Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • Ist das jetzt Realsatire ? Du selbst führst dich in einem freundlichen Finanzforum wie die Axt im Walde auf und fragst das ? Ich habe deine Beiträge gemeldet,

    Peinlich übrigens, wie du hier versuchst, Deutschland und die Gesellschaft hier abzuwerten.


    Gemeldet wegen was denn? Ich schreibe was ich persönlich erlebe und empfinde und werde von dir so angegangen?

    Denunziantentum finde ich wirklich ekelhaft.

  • Gemeldet wegen was denn? Ich schreibe was ich persönlich erlebe und empfinde und werde von dir so angegangen?

    Denunziantentum finde ich wirklich ekelhaft.

    Am 26. August hier angemeldet und sooooo unterwegs….

    Ich habe leider nichts gelesen, was auf persönliches Erleben und Empfindungen hindeutet.
    Dass die Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland von „Hass zerfressen“ sein soll…,

    Tja… du bist in einem falschen Forum unterwegs.

  • Was ich damit schreiben will: die heutige Generation ist einfach viel "chilliger" unterwegs.

    Das finde ich, ehrlich gesagt, gar nicht so verkehrt.

    Als ich angefangen habe zu arbeiten war Teilzeit ohne triftigen Grund (kleines Kind, Promotion nebenher etc.) noch absolut verpönt, das hätte sich niemand überhaupt getraut zu fragen. Inzwischen haben wir Berufsanfänger in Teilzeit. Und ich kann sie verstehen.

    Lebenszeit ist das Kostbarste, was es gibt. Man hat seine Lebenszeit nur einmal, was verbraucht ist, ist verbraucht.

    Und wenn man von Anfang an immer 100% gibt, unbezahlte Überstunden leistet, sich voll reinhängt, heißt das noch lange nicht, dass einem das jemand dankt (oder dass man aus einem prekären Anstellungsverhältnis in ein sicheres kommt).

    Die Einstellung der jüngeren Generation ist (im Durchschnitt) schon anders als noch vor 10 oder 15 Jahren, das sehe ich auch selbst an unseren Berufsanfängern. Aber die (Arbeits-)Welt ist eben auch anders geworden. Flexibler, aber auch unsicherer, volatiler, weniger vorhersehbar und weniger verlässlich... Die Möglichkeiten sind grenzenlos, das macht es aber nicht unbedingt und für jeden einfacher. Wer früher brav seinen Schulabschluss gemacht und einen Ausbildungsplatz bekommen hat, der konnte mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er den Rest seines Berufslebens in seinem Unternehmen bleiben kann, da nach und nach aufsteigt, am selben Ort bleiben und dort sesshaft werden kann. Diese Gewissheiten gibt es heute nicht mehr.

  • Zitat

    Wer früher brav seinen Schulabschluss gemacht und einen Ausbildungsplatz bekommen hat, der konnte mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er den Rest seines Berufslebens in seinem Unternehmen bleiben kann, da nach und nach aufsteigt, am selben Ort bleiben und dort sesshaft werden kann.

    Auf keinen Fall. Ich habe in einem winzigen Handwerksbetrieb meine 1. Ausbildung gemacht. Die Branche gibt es gar nicht mehr. Wenn man nicht im öffentlichen Dienst oder in großen Firmen anfing, war das nicht so einfach mit den Arbeitsstellen.

  • Auf keinen Fall. Ich habe in einem winzigen Handwerksbetrieb meine 1. Ausbildung gemacht. Die Branche gibt es gar nicht mehr. Wenn man nicht im öffentlichen Dienst oder in großen Firmen anfing, war das nicht so einfach mit den Arbeitsstellen.

    Ich will da gar nicht Generationen gegeneinander ausspielen, wer es leichter und wer es schwerer hatte. Das war / ist mit Sicherheit auch einzelfallabhängig.

    Anders ist es aber auf jeden Fall geworden. Und ich kann jeden Jugendlichen / jungen Erwachsenen gut verstehen, der seine Lebenszeit und sein Leben abseits der Arbeit priorisiert (solange dennoch genug Geld zum Leben dabei rumkommt). Nur weil in frühere(n) Generation(en) viele geschuftet haben bis zum Umfallen in der Hoffnung auf eine Rente, die dann vielleicht kürzer war als erwartet und/oder mit gesundheitlichen Einschränkungen, heißt das noch lange nicht, dass jetzige Generationen das auch so machen müssen.

  • Auf keinen Fall. Ich habe in einem winzigen Handwerksbetrieb meine 1. Ausbildung gemacht. Die Branche gibt es gar nicht mehr. Wenn man nicht im öffentlichen Dienst oder in großen Firmen anfing, war das nicht so einfach mit den Arbeitsstellen.

    Ein Bekannter konnte seine Ausbildung nach der Insolvenz des alten Arbeitgebers auch in der Pfeife rauchen. Es hat lange gedauert bis das alles wieder eingerenkt hat, in einrm völlig anderen Berufsfeld übrigens.

  • Ein Bekannter konnte seine Ausbildung nach der Insolvenz des alten Arbeitgebers auch in der Pfeife rauchen. Es hat lange gedauert bis das alles wieder eingerenkt hat, in einrm völlig anderen Berufsfeld übrigens.

    Genau, zwei Insolvenzen habe ich auch noch zu bieten, eine Kündigung meines Vorgesetzten, da war ich somit auch überflüssig, eine betriebsbedingte Kündigung war auch noch dabei. Ich musste mich oft bewerben, schrecklich fand ich das immer.

    Ich habe entschieden, nachdem ich die beiden Kids groß hatte, weiter Teilzeit 28 Stunden zu arbeiten. Der Job hätte nicht erweitert werden können (3 Stunden hatte ich ohnehin schon erhöhen dürfen). Da er recht sicher ist/war und ich nun Ü60 habe ich das so belassen (bin 9 jae dort). Komme damit gut über die Runden, eben keine großen Ansprüche, so gelernt und als Alleinerziehende so weitergemacht. Hat alles vor und Nachteile.

  • [...]

    Wer früher brav seinen Schulabschluss gemacht und einen Ausbildungsplatz bekommen hat, der konnte mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er den Rest seines Berufslebens in seinem Unternehmen bleiben kann, da nach und nach aufsteigt, am selben Ort bleiben und dort sesshaft werden kann. Diese Gewissheiten gibt es heute nicht mehr.

    Moin,

    definiere mal früher. Ich als einer von früher kann das in keinster Weise bestätigen.

    Meine erste Ausbildung habe ich 1977 begonnen. Damals gab es die erste Million Arbeitslose, Wunschberuf Fehlanzeige. Man musste nehmen, was es gab: in meinem Fall betriebliche Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann (mit Abschluss).

    Anschliessend 16 Monate Zivildienst.

    Danach: arbeitslos. Arbeit suchen (mittlerweile war die Arbeitslosenzahl auf 1,5 Mio. gewachsen), egal was, wenn man nicht arbeitslos sein wollte: Auslieferungsfahrer und stellvertretender Hausmeister.

    Nach etwa 6 Jahren Rückenprobleme vom vielen Schleppen, Umschulung. 1989 Einstieg in die IT-Administration (versprach bei mittlerweile über 2 Mio. Arbeitslosen die grösste Aussicht auf einen gefragten Arbeitsplatz), fachliche Ausbildung u. a. bei IBM in Mainz durch den Betrieb gegen entsprechende Verpflichtungserklärung, die nächsten 3 Jahre im Betrieb zu bleiben.

    Die wenigsten aus meiner Generation haben je in ihrem Leben das Glück gehabt, ihren Traumberuf auszuüben. Wer nicht arbeitslos sein wollte musste nach der Devise "friss oder stirb" nehmen, was angeboten wurde. Im Laufe des Arbeitslebens stieg die Arbeitslosenzahl noch auf gut 5 Mio., bevor sie zu sinken begann.

    47 Jahre waren mir dann auch genug und ich verstehe jede/n aus meiner Generation, der aus diesem Hamsterrad raus möchte...

  • Und wenn man von Anfang an immer 100% gibt, unbezahlte Überstunden leistet, sich voll reinhängt, heißt das noch lange nicht, dass einem das jemand dankt (oder dass man aus einem prekären Anstellungsverhältnis in ein sicheres kommt).

    Die Einstellung der jüngeren Generation ist (im Durchschnitt) schon anders als noch vor 10 oder 15 Jahren, das sehe ich auch selbst an unseren Berufsanfängern. Aber die (Arbeits-)Welt ist eben auch anders geworden. Flexibler, aber auch unsicherer, volatiler, weniger vorhersehbar und weniger verlässlich... Die Möglichkeiten sind grenzenlos, das macht es aber nicht unbedingt und für jeden einfacher. Wer früher brav seinen Schulabschluss gemacht und einen Ausbildungsplatz bekommen hat, der konnte mit einiger Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass er den Rest seines Berufslebens in seinem Unternehmen bleiben kann, da nach und nach aufsteigt, am selben Ort bleiben und dort sesshaft werden kann. Diese Gewissheiten gibt es heute nicht mehr.

    Das ist alles korrekt, mündet aber am Ende in der Finanzierung unseres Sozialsystems. Will man das beibehalten, und auch ausbauen (und den Wunsch kann man in dieser jüngeren Generation ja durchaus erkennen), muss das irgendwie finanziert = erwirtschaftet werden.

  • Das ist alles korrekt, mündet aber am Ende in der Finanzierung unseres Sozialsystems. Will man das beibehalten, und auch ausbauen (und den Wunsch kann man in dieser jüngeren Generation ja durchaus erkennen), muss das irgendwie finanziert = erwirtschaftet werden.

    Ich verweise auf den Thread (Rentner)Boomer-Soli und soziales Jahr für Rentner 😉

  • Als ich angefangen habe zu arbeiten war Teilzeit ohne triftigen Grund (kleines Kind, Promotion nebenher etc.) noch absolut verpönt, das hätte sich niemand überhaupt getraut zu fragen. Inzwischen haben wir Berufsanfänger in Teilzeit. Und ich kann sie verstehen.

    Eine Bekannte hat ihren Traumberuf ergattert - aber der Arbeitgeber hat ihr von Anfang an nur Teilzeit angeboten. Sie hat das durchgerechnet und die Stelle dann angenommen. Sie ist nach vielen Jahren immer noch glücklich damit (Alleinstehend, also ohne Backup durch einen Partner).

    Hier im Forum schreiben einige, die schon vergleichsweise früh im Berufsleben auf Teilzeit zurückgeschaltet haben. Das ist ein Rechenexempel: Wenn man aus Neigung sparsam ist, sammelt sich das Geld. Wenn dazu dann noch eine erfreuliche Börsenentwicklung dazukommt, geht das Depot auf wie ein Hefeteig. Da erzählt dann ein Gerd Kommer, daß man höchstens im Ausnahmefall als Angestellter eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit erreichen könne, ein Nikolaus Braun, der als Selbständiger eher nicht Teilzeit arbeitet, legt einem nahe, neben dem Sparen das Leben nicht zu vergessen. Und dann hat man den Freitag frei. Jeden Freitag. :) Kann einem das nicht ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn man nur dran denkt?

  • Eine Bekannte hat ihren Traumberuf ergattert - aber der Arbeitgeber hat ihr von Anfang an nur Teilzeit angeboten. Sie hat das durchgerechnet und die Stelle dann angenommen. Sie ist nach vielen Jahren immer noch glücklich damit (Alleinstehend, also ohne Backup durch einen Partner).

    Und dann hat man den Freitag frei. Jeden Freitag. :) Kann einem das nicht ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn man nur dran denkt?

    Genau das, nur ohne Traumberuf. Aber eben der Freitag 🤓

  • Ich hab auch jeden Freitag frei 8)

    Beste Entscheidung die 4 Tage Woche

    Ich auch. Ein großes Plus an Lebensqualität.

    Aber man muss sich das natürlich leisten können. Es gibt viele Jobs, von denen man selbst in Vollzeit kaum leben kann (auch wenn man sparsam ist). Insofern ist es schon ein Privileg, dass so eine Option überhaupt in Frage kommt.

    Und ja, vermutlich könnte ