Steuererklärung nur noch digital?

  • Gleichzeitig lese ich aber, daß die durchschnittliche Erstattung bei Steuererklärungen etwa 1060 € betrage (und frage mich, wie eine so hohe Erstattung zustandekommt). Offensichtlich ließe sich das nicht mit Pauschalen erledigen, obwohl ich mir gern 1000 € Steuer erstatten ließe.

    Persönlich tippe ich auf Kinderfreibeträge und Fahrtkosten.

    Ansonsten bist du offensichtlich nicht kreativ genug unterwegs. Mir fallen diverse Dinge ein, die ich mal von der Steuer abgesetzt habe, die eigentlich nicht absetzbar sein sollten. Angefangen beim Thema Pendlerpauschale (Wohnortwahl ist Privatsache), Fortbildungen (alleine der Weg Konstanz-Hamburg zum Chaos Congress läppert sich ganz schön), echte und vermeintliche Fachliteratur und Hardware. Dazu stehen bei mir mittlerweile so Dinge auf der Steuererklärung wie Kinderbetreuung, das könnte man auch einfach per Pauschale im Kinderfreibetrag bzw. Kindergeld erledigen. Mit welcher Begründung muss man in jedem Fall immer die konkreten Kosten absetzen können?

  • Wenn du alles digital ausgefüllt hast, einmal ausdrucken, und nur noch gegenprüfen, wenn man das möchte.

    Äh, wozu druckt man das aus? Und dann gegenprüft man, ob der Drucker....

    Ihr seid mir schon so eine digitale Generation.

    Ich bin in der analogen Welt aufgewachsen und habe viele Jahrzehnte auch analog gelebt.

    Komplexe Sachen digital ausfüllen und dann "ex und hopp" wegschicken, wäre echt nicht mein Ding.

    z.B.: Die Steuererklärung wird auf Elster ausgefüllt, dann abgespeichert und ausgedruckt. Dann kontrollgelesen, analog (mit Kuli) ergänzt und ausgebessert, die Änderungen dann auf´s Digitale übernommen und dann abgeschickt. Die Version mit den Korrekturen dann, als mein "Original-Exemplar" im analogen Aktenordner abgelegt, in dem dann auch die Original-Belege liegen.

  • z.B.: Die Steuererklärung wird auf Elster ausgefüllt, dann abgespeichert und ausgedruckt. Dann kontrollgelesen, analog (mit Kuli) ergänzt und ausgebessert, die Änderungen dann auf´s Digitale übernommen und dann abgeschickt. Die Version mit den Korrekturen dann, als mein "Original-Exemplar" im analogen Aktenordner abgelegt, in dem dann auch die Original-Belege liegen.

    So eine Verschwendung von Papier und Toner/Tine.

    Warum kann man die Dinge nicht direkt am Bildschirm kontrollieren und ergänzen oder ausbessern?

  • Wie lang brauchst du so für eine Steuererklärung?

    Kann ich so nicht sagen.

    Werbungskosten plausibel zusammenrechnen.

    Außergewöhnliche Belastungen plausibel zusammenrechnen.

    Überlegen was noch fehlt,...

    Wenn ich dann erst einmal angefangen bin ist es in ein paar Tagen fertig. ;)

    (Nicht durchgearbeitet und auch keine 8-Stunden-Tage!)

  • Warum kann man die Dinge nicht direkt am Bildschirm kontrollieren und ergänzen oder ausbessern?

    LieberJott

    Wie ich schon zuvor sagte, brauche ich die Übersicht und nicht alle Blätter hintereinander.

    Und ein Größer-A0- Bildschirm mit entsprechender Auflösung wo man alles lesen kann, ist mir einfach zu teuer und auch zu sperrig.

    Wenn du auf kleinem Laptop-Bildschirm oder sogar auf Handy die Übersicht hast, ist docch schön, aber NICHT mein Ding.

  • Wie ich schon zuvor sagte, brauche ich die Übersicht und nicht alle Blätter hintereinander.

    Das Argument mit der Übersicht kann ich nicht nachvollziehen. Es sind ja viele verschiedene Formulare und was bringt es mir, wenn ich die Anlagen KAP und N gleichzeitig sehen kann?

    Zitat

    Und ein Größer-A0- Bildschirm mit entsprechender Auflösung wo man alles lesen kann, ist mir einfach zu teuer und auch zu sperrig.

    Wenn du auf kleinem Laptop-Bildschirm oder sogar auf Handy die Übersicht hast, ist docch schön, aber NICHT mein Ding.

    Man kann auch zoomen. Zudem nutze ich kommerzielle Software (die 25 Euro sind es mir wert), so dass ich im Regelfall eh nicht die klassischen Formulare ausfüllen muss. Das lässt sich auf einem Laptop mit 13 Zoll-Bildschirm wunderbar bewerkstelligen.

