ETF Einmalanlage

  • Keine Gedanken machen, einfach irgendein msci World nehmen, fertig

    Nein, nix ist fertig, ein paar Gedanken sollte man sich schon machen (Alter, Fondsgröße, Anbieter, TER, TD, Fondsdomizil, Replikationsmethode, Ertragsverwendung).

    Neulich hatte ein Nutzer hier den LU0274208692 für 0,45% Kosten. Den würde ich niemandem empfehlen, genauso wenig wie den IE00B0M62Q58, da auch zu teuer.

    Und einen der vielen Amundi MSCI World ETFs würde ich auch nicht empfehlen, weil Amundi, und da sicher noch etwas verschmolzen wird.

  • Apropos günstig: die TER ist uninteressant, die Tracking Difference (nach Kosten) über die Laufzeit ist wichtig,

    das stimmt schon, aber bei den "jungen" Fonds wie dem o.g. Amundi Prime All Country gibts halt noch keine TD Daten.

    Der ältere aber etwas weniger breite Amundi Prime Global, der auch auf Solactive basiert (Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Cap Index) hat aber schon mal eine sehr gute TD, in Summe sogar nen Schnaps besser als die TER...ähnliches erwarte ich beim Prime All Country....und wenn man dann davon ausgeht dass z.B. ein FTSE All World (TER 0,22) und der Prime All Country (TER 0,07) eine sehr ähnliche TD haben, dann machen die 0,15 TER Differenz auf lange Zeit schon einen Unterschied.

    Der Prime global hatte das Problem, dass er steuerschädlich von Luxemburg nach Irland umgezogen ist (hat mich selbst betroffen), der All Country ist gleich in Irland aufgelegt worden. Aber Ja: beim FTSE wird das Risiko einer steuerschädlichen Änderung kleiner sein als bei Amundi.

  • Leute, es geht um den Kauf bei der ING, der kostet (ich glaube bei allen hier genannten ETFs) aktuell 3,90€. Die hat Charlotte83 sicher übrig, wenn sie 30.000 investieren kann.

    Ich habe das bei ING nachgeschaut. Nur die beiden ETF von SPDR waren gestern für 3,90 € pauschal zu kaufen ab 1000 €.

    Kann sich natürlich ändern, aber ich habe darauf hingewiesen, weil sonst Irritationen entstehen.

  • Nein, nix ist fertig, ein paar Gedanken sollte man sich schon machen (Alter, Fondsgröße, Anbieter, TER, TD, Fondsdomizil, Replikationsmethode, Ertragsverwendung).

    Neulich hatte ein Nutzer hier den LU0274208692 für 0,45% Kosten. Den würde ich niemandem empfehlen, genauso wenig wie den IE00B0M62Q58, da auch zu teuer.

    Und einen der vielen Amundi MSCI World ETFs würde ich auch nicht empfehlen, weil Amundi, und da sicher noch etwas verschmolzen wird.

    Diese Fragen kann man sich stellen, es sind aber trotzdem nebensächliche Fragen, mit denen man sich nicht zulange beschäftigen sollte. Ich verlinke an dieser Stelle gerne den alten Finanzwesir:


    Was ist die beste ETF-Kombi? Egal!

  • Je nachdem wie tief du dich mit dem Thema Finanzen beschäftigen willst und wie kompliziert du es haben willst, könntest du dich bei so einem langen Zeitraum auch mit Faktorinvesting beschäftigen.

    Ich glaube in jedem 20-Jahreszeitraum seit 1975 sind z.B Small Caps besser gelaufen als der "normale" Markt aus Large und Mid Caps. D.h. natürlich nicht, dass du all dein Geld nur in Small Caps stecken solltest.


    "Ich glaube" heißt also, dass du es nicht getan hast und es aber anderen Leuten empfielst?


    Wenn ich mich an meine wissenschaftliche Zeit erinnere, dann war der einzige valide Faktor "Momentum" und auch der ist Phasenabhängig. Also mit den klassischen ETFs (MSCI World, FTSE All World) fährt man schon gut.

  • "Ich glaube" heißt also, dass du es nicht getan hast und es aber anderen Leuten empfielst?

    Du kennst ja auch gar nicht meinen Anlagehorizont 😉. Nichtsdestotrotz habe ich aber den SPDR USA Small Cap Value Weighted, einen MSCI Small Cap Europe und einen Quality ETF im Depot.


    Der Hinweis war als Anregung gedacht, sich selbst damit zu beschäftigen und Recherche zu betreiben. Ich habe die genauen historischen Daten auch nicht im Kopf, sie stehen irgendwo im Buch von Gerd Kommer oder in irgendwelchen wissenschaftlichen Studien, aber ich bin mir schon sehr sicher, dass man über 20-25 Jahre historisch gesehen immer eine Outperformance bei Small Caps hatte.

  • Wenn ich mich an meine wissenschaftliche Zeit erinnere, dann war der einzige valide Faktor "Momentum" und auch der ist Phasenabhängig. Also mit den klassischen ETFs (MSCI World, FTSE All World) fährt man schon gut.

    ich hab mich auch gegen Faktoren oder Sektoren oder Regionengewichtung oder was auch ímmer entschieden (bin auch mit einer höheren Einmalanlage gestartet).

    Ich wollte primär möglichst günstig, möglichst breit und möglichst ausgewogen investieren. Als Vorbild hab ich mir dann ganz grob den norwegischen Staatsfond genommen und wollte deren Aktienanteil ähnlich aber auch möglichst einfach abbilden.


    Rausgekommen ist ein Portfolio mit 2 Positionen im risikoreichen Teil die ich 50/50 gewichte solange ich noch über Sparraten/weitere Zuflüsse rebalancen kann. Ob ich die später rebalance in der Entnahmephase weiß ich noch nicht...


