Geldmarktfonds

  • Guten Tag nochmal,


    vielen Dank an alle für die nützlichen Beiträge. Insbesondere zu meinen konkreten Fragen. Ihr habt mir sehr geholfen.


    Ich denke, ich werde es ähnlich handhaben, wie von Achim Weiss beschrieben.


    Meine beiden ETF übertrage ich zur ING Diba. Dort nutze ich noch vier Monate die 3% Zinsen, die es aktuell als Aktion gibt. Danach werde ich über einen Neobroker den Geldmarktfonds kaufen.


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende

  • Hallo zusammen,


    ich bin es noch einmal. Ich komme mir aktuell sehr dumm vor, da ich mir eine ganz wichtige Frage (bzw. Fragen) hinsichtlich der Funktionalität von Geldmarkt-ETFs gar nicht gestellt habe.


    Es ist eigentlich mit eine der ersten Fragenketten, die man sich wohl stellen kann und sollte, um die Funktionalität richtig zu verstehen. Bei der ganzen Recherche kam es mir gedanklich wohl einfach abhanden.


    Einiges konnte ich herausfinden, final sicher bin ich aber nicht. Falls von euch noch jemand die Zeit und die Muße findet, mir wieder auf die Sprünge zu helfen, bin ich sehr dankbar.


    Ich hoffe, es ist ok, dass ich diesen Beitrag "fleddere", er ist passend und ich wollte nicht extra einen neuen Stellen.


    Vorab: In den letzten Beiträgen habe ich von Geldmarktfonds geschrieben. Richtig ist natürlich, dass ich an einen Geldmart-ETF denke.


    Mir geht es darum, wie ich an die, ich nenne es vereinfacht "Zinsen", komme.


    Es gibt hier ja thesaurierende und ausschüttende Varianten.


    Bei der thesaurierenden Variante meine ich verstanden zu haben, dass sich die "Zinsen" quasi durch den Kauf- und Verkaufspreis ergeben.


    Sprich: Der ETF entwickelt seinen Kurs nahe an den entsprechenden Zinsen. Meine Zinsen ist der Erlös, den ich durch die Kursgewinne zwischen Kauf- und Verkauf erziele?



    Bei der ausschüttenden Variante werden Zinsen regelmäßig ausgeschüttet. Hier stelle ich mir die Frage, ob ich dann ein Problem habe, wenn ich den ETF kurz vor einer Ausschüttung verkaufe?


    Oder ist es versimpelt, wie bei Dividendenaktien? Der Kurs steigt (bei Aktien hoffentlich, bei einem Geldmarkt-EFT immer, sofern der Zins nicht negativ ist), durch die Ausschüttung reduziert sich der Wert jedoch entsprechend.


    So würde ich kurz vor einer Ausschüttung Kursgewinne mitnehmen würde, kurz nach einer Ausschüttung eben selbige Ausschüttung?


    Vielen Dank für eure erneute Hilfe und viele Grüße

  • So ist es.

    Bei der ausschüttenden Variante werden Zinsen regelmäßig ausgeschüttet. Hier stelle ich mir die Frage, ob ich dann ein Problem habe, wenn ich den ETF kurz vor einer Ausschüttung verkaufe?


    Oder ist es versimpelt wie bei Dividendenaktien? Der Kurs steigt, durch die Ausschüttung reduziert sich der Wert, sodass ich kurz vor einer Ausschüttung Kursgewinne mitnehmen würde, kurz nach einer Ausschüttung eben selbige?

    Ja. So ist das.


    Ein Geldmarktfonds besteht im Grund aus einem Trägerportfolio unterschiedlicher Papiere, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten Erträge ausschütten. Die Fondsverwaltung legt diese umgehend wieder an, somit thesauriert auch ein ausschüttender Geldmarktfonds seine Erträge. Zur Ausschüttung verkauft die Fondsverwaltung passend Anteile, dadurch verliert der Fonds natürlich an Wert und fällt reproduzierbar im Kurs zurück. Beim Verkauf zwischen den Ausschüttungsterminen hast Du den Kursgewinn, der durch die Thesaurierung entsteht.


    Der Kurs eines solchen Papiers bewegt sich vergleichsweise regelmäßig und vorhersehbar. Bei Aktien ist das insoweit anders, als Marktreaktionen auf Wirtschaftsmeldungen den "Zinseffekt" überlagern. Berichtet beispielsweise der Vorstand auf der Hauptversammlung, daß die Geschäfte unerwartet besser liefen, so mag diese Aktie steigen, obwohl ja mit der Dividende Geld aus der Gesellschaft herausgezogen wird. Die positive Nachricht überkompensiert in diesem Fall also den Dividendenabschlag.

  • So würde ich kurz vor einer Ausschüttung Kursgewinne mitnehmen würde, kurz nach einer Ausschüttung eben selbige Ausschüttung?

    Ja im Prinzip so. Die aufgelaufenen täglichen Zinsen erhöhen einfach bis zur Ausschüttung den Wert des Fonds, sodass du bei Kauf und Verkauf den entsprechenden Anteil mitbezahlst bzw. erhältst. Der fällige Zins ist in der Preisbildung des Fonds also täglich berücksichtigt.


    Im Fall eines thesaurierenden Geldmarktfonds besteht somit ein Vorteil gegenüber einem klassischenen Sparkonto, da du vom Zinseszins profitieren kannst: während auf einem Konto die Erträge bei Zahlung besteuert werden, zahlst du beim thesaurierenden Fonds die Ertragssteuer erst dann wenn die Erträge eben realisiert werden, sprich bei Verkauf.

  • Hallo, hatte einst das Thema gestartet,

    es geht nochmal um den DE 000A0Q4RZ9


    ich hatte im Januar diesen Deutschland Geldmarkt ETF gekauft, um Tagesgeldhopping zu vermeiden. Tagesgeld z.Zt. bei 2,4 %

    Dieser Fond lag bei 3 Monaten bei 0,56% und bei 6 Monaten bei 1,33 %

    Da stellt sich bei mir nochmal die Frage, ob sich das lohnt. Sieht erstmal nicht so aus????

    LG (Anfänger)

  • Da stellt sich bei mir nochmal die Frage, ob sich das lohnt. Sieht erstmal nicht so aus????

    LG (Anfänger)

    Du bekommst mit diesem ETF aktuell eine Effektivverzinsung von knapp 2,2% p.a. und eine der sichersten Anlagen, die es auf der Welt gibt (deutsche Bundesanleihen). Ob es sich für DICH lohnt für einen Aufschlag von z.Zt. ca. +0,2% p.a. Tagesgeldhopping zu betreiben, kannst nur du selber beantworten.

  • ich hatte im Januar diesen Deutschland Geldmarkt ETF gekauft, um Tagesgeldhopping zu vermeiden. Tagesgeld z.Zt. bei 2,4 %

    Dieser Fond lag bei 3 Monaten bei 0,56% und bei 6 Monaten bei 1,33 %

    Was tatsächlich dabei rauskommt, ist natürlich eine andere Frage, aber du vergleichst 2,4% in 12 Monaten mit 1,33% in 6 Monaten. Da liegt der Fonds doch etwas vorn.

  • Tagesgeld z.Zt. bei 2,4 %

    Dieser Fond lag bei 3 Monaten bei 0,56% und bei 6 Monaten bei 1,33 %

    Da stellt sich bei mir nochmal die Frage, ob sich das lohnt. Sieht erstmal nicht so aus????

    Wieso lohnt sich das nicht? 1,33% auf 6 Monate ist doch besser, als die 2,4% pro Jahr aufs Tagegeld.

    • Hilfreichste Antwort

    Du hast einen ausschüttenden Fonds gekauft und darüber geklagt, daß der Kurs des Fonds nach einer Ausschüttung abgesunken ist. Man hat Dir erklärt, daß dies in der Natur der Sache liegt. Eine Ausschüttung bedeutet eine Wertminderung des Fonds (Dein privater Geldbeutel ist ja auch weniger wert, wenn Du an der Supermarktkasse bezahlt hast). Du mußt bei ausschüttenden Papieren die Ausschüttung natürlich zum Kapitalertrag dazuzählen.


