Koalitionsverhandlungen: SPD will 30% auf Kapitalerträge

  • Hype Aktien? MS ist kein Hype, Apple auch schon lange nicht mehr, höchstens NVIDIA ein wenig, aber da ist auch viel Substanz dahinter.

    Nvidia ist überbewertet ohne Ende und auch der Rest ist ziemlich hoch bewertet. Da geht nur durch Hype großartig was.

    Du hast aber ein ganz anderes Grundproblem. Da du schnell reich werden willst, musst du ein hohes Risiko gehen. Das zahlt sich in wenigen Fällen aus und kostet dich in den meisten Fällen eine Menge Geld. Und wenn ich dich so höre, dann hast du das vorher offensichtlich nicht sauber abgewogen.

  • Ich bin fein mit meiner Strategie. Nur das Timing jetzt mit dem Festgeld war katastrophal, aber das konnte ich ja leider nicht wissen.

    Ich hab zwei Jahre mein Depot nach und nach aufgebaut so wie ich das Geld rein bekommen hab und hatte am Schluss 50% Rendite! Jetzt bin ich bei -6%.

    Hab meine Assets in einer zweiten App getrackt - dort nur bis vor der Investition im Januar von dem ganzen Festgeld…

    Hätte ich im Januar nicht das ganze Geld teuer investiert sondern mein Depot einfach so gelassen hätte ich jetzt trotz dem Absturz noch immer gut 14% Rendite.

  • Wenn ich gerade auf mein Portfolio schaue, sind Steuern auf Kapitalerträge gerade meine geringsten Sorgen ;( . Aber ich bleibe mal geschmeidig , kommen auch wieder bessere Zeiten.

    Jedenfalls kann man in diesen Zeiten eins ganz besonders lernen. (Buch)Verluste einzufahren tut mehr weh als Steuern zahlen 8)

  • Ja, und Du möchtest jetzt auch gern einige Milliarden aufnehmen und findest es ungerecht, dass Du das nicht kannst, oder wie?

    Nein, das habe ich nicht nötig bzw. habe ich meine Finanzen im Griff, dass ich mich nicht immer neu verschulden muss. Ich nehme maximal einmalig eine Finanzierung für eine Sache auf und dann ist das Ding am Ende abbezahlt oder wird wie geplant refinanziert. So wie jeder normale Mensch das auch macht - extreme Schicksalsschläge außen vorgelassen.

    Unabhängig davon, ob jemand es sich locker leisten könnte weitere neue Kredite zu bedienen oder nicht, tragen doch die meisten Menschen den Gedanken eines Schuldverhältnisses mit sich, welches sie gerne loswerden möchte.

    Mir persönlich ist es zumindest "unangenehm" jemanden etwas zu schulden.

    Empfindest Du, dass dieser Gedanken in der Regierung auch vorliegt?

    Es lebt sich deutlich ungenierter wenn man weiß, dass man sich "einfach so" neu verschulden kann und so empfinde ich die Politik.

  • Nein, das habe ich nicht nötig bzw. habe ich meine Finanzen im Griff, dass ich mich nicht immer neu verschulden muss. Ich nehme maximal einmalig eine Finanzierung für eine Sache auf und dann ist das Ding am Ende abbezahlt oder wird wie geplant refinanziert....

    So macht es die Bundesregierung auch. Es wird refinanziert.

    Unabhängig davon, ob jemand es sich locker leisten könnte weitere neue Kredite zu bedienen oder nicht, tragen doch die meisten Menschen den Gedanken eines Schuldverhältnisses mit sich, welches sie gerne loswerden möchte.

    Das ist für einen Staat aber nicht sinnvoll, denn ein Mensch stirbt, ein Staat nicht unbedingt.

    Es lebt sich deutlich ungenierter wenn man weiß, dass man sich "einfach so" neu verschulden kann und so empfinde ich die Politik.

    Ja, na und? Wen interessiert es, was Du empfindest?

  • So macht es die Bundesregierung auch. Es wird refinanziert.

    Das ist für einen Staat aber nicht sinnvoll, denn ein Mensch stirbt, ein Staat nicht unbedingt.

    Ja, na und? Wen interessiert es, was Du empfindest?

    Aha, so sieht also eine kalkulierbare Refinanzierung aus. Gepaart mit Schuldenbremse beschließen, daran festhalten und dann torpedieren. Machst Du das auch so privat? Würdest Du so einem "Menschen" trauen? Nein, oder? Warum dann dem Staat? Etwa doch, weil es eine komplett andere Sphäre ist, wo die Spielregeln der "normalen" Bürger nicht gelten? Das war im übrigen auch der Eingangsbeitrag worum es bei mir ging, soviel zu deinem vorletzten Satz.

    Ein Mensch stirbt, eine Familie (hoffentlich) nicht. Wenn Du das einzige Subjekt in deinem Kosmos bist, dann ist das Deine Sache, auch wenn ich es bedauerlich finde. Und nur weil der Staat unsterblich ist, sollten ihm Schulden egal sein? Interessanter Gedanke, aber damit bestätigst Du nur meine Aussagen :)

    Scheinbar interessiert es Dich so sehr, dass Du Dich genötigt fühlst mir zu antworten. Aber Du bist ja schließlich:

    Der King of Kacke!

    Wenigstens bist Du selbstkritisch und ehrlich.

    Damit belasse ich die Diskussion mit Dir.

  • Mir ist keine Bundesregierung bekannt, die jemals unbeliebter war und weniger Vertrauen bei den Bürgern hatte als die geplatzte Ampel-Koalition (und Politik beobachte ich seit Ende der 60er Jahre). Die Hoffnung auf einen Politikwechsel war daher in meinem Umfeld sehr groß.

    Davon ist aber bislang wenig bis nichts in Sicht. Der Eindruck ist ein gegenteiliger: Mehr (viel mehr) neue Schulden und wenig strukturelle Reformen. Im Kern geht es nur um Umverteilungspläne, die nicht entlasten sondern eher belasten (steigende Steuern, steigende Sozialleistungen (wie Mütterrente) usw.). Von einer (längst überfälligen) Unternehmenssteuerreform habe ich noch gar nix vernommen - mit beispielsweise wenigstens einer Absenkung auf den EU-Durchschnitt ... (!) (um vom Vergleich mit Ländern wie den USA ganz zu schweigen). Auch ein (ebenso längst überfälliger) Bürokratieabbau ist nicht in Sicht. Gleiches gilt für die längst überbordende EU-Regulatorik.

    Eine Initiative den überbordenden Staat zurückzuführen fehlt ebenso (die Zahl der öffentlich Bediensteten ist meines Wissens seit dem Jahr 2015 um 600.000 oder mehr als 13% gestiegen - und damit in etwa doppelt so stark wie die Gesamtbeschäftigung in Deutschland). Folgt einer inneren Logik: Immer mehr Vorschriften und Regulierungen erfordern immer mehr Staatsdiener, um diese umzusetzen, zu kontrollieren, zu überwachen usw.

    Von Ansätzen wie die Wettbewerbsfähigkeit, die Wachstumskräfte und somit die Produktivität wieder steigen kann und Deutschland sich von einem Potentialwachstum von aktuell Null wieder weg bewegen und lösen kann, ist nichts zu vernehmen. Die Unzufriedenheit der Wähler (Vertrauensverlust) zeigt sich schon jetzt in wachsender Zustimmung zu den politischen Rändern.

    Wie an anderer Stelle schon geschrieben: Die entscheidenden Wahlen könnten 2029 bevorstehen. Geht der Murks wie unter der Ampel weiter, ist es nicht unwahrscheinlich, daß nach dem Ausgang dieser Wahl dann gegen die Opposition an den politischen Rändern nicht mehr regiert werden kann.

    In Anlehnung an schon frühere Beiträge und den Strangtitel (Eindampfung des Sparefreibetrages statt dessen adäquater Anpassung an die Inflation, Gleichstellung des langfristigen Sparens für das Alter via Aktien mit "Spekulation" ("Spekulationsfrist"), eingeschränkte Verlustverrechnung im Wertpapierbereich, Abschaffung der steuerlichen Vorteile im Bereich Kapital-Lebensversicherung, der staatlicherseits Murks-Anteil bei Riester und Rürup, die Verfünffachung der Spekulationsfrist bei Immobilien als Kapitalanlage usw.) verdichtet sich der Eindruck, daß dem Staat offensichtlich wenig am Vermögensaufbau und privater Altersvorsorge seiner Bürger gelegen ist.

    Apropos Vertrauensverlust (war letzten Freitag auf einer Eigentümer-Versammlung): Dort wurde unter einigen Anwesenden die eventuell geplante Abschaffung der 10-jährigen "Spekulationsfrist" bei Immobilien heftig diskutiert. Darunter auch zwei Handwerker, die ihre Altersvorsorge derart gestaltet hatten, daß sie das Wohnhaus mit angeschlossener Werkstatt gekauft, finanziert und über Jahrzehnte hinweg abbezahlt hatten. Tenor: "Mit der Regelung würde ich rückwirkend und größtenteils um meine finanzielle Lebensleistung betrogen. Kommt das, werde ich mich bei der nächsten Wahl daran erinnern".


    Die Hoffnung stirbt aber wie immer zuletzt. Es erscheint mir aber zunehmend fraglich, ob Lage und Stimmung im Land bei Schwarz/Rot tatsächlich angekommen sind ...

  • Wer ist das überhaupt, "der Staat"?

    Beliebte und bevorzugte Antwort insbesondere von Staatsdienern (meine Vermutung Du bis ein solcher sprich also Beamter) auf diese (vermutlich ohnehin nur rhetorische) Frage: Der Staat - das sind wir doch alle ...

    Womit jede Zurechenbarkeit und Schuldfrage obsolet wird, da der Staat gar nichts mehr falsch machen kann - sondern nur "wir alle".


    Eine ganz andere Frage in dem Kontext wäre, ob sich nicht längst die politischen Parteien den "Staat zur Beute" gemacht haben. Erinnert sei an den geschätzten Prof. Hans Herbert von Arnim (Verfassungsrechtler) und seine diversen Bücher, die teilwiese zu Bestellern wurden (zudem hatten diese und seine anderen Schriften auch Einfluß auf die Rspr. bis hin übrigens zum BVerfG; Beispiele: "Diätenurteil" und "Parteienfinanzierungsurteil") wie "Staat ohne Diener: Was schert Politiker das Wohl des Volkes", "Der Staat als Beute: Wie Politiker in eigener Sache Gesetze machen", "Die Partei, der Abgeordnete und das Geld: Parteienfinanzierung in Deutschland", "Diener vieler Herren: Die Doppel- und Dreifachversorgung von Politikern", "Das Europa-Komplott: "Wie EU-Funktionäre unsere Demokratie verscherbeln" , "Volksparteien ohne Volk", "Die Hebel der Macht und wer sie bedient", "Der Griff in die Kasse. Wie das Abgeordnetenhaus von Berlin seine Bezüge maßlos erhöht - und wie die Selbstbedienung noch gestoppt werden könnte" - um nur einige Beispiele zu nennen.

  • "Mit der Regelung würde ich rückwirkend und größtenteils um meine finanzielle Lebensleistung betrogen. Kommt das, werde ich mich bei der nächsten Wahl daran erinnern".

    Da könnte man durchaus vermuten, dass dieser Handwerker bei der Bundestagswahl CDU oder vielleicht sogar SPD gewählt hat. Nun bekommt er, was er gewählt hat. Works as designed. Aber immerhin haben seit der Wahl lt. letzter Umfrage 16% (nicht Prozentpunkte) der Wähler der Union verstanden, welchem falschen Fuffziger sie da ihre Stimme gegeben haben.

  • Da könnte man durchaus vermuten, dass dieser Handwerker bei der Bundestagswahl CDU oder vielleicht sogar SPD gewählt hat. Nun bekommt er, was er gewählt hat. Works as designed. Aber immerhin haben seit der Wahl lt. letzter Umfrage 16% (nicht Prozentpunkte) der Wähler der Union verstanden, welchem falschen Fuffziger sie da ihre Stimme gegeben haben.

    Naja, es wurde auch alles dafür getan Alternativen zu den Altparteien zu diffamieren.

    Jemand, der nur Tagesschau schaut oder bisschen Radio hört, für den sind doch alle anderen Parteien radikal. Ich denke da vor allem an diejenigen, welche sich nicht bei Youtube & Co. einmal die andere Sichtweise anhören/-schauen und versuchen, sich möglichst neutral eine eigene Meinung zu bilden.


    Leider ist es uns verloren gegangen zu diskutieren. Jeder der eine andere Meinung hat, ist Links-/Rechtsradikal.

  • Da könnte man durchaus vermuten, dass dieser Handwerker bei der Bundestagswahl CDU oder vielleicht sogar SPD gewählt hat. Nun bekommt er, was er gewählt hat.

    Letzteres wäre die Frage.

    Die CDU (präziser die Union) hat fraglos bei der Bundestagswahl deprimierend abgeschnitten. Einerseits. Bei rein schlich-nüchterner Betrachtung aber mit dennoch 75% mehr Wählerstimmen als eine SPD. Andererseits. Wenn nun ein geneigter Unions-Wähler aber beim Thema Steuern beispielsweise den Eindruck hat, daß da ein reines SPD-Programm die Basis der Verhandlungen bildet - dürfte sich der Eindruck verdichtet, etwas anderes zu "bekommen" als "gewählt" zu haben, obwohl man dem späteren Wahlsieger seine Stimme anvertraut hatte (und dennoch nun der "Schwanz mit den Hund zu wackeln" scheint).