Blind vertraut – und jetzt? Meine Erfahrungen mit DVAG, Versicherungen und Fonds

  • Hallo zusammen,


    ich bin ziemlich neu in der gesamten Finanzwelt und habe vermutlich schon einen Fehler begangen.

    Bevor ich auf das genaue Problem eingehe, möchte ich erstmal die Vorgeschichte erzählen.


    Vor ca. einem Jahr hab ich meine Ausbildung abgeschlossen und arbeite nun Festangestellt in meiner Firma in Schichtarbeit als Anlagenführer.

    Dort habe ich einen Kollegen kennengelernt und wir haben uns ganz gut verstanden. Irgendwann plauderten wir bisschen rum um das Thema Finanzen. Dazu muss ich sagen, dass ich bisher null Erfahrung hatte und gerade mal wusste was ein Tagesgeldkonto ist. Da kamen wir auf das Thema Aktien und sonstiges Investment. Er erzählte mir bisschen von seinen Erfahrungen und erzählte ganz Stolz, dass er da jemanden kennt, der sich um alles für ihn kümmert. Jemanden von der DVAG. Da bin ich natürlich Neugierig geworden. "Deutsche Vermögensberatung". Des klang für mich schon sehr verlockend, gerade für jemand der sich Null in dem Bereich auskennt. Ich habe meinem Kollegen einfach mal vertraut und bin da "Blind" reingegangen.


    Daraufhin hab ich den Kontakt zum besagten DVAG Berater erhalten und gleich einen Beratungstermin mit ihm ausgemacht. Am Tag des Termines haben wir uns dann bisschen Unterhalten und uns ein bisschen Kennengelernt. Er Wirkte sehr Nett, Freundlich und Kompetent, weshalb ich ihm ziemlich schnell vertraut habe. Während dem Gespräch haben wir dann mein Nettoeinkommen mit allen Ausgaben verglichen und festgestellt das ich einen ziemlich guten Betrag frei zu Verfügung habe, da ich aktuell noch den Luxus von Hotel Mama und Papa genießen kann (Zu dem Zeitpunkt war ich 20 Jahre alt). Dazu hat er mir noch das 2 Konten Modell vorgetragen und sich meine (nicht vorhandenen) Versicherungen angeschaut bzw. erfragt.


    Nach diesem Gespräch meinte er, er lässt mir ein paar Tage Gedenkzeit bevor ich irgendwas ausmachen solle. Nach diesen paar Tagen kamen wir dann wieder in Kontakt und haben ein Termin ausgemacht um über den weiteren Vorgang zu reden. Am Tag des 2. Termines hatte er mir dann eine Gewaltige Auswahl an Möglichkeiten gezeigt. Sowohl Versicherungen als auch Aktienhandel. Da ich beides benötigt habe bzw. damit Anfangen wollte, hab ich mich dann auch dazu entschieden seinen Vorschlägen zuzustimmen.


    Versicherungen hab ich bekommen:

    Vermögensaufbau & Sicherheitsplan der Generali für den ich Monatlich 195,14€ Zahle, bei der die BU den höchsten Anteil ausmacht mit ca. 150€ bei einer Absicherungssumme von 2400€

    Dazu habe ich ebenfalls von Generali noch eine Zahnzusatzversicherung sowie Krankentagegeld für insgesamt 24,21€

    Dann kommt noch die YOUNG & HOME Versicherung, in dieser sind Haftpflicht, Hausrat- ,Glas- und Unfallversicherung mit drinnen für Monatlich 26,64€

    Alles zusammen machen die Versicherungen Monatlich somit: 245,99€


    Dann kommen wir zu den Fonds die wir abgeschlossen haben und der dazugehörige Aktuelle Wert und die Anteile. (Aktuell bei einer Monatliche Sparrate von je 50€)

    DWS CONCEPT KALDEMORGEN Anteile: 2,59 Wert: 429,03€

    DWS TOP DIVIDENDE Anteile: 3,02 Wert: 436,10€

    DWS US GROWTH Anteile: 0,8 Wert: 426,25€

    DWS VERMÖGENSBG.FONDS Anteile: 1,39 Wert: 416,13€


    Nun hab ich mich letztens mal doch näher mit der DVAG befasst und hab dabei im Internet ziemlich viel Negatives gehört und auch erfahren, dass pro Kauf ein Ausgabeaufschlag von 5% genommen wird. Dies hab ich dann mal ausgerechnet und festgestellt, dass es doch ein gewisses Sümmchen ausmacht. Vor allem dann wenn ich vorhabe mehr Geld in die Hand zu nehmen.

