Wie hoch schätzt ihr euer Gesamtvermögen ein?

  • Zum berechnen des heutigen Wertes einer Rente:

    Leibrentenrechner - Statistisches Bundesamt

    Schöner Ansatz!


    Jeder, der eine Rentenversicherung hat, möge doch seinen Kapitalbetrag durch den destats-Rechner jagen und den dort angegebenen Rentenwert mit dem vergleichen, was seine Versicherung ihm anbietet!


    Ich überschlage den Wert einer Rente immer so, indem ich den Nominalwert eines Kapitals ohne Kapitalertrag stumpf durch die vermutete Auszahldauer dividiere. Für eine 65jährige Person halte ich überschlagsmäßig 250 Monate, also etwa 20 Jahre für angemessen und sage: Für 1000 € Rente braucht man etwa 250 T€ Kapital.


    Das kann man natürlich feiner machen, etwa die unterschiedliche Lebenserwartung der Geschlechter berücksichtigen und auch einen Kapitalertrag. Für einen Überschlag kann man darauf meines Erachtens aber verzichten. Wer eine größere Sicherheit wünscht (oder Frau ist) kann ja statt Faktor 250 den Faktor 300 nehmen (30 Jahre). Wenn am Ende noch ein Kapitalertrag dazukommt, wird die Rente höher als erwartet. Das ist der angenehmere Fall, als wenn die Rente niedriger würde.

  • Wenn man mir 35+ noch in der untersten Stufe ist, sollte man etwas anders machen

    Halte ich ebenso wie die Unterteilung der Umfrage für groben Quatsch.


    Kannst du dir doch einfach überschlagen: du startest mit einem Apfel und ein Ei, Abi mit 18 oder 19, bis dahin maximal aushilfsjob. Kaufst ein Auto oder bekommst eins aus der Familie. Bachelor frühestens mit 21, nebenbei kannst du als Hiwi Jobben, landest du auch beim Mindestlohn. Master und erster echter Job mit 24 oder 25. bisher alles in Regelstudienzeit ohne einen einzigen Umweg abgehandelt. Jetzt hast du 10 Jahre bis 35 um deine Lebenshaltungskosten zu bestreiten und noch knapp 450.000€ zu erwirtschaften. Geht man von 7% Ertrag aus, sprich Anlage in Aktien ETF, musst du 10 Jahre lang mindestens 2.580€ im Monat zurücklegen. Vom ersten Gehalt an, jeden Monat ohne Ausnahmen, damit du es nach Steuerlast aus deinem untersten Bracket raus schaffst.


    Klar wird’s einzelne geben, für die das klappen kann, aber dann müssen die übrigen Umstände (Miete, Lebenshaltungskosten, etc) stimmen. Schaut man sich das Mediangehalt [1,2,3] an, wird klar, dass das keinesfalls repräsentativ sein kann.


    [1] https://www.destatis.de/DE/The…e/_inhalt.html#sprg367532

    [2] https://de.statista.com/statis…0lag%20bei%203.719%20Euro.

    [3] https://www-genesis.destatis.d…ic/62361/table/62361-0030

  • Vermögen wird heutzutage sowieso nur noch vererbt. Klar, jeder ist seines Glückes Schmied und mit etwas Glück und klugem Handeln kann man sich selbst über die Jahrzehnte ein Vermögen aufbauen.

    Aber wer nicht das Glück hat, aus gut bürgerlichem Haus zu kommen, wo Vermögenswerte über Generationen weitergegeben werden, hat eben einen erheblichen Nachteil zur Vergleichsgruppe, den man nicht mehr aufholen kann. Das zieht sich eben durchs gesamte Leben.

    Daher ist der Begriff "Vermögen" so individuell und man kann Personen nicht miteinander vergleichen. Es sei denn, jeder fängt mit 18 und Abi mit 10k Euro im Konto an und sieht sich an, wie es 30 Jahre später aussieht.

  • Hallo zusammen,

    gut beschrieben.

    So ist es.

    Auch wird deutlich, dass 1.000.000 Euro im Leben zu erreichen ist.

    Sparplanrechner: Berrechne Deinen (ETF) Sparplan
    Berechne aus Startkapital, Sparraten, Anlagedauer und Zins bspw. das Endkapital Deines ETF-Sparplans. Oder ermittle die mtl. Sparrate für Dein Sparziel.
    www.finanztip.de

    Ca.:

    Endkapital 999.999 Euro

    Zinsen 5,5 Prozent

    Anfangskapital 500 Euro

    Investitionstätigkeit in Welt ETF 450 Euro monatlich.

    Zeit 45 Jahre.

    Siehe Finanztiprecher.

    LG

  • Vermögen wird heutzutage sowieso nur noch vererbt.

    Die Aussage halte ich in dieser Pauschalität und Verallgemeinerung für falsch (um nicht zu sagen für abwegig). Weder kann ich das zudem so in meinem näheren noch in meinem weiteren Umfeld bestätigen.