    Aber gut, jeder so wie er mag.

  • Gleichzeitig lese ich aber, daß die durchschnittliche Erstattung bei Steuererklärungen etwa 1060 € betrage (und frage mich, wie eine so hohe Erstattung zustandekommt).

    Ich tippe auf Kinderfreibeträge und Fahrtkosten.

    Ansonsten bist du offensichtlich nicht kreativ genug unterwegs. Mir fallen diverse Dinge ein, die ich mal von der Steuer abgesetzt habe, die eigentlich nicht absetzbar sein sollten. Angefangen beim Thema Pendlerpauschale (Wohnortwahl ist Privatsache), Fortbildungen (allein der Weg Konstanz-Hamburg zum Chaos Congress läppert sich ganz schön), echte und vermeintliche Fachliteratur und Hardware.

    An der Kreativität fehlt es mir sicherlich nicht, wohl aber an den Ausgaben.

    Diese Steuerabsetzerei wird weithin überbewertet. Die Leute sind beispielsweise wie gekniffen mit ihrer Pendlerpauschale und meinen, das Finanzamt zahle ihnen den Sprit dafür. Kühl nachgerechnet zahlen sie nicht nur den Großteil der Kosten selber, sondern verbringen noch eine irre Zeit in der Blechkiste, die einfach nur verloren ist. Da bin ich besser dran mit meinen nicht mal 2 km Arbeitsweg, selbst wenn ich die Werbungskostenpauschale damit bei weitem nicht vollkriege. So gut wie keine Werbungskosten, dennoch Werbungskostenpauschale im Steuertarif berücksichtigt: Kein schlechter Deal.

    Mit dem CCC ist das etwas anderes: Als ITler kannst Du den Ausflug als Werbungskosten darstellen, dabei ist diese Veranstaltung ja in erster Linie soziales Event und Vergnügen, zu dem Dir das Finanzamt die Hälfte dazugibt.

    :)

  • Persönlich tippe ich auf Kinderfreibeträge und Fahrtkosten.

    Ich persönliche komme seit Jahren auf eine jährliche Steuererstattung im 5-stelligen Bereich. Das liegt vor allem an Rürup.

    Da ich aber immer wieder Freunden und Verwandten bei ihrer Einkommensteuererklärung helfe, weiß ich, daß es meistens viele Kleinigkeiten sind, die die Steuererstattungen in die Höhe treiben. Hier Hausmeisterkosten, da Krankenkosten, vor allem Zahnarzt, dann mal eine Pflegepauschale, wechselnde Arbeitsplätze, dann müssen mal die Kapitalerträge nachträglich korrigiert werden. Dieses "Kleinvieh macht den Mist".

  • Ich persönliche komme seit Jahren auf eine jährliche Steuererstattung im 5-stelligen Bereich. Das liegt vor allem an Rürup.

    Wer eine hohe Steuererstattung bekommt, zahlt unter dem Jahr zuviel Steuer.

    Da ich aber immer wieder Freunden und Verwandten bei ihrer Einkommensteuererklärung helfe, weiß ich, daß es meistens viele Kleinigkeiten sind, die die Steuererstattungen in die Höhe treiben.

    Auch für diese Leute gilt: Wer eine hohe Steuererstattung bekommt, zahlt unter dem Jahr zuviel Steuer und gibt dem Finanzamt einen unverzinsten Kredit.

    Hier Hausmeisterkosten, da Krankenkosten, vor allem Zahnarzt, dann mal eine Pflegepauschale, wechselnde Arbeitsplätze, dann müssen mal die Kapitalerträge nachträglich korrigiert werden. Dieses "Kleinvieh macht den Mist".

    Ich wundere mich trotzdem. Die Hausmeisterkosten (also der Steuerabzug für haushaltsnahe Dienstleistungen) ist begrenzt; eine hohe Zahnarztrechnung hat nicht jeder, auch gibts bei den außergewöhnlichen Belastungen einen heftigen Selbstbehalt, nicht jeder hat hohe Werbungskosten durch Arbeitsplatzwechsel, und Kapitalerträge werden meistens an der Quelle richtig besteuert. Allenfalls der, der keinen Freistellungsauftrag gestellt hat, bekommt auf diese Weise maximal 280 € pro Person zurück.

    Aber das darf ja jeder handhaben, wie er es will. Wer sich gut dabei fühlt, dem Finanzamt einen Kredit zu geben, darf das ja.

  • Wer eine hohe Steuererstattung bekommt, zahlt unter dem Jahr zuviel Steuer.

    Auch für diese Leute gilt: Wer eine hohe Steuererstattung bekommt, zahlt unter dem Jahr zuviel Steuer und gibt dem Finanzamt einen unverzinsten Kredit.

