Bitcoin wird "Status eines Gold-Ersatzes" erreichen

  • Die Dagobert-Duck-Analogie passt tatsächlich ganz gut. Neben „Beleihen“ und „Bunkern/Vererben“ gibt es aber noch ein paar sinnvolle Anwendungsfälle. Bitcoin eignet sich zum Beispiel hervorragend für internationale Werttransfers ohne Bank oder SWIFT, besonders in Ländern mit Kapitalverkehrskontrollen oder unsicheren Währungen. Dazu kommt der Aspekt der Absicherung: In vielen Ländern dient Bitcoin real als Schutz vor Staatspleiten, Hyperinflation oder Bankenschließungen. Auch die Mobilität spielt eine Rolle – man kann Vermögen buchstäblich mitnehmen, ohne dass es jemand konfiszieren kann.

    Und schließlich gibt es noch den langfristigen Vermögensbaustein: Bitcoin wird, wie erwähnt, zunehmend wie ein digitales Sachwert-Asset behandelt, das man als Reserve oder Teil einer strategischen Allokation (ähnlich wie Gold) nutzen kann. Ob man das am Ende selbst so macht, ist natürlich jedem selbst überlassen. Außerdem muss man ja nicht All-In Bitcoin gehen, wie es einige hier tun.

    Punkt 3 wäre dann also Zahlung (in Ländern in denen ich das anders nicht gut hinkriege)

    Punkt 4 Mobilität…im Krisenfall würde ich dann also eher mit dem wallet über die Grenze fliehen als mit in den Mantelsaum eingenähten Goldmünzen.

    Punkt 5 Auch wenn ich gegen mein Fiatgeld aus welchem Grund auch immer nichts mehr tauschen kann, so passiert mir das mit meinen bitcoin nicht.

    Der vermögensbaustein führt dann wieder zu Dagobert.

    In meiner Sprache bzw. meinem Verständnis bedeutet das alles eigentlich nicht mehr und nicht weniger als:

    Mit bitcoin hat man ein überall auf der Welt akzeptiertes Tauschmittel welches man im Bedarfsfall gegen Güter einwechseln kann. Damit mans auch hat wenn mans braucht hebt man es in der sicheren Geldbörse auf, wo sein Tauschwert (hoffentlich/vermutlich) immer mehr statt immer weniger werden wird und von wo es nur dann verschwindet wenn ich es mir klauen lasse.

    Aber ich muss an dieses Narrativ (wie an viele andere Märchen/Geschichten/versprechungen) auch glauben, damit es wahr wird, denn sicher ist das nicht (so wie die anderen Versprechungen auch nicht).

  • Mit bitcoin hat man ein überall auf der Welt akzeptiertes Tauschmittel welches man im Bedarfsfall gegen Güter einwechseln kann. Damit mans auch hat wenn mans braucht hebt man es in der sicheren Geldbörse auf, wo sein Tauschwert (hoffentlich/vermutlich) immer mehr statt immer weniger werden wird und von wo es nur dann verschwindet wenn ich es mir klauen lasse

    Du musst Bitcoin nirgendwo aufbewahren, Bitcoin ist digital, somit kannst du theoretisch nackt auswandern, wenn du dir 12 Wörter im Kopf merken kannst :)


    Aber ich muss an dieses Narrativ (wie an viele andere Märchen/Geschichten/versprechungen) auch glauben, damit es wahr wird, denn sicher ist das nicht (so wie die anderen Versprechungen auch nicht).

    Richtig, du musst daran glauben, Bitcoin vertrauen zu können. Die fundamentalen Eigenschaften machen dies aber leicht, denn es gibt keine zentrale Instanz, die Bitcoin verbieten oder bestehende Regeln ändern könnte.

    Diesbezüglich gibt es ganz aktuell eine neue Studie zu den Folgen von Bitcoin-Verboten:

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    Fazit: "You Can't Ban Math: Research Shows Bitcoin Prohibition Fails"

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Auch die Mobilität spielt eine Rolle – man kann Vermögen buchstäblich mitnehmen, ohne dass es jemand konfiszieren kann.