    Mein Berater hat mir damals erklärt das dies allerdings nicht der Fall ist sondern das ich lediglich Depotgebühren habe, welche aber nicht besonders hoch sein sollen.

    Nach bisschen Recherche hab ich nun allerdings auch mal Erfahren, dass es viele Anbieter gibt (z.B Trade Republic) bei denen man für ein Sparplan keine Gebühren und auch keine Depotgebühren hat. Dies hat mich, plus die Negativen Erfahrungen der DVAG, dazu gebracht das alles selbst in die Hand zu nehmen. Zudem stört es mich auch etwas das mein Berater Einblick auf meinen Kontostand auf dem Konto der Deutschen Bank hat.


    Nun währe allerdings die Frage, Verkaufe ich alle vorhanden Anteile oder beende ich nur den Sparplan und lass dies weiter so laufen. Aktuell bin ich leider ca. 100€ im Minus durch die nette Zoll Politik :)

    Das 2 Konten Modell würde ich ganz gerne Weiter fortsetzen, dann allerdings ohne mein Deutsche Bank Konto.

    Und was meint ihr bezüglich der Versicherungen? Ist eine so hohe BU Summe wirklich sinnvoll. Sind die anderen Versicherungen für ihre Leistungen den Preis wert oder gibt es da bessere?

    Und welche Depots und ETFs würdet ihr empfehlen? Aktuell währe mein Plan Trade Republic zu nutzen und da einen Sparplan für den iShare MSCI World zu erstellen.

    Mein Ziel ist Langfristiges Investment, vor allem mit Aussicht auf Altersvorsorge.


    Ich Danke jedem von euch der sich die Zeit nimmt dies durch zu lesen und denen die mir ihre Lösungsvorschläge bringen.

    Natürlich Wünsche ich jedem der das hier Liest auch einen Wunderschönen Tag :)

  • Hallo.


    Dass Du hinterfragst, was man Dir da angedreht hat, ist schon einmal gut.


    Mit 21 benötigst Du nur sehr überschaubare Versicherungen. An Kranken- und Haftpflichtversicherung kommst Du nicht vorbei. Eine (gute!) BU-Versicherung ist auch wichtig. Das Abdicherungsniveau sollte auch hoch sein, weil von dort im Fall der Fälle das Einkommen herkommt, ggf. für sehr lange Zeiträume. Finanztip hat hierzu Artikel im Bestand. Ansonsten hat Dr. Schlemann hierzu auch einen Internetauftritt, der keine Wünsche offenlässt.


    Altersvorsorge kann in jungen Jahren über Vermögensaufbau erfolgen, daher reicht der 08/15-ETF-Sparplan aus, gerne so kostengünstig wie möglich. Ein Tagesgeldkonto dazu und man hat eigentlich alles, was man braucht.


    An Deiner Stelle würde ich schauen, was zu optimieren ist, dies tun und den DVAG-Mann mit einer Formulierung, die eindeutig genug ist, aber dennoch unterhalb der Schwelle zur strafrechtlich relevanten Beleidigung bleibt, aus meinem Leben verbannen.

  • Versicherungen hab ich bekommen:

    Vermögensaufbau & Sicherheitsplan der Generali für den ich Monatlich 195,14€ Zahle, bei der die BU den höchsten Anteil ausmacht mit ca. 150€ bei einer Absicherungssumme von 2400€

    Dazu habe ich ebenfalls von Generali noch eine Zahnzusatzversicherung sowie Krankentagegeld für insgesamt 24,21€

    Dann kommt noch die YOUNG & HOME Versicherung, in dieser sind Haftpflicht, Hausrat- ,Glas- und Unfallversicherung mit drinnen für Monatlich 26,64€

    Alles zusammen machen die Versicherungen Monatlich somit: 245,99€

    Das würde ich mir auch noch einmal anschauen.

    2400€ BU-Absicherund sind sicher grundsätzlich nicht zu viel, wie,gut der Tarif allerd8ngs ist, kann man schwer beurteilen, da du ihn nicht angibst.

    Eine Zahnzusatz PLUS Krankentagegeld erscheint mir für unter 25€ recht günstig. Was deckt die ZZV ab? Wieviel Krankentagegeld bekommst du?

    Paketlösungen sind meistens keine gute Idee, kaum ein Versicherer kann alles gut, auch nicht die Generali.

    Dazu, du wohnst bei deinen Eltern, eine Hausrat ist komplett überflüssig, Glasversicherung in der Regel auch. Der niedrige Gesamtpreis deutet auf eine ungewöhnlich schwache Haftpflicht- und Unfallversicherung hin (die auch zu hinterfragen wäre). Welche Versicherungssummen sind bei Haftpflicht und Unfall vereinbart?

  • Ich finde das alles jetzt nicht komplett katastrophal. Zumal du jung bist und dir jetzt noch alles richten kannst. Die Fonds Auswahl ist ja grundsätzlich solide und setzt eben eine aktive Strategie um. Wird dir zwar hier keiner empfehlen (auch ich nicht), aber noch immer besser, als es am Girokonto rumliegen zu lassen.


    Ich denke, es wäre wichtig mal die ganzen Versicherungen loszuwerden. Du solltest dir ein Bild machen, welche Zusatzversicherungen du wirklich benötigst (mMn ist in deinem Fall nur eine Privathaftpflicht wichtig, aber das musst du selbst entscheiden oder dich möglichst unabhängig beraten lassen) und dann im einzelnen abschließen.


    Fonds: wie gesagt, nicht katastrophal, aber du wirst definitiv besser fahren, wenn du die Fonds verkaufst und auf einen all-world ETF gehst.


    Wenn du deine Finanzen mit mehreren Konten verwaltest, wird es einfach übersichtlich und strukturierter.


    Du bist noch jung und solltest Mal mit so wenig Ballast (unnötige Versicherungen/Wertpapiere) wie möglich los starten. Dann kann nicht viel schief gehen.

  • Moin Luka.Vidvc ,

    Willkommen im Forum.

    Finde ich gut, dass du dir selbst Gedanken machst und nicht mehr blind einem sogenannten Berater vertrauen willst, der in Wirklichkeit ein Verkäufer ist.

    Das hast du gut erkannt. Zusätzlich zu dem hohen Ausgabeaufschlag kosten diese Fonds nochmals etwa das zehnfache an laufenden Gebühren als ein vergleichbarer ETF. Und diese Kosten sind dir sicher, ein Leben lang. Verkauf diese aktiven Fonds komplett und spar dir diese völlig unnötigen Gebühren. Die bisher angesparte Summe ist noch überschaubar und der Anlagezeitraum noch sehr lang. Dann wirkt sich dieser Wechsel besonders stark aus.

  • Moin,

    zur BUV wurde ja bereits etwas geschrieben. BUV auf jedem Fall absolut sinnvoll.

    Ich verlinke mal direkt auf die Seite von Dr. Schlemann , der einer der von Finanztip empfohlenen Anbieter von BU-Versicherungen ist.

    Was ist die für Sie beste Berufsunfähigkeitsversicherung?
    Beste Berufsunfähigkeitsversicherung: Wie sicher ist eine BU auf Dacia, Renault, VW oder Mercedes Level und wo stimmt der Preis? Neu 8/22!
    schlemann.com

    Evtl. lässt sich dort ja noch etwas optimieren (=Geld sparen).


    Ein Privathaftpflicht brauchst Du!

    Ich zweifele aber an der Sinnhaftigkeit dieser 'Young & Home' Versicherung! :/ Ein gute PHV bekommst Du ab 50€ pro Jahr.


    Zahnzusatzversicherung: Wie sieht es denn in Deiner Familie mit den Zähnen so aus (Eltern/Großeltern)? Spricht doch mal Deinen Zahnarzt darauf an, ob es bei Deinen Zähnen als sinnvoll erachtet einen Zahnzusatzversicherung abzuschließen. :/ Mein damaliger Zahnarzt, der auch meine Eltern/Schwester betreut, hat mir jedenfalls von so einer Versicherung abgeraten.

    Ich habe offenbar die Zähne meiner Mutter geerbt. Die hat mit 85 immer noch 'Ihre' Zähne. Und mit Mitte 50 sieht es auch mit meinen Zähnen gut aus.

    Sprich: Ich spare mit das Geld für die Versicherung und lege die Ersparnis lieber in einem ETF-Sparplan an. Und wenn es dann doch irgendwann mal etwas kostet mit den Zähnen, hab ich das notwendige Geld dafür einfach. ;)


    Ich empfehle Dir, Dich mal mit dem Finanztip 4-Töpfe-Prinzip zu beschäftigen:

    Finanztip-Klassiker: So funktioniert unser 4-Töpfe-Prinzip
    Mit unserem Prinzip kannst Du Deine täglichen Finanzen und langfristige Geldanlage optimal organisieren – und es ist super easy.
    www.finanztip.de


    Das reicht dann für Dein ganzes Leben, wenn Du einmal eine klare Struktur in Deinen Finanzen gebracht hast.


    PS: Gut, dass Du Deine Geld in die eigenen Hände nehmen willst. Und dass der 'Finanzprodukteverkäufer' einsicht auf Dein Konto hat geht ja mal gar nicht!

  • Ich finde das alles jetzt nicht komplett katastrophal. Zumal du jung bist und dir jetzt noch alles richten kannst. Die Fonds Auswahl ist ja grundsätzlich solide und setzt eben eine aktive Strategie um. Wird dir zwar hier keiner empfehlen (auch ich nicht), aber noch immer besser, als es am Girokonto rumliegen zu lassen.

    Beschönigende Worte helfen leider weder dem Threadersteller noch anderen Opfern solcher Strukturvertriebe. Ein Ausgabeaufschlag plus laufende Kosten von über 1,5% der Anlagesumme p.a. ist einfach irre teuer. Besser als auf dem Girokonto rumliegen zu lassen ist es vor allem für die DVAG und die Provison des Verkäufers. Da hilft nur raus, und zwar so schnell wie möglich.

  • Nun hab ich mich letztens mal doch näher mit der DVAG befasst

    Das ist nur zu begrüßen. Ebenso wie Deine Nachfrage hier.


    Erste Lehre, die Du aus meiner Sicht ziehen solltest: Vor Finanzentscheidungen aller Art und/oder gar dem Abschluß irgendwelcher langlaufender (Versicherungs)Verträge auf jeden Fall eigene Recherchen anstellen und/oder objektiven sprich neutralen Rat einholen !


    Bei der Gelegenheit: Strukturvertriebe wie die DVAG (meines Wissens der größte dieser Art in Sachen Finanzen in Deutschland) sind schon konzeptionell eine ziemlich üble Sache. Richtig reich hat dies nur die Firmeninhaber gemacht - und ziemlich gut verdienen auch noch eine einige wenige, die in der Struktur (Hierarchie) weit oben angesiedelt sind - der Kunde aber kommt auf der sozusagen "untersten Ebene des Abverkaufs" von Finanzprodukten mit sog. "Strukkis" in Berührung, die keine Berater sind sondern eben reine Finanzprodukte-Verkäufer. Deren Kenntnisse sind meist eher mau. Zudem handelt es sich in der Regel um für den Kunden (sehr) teure Produkte (siehe Deine Fonds (!)); noch dazu sind die Strukkis meist in der Produktauswahl auch noch auf Kooperationspartner des Strukturvertriebs beschränkt. Die Strukkis sind aber zumindest gut geschult in Verkaufspsychologie - und angeln und fischen bevorzugt im Umfeld (auch zunächst dem eigenen familiären Umfeld und dann dem eigenen, weiteren Bekanntenkreise) potentielle Kunden (um das Wort "Opfer" zu vermeiden) ab. Danach geht es in der Regel im Kollegenkreis, im Verein, im Club etc. pp weiter oder eben über die privaten Kontakte via bisheriger Kunden (siehe Deinen Fall) als "Empfehlung" an den "netten Mensch" von der DVAG (nennen sich seit einiger Zeit gerne "Coach" für "Deine Finanzen" ...). Von der DVAG generell und Deinem "Berater" speziell würde ich mich umgehend trennen - und von solche Strukturvertrieben generell auch zukünftig unbedingt Abstand halten. Bei sachlich-nüchterner Betrachtung gilt aber auch hier: "It takes two to tango" - sprich ohne die Ahnungslosigkeit (oder Gutgläubigkeit) der Kunden ("Opfer") würde die DVAG nicht Jahr für Jahr einen Milliardenumsatz machen und hätte es auch niemals auf (nach eigenen Angaben) acht Millionen Kunden gebracht ...