    Nach meinen Erfahrungen hat Vermögen in der überwiegende Zahl der Fälle vor allem mit dem Thema "etwas vermögen" zu tun - betrifft: die intensive Nutzung des Humankapitals, die Bereitschaft zur Beschäftigung mit Finanz-Themen, die Bereitschaft zum Sparen, die Bereitschaft zum Investieren sowie Disziplin, Konsequenz und Durchhaltevermögen - um die wichtigsten Punkte zu nennen.


    Geht es um etwas größere Vermögen war nach meinen Erfahrungen meist unternehmerischen Handeln im Spiel (freiberufliche Tätigkeit, Selbständigkeit, Unternehmensgründung usw.). Und/oder die Bereitschaft beim Thema Finanzen höhere Risiken einzugehen.


    Glück (im Sinne von der Abwesenheit von Unglück(en)) spielt zugegebenermaßen auch eine Rolle (einiges davon kann und sollte man via Versicherung - soweit zu vertretbarem Preis "einkaufbar" - "versichern"; das wird von einer PHV über eine BUV bis ggf. zum fairen Ehevertrag reichen oder ggf. einer RLV, wenn Dritte von einem finanziell abhängig sind).

    Aber wer nicht das Glück hat, aus gut bürgerlichem Haus zu kommen, wo Vermögenswerte über Generationen weitergegeben werden, hat eben einen erheblichen Nachteil zur Vergleichsgruppe, den man nicht mehr aufholen kann.

    Dem ist fraglos so. Allerdings habe ich noch nie gehört, daß es im Leben immer und überall garantiert gerecht zugeht ... ? Das fängt ja schon beim Geburtsort (Land) an ... und gilt auch für viele weitere Aspekte wie das Aussehen, das oder die Talente, die Intelligenz etc. pp.

    Daher ist der Begriff "Vermögen" so individuell und man kann Personen nicht miteinander vergleichen.

    Das sehe ich ebenso. Da könnte man schon bei der Definition beginnen, was überhaupt unter einem "kleinen", "mittleren" oder "großen" Vermögen zu verstehen ist.


    Auch der Umgang mit "Vermögen" kann sehr unterschiedlich sein. Um mal den Blick auf die eher sehr überschaubare Gruppe in meinem Umfeld zu werfen, die tatsächlich geerbt hat: Da war beispielsweise jemand dabei, der das Erbe nach 20 Jahren vervielfacht hatte - aber auch jemand dabei, der schon nach nicht mal 10 Jahren wieder bei Null war, wie schon vor der Erbschaft ...

  • Leider hat die Mio in 45 Jahren dann nur noch die Kaufkraft von heute 400 tsd., wenn man optimistisch prognostiziert…

  • Zusammensetzung des Bruttogeldvermögens privater Haushalte am 1.1. in den Gebietsständen
    Diese Tabelle enthält Daten aus der EVS zur Zusammensetzung des Bruttogeldvermögens privater Haushalte am 1.1.2008, 1.1.2013 und 1.1.2018
    www.destatis.de



    Nun ist 2018 ja inzwischen schon etwas her, aber ich schätze mal, dass sich die Zahlen nicht stärker als mit der allgemeinen Inflation geändert haben. Man sieht schön: das Finanztip Forum ist eher kein Schnitt durch die Gesellschaft. Oder positiv: sich mit Finanzen zu befassen scheint dem Wohlstand zuträglich 👍🏼

  • Hier noch mal eine Quelle zum vererbten Vermögen (nur als Anhaltspunkt):


    Deutschland, deine Milliardäre: Mehr Erben als Gründer
    Oxfam-Studie zeigt hohe Vermögenskonzentration. Erbschaften in Deutschland besonders relevant. Betroffene fordern höhere Besteuerung.
    www.telepolis.de


    Ich denke es wird deutlich, dass diese absoluten Aussagen wie

    - man kann nur reich werden durch Erbschaft

    - die Anzahl der Erben ist verschwindend gering


    eben nicht zutreffen. Es gibt eben beides.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du den Artikel auch gelesen hast, aber dieser sagt, dass 71 % der deutschen Milliardäre ihre Vermögen geerbt haben. Daher ja es ist möglich, ein größes Vermögen eigenständig zu erreichen, aber zumindest im Milliardärsbereich ist die Tendenz ist doch recht eindeutig.

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du den Artikel auch gelesen hast, aber dieser sagt, dass 71 % der deutschen Milliardäre ihre Vermögen geerbt haben. Daher ja es ist möglich, ein größes Vermögen eigenständig zu erreichen, aber zumindest im Milliardärsbereich ist die Tendenz ist doch recht eindeutig.

    Ja, habe ich etwas anderes geschrieben?


    Es ging mir um diese absoluten Aussagen wie "nur" oder "verschwindend gering".

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du den Artikel auch gelesen hast, aber dieser sagt, dass 71 % der deutschen Milliardäre ihre Vermögen geerbt haben. Daher ja es ist möglich, ein größes Vermögen eigenständig zu erreichen, aber zumindest im Milliardärsbereich ist die Tendenz ist doch recht eindeutig.