    1) Amundi Prime All Country (weil der billigste seiner Art und sehr breit gestreut)


    2) Invesco MSCI World equal weight (um eben ein Gegengewicht zum MCAP gewichteten, und damit mit hohen Mag7 und USA Anteil, Amundi ETF zu haben und um unterm Strich dann auch auf ~50% USA Anteil zu kommen so wie die Norweger. Amundi ~60% USA und hoher Mag7 Anteil, Invesco nur ~40% USA und eben equal weight)


    Dazu hab ich noch einen GMF (Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D) für den sicheren Teil den ich u.a. für die Immobilien brauche...fertig

  • Diese Fragen kann man sich stellen, es sind aber trotzdem nebensächliche Fragen, mit denen man sich nicht zulange beschäftigen sollte.

    Das sehe ich genauso. Hier im Forum kommen immer mal wieder Nutzer vorbei, die in ETFs investieren wollen und aber seit Monaten an der „optimalen“ Depotzusammensetzung feilen, sich nicht entscheiden können ob FTSE All World oder ACWI oder MSCI World / Emerging Markets, und ob iShares oder HSBC oder Vanguard oder Xtrackers. Bevor man am Ende gar nicht investiert, würde ich sagen, dann lieber IRGENDEINEN marktbreiten Welt-ETF, egal welchen. So viel nehmen die sich alle nicht.

  • Ich habe die genauen historischen Daten auch nicht im Kopf, sie stehen irgendwo im Buch von Gerd Kommer oder in irgendwelchen wissenschaftlichen Studien, aber ich bin mir schon sehr sicher, dass man über 20-25 Jahre historisch gesehen immer eine Outperformance bei Small Caps hatte.

    Die letzten 20 Jahre wohl eher nicht:


  • Die letzten 20 Jahre wohl eher nicht:

    Ja, wie man liest schreibt die Small Cap Prämie wohl derzeit Geschichte - im negativen Sinne:


    "Erstmals seit 20 Jahren gibt es keinen Bewertungsaufschlag für Nebenwerte"


    "Nebenwerte erleben derzeit den größten Drawdown gegenüber Large Caps in der Geschichte – sogar noch stärker als während der Finanzkrise 2008."

  • Ja, wie man liest schreibt die Small Cap Prämie wohl derzeit Geschichte - im negativen Sinne:


    "Erstmals seit 20 Jahren gibt es keinen Bewertungsaufschlag für Nebenwerte"


    "Nebenwerte erleben derzeit den größten Drawdown gegenüber Large Caps in der Geschichte – sogar noch stärker als während der Finanzkrise 2008."

    Erinnert mich irgendwie an August 2013. In dem Monat hatte der MSCI World seit 13 Jahren keine positive Wertentwicklung und wurde vom Sparbuch von der Sparkasse geschlagen. Die Inflation betrug in dem Zeitraum kumuliert 40%. Man lag also nach 13 Jahren immer noch 40% hinten. Erst Jahre später wurde auch das aufgeholt. Dann aber deutlich. Viele Privatanleger waren allerdings nicht oder nur teilweise dabei.


    Bei Immobilien war 2012 so ein Jahr. Seit mehr als 30 Jahren real negativ. Selbst in Ballungsgebieten.


    Mit langen Zeiträumen tut sich der vom recency bias beeinflusste Privatanleger schwer.

  • und wenn man dann davon ausgeht dass z.B. ein FTSE All World (TER 0,22) und der Prime All Country (TER 0,07) eine sehr ähnliche TD haben, dann machen die 0,15 TER Differenz auf lange Zeit schon einen Unterschied.

    Wo soll der Unterschied her kommen, wenn sie die gleiche TD haben?

    Die TER ist da schon drin.

    Dass es sich um unterschiedliche Indizes handelt, mal außen vor gelassen.

  • Damit gewichtest Du aber auch die Schwellenländer niedriger als rein nach Marktkapitalisierung. :/

    Klar einen Tod muss man immer sterben, wenn man es möglichst einfach will. In 30 Jahren wird das Ergebnis ohnehin im erwartbaren Bereich liegen. Halt irgendwo zwischen 100% MCAP und 100% Equal Weight. ;)


    Ja, wie man liest schreibt die Small Cap Prämie wohl derzeit Geschichte - im negativen Sinne:


    "Erstmals seit 20 Jahren gibt es keinen Bewertungsaufschlag für Nebenwerte"


    "Nebenwerte erleben derzeit den größten Drawdown gegenüber Large Caps in der Geschichte – sogar noch stärker als während der Finanzkrise 2008."

    Tja,

    dann sollte man ja eigentlich mehr Geld in Nebenwerte investieren. Genau so wie aktuell einige Leute Ihre Depots mit EX-USA 'nachwürzen'.

    Schließlich gilt die 'Rückkehr zum Mittelwert' ja auch für Small Cap. ;)


    Ach ja, oder einfach langfristig breitmöglichst investieren. Z.B. mit dem SPDR MSCI ACWI IMI. :D

  • Mit langen Zeiträumen tut sich der vom recency bias beeinflusste Privatanleger schwer.

    Ja. Und ich glaube auch, es wird viele geben, die unter dem Eindruck der letzten paar sehr guten Börsenjahre in Aktien-ETFs eingestiegen sind und das nicht durchhalten werden, wenn die Kurse erstmal um 30-40% einbrechen und dann fünf oder zehn Jahre lang auf dem Niveau rumdümpeln... Wer mit der Erwartung reingeht, "auf 10 Jahre gibt es 7% pro Jahr", wird da massiv enttäuscht sein.