Sparen wir Deutschen unpatriotisch?

  • Dann müssen wir jetzt zuerst patriotisch nur noch ETF-Sparpläne von teutschen Anbietern besparen!


    Ab jetzt bitte keine Empfehlungen mehr für Vanguard und SPDR.


    Amundi sowieso nicht.


    UBS kann eventuell noch mit ETFs dabei sein, weil die Schweiz bekanntlich bis 1648 Teil des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation war.

  • In dem Kontext

    Na, das ist ja mal ein Vogel. Wenn patriotisches Sparen bis zur Rente > 200.000 Euro weniger Vermögen bedeutet, dann bin ich ganz sicher unpatriotisch.

    Vor geraumer Zeit (Sommer 2024) hier an anderer Stelle

    Den meisten dürfte - bei ihrer finanziellen Aufstellung - die Konzentration auf den Standort Deutschland, den deutschen Staat, die deutschen Sozialsysteme (wie GRV), die EU, den Euro usw. gar nicht bewußt sein.

    Wer also schon sein Gehalt in Euro bezieht, von einem deutschen Unternehmen und/oder einem mit Sitz in Deutschland, vom deutschen Staat alimentiert wird (Beamter) oder im deutschen ÖD beschäftigt ist, in die DRV einzahlt, in der deutschen GKV krankenversichert ist, seine Konten in Deutschland hat, ggf. seine Immobilie auch in Deutschland hat, sein Schließfach in Deutschland hat usw. und auch inzwischen ganz überwiegend von der real existierenden EU regiert wird - der sollte schon aus Gründen der immer angezeigten Diversifikation ...



    Wäre meine Position Allianz-Aktien kein (Ur)Altbestand - ich könnte fast versucht sein diese zu liquideren, ob solch seltsamer Statements ... diese Assekuranz sollte aber (hoffentlich) diesen Protagonisten überdauern (meines Wissens könnten sich die Assets under Management (AuM) für Allianz Global Investors (oder so ähnlich) im letzten Jahr eher schlecht entwickelt haben - vielleicht ein Grund für solche (abwegigen) Einlassungen ... ?!).

  • Ich habe wirklich schon mal nachgedacht, ob es nicht eine Art selbst erfüllende Prophezeiung ist, wenn die Mehrheit nur noch BlackRock, State Street und MSCI Produkte kauft. Dann steigen diese Unternehmen im Wert, also mehr als europäische, somit steigt der S&P 500 stärker als europäische Indizes, naja zumindest der Finanzsektor.


    Oder wenn man einen iShares MSCI Europe kauft, veräppelt man sich selbst, weil man durch den Kauf eher den MSCI USA stützt. Wohingegen man mit einem Kauf von HSBC oder Xtrackers MSCI Europe direkt auch eine europäische Firma unterstützt, die selbst im gekauften Index ist, was dann wieder meinem Investment zu Gute kommt.


    Ich habe komische Gedankengänge, oder?

  • "falsch sparen, unpatriotisch ...",

    Beim Entsparen meiner weltweiten Aktieninvestments, wie es bei mir jetzt startet, gebe ich doch mein Geld in Deutschland aus. Ich unterstütze damit die deutsche Wirtschaft. Ich zahle Steuern an den deutschen Staat. Ich brauche keine Sozialleistungen des Staates.

    Was ist da unpatriotisch?

  • "falsch sparen, unpatriotisch ...",

    Beim Entsparen meiner weltweiten Aktieninvestments, wie es bei mir jetzt startet, gebe ich doch mein Geld in Deutschland aus. Ich unterstütze damit die deutsche Wirtschaft. Ich zahle Steuern an den deutschen Staat. Ich brauche keine Sozialleistungen des Staates.

    Was ist da unpatriotisch?

    Der Aspekt greift nicht nur beim "Entsparen" ...


    Sondern auch beim "Ansparen": Dazu reicht ein Blick auf meiner Ekst.-Bescheide seit den 70er Jahren und durchgängig in Steuerklasse 1 - mehr finanzieller "Patriotismus" ist schlechterdings kaum vorstellbar (es sein denn, es geht noch weiter und endgültig in den konfiskatorischen Bereich; mit den damit verbundenen Fehlanreizen).

  • Wenn Du einem anderen Anleger an der Börse Aktien eines bestimmten Unternehmens abkaufst, welche Möglichkeiten entstehen dem Unternehmen dadurch?

    In diesem Fall erstmal nicht. Allerdings hat ein Unternehmen immer die Möglichkeit, durch Ausgabe neuer Aktien das Kapital zu erhöhen. Das wird bei einem günstigen Aktienkurs auch regelmäßig gemacht. Ist der Kurs schlecht, greift man eher zu Fremdkapital

  • Ich habe wirklich schon mal nachgedacht, ob es nicht eine Art selbst erfüllende Prophezeiung ist, wenn die Mehrheit nur noch BlackRock, State Street und MSCI Produkte kauft. Dann steigen diese Unternehmen im Wert, also mehr als europäische, somit steigt der S&P 500 stärker als europäische Indizes, naja zumindest der Finanzsektor.


    Oder wenn man einen iShares MSCI Europe kauft, veräppelt man sich selbst, weil man durch den Kauf eher den MSCI USA stützt. Wohingegen man mit einem Kauf von HSBC oder Xtrackers MSCI Europe direkt auch eine europäische Firma unterstützt, die selbst im gekauften Index ist, was dann wieder meinem Investment zu Gute kommt.


    Ich habe komische Gedankengänge, oder?

    Ja.


    Ich halte diesen ganzen Thread für unglaubwürdig.


    Die Mehrzahl der Deutschen sind Sicherheitssparer, die unterstützen die lokale Finanzindustrie oder kaufen direkt oder indirekt deutsche Staatsanleihen. Das sind also schon einmal Sparpatrioten.


    Die Minderzahl der Deutschen sind Aktionäre. Es wird immer darüber gejammert, daß die Mehrzahl der Aktien deutscher Unternehmen in ausländischer Hand seien. Das mag formal stimmen, bei genauerem Hinsehen erkennt man aber, daß diese Aussage nicht verifizierbar ist. Wenn ich als Deutscher einen ETF von Blackrock kaufe, kauft Blackrock Aktien, auch deutsche. Gehören diese Aktien jetzt Blackrock oder mir? Daß ich mit meinem Kauf die Geschäfte von Blackrock bezahle, einer amerikanischen Firma, ist unbestritten. Das ist aber der kleinere Teil meines Geldes. Der größere Teil des ETF-Kaufpreises steckt sicher im Portfolio.

  • Die Mehrzahl der Deutschen sind Sicherheitssparer

    Wenn damit das oder die eigenen Spar- bzw. Finanz-Ziel(e) erreicht werden - warum nicht ?


    Eine weitere Frage wäre, ob die Menschen wirklich so naiv sind im Bereich Finanzen an "Sicherheiten" zu glauben - außer den Steuern, der Inflation und den Kosten/Gebühren bei jedem Investment ist da nämlich nichts "sicher".

    kaufen direkt oder indirekt deutsche Staatsanleihen.

    Scheint aber vom Staat so gewünscht zu sein, da Staatsanleihen (meines Wissens) beim Ankauf nicht mit Eigenkapital unterlegt werden müssen, da diese per se als "ausfallsicher" gelten (erstaunlich bei allein seit dem Jahr 1800 immerhin 227 Staatsinsolvenzen ...).

  • [...]

    Ich frage mich auch, ob es uns Europäern besser gehen würde, wenn wir unser Geld eher in heimische Firmen investieren würden, anstatt US Firmen zu unterstützen.

    Welches europäische Finanzprodukt mit einer durchschnittlichen Rendite von 6% über eine Laufzeit von 15 Jahren ist denn zu empfehlen?


    Ich hatte mal ein Konto bei der Bundesschuldenverwaltung mit einer Zinstreppe über eine Laufzeit von 7 Jahren, das war gar nicht schlecht. Wurde eingestampft unter einem schwäbischen Finanzminister. "Isch over!"

  • Ich hatte mal ein Konto bei der Bundesschuldenverwaltung mit einer Zinstreppe über eine Laufzeit von 7 Jahren, das war gar nicht schlecht. Wurde eingestampft unter einem schwäbischen Finanzminister. "Isch over!"

    Ok, als Däne kannst Du das nicht wissen:

    Wolfgang Schäuble war Badener und kein Schwabe.

  • Schon allein aus statistischen Gründen (Anzahl Deutsche vs Anzahl Menschen auf der Welt) ist es äußerst unwahrscheinlich, dass wir die einzigen sind, die gute Ideen haben, die zu florierenden Unternehmen und steigenden Aktienkursen führen.

  • Und alles südlich von Hamurg ist... naaa? ... Norditalien ;)

    Hier gilt:


    Stadtgrenze Frankfurt am Main gen Norden verlassend - Beginn von Nordhessen - dann Zonenrandgebiet - anschließend Niemandsland und schließlich "Fischköpfe" - danach kommt kaltes Wasser und Skandinavien. ;)