    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Zudem stört es mich auch etwas das mein Berater (Anmerkung von mir: Dein Finanzprodukte-Verkäufer) Einblick auf meinen Kontostand auf dem Konto der Deutschen Bank hat.

    Wenn dem so ist: Strange ...

    dazu gebracht das alles selbst in die Hand zu nehmen.

    Auf jeden Fall ein guter Ansatz !


    Erste Schritt wäre aus meiner Sicht, sich zumindest mal die Grundlagen anzulesen. Es geht immerhin um Dein Geld, Deine Absicherung, Deinen Vermögensaufbau und perspektivisch um Dein finanziell abgesichertes Alter ! Das Thema ist zudem keine Raketen- oder Geheimwissenschaft ! Dazu kann man auch gut die Informationen (inkl. Videos) von Finanztip nutzen. Parallel ein oder zwei Bücher zu dem Thema zu lesen dürfte ebenfalls hilfreich sein (Prof. Walz "Ihre Finanzen fest im Griff" - um ein Beispiel zu nennen; preiswertes, kompaktes Büchlein, gut verständlich geschrieben, daher einfach zu lesen, fachlich dennoch gut und ziemlich umfassend).


    In Deinem jugendlichen Alter (21) stehst Du noch ganz am Anfang - und hast noch Jahrzehnte als Sparer und Anleger vor Dir. Das ist ein Riesen-Vorteil, da - bei vernünftiger Vorgehensweise - die Zeit auf Deiner Seite ist.


    Versichern der essentiellen Risiken kommt vor jedem Sparen oder Investieren. Mein Versicherungs-Motto: Nur das Nötigste, das aber hinreichend. Aus meiner Sicht braucht es da nur eine PHV (Privathaftpflichtversicherung - so lange Du bei den Eltern wohnst, könntest Du da trotz Volljährigkeit und Erwerbstätigkeit über deren PHV mitversichert sein (so die denn einen solchen Versicherungsschutz als Familien-Haftpflicht haben. Bin aber keine Assekuranz-Experte). Eine Krankenversicherung ist ohnehin obligatorisch (bei Dir via GKV). Da Dein Humankapital (Arbeitskraft) Dein wichtigster Vermögenswert ist (auf jeden Fall siebenstellig bei perspektivischer Sicht), würde ich über einen adäquaten Schutz für den Fall der Berufsunfähigkeit (BUV) auf jeden Fall nachdenken (in so jungen Jahren kann das noch gut einkaufbar sprich zu vertretbaren Prämien versicherbar sein).


    Mein Fokus wäre in solche Fällen danach der Aufbau einer Rücklage für Notfälle (z. B. 3 bis 6 Netto-Monatsgehälter). Generell würde ich in so jungen Jahren neben der geistigen Beweglichkeit auch immer finanzielle Beweglichkeit (ausreichend Liquidität) für sinnvoll halten.


    Beispiel:

    da ich aktuell noch den Luxus von Hotel Mama und Papa genießen kann

    Du wirst sicherlich nicht dauerhaft bei Deinen Eltern wohnen (wollen) ...; Umzug, erste eigene Wohnung, Möbel, neues gebrauchte Auto usw. wäre da Stichworte). Von Konsumentenkrediten würde ich mich versuchen unbedingt fernzuhalten (daher der Hinweis zur "finanziellen Beweglichkeit").


    Von den sehr teuren Fonds (jährliche sehr hohe Gebühren; vermutlich auch noch mit hohem einmaligen Ausgabeaufschlag) würde ich mich verabschieden. Da sind nur die hohen Kosten "sicher".


    Mit einem monatlichen Sparplan auf einen weltweiten kostengünstigen Aktien-ETF den Einstieg in das langfristige Investieren umzusetzen, dürfte für Dich und in der Situation eine gute Idee sein. In die Richtung hast Du ja bereits selbst gedacht.



    Dir weiter gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • zur BUV wurde ja bereits etwas geschrieben. BUV auf jedem Fall absolut sinnvoll.

    Ich verlinke mal direkt auf die Seite von Dr. Schlemann , der einer der von Finanztip empfohlenen Anbieter von BU-Versicherungen ist.