    Wo bekommt man für Tagesgeld aktuell dauerhaft 2,4%?


    Bei einem Geldmarktfonds ist das kein Problem. 0,56% auf 3 Monate sind 2,24% auf ein Jahr, 1,33% auf 6 Monate sind 2,66% auf ein Jahr. Das paßt also.


    Ob sich das lohnt? Keine Ahnung. Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Mein Geldmarktfonds hat im letzten Jahr 3,5% oder so gebracht, nicht schlecht für eine Liquiditätsreserve. Mein Aktiendepot lag deutlich drüber, aber das ist ein anderes Anlageinstrument. Was es dieses Jahr gibt, ist erst zum 31.12. klar.

  • Tim58

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  • O.K. habe ich jetzt verstanden. Könnt ihr noch einen Satz zur Laufzeit sagen. Muss ich da aktiv etwas tun bei kurzen Laufzeiten (bei mir 1Jahr)

    und nochmal kurz der Unterschied zwischen wiederanlegend und ausschüttend?

  • O.K. habe ich jetzt verstanden.

    Goethe, Faust I, Vers 765.

    Könnt ihr noch einen Satz zur Laufzeit sagen. Muss ich da aktiv etwas tun bei kurzen Laufzeiten (bei mir 1 Jahr).

    Der Geldmarktfonds verzinst sich von Tag zu Tag. An einem Tag Deiner Wahl steigst Du ein, an einem Tag Deiner Wahl steigst Du aus. Nix Laufzeit.

    Nochmal kurz der Unterschied zwischen wiederanlegend und ausschüttend?

    Ein Fonds ist quasi ein großes Depot, in dem viele verschiedene Papiere liegen. Diese schütten gegebenenfalls selbst Erträge aus, die dann im Fondsvermögen landen. Ich bezeichne solche Kapitalerträge hier mal als interne Ausschüttungen.


    Ein wiederanlegender (thesaurierender) Fonds legt diese internen Ausschüttungen umgehend wieder an, kauft also Papiere nach. Durch die Kapitalerträge steigt der Wert des Fondsvermögens, also steigt der Kurs kontinuierlich. Der Anleger bekommt seinen Ertrag erst dann, wenn er aussteigt, weil jeder verkaufte Anteil beim Verkauf teurer ist als beim Kauf.


    Ein ausschüttender Fonds legt interne Ausschüttungen auch wieder an, verkauft aber in regelmäßigen Abständen Papiere gegen Geld, das er dann an die Anteilsanleger ausschüttet. Eine solche (externe) Ausschüttung ist regelmäßig mit einem entsprechenden Kursverlust verbunden: 25 ct Ausschüttung - 25 ct Kursverlust.


    Manch ein unerfahrener Anleger, dem dieses Verfahren nicht klar ist, steckt zwar dieses Geld ein, beklagt sich dann aber über den Kursverlust seines Fonds. Fairerweise müßte er das Geld, was man ihm ausgeschüttet hat (z.B. 25 ct pro Anteil) dem Kurs des Fonds hinzurechnen. Und siehe da! Dann hat er keine Miesen gemacht.

  • Oder du zahlst die Ausschüttung sofort wieder ein und bist damit in etwa auf dem Stand einer thesaurierenden Anlage, allerdings aufwendiger und eventuell mit Kosten und Steuern verbunden. Letzteres ist dann natürlich nur vorgezogen, da bei Verkauf diese sowieso anfallen, allerdings sind die für den Zinseszins verloren, was natürlich bei geringen Summen nicht so sehr ins Gewicht fällt.

  • Ich schätze ausschüttende Fonds sehr. Sie erinnern einen daran, regelmäßig zu rebalancieren und ersparen einem neben ständigen Verkäufen dafür weitestgehend auch die sog. Vorabpauschalen am Anfang des Jahres.


    Außerdem nehmen die Ausschüttungen noch die günstigen Sätze der aktuellen Abgeltungssteuer mit und senken den steuerlichen Gewinn der zu künftig geltenden Regeln versteuert werden müsste.

  • Hallo Wanderslust

    Ich bin ja bekanntlich ein Freund von ausschüttenden Aktien und ausschüttenden Fonds.