    Es ist halt so, wie bei uns (passiven) Kleinanlegern. Anfangs ist es schwierig und es geht gefühlt ziemlich langsam voran. Wenn erst mal einiges zusammen ist, wächst es ohne großes Zutun in nenneswerte Höhen.


    Wenn jemand, aus welchem Gründen auch immer, erst mal einige Millionen besitzt, kann er sich gegen Kapitalzuflüsse nicht mehr wehren, außer er/sie macht tatsächlich ziemlich viel falsch.


    Insofern ist der Ansatz, besonders hohe Vermögenserträge gesondert zu besteuern, durchaus nachvollziehbar. Fraglich bleib dann immer, wo hier genau die Grenze sein soll. Und was man unter „Vermögen“ alles subsummiert.

  • Das große Problem beim Vermögen sieht man ja bereits hier im Thema: was ist eigentlich alles Vermögen, und wie wird das bewertet? Bei Kapitalanlagen ist das leicht, bei Beteiligungen an Firmen schon etwas diffiziler, aber wie ist das nun bei Sachwerten? Wäre ja nicht auszuschließen, dass bei einer nicht unerheblichen Vermögensabgabe der Trend zum Picasso im Wohnzimmer Schwung aufnimmt.


    Vielleicht müsste man mal schauen, wie eigentlich Stiftungskapital bewertet wird. Da gibt’s doch auch so fiktiv bewertete Abgaben.

  • Bin zwar im wahrsten Sine des Wortes ein Oldie aber nicht Oldie. Nichtsdestotrotz ...

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du den Artikel auch gelesen hast,

    Für meinen Teil habe ich den Artikel zumindest überflogen


    Bei ausgerechnet "Oxfam" tue ich mich mit der Objektivität etwas schwer, da diese Organisation als zentrales Thema "globale Gerechtigkeit" hat und die Erreichung des Ziels in noch höherer Besteuerung, noch mehr Umverteilung (auch auf globaler Ebene) und der Einebnung von Vermögensungleichheiten (etwas bissigere Protagonisten würden auch von Gleichmacherei sprechen) sieht.


    Aus meiner Sicht eher wenig zielführende Ansätze, was aber ein anderes Thema wäre.

    dass 71 % der deutschen Milliardäre ihre Vermögen geerbt haben.

    Zum einen: Ob das wirklich so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Immerhin wären selbst dann noch 29% aller Milliardäre Self-Made Milliardäre.


    Zum anderen: Für wirklich große Vermögen (Milliardäre) mag das ggf. zutreffen. "Vermögen" beginnt aber nach allgemeinen Sprachgebrauch vermutlich schon bei 0,5 oder 1,0 Millionen (und damit im Bereich von Tausendsteln der Milliarde).


    Last but not least: Umso weniger ein Staat nach Steuern, Abgaben und Gebühren den Menschen zum eigenen Vermögensaufbau übrig läßt, desto schwieriger wird dieser sein. Aus meiner Sicht eine Sachgesetzlichkeit.

    Daher ja es ist möglich, ein größes Vermögen eigenständig zu erreichen,

    Das sehe ich ebenso (als Kind kam ich mit prekären Verhältnissen in Berührung; prekär aber nur das Finanzielle betreffend) - zumal ich es auch zu einem jedenfalls gewissen Vermögen geschafft habe.


    Nach meinem Beobachtungen und Erfahrungen ist das aber in einigen Ländern generell einfacher: Das fängt schon mit den Steuern und Abgaben sowie den Unternehmenssteuern an (hier ca. 30% - die USA werden wohl bald bei 15% liegen ...) geht über die Banken (Kapitalmarkt, Risikokapital usw.) und den Grad der wirtschaftlichen Freiheit sowie einer eher marktwirtschaftlichen Ausrichtung und reicht bis zur Regulatorik insbesondere der EU-Regulatorik (um nur ein Beispiel zu nennen: Nach den heutigen Regeln (EU-WIKR) hätte ich Mitte der 70er Jahre gar kein Darlehen für meinen Hauskauf bekommen - ob eine solche stringente und sehr paternalistische Regulatorik den Menschen letztlich dient sprich zum Vorteil gereicht, wäre eine eigene Frage ("mündiger Verbraucher und eigenverantwortlich handelnder Bürger" vs "paternalistisch zu beschützendem Untertan").

  • Ja, habe ich etwas anderes geschrieben?


    Es ging mir um diese absoluten Aussagen wie "nur" oder "verschwindend gering".

    Natürlich, wobei die Zahlen aber in eine eindeutige Richtung gehen, gerade wenn man diese mit de internationalen Durchschnitt (36 vs 71% ) vergleicht. Auch wenn der Text es nicht hergibt, stellt sich da durchaus die Frage, ob nicht in den nächsten Jahren das eine Absolut erreicht wird.


    Da es immer eine bisschen Schwankung gibt würde ich das absolut aber schon bei ca 90% sehen. Denn auch wenn hier absoluten gesprochen wird muss einem klar sein, dass es nie 100% sein werden, sondern das Absolut vor allem der Veranschaulichung dient.