    Was ist die für Sie beste Berufsunfähigkeitsversicherung? Beste Berufsunfähigkeitsversicherung: Wie sicher ist eine BU auf Dacia, Renault, VW oder Mercedes Level und wo stimmt der Preis? Neu 8/22! schlemann.com

    Evtl. lässt sich dort ja noch etwas optimieren (=Geld sparen).

    Vielen Dank! Die Seite wurde übrigens im Mai 2025 aktualisiert - nur die Snippets wurden übersehen, die habe ich gerade auch noch auf den aktuellen Stand gebracht. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Ich Danke jedem von euch der sich die Zeit nimmt dies durch zu lesen und denen die mir ihre Lösungsvorschläge bringen.

    Hallo,

    vielleicht ist es dir ein Trost, diesen Fehler haben fast alle von uns in ihren Anfangsjahren mal gemacht. Ich bin in jungen Jahren auch mal an einen AWD Berater aus dem Freundeskreis geraten. Mit ähnlichem Resultat. Und du hast es wirklich rasch bemerkt, das es ein Fehler ist. Damit hast du jetzt die Möglichkeit, es jetzt besser zu machen.

    Meide Grundsätzlich diese provisionsfinanzierten Finanzprodukteverkäufer, die sich als Berater tarnen. Je weniger man mit denen zu tun hat, um so besser.


    Dann kommen wir zu den Fonds die wir abgeschlossen haben und der dazugehörige Aktuelle Wert und die Anteile. (Aktuell bei einer Monatliche Sparrate von je 50€)

    DWS CONCEPT KALDEMORGEN Anteile: 2,59 Wert: 429,03€

    DWS TOP DIVIDENDE Anteile: 3,02 Wert: 436,10€

    DWS US GROWTH Anteile: 0,8 Wert: 426,25€

    DWS VERMÖGENSBG.FONDS Anteile: 1,39 Wert: 416,13€

    Die Fonds würde ich allesamt abstoßen und das freigesetzte Kapital bei einem günstigen Broker wie z.b. Flatex, in einen ACWI oder All World investieren. Mehrere ETFs sind unnötig, erst recht bei diesem noch recht überschaubaren Anlagekapital und Sparrate.

    Versicherungen hab ich bekommen:

    Vermögensaufbau & Sicherheitsplan der Generali für den ich Monatlich 195,14€ Zahle, bei der die BU den höchsten Anteil ausmacht mit ca. 150€ bei einer Absicherungssumme von 2400€

    Dazu habe ich ebenfalls von Generali noch eine Zahnzusatzversicherung sowie Krankentagegeld für insgesamt 24,21€

    Dann kommt noch die YOUNG & HOME Versicherung, in dieser sind Haftpflicht, Hausrat- ,Glas- und Unfallversicherung mit drinnen für Monatlich 26,64€

    Alles zusammen machen die Versicherungen Monatlich somit: 245,99€

    Auch Versicherungen würde ich auf das absolut nötigste reduzieren, das Geld lieber in die ETF Sparrate stecken.

  • Neulich im Supermarkt…


    Ein Kunde steht vor einem Supermarkt. In der Hand hält er seinen Einkaufszettel – Brot, Joghurt, Nudeln. Ein ganz normaler Wocheneinkauf. Doch bevor er eintreten kann, wird er von einem freundlichen Herrn im Anzug angesprochen.


    „Guten Tag! Ich helfe Ihnen – völlig kostenlos – die besten Einkaufsberater zu finden, die für Sie den gesamten Einkauf übernehmen. Diese wissen am besten, welches gute und gesunde Produkte sind. Und diese kümmern sich um alles!“


    Beeindruckt von diesem Service willigt der Kunde ein. Der freundliche Herr begleitet ihn in den Supermarkt und stellt ihm dort drei weitere Damen und Herren in feinen Anzügen vor: „Das sind nun Ihre persönlichen Einkaufsberater. Diese sind hochausgebildet und wählen für Sie individuell die besten Produkte aus.“


    Die Einkaufsberater greifen nun gezielt zu ganz normalen Produkten – Brot, Joghurt, Nudeln. Der Kunde ist manchmal skeptisch, doch die Berater versichern: „Diese Auswahl basiert auf unserer langjährigen Expertise und ist perfekt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.“