    Je nach Vermögen kann man in der Regel von den Ausschüttungen leben oder zumindest sein Einkommen oder seine Rente aufbessern.

    Das ist vergleichbar mit einem Anleger in Immobilien der ebenfalls nur an der regelmäßigen Miete Interesse hat.

    Das alles gilt bei mir aber nur für Aktien, ETF Aktienfonds oder für Immobilen.

    Ich halte jedoch (altersbedingt) einen großen Teil meines Vermögens auch in einem GELDMARKTONDS.

    Dort habe ich bewusst ausgerechnet nach ausführlicher Empfehlung hier in diesem Forum einen thessaurierenden Fonds gewählt. (Dank an Achim Weiss)

    Der Vorteil ist, dass bei diesen Fonds sozusagen der Zins JEDEN TAG den Anteilswert erhöht und man sich nicht um Ausschüttungstermine kümmern muss.

    Der Kurs steigt wie am Faden gezogen nach oben.

    Ein Verlust mit einem Geldmarktfonds könnte man nur machen, wenn die Zinsen unter NULL sinken weil dann ja sozusagen jeden Tag die MINUS-ZINSEN abgezogen würden.

    Der Geldmarktfonds ist wie eine Aktien jeden Tag mit einfachem Klick im Onlinebanking zu kaufen oder zu verkaufen.

    Für mich ideal für die Liquidität die in meinem Fall altersbedingt sehr hoch ist (im Moment noch Ü75) und daher oft auch 7-stellig ist.

    Viele Grüße McProfit

  • Werter Mc, darf ich fragen, welcher Fonds das ist?

    Das sind diese hier von der Deutschen Bank:


    Xtrackers Overnight ETFs -Eine Alternative zum Tagesgeld? | Xtrackers by DWS
    Mit ETFs am Tagesgeldsatz partizipieren
    etf.dws.com



    Man kann auch den ausschüttenden nehmen.


    Der

    • LU0225880524

    von DWS ist auch eine gute Alternative gebührentechnisch.

    Ist ausschüttend einmal jährlich.

    Wer also gerade erst kurz vor der Ausschüttung gekauft hat, wird bei jetzigen Zinsen niemals mehr ins Plus gehen..

  • Hallo Tomarcy

    Im Grunde genommen besteht kein großer Unterschied zwischen den großen international anlegenden ETF Fonds.

    Diese Fonds investieren das Kapital meist nur anhand des Börsenvolumens und der Umsätze.

    Daher sind die großen Tecnologiekonzerne stark übergewichtet.

    Ich meinem Fall habe ich mich für einen MSCI Weltindex Fonds entschieden von Amundi, dann noch einen speziell für die Nasdaq also noch mehr Technologielastik

    Als Gegenstück dazu noch einen Welt ETF ausschließlich in PHARMA, den Healthcare.

    Auf Wunsch schicke ich Dir gerne auch die WKN Nummer muiss ich aber raussuchen.

    Es gibt jedoch keinen großen Unerschied.

    Bei den ETF Fonds habe ich thessaurierende genommen weil dort die Aussüttungen wegen dem hohen Anteil an Technologie eher niedrig sind.

    Wenn es um Ausschüttungen geht habe ich mich langjährige spezielle Einzelaktien die jedes Jahr die Diviende erhöhen. Das ist aber alles ein Geduldsspiel das erst nach vielen Jahren belohnt wird.

    Letztlich ist es nicht so wichtig welchen Fonds man auswählt sondern viel wichtige,r dass man überhaupt investiert und sich von Kursrückgängen nicht nervös machen lässt sondern freies Geld immer wieder aufstockt.

    Viel Erfolg und GEDULD wünscht Dir McProfit aus Stuttgart

  • Ich habe heute mal bei der ING nach dem A0F426 von DWS geschaut. Da heißt es:

    Zitat

    Kein Kauf bei der ING möglich

    Der Emittent stellt kein gesetzlich vorgeschriebenes Basisinformationsblatt zur Verfügung.

    Das war doch nicht schon immer so, oder? Ist das vielleicht temporär?