in der Niedrigzinsphase
Aber auch bei Transaktionsvolumina kann ich keine negative Korrelation zur höhe des Realzinses sehen.
Auch die Eigenheimquote und deren Entwicklung deutet nicht auf ein strukturelles Problem hin. Auch seit 1978 also in den Zeiten extrem negativer Realzinsen nicht. Siehe hier Wohneigentumquote ab 1978
Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf stieg im Zeitverlauf kontinuierlich an. Auch hier sehe ich keinen Hinweis auf ein auf das Währungssystem zurückzuführendes Problem.
Die Ausstattung der Wohnungen hat sich kontinuierlich verbessert, auch das deutet nicht auf geringere Leistbarkeit hin.
In der Theorie gab es die Befürchtung das Ansparen des Eigenkapitals würde wegen niedriger Zinsen und gestiegender Preise zum Problem werden. Da aber die Banken mehr und mehr 100% Finanzierungen durchgewunken haben, blieb es bei einer reinen Befürchtung.
Über jede einzelne Transaktion zu sprechen ist schlicht nicht möglich, da müssen dann Marktmodelle herhalten, die natürlich Schwächen haben. Dafür gibt es aber verschiedene, wir können gerne das passende wählen. Aber eine gefühlte Wahrheit oder anekdotische Evidenz hilft hier auch nicht. Du kannst mir einen aus Deiner Sicht für Deine These repräsentativen Markt (regional, was auch immer) heraussuchen und mir zeigen, was das für ein Problem ist. Ich möchte es ja nur verstehen. Mein Eindruck ist eher, das in der Niedrigzinsphase bzw. der Phase von negativen Realzinsen von ca. 2009/2010 bis 2020/21 keine diesbezüglichen Probleme bestanden. Dann kam Corona und Zinsanstieg. Nun muss sich der Markt erstmal finden. Trotzdem ist die Erschwinglichkeit nicht schlechter als früher.
Ich möchte nur sicher gehen, dass nicht einer von uns einer gefühlten Wahrheit hinterläuft. Es ist wichtig, dass wir die Realität kennen um daraus Schlüsse ableiten können.