    Der Einkauf ist schnell erledigt. Denn die Berater wählen einfach wahllos Produkte aus, denn sie wissen in Wirklichkeit auch nicht, was nun besser oder schlechter ist. Und beim nächsten Kunden nehmen sie noch dazu genau die gleichen Produkte. An der Kasse angekommen staunt der Kunde: Auf den Gesamtpreis wird ein zusätzlicher Aufschlag von 5 % erhoben – als „Einmalige Servicegebühr“. Verwundert fragt der Kunde nach, und der erste Berater erklärt mit einem Lächeln: „Das deckt unsere professionelle Beratung und Vermittlung ab – dafür haben sie auch die wirklich allerbesten Produkte. Und sie mussten Sie sich ja auch um nichts kümmern!“


    Zu Hause angekommen, macht sich der Kunde schließlich einen Joghurt auf. Schmeckt ganz normal, wie immer. Später schaut er auf seinen Kontoauszug und wundert sich erneut. Da findet er ganz viele Abbuchungen: 2 Cent Joghurt, 3 Cent Brot, 2 Cent Nudeln, …

    Dann schaut er aus dem Fenster und sieht den freundlichen Herrn und die drei Berater bestens gelaunt im Porsche vorbeifahren.

  • Hallo Luka.Vidvc,


    meine Vorposter haben schon das meiste geschrieben. Noch ein Aspekt: Über Ihre „YOUNG & HOME Versicherung“ kann ich mich richtig aufregen. Zumal auf der Homepage der DVAG steht:


    „Solange man noch bei den Eltern wohnt, wird für einen Monatsbeitrag von weniger als einem Euro eine Anwartschaft auf eine eigenständige Versicherung für die Bereiche Haftpflicht-, Hausrat- und Glasversicherung erworben.“


    D.h. Sie bezahlen für die Unfallversicherung allein ca. 25 Euro im Monat. M.E. braucht man im Regelfall, wenn man eine gute BU hat, keine Unfallversicherung (auch sonst ist sie m.E. weitgehend überflüssig – anderes Thema).


    Hat Ihr DVAG- „Berater“ überhaupt geprüft, ob Sie noch in der PHV Ihrer Eltern mitversichert sind? Je nach Bedingungen kann es sein, muss es aber nicht.


    Meine Empfehlung: Beenden Sie diese „YOUNG & HOME Versicherung“ schnellstmöglich und schließen eine eigene PHV ab; Auswahl z.B. hier: https://www.finanztip.de/haftp…cherung/haftpflicht-test/


    Gruß Pumphut

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    Ich bin in jungen Jahren auch mal an einen AWD Berater aus dem Freundeskreis geraten.

    Fast möchte man fragen: Wer nicht ... ?


    Das Modell Richtung "Allfinanz"-Konzern zieht sich quer durch alle Bereiche ...


    Damals schon war an den Universitäten beispielsweise MLP (später im Verlauf MLP AG inzwischen MLP SE als Holding; inzwischen mit eigener Banklizenz der Tochtergesellschaft MLP Banking AG ...) sehr aktiv. Der Finanz-Vertrieb


    (fairerweise muß man sagen kein Strukturvertrieb a la DVAG, da dort m. W. die Mitarbeiter nicht dazu angehalten und explizit aufgefordert werden, weitere sprich neue Mitarbeiter zu akquirieren, an deren Vertragsabschlüssen sie dann mitverdienen; typisch für Strukturvertriebe zudem: Je höher jemand selbst in der internen Hierarchie angesiedelt, umso mehr wird an Vertragsabschlüssen auch der neuen Mitarbeiter verdient ...)


    hatte sich damals auf die lukrative Zielgruppe angehende Akademiker spezialisiert (Juristen, Mediziner, Zahnmediziner usw.) - samt dem Gedanken, diese schon an der Uni über Serviceleistungen an sich zu binden und dann mit diesen finanziell "mitzuwachsen" (via Versicherungen, Vermögensaufbau, der Finanzierung von Praxis- oder Kanzleikauf, Immobilienfinanzierung, Investments usw.).


    Schon damals trafen geschulte Vertriebsprofis auf zwar Menschen mit Abitur und angehende Akademiker - aber auch auf deren "Finanzbildung" auf niedrigstem Niveau oder nahe Null.


    Eine für die eine Seite hoch interessante, spannende und lukrative Melange - für die andere Seite dagegen in der Regel eher weniger ...

  • Herzlich willkommen Luka.Vidvc

    Du hast einen möglichen Fehler (einen Berater mit ins Boot zu nehmen) sehr schnell bemerkt.

    Viel Geld verloren hast du also noch nicht.

    Nur als Vergleich, ich bin Anfang 40 und habe bis vor einigen Jahren noch etliche Sch...ßhaus-Produkte abgeschlossen.


    Vermögensaufbau durch ETFs kannst du selber. Hier einlesen und dann gerne nochmal gezielt Fragen stellen.

    Spoiler: ein globaler ETF wie z.B. Vanguard All-World oder MSCI ACWI oder MSCI ACWI IMI reicht am Anfang völlig aus.

    Klar, man kann auch noch einen oder zwei weitere ETFs dazunehmen um bestimmte Regionen (Europa, Emerging Markets etc.) höher zu gewichten als in dem einen ETF). Aber das fällt dann unter Feintuning und du machst, wenn du es falsch anstellst, mehr falsch als richtig.

    Mit einem der o.g. ETFs machst du halt sehr wenig falsch. Und das ist schonmal sehr sehr gut.


    Gut muss nicht immer kompliziert sein. Das wollen die die sog. Vermögensverwalter machmal einreden, aber das stimmt nicht.




    Bzgl. Versicherungen:
    BU würde ich niemals koppeln. In deinem Alter kannst du ohne Probleme eine neue BU abschließen und die alte kündigen. Immer vorausgesetzt, es kam keine ernsthafte Erkrankung im letzten Jahr dazu.

    Wegen BU: Finanzberatung Bierl macht einen kompetenten Eindruck und Dr. Schlemann auch. Bei Bierl muss man zunächst selber sehr aktiv sein und vieles vorbereiten. Kann ich aber gut nachvollziehen, dass das Sinn macht.

    Ob 2400 Euro BU Rente zu viel/zu wenig oder ok ist, das kann dir am besten ein vernünftiger Berater sagen.



    Insgesamt kommt mit die Anzahl deiner Versicherungen eher recht hoch vor als Single, der noch zuhause wohnt.


    Aber wie gesagt, viel Geld hast du dadurch zum Glück noch nicht verloren, kann man alles in Ordnung bringen.


    Viel Erfolg!

  • Insgesamt kommt mit die Anzahl deiner Versicherungen eher recht hoch vor als Single, der noch zuhause wohnt.

    Er wurde einfach gemolken … ein „Leicht erreichbares Opfa“ durch den Kollegen samt Falltür in den Wahnsinn.


    Und aus der Fallgrube gibt es einen simplen Weg.

    Das Zeug wegschießen und einfach simpel neu aufsetzen.


    Nach der Ausbildung günstige Privathaftpflicht SOLO abschließen !!!


    Nur alleine.

    Keine Kombiprodukte.


    Und kein Kontakt mehr zu dem Mensch, der das alles verkauft hat.

  • Nach der Ausbildung günstige Privathaftpflicht SOLO abschließen !!!

    ?

    Aus meiner Sicht braucht es da nur eine PHV (Privathaftpflichtversicherung - so lange Du bei den Eltern wohnst, könntest Du da trotz Volljährigkeit und Erwerbstätigkeit über deren PHV mitversichert sein (so die denn einen solchen Versicherungsschutz als Familien-Haftpflicht haben. Bin aber keine Assekuranz-Experte)

    ?

  • Willkommen im Forum. Der erste und richtige Schritt ist getan und viel passiert ist ja auch nicht. Ich würde die Fonds weiterlaufen lassen, aber nicht weiter einzahlen.


    Versicherungen würde ich über eine Haftpflichtversicherung, eine BU (eventuell mit Dynamik) und ggf. Unfallversicherung nachdenken. Die BU nicht zu niedrig ansetzen. In den jungen Jahren ist das kein großer Unterschied. Mit zunehmendem Alter wird es schnell teuer.


    Hausrat und Glasbruchversicherung ist eine Frechheit. Unglaublich <X


    Welt-EFT selber besparen und fertig.

  • Ich würde die Fonds weiterlaufen lassen, aber nicht weiter einzahlen.

    Der TE hat noch geschätzte 50 Jahre bis zur Rente. Wozu dann jahrzehntelang noch Unfug mit sich herumschleppen? Ich würde diese teuren Fonds konsequent, vollständig und sofort in einen Aktien-ETF tauschen und diesen dann weiter besparen