    Ich wundere mich trotzdem. Die Hausmeisterkosten (also der Steuerabzug für haushaltsnahe Dienstleistungen) ist begrenzt; eine hohe Zahnarztrechnung hat nicht jeder, auch gibts bei den außergewöhnlichen Belastungen einen heftigen Selbstbehalt, nicht jeder hat hohe Werbungskosten durch Arbeitsplatzwechsel, und Kapitalerträge werden meistens an der Quelle richtig besteuert. Allenfalls der, der keinen Freistellungsauftrag gestellt hat, bekommt auf diese Weise maximal 280 € pro Person zurück.

    Aber das darf ja jeder handhaben, wie er es will. Wer sich gut dabei fühlt, dem Finanzamt einen Kredit zu geben, darf das ja.

    Wenn Du mir sagst, wie ich diesen Kredit reduzieren kann gerne.

    Ich habe sogar schon mal ein Petition an den Bundestag gerichtet, daß man hohe Steuerrückzahlungen über Jahre hinweg, als zusätzlichen Freibetrag beim Arbeitsgeber angeben kann. Wurde abgelehnt.

    Zum Thema falsche Berechnung der Kapitalerträge kann ich Geschichten erzählen. Beim Depotübertrag sind Fehler aufgetreten, Spin-Offs von ausländischen Aktien, wertlos ausgebuchte Aktien oder Anleihen, Verlustvorträge.

  • Weil es jeder macht wie er es für richtig hält, wenn man digital nicht so richtig klar kommt, spielen die paar Cent für Papier und Tinte keine Rolle.

    Kann man machen. Aber man soll nicht die Erwartungshaltung haben, dass diese teure Art der Übermittlung heutzutage standardmäßig akzeptiert wird.

    Mir wäre diese Methode aus drei Gründen zu schade:
    - Schade um das Material und Geld beim Ausdrucken

    - Schade um den Platz, den das Papier in Ordnern wegnimmt

    - Schade um die Zeit die aufwenden muss, um das Zeug irgendwann wieder zu shreddern

  • Statt immer nur nach mehr Digitalisierung zu schreien, sollte man lieber die Prozesse analysieren und vor allem doppelte bzw. ähnliche Prozesse eliminieren oder zumindest vereinfachen.

    Großes Ausrufezeichen dahinter!!!

    Ineffiziente oder gar inkonsistente Prozesse lassen sich nämlich nicht digitalisieren bzw. nur mit einem so großen Aufwand, dass es keinerlei Sinn hat.

    Ich finde es zunehmend unangenehm, dass der Bürger mit sinnlosem Behördenhandeln konfrontiert ist und das ggfs. vor Gericht ausfechten muss, während die Behörde sich auf "ich mach das nach Vorgabe" zurückzieht. Eigentlich müssten jeden Tag Behördenleiter, Bürgermeister etc. bei ihren Abgeordneten vor der Tür stehen und auf Änderung drängen.

    Mein persönliches Highlight war die letzte Wohnsitzummeldung. Die Mitarbeiterin im Einwohnermeldeamt macht alles schön fertig, Formular, Aufkleber für den Ausweis. Und dann sagt sie "ich bekomme noch 50 Cent von Ihnen". Ich dachte erst, ich höre nicht richtig. War aber richtig. Also gebe ich ihr die 50 Cent, sie geht damit ins Nebenzimmer, holt eine Geldkassette, legt die Münze rein und schreibt auf einem Quittungsblock die Quittung.

    Auf dem Land kann man das wohl so machen, da kommt der nächste Bürger 2 Stunden später. In einer Großstadt, wo die Leute Schlange stehen, ist so eine Arbeitsweise eine Katastrophe.

    Wenn die Verwaltungen nicht zügig anfangen, sich selbst zu verschlanken und zu vereinfachen, werden sie in absehbarer Zeit nicht mehr arbeitsfähig sein.

  • Und dann sagt sie "ich bekomme noch 50 Cent von Ihnen". Ich dachte erst, ich höre nicht richtig. War aber richtig. Also gebe ich ihr die 50 Cent, sie geht damit ins Nebenzimmer, holt eine Geldkassette, legt die Münze rein und schreibt auf einem Quittungsblock die Quittung.

    Und wofür waren die 50 Cent?

    Zitat

    Auf dem Land kann man das wohl so machen, da kommt der nächste Bürger 2 Stunden später. In einer Großstadt, wo die Leute Schlange stehen, ist so eine Arbeitsweise eine Katastrophe.

    In der Regel ist die Ummeldung vom Wohnsitz ohne Kosten. Aber da hat jede Kommune ihre eigene Gebührensatzung.