Kinder verlassen das Nest = mehr Kohle zum Investieren?

  • Hallo,

    ja da hast Du ein Punkt das beide Posts nicht unbedingt zusammen passen.

    Allerdings habe ich nie behauptet in diesen Lagen zu sein. Das sind hypothetische Fragen die mich schon länger beschäftigen und über diese ich gerne diskutiere.

    Falls es Dir negativ aufstösst -> scroll einfach weiter!

    Was soll schlimm sein das mein Hobby Finanzen sind, unmöglich!

    Wir sind doch alle hier um uns finanziell weiterzubilden und mal andere

    Meinungen zu hören. Wenn ich schon alles wüsste wäre ich nicht hier!

    mfg

  • Ich schließe mich an. Habe auch während der Ausbildung im Hotel Mama einen Teil an Kost und Logis übernommen und finde es immer etwas befremdlich, wenn ich Kommentare lese wo "Kindern", die ausgezogen sind, "Unsummen" an Unterhaltskosten gezahlt wird.

    Jetzt vergleichen wir aber Äpfel und Birnen: Kinder im Haus vs Auswärtige

    Als unser Kind #1 noch im Hotel Mama (wo bleibt eigentlich Papa in diesem Model?) wohnte, musste natürlich Kostgeld abgegeben werden, alleine schon um zu verhindern, das mit dem ersten eigenen freien Einkommen die wildesten Sprünge gemacht wurden. (Wir habe das genauso natürlich gespart und dann beim Einzug in die erste eigene Wohnung als Anschubsfinanzierung auf den Tisch gelegt 😉)

    Kind #2 studierte auswärtig, da ist es mir lieber (und kostet unterm Strich weniger) wenn das zügig vonstatten geht. Also besser keine Nebenjobs, die dann Studienzeit und die Kosten in die Höhe treiben. Die "Unsummen" kommen dann ja auch gerne mal schnell zusammen, wenn das Studium zum Beispiel in München stattfindet, da kostet die WG viel und die Maß noch mehr.

  • PS: Hab meinen Eltern in meiner Ausbildung auch 'Kostgeld' abgegeben. War für mich auch völlig selbstverständlich. Billiger als im 'Hotel Mama' hätte ich ohnehin nirgends leben können.

    Finanziell ist eine Ausbildung mit Ausbildungsvergütung aber auch was anderes als ein unbezahltes Vollzeitstudium, das Geld kostet.

    Nein. Ich habe mich auf das Studium inkl. Auslandserfahrung und relevanten Praktika konzentriert und in der Regelzeit mit sehr guten Noten abgeschlossen. Schon vor dem Uni-Abschluss hatte ich den Arbeitsvertrag unterschrieben und habe seit dem immer interessante Sachen gemacht und gut verdient.


    Das ist natürlich privilegiert und ich weiß, dass ich es viel leichter hatte als jemand, der sein Studium weitgehend selbst finanzieren musste. Ich schreibe das hier um zu zeigen, dass „die Kinder im Studium finanziell unterstützen“ nicht unbedingt bedeutet, Faulenzen zu fördern. Wenn der Charakter der Kinder entsprechend ist, unterstützt du damit ein zügiges Studium (was dann auch dazu führt, dass die Kids schneller komplett von der Gehaltsliste kommen) und hilfst, erfolgreich ins Berufsleben zu kommen.

    Ja, so war das bei mir auch und weiß auch, dass ich damit - Unterhaltspflicht hin oder her - sehr privilegiert war. Allein schon weil meine Eltern mir das nie vorgehalten oder vorgerechnet haben und von vornherein klar war, dass sie mir alles ermöglichen, was sie sich leisten können, wenn es zu einer guten Ausbildung beiträgt.

    Ich habe das auch nicht ausgenutzt, aber ich habe enorm davon profitiert, dass ich mich ohne finanzielle Sorgen aufs Studium konzentrieren konnte.

    Ich werde das bei meinem Kind genauso handhaben und verstehe auch den Ansatz „ich zahle nur das Allernötigste, und lasse mein Kind spüren, dass es mir auf der Tasche liegt“ nicht.

  • Allerdings habe ich nie behauptet in diesen Lagen zu sein. Das sind hypothetische Fragen die mich schon länger beschäftigen

    hm, das klang in deinen Posts aber tatsächlich sehr konkret und gar nicht hypothetisch und mein Eindruck als Neuling hier im Forum war bisher stets, dass die Foristen ihre echten Anliegen vorbringen anstatt einer theoretischen Diskussion über eine theoretische Sparquote in ein imaginiertes Depot ohne Risiko.

    Trotzdem viel Spass dabei!

  • Jetzt vergleichen wir aber Äpfel und Birnen: Kinder im Haus vs Auswärtige

    Zugegeben, ja.

    Ausgezogen bin ich direkt nach der Ausbildung mit Anfang 20 und habe da auch keine weitere finanzielle Unterstützung erhalten. Aber da endet ja auch die Unterhaltspflicht.

    Und ich frage mich auch schon die ganze Zeit wie es wird, wenn unser Nachwuchs mal studieren gehen sollte. Aber das wird man dann sehen.

  • Ja, waren andere Zeiten. Heute können Kinder direkt googeln was Ihnen 'zusteht'. :D

    PS: Hab meinen Eltern in meiner Ausbildung auch 'Kostgeld' abgegeben. War für mich auch völlig selbstverständlich. Billiger als im 'Hotel Mama' hätte ich ohnehin nirgends leben können.

    Das war bei mir auch so.

    Trotzdem klafft zwischen Theorie und Praxis bekanntlich immer eine Lücke: als unsere Jüngste nach Süddeutschland zog, um dort zu studieren, brach gerade Corona aus. Das heisst, es gab keine Jobs, neben Miete und Nebenkosten durften wir auch für den Unterhalt aufkommen. Das muss man solange, bis die erste Ausbildung abgeschlossen ist.

    Ihre Schwester hingegen ist einige Jahre zuvor nach Dänemark gegangen, um dort Abitur zu machen und zu studieren. Die wurde vom dänischen Staat mit 600 € im Monat unterstützt - ohne Einkommensnachweis der Eltern, das Geld muss auch nicht zurückgezahlt werden wie das BAFöG in Deutschland, wenn man es nach einem komplizierten Antragsverfahren überhaupt bekommt.

    Life is what happens to you while you are busy making other plans...

  • Unabhängig von einer Unterhaltspflicht hat unsere Tochter von uns den Bafög-Satz bekommen. Zusätzlich hat Sie (natürlich freiwillig) einen Minijob gehabt und eine Tätigkeit in einer sozialen Einrichtung als Betreuer (250 p.M. / 3.000 p.a.) Trotz ihrer guten Zuverdienste haben wir natürlich den elterlichen Beitrag nicht gekürzt, weil wir den Einsatz auch belohnen wollten.

    Nach dem Studium hat sie jetzt in ihrem ersten Job nicht soooo viel mehr als vorher.

    Ich würde es jederzeit wieder so machen.

  • Hallo,

    nochmal zur Einordnung da wohl manche meine Frage falsch interpretieren.

    Es geht nicht darum meine Kinder loszuwerden oder möglichst schlecht zu behandeln!

    Niemand will was schlechtes für sein Kind.

    Meine Frage war nur wieviel Geld es einem Haushalt spart wenn 1-2 Kinder den Haushalt verlassen? Bei der Diskussion ist mir aufgegangen das es nicht pauschal zu beantworten ist. Unterhaltspflicht war auch nicht unbedingt auf dem Schirm. Aber ich denke prinzipiell wird es schon eine Einsparung von ca. 30% im Haushalt geben. Damit meine ich Lebensmittel, Energie, Wasser, Taschengeld. Um die weitere Unterstützung für ein Studium war nicht gefragt. Allerdings ist mir nun klar geworden, daß ich es nicht auf dem Schirm hatte. Das muss ich nun in die weitere Finanzplanung einbeziehen.

    Danke für die vielen Hinweise. :)

    mfg

  • Meine Frage war nur wieviel Geld es einem Haushalt spart wenn 1-2 Kinder den Haushalt verlassen?

    [...]

    Aber ich denke prinzipiell wird es schon eine Einsparung von ca. 30% im Haushalt geben. Damit meine ich Lebensmittel, Energie, Wasser, Taschengeld.

    Ich kann deine Intention durchaus verstehen, aber dafür war deine Eingangsfrage einfach falsch gestellt. Besser wäre es gewesen, wenn du danach gefragt hättest, wie hoch der Anteil von Kindern an den Lebenshaltungskosten ist.

    Deine 30% sehe ich übrigens als deutlich zu hoch an. Ja klar können die Kosten für Lebensmittel gerade bei großen Kindern (also ab 16 Jahre) durchaus mit einem Erwachsenen gleichgesetzt werden. Allerdings sind viele Kosten eher als Fixkosten anzusehen. Die Kaltmiete wird sich nicht ändern (bei Eigentum die monatliche Rate und Instandhaltungsrücklage). Der Effekt der Nebenkosten dürfte auch nur gering ausfallen. Evtl. kann man bei den Müllgebühren sparen, dazu wird der Wasserverbrauch etwas sinken (aber nicht um 50% bei zwei Kindern, ich würde da höchstens von 30% ausgehen - ist aber nur ins Blaue geraten und ein Bauchgefühl). Strom geht vielleicht auch runter, weil die Elektrogeräte der Kinder wegfallen (Fernseher, Handy, Laptop, Konsole), aber auch beim Strom ist ein großer Anteil fix für die "Wohninfrastruktur" und wird sich nicht ändern. Hier würde ich sogar noch weniger als das Wasser ansetzen. Und bei den Heizkosten wird es vermutlich gar keinen nennenswerten Effekt geben, da ja die gleiche Wohnfläche beheizt werden muss. Und alle anderen Nebenkosten (z.B. Grundsteuer und Versicherungen) bleiben definitiv gleich.

    Und dann sind da ja noch weitere Lebenshaltungskosten, wie zum Beispiel das Auto oder Versicherungen (Haftpflicht, Hausrat). Hier wird es auch nicht unbedingt einen Effekt geben.

    Unterm Strich würde ich daher eher zu 20 - 25% tendieren, die zwei große Kinder an den gesamten Lebenshaltungskosten einer vierköpfigen Familie ausmachen.

  • Wir haben unsere Kinder auch noch nach dem Auszug während ihrer Studienzeit unterstützt.

    Faul und unselbstständig sind sie nicht. Sie haben ihre Studien zügig abschließen können und sind dankbar, dass sie ohne Schulden ins Berufsleben starten konnten.

    Wir haben seit der Geburt der Kinder für die Studienzeit Geld zur Seite gelegt, auch mit Unterstützung der Großeltern.

    Aber wieviel man sparen kann, wenn die Kinder auf eigenen Füßen stehen, ist sehr individuell. Unsere Kinder sind beispielsweise über die ganze Republik verteilt und besuchen uns regelmäßig auch für mehrere Tage und mit Partner. Dann versorgen wir sie natürlich ohne dass sie Kostgeld zahlen müssen.

    Und umgekehrt besuchen wir sie auch regelmäßig und nächtigen dann in Hotels, was natürlich auch Geld kostet.

    Der Älteste hat sich gerade eine Wohnung gekauft und wir haben die Nebenkosten bezahlt....

    Und wenn mal Enkelkinder kommen, werden wir sicher auch Sparpläne für sie anlegen, damit sie später auch frei sein werden in ihrer Berufswahl.

    Unserer Generation geht es noch relativ gut und daher unterstützen wir, so weit es geht, die Kinder. Aufgrund des Generationenvertrag haben sie es ungleich schwerer.

  • Hallo,

    der Naturalunterhalt (Miete, Heizung, Essen etc) wird durch monetären Unterhalt abgelöst, kann schnell teurer werden. guck mal hier: Finanztip Unterhalt Kinder

  • Da sollte dann eigentlich auch mit 30 noch der Aufkleber 'Sponsored by Mami' am Auto pappen.

    Das hat mein Junior eleganter gelöst. Der hat seine Freundin mit Corona damals von der Teststation direkt zu ihren Eltern gefahren, mit meinem Auto. Danach hatte er auch Corona. Das Auto hat er dann so lange als kontaminiert deklariert, bis es endgültig bei ihm geblieben ist. :D