    Muss ein Staat auch nicht - es reicht, wenn verboten wird, es wieder ins "normale" System zu konvertieren. Dann hat man zwar schöne Bits und Bytes, wird davon aber nicht satt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Zu dem Thema galt schon immer, generell und überall:

    "If you don´t hold it, then you don`t own it"

    Es erscheint mir einigermaßen sinnbefreit (wohlwollender formuliert "kontraproduktiv") eine Versicherung wie ausgerechnet Gold nicht physisch, nicht nur dem eigenen Zugriff ausgeliefert und auch nicht an einem möglichst sicheren (auch rechtssicheren) Ort zu halten bzw. zu verwahren - sondern ausgerechnet im Zugriff von Protagonisten und Institutionen (Staat, staatliche Notenbank, EU, EZB) vor deren Handlungen samt Folgen einen diese Versicherung möglichst schützen und bewahren soll ...

    Die Eurozone subsumiere ich schon seit über 25 Jahren in dem Kontext nicht mehr unter möglichst "rechtssicheren Raum", da die der Währung zugrundeliegenden Verträge (in dem Fall der EU-Vertrag von Maastricht" und die "Maastricht-Kriterien") bereits mit Einführung der Einheitswährung gebrochen wurden (es wurden beispielsweise Haushaltstricksereien diverser Länder gedudelt (im Unternehmensrecht wäre da teilweise von Bilanzfälschung die Rede gewesen), um die Aufnahmekriterien in die Eurozone vermeintlich zu erfüllen (Haushalt wurde "aufgehübscht") und schließlich selbst Länder aufgenommen, die diese Kriterien meilenweit verfehlten (Stichwort: Italien/Verschuldungsquote (!)). Im weiteren Verlauf wurde der Bruch der eigenen EU-Verträge den Euro betreffend von der Ausnahme dann zur Regel. Die schließlich 2010 ff ausbrechende Eurokrise (mit Greece) hat - neben den strukturellen Konstruktionsfehlern der Einheitswährung - auch darin ihre Ursache.


    Unabhängig von dem oben genannten Aspekt (um den natürlich auch halbwegs kundige Italiener wissen) und der Frage, ob bei den geschätzten minimalen Einnahmen für den Staat (nur 1-2 Mrd. € - Peanuts im Vergleich zur italienischen Staatsverschuldung) zum einen der Aufwand der Steuererhebung seriös gegengerecht wurde und zum anderen der weitere Vertrauensverlust der Italiener samt Folgen im Verhältnis Staat/Bürger. "Aktionen" des Staates haben in der Regel "Reaktionen" der Betroffenen zur Folge. Staatsvertrauen bis hin zur Staatsgläubigkeit ist in Italien - nach meinem langjährigen Erfahrungen auch im Land selbst - weniger stark vertreten, als beispielsweise hierzulande. Dafür haben immer noch Familie und Verwandtschaft einen deutlichen höheren Stellenwert als hierzulande.

    Ein weiterer Aspekt dürfte die Rechtsstaatlichkeit der Maßnahme (Verfassungsmäßigkeit) sein. Sich staatlicherseits für eine solche einmalige Sonderabgabe nur einen Bereich zu definieren, dürfte unter dem Aspekt der Gleichbehandlung auf (erhebliche) juristische Probleme stoßen. Gleiches sollte/müßte dann auch für Kunst/Kunstwerke gelten - um nur ein Beispiel zu nennen (da wünsche ich schon bei der Einwertung und Abgrenzung Privat- vs Betriebsvermögen gutes Gelingen).


    PS: In dem Kontext werden so manchem aufmerksamen Beobachter der real existierenden EU eventuell wieder die Bestrebungen der EU-Kommission zu einem "EU-Vermögensregister" einfallen, in dem alle Vermögenswerte aller Bürger erfasst werden sollen, um dies bei "politischen Maßnahmen" berücksichtigen zu können ...

  • Das geht bestimmt ganz einfach. So ähnlich wie das Goldverbot.

    Frage mich in dem Kontext, wie das flächendeckend überprüft und durchgesetzt werden soll. Kommt dann die "Vermögenspolizei" zur Hausdurchsuchung und untersucht mit Metalldetektoren auch den Garten ... ?

    Zum damaligen amerikanischen Goldbesitzverbot:

    Zumal selbst bei dem damaligen amerikanischen Goldbesitzverbot (für die Bürger wohlgemerkt - nicht für die amerikanische Notenbank ... :) ) selbst bei Androhung sehr hoher Geldstrafen (inflationsbereinigt ca. 250.000 $) und sehr hoher Haftstrafen (bis zu 10 Jahren) die Mehrzahl der US-Bürger (Schätzungen/Untersuchungen reichen von zweit Dritteln bis zu drei Vierteln) ihr Gold eben nicht zum künstlich niedrig festgesetzten Preis beim US-Staat abgeliefert hatten.

  • Ich dachte man stopft sie am besten digital aber doch in eine physische wallet - daher auch meine Goldmünzen Mantelsaumvergleich.

    Ich verstehe, was du meinst, aber die Analogie ist so nicht ganz richtig. Eine Hardware Wallet ist streng genommen kein Aufbewahrungsort für Bitcoin, sondern nur ein Gerät, das deinen privaten Schlüssel sicher verwaltet und Transaktionen signiert. Die Bitcoin selbst liegen immer im Netzwerk, niemals auf dem Gerät. Dein Seed (12 oder 24 Wörter) ist dein Zugang zu deinen Coins.

    Wenn du dir deine 12 Wörter im Kopf merken kannst, könntest du theoretisch „nackt auswandern“ und dir am Zielort einfach eine neue Hardware Wallet oder Software Wallet installieren → Seed eingeben → und deine Bitcoin sind wieder da.

    Gold musst du physisch transportieren und jemand kann es konfiszieren. Bitcoin hingegen „transportierst“ du über Wissen – allein über den Seed.

    Die Hardware Wallet ist am Ende nichts weiter als ein Werkzeug, das dir hilft, die Schlüssel sicher zu nutzen. Sie enthält keinen Wert an sich. Die Coins bleiben immer auf der Blockchain und sind überall auf der Welt abrufbar, solange du die 12 Wörter wiederherstellen kannst.

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Muss ein Staat auch nicht - es reicht, wenn verboten wird, es wieder ins "normale" System zu konvertieren. Dann hat man zwar schöne Bits und Bytes, wird davon aber nicht satt.

    Das mag theoretisch temporär funktionieren, langfristig scheint es aber nicht durchsetzbar und für Staaten Nachteile mit sich zu bringen, da sie sich von technologischer Entwicklung ausschließen. In einer globalisierten Welt würden zudem sehr vermögende Bitcoin-Besitzer einfach das Land verlassen und in anderen Ländern ihre Bestände ausgeben, was für deren Wirtschaft natürlich wieder von Vorteil wäre.

    Studien geben eindeutige Hinweise darauf:

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    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Mittelfristig sehe ich dies bei Bitcoin bzw. Krypto insgesamt auch. Der Sozialstaat braucht Geld und wird die Allgemeinheit melken, bis nichts mehr da ist.

    Aus aktuelle Anlass:

    IW-Studie: Deutschland hat höchste Sozialausgaben in Europa
    Rund 41 Prozent der gesamten deutschen Staatsausgaben fließen in die soziale Sicherung. Das ist einer Studie zufolge mehr als überall sonst in Europa. Der DGB,…
    www.tagesschau.de

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Gerade wurde bekannt, dass der erste US-Bundesstaat Bitcoin für seine strategische Reserve bei einem Kurs von ca. 87.000 $ gekauft hat:

    Texas Buys $10 Million Of BlackRock’s Spot Bitcoin ETF
    The President of the Texas Blockchain Council said that Texas recently bought $10 million in Bitcoin ETFs on November 20.
    bitcoinmagazine.com

    👀

    Das wertvollste Produkt, das man sich mit Geld kaufen kann, ist ein leerer Kalender.

  • Texas und die Texaner haben ein Schuldenproblem:

    Strapped for cash? Texas is the most financially distressed state, 2025 study shows
    Texas has the largest share of residents in financial distress, despite having one of the world's largest economies. Here's what 2025 data shows.
    www.statesman.com

    Wie kann eine Nachricht, dass ein Staat mit lauter verschuldeten Menschen und Gemeinden Steuergelder in Bitcoin umleitet, „bullish“ sein? Bullshit eventuell.

    Mit Schulden oder Steuergeldern Bitcoin kaufen, ist keine „Reserve“ und es steht auch keine finanziell seriöse „Strategie“ dahinter.