Koalitionsverhandlungen: SPD will 30% auf Kapitalerträge

  • Erstmal sind es ja auch nur die Parteiforderungen aus den Arbeitsgruppen. Es bleibt sehr zu hoffen, dass Merz hier nicht so umfällt wie das schon allerorten prophezeit wird. Aber das Spiel „die Reichen“ zu belasten für den Sozialstaat gehe ich argumentativ nicht mit.

    Da bin ich voll bei dir.

    Der Staat (also die Behörden) müssen auf Effizienz getrimmt werden. Ein Sondervermögen von 1 Billion Euro, was dann zu relevanten Anteilen bei Betratern und in Behördenbürokratie versickert, braucht keiner, das bringt auch nichts.

  • Ich persönlich hätte gar nichts gegen eine Erhöhung der Kapitalertragsteuer, solange denn nur ein steuerfreies Altersvorsorgedepot existieren würde ..... ich hatte da noch so auf die Ampel gehofft .... obwohl ich kein Fan der FDP bin, war das ein richtig guter Punkt.

  • Ich hänge an anderer Stelle an der Betrachtung von Kapitalerträgen. Eigentlich müssten alle Erträge unterhalb der Inflation steuerfrei sein, weil man sonst den Bestand besteuert (aka Vermögenssteuer) und nicht den tatsächlichen Gewinn.

    Diesen Aspekt sauber umgesetzt und ich denke, die meisten hätten kein Problem damit, das was dann noch als Ertrag übrig bleibt, mit dem persönlichen Steuersatz zu belasten.

  • Diesen Aspekt sauber umgesetzt und ich denke, die meisten hätten kein Problem damit, das was dann noch als Ertrag übrig bleibt, mit dem persönlichen Steuersatz zu belasten.

    Das würde den Staatshaushalt belasten, so daß man (wie bisher) bestimmen müßte, daß negative (Real-)Erträge aus Kapitalvermögen nur mit positiven Kapitalerträgen verrechnet werden könnten, nicht aber mit anderem Einkommen.

    Würden nur Real-Erträge versteuert (gern auch mit dem persönlichen Steuersatz), wären praktisch alle Zinsanlagen im Land steuerfrei. Aber zu dieser Betrachtungsweise werden die den Nominalwerten verhafteten deutschen Politiker und Ministerialer niemals kommen.


    Ein Grund für den angeblich so niedrigen Prozentsatz der Abgeltungsteuer war, daß Erträge deutscher Aktiengesellschaften doppelt besteuert werden. Früher mal versteuerten die Firmen ihre Erträge. Zur Ausschüttung der Dividende gab es eine Steuergutschrift für den Anleger, die er dann bei seiner Steuererklärung einreichen und gegenrechnen konnte.

    Danach galt ein Weilchen das Halbeinkünfteverfahren: Die erste Hälfte der Steuer zahlte die Firma, also zahlte der Anleger dann auch nur eine Hälfte, so daß insgesamt die normale Steuer anfiel.

    Dann kam die Abgeltungsteuer mit einem aus diesem Grund vergleichsweise niedrigen Steuersatz.

    Wenn der nun erhöht wird, geht es wieder vors Verfassungsgericht, das der Bundesregierung dann in 20 Jahren oder so aufgeben wird, die Doppelbesteuerung abzuschaffen.

    Sondervermögen ist diesbezüglich viel einfacher! Man reiht sich damit ein in die Reihe der europäischen Schuldenstaaten (Club Med), man treibt damit die Inflation (die man als außerparlamentarische Vermögensteuer begreifen kann). Bisher hatten die deutschen Anleger von der vergleichsweise soliden Haushaltsführung keinen Vorteil, mußten aber nicht negativen Folgen der Schuldenaufnahme anderer europäischer Länder mit tragen. Es hat durchaus seine Logik, daß man beim Schuldenmachen nun mitmachen möchte, zahlen muß man die Schulden ohnehin irgendwann, und dann zahlt man besser deutsche Schulden als die Schulden anderer europäischer Länder.

  • Der Staat (also die Behörden) müssen auf Effizienz getrimmt werden.

    Er muss aktuell vor allem erstmal auf Resilienz getrimmt werden.

    Sparen kann man schon gut, indem man nicht Leute wie Spahn oder Scheuer große Beträge in die Hand gibt. Wenn man dann noch die Steuerhinterziehung und -vermeidung von reichen Menschen angeht, hätte man viel gewonnen.

  • Und zwar ein anderes Thema, aber BTC plötzlich von 0 auf 30% besteuern ist auch heftig. Ich hab BTC und trage auch das hohe Risiko, ich hab deswegen 10% meines Vermögens in BTC weil ich auch davon profitieren wollte das nicht ein Viertel des Gewinns wieder weg geht. Das jetzt einfach mal so Zack per Gesetz zu ändern fände ich auch nicht so toll.

  • Ganz ehrlich und das ist nicht böse gemeint warum wird mit versch. Szenarien gerechnet ?

    Keiner weis was morgen ist...alles gut und schön wenn man sich gedanken macht.

    Ich hingegen versuche aus der Vergangenheit zu lernen :

    -wie haben unsere Urgroßeltern die Hyperinflation überstanden

    - welche Möglichkeiten haben wir

    - wie kann man die "harten Zeiten" (haarsträubend wäre besser) durchstehen sicherlich werden die LM Preise auch ansteigen etc.

    Nur so ein Gedanke aber jeder wie er mag...

  • Der Staat (also die Behörden) müssen auf Effizienz getrimmt werden. Ein Sondervermögen von 1 Billion Euro, was dann zu relevanten Anteilen bei Betratern und in Behördenbürokratie versickert, braucht keiner, das bringt auch nichts.

    Grüße aus einem Jobcenter ... da stimme ich Dir zu, aber dass hat ja die "Initiative für einen handlungsfähigen Staat" auch schon festgestellt. Man müsste ja die Sozialleistungen nicht zwingend kürzen, aber die Verwaltung schlanker und einfacher machen, dazu noch die Gesetze vereinfachen und Leistungen zusammenfassen ... ich glaube da wäre schon viel gespart. Müsste vermutlich nicht mal Mitarbeiter vor die Türe setzen, die Boomer gehen und ein paar Bürohengste könnten mal die Müllwerker und Straßenfeger unterstützen :thumbup:

  • Hallo

    das erinnert an den Harbeck Vorschlag 5% mehr oder so.

    Einerseits wird dem Bürger eine „Eigenvorsorge“ angeraten, weil die Rente nicht mehr ausreicht.

    Anderweitig wird die Kapitalertragssteuer erhöht (so der Vorschlag). Versicherungsleistungen sind noch schlechter.

    Unter Helmut Kohl gab es einen Freibetrag von Damals 8000 DM, Weigel wollte nur 4000 DM.

    Der Freibetrag wurde schrittweise im Laufe der Zeit verringert.

    Zudem kommt noch der Soli, der gerade wieder bestätigt wurde. Meines Erachtens Irrsinn!

  • Unter Helmut Kohl gab es einen Freibetrag von Damals 8000 DM, Weigel wollte nur 4000 DM.

    Der Freibetrag wurde schrittweise im Laufe der Zeit verringert.

    Zudem kommt noch der Soli, der gerade wieder bestätigt wurde. Meines Erachtens Irrsinn!

    Meinst du mit 8000 DM den Grundfreibetrag? Der liegt 2025 bei 12.096 Euro.

  • Grüße aus einem Jobcenter ... da stimme ich Dir zu, aber dass hat ja die "Initiative für einen handlungsfähigen Staat" auch schon festgestellt. Man müsste ja die Sozialleistungen nicht zwingend kürzen, aber die Verwaltung schlanker und einfacher machen, dazu noch die Gesetze vereinfachen und Leistungen zusammenfassen ... ich glaube da wäre schon viel gespart. Müsste vermutlich nicht mal Mitarbeiter vor die Türe setzen, die Boomer gehen und ein paar Bürohengste könnten mal die Müllwerker und Straßenfeger unterstützen :thumbup:

    Genauso was meinte ich.

    Ich hab neulich mit einer Behörde über die Erstattung von 150€ gestritten.

    Wenn die ihren zeitlichen Aufwand für die Bearbeitung in Geld umrechnen, werden sie feststellen, dass sie dafür mindestens das Zehnfache aufgewandt haben.

    Das relativiert das Jammern über fehlendes Geld und Überlastung erheblich.

    Wenn die es nicht schaffen, auf meine Forderung und 2 Nachfragen überhaupt zu reagieren, gehts halt zum Amtsleiter. Und dann lief es. Keine Ahnung warum die es nicht schaffen, eine automatisierte Eingangsbestätigung aufzusetzen. Das würde direkt meine erste Nachfrage obsolet machen.

  • 8000 DM war der Freibetrag für Zinserträge in der Zeit von Helmut Kohl.

    Wie hoch der Grundfreibetrag war, weiß ich nicht.

    Gewinne und Verluste von Veräußerungen waren bis 2005 nicht steuerrelevant, wenn eine Frist von einem Jahr eingehalten wurde.

    Das ist heute nicht mehr durchsetzbar. 25% sind aber zu viel und der Soli kommt dazu.

    Das gesamte Steuerniveau ist in Deutschland zu hoch.

    Richtig wäre es, Substanzsteuern (große Erbschaften) durchzusetzen. Sehr große Erbschaften waren damals problematisch (z. B. Krupp Erbe; hier Bildung einer Stiftung.) Die damaligen Regierungen hatte hier bessere Konzepte. Auch benötigen wir nicht so viele Verwaltungen und Datenschutzexperten (weniger Juristen in der Ministerialdirektion?).

  • Das würde den Staatshaushalt belasten, so

    Das ist mE der Kern des Problems.

    Die Verhandler denken sich irgendwelche Ausgaben aus und suchen dann nach Geld.

    Das kann kein Unternehmen, keine Privatperson so machen. Und ich sehe auch nicht, dass eine Regierung das so machen muss. Das Sparpotenzial ist enorm, da braucht es noch nicht mal Doge, um das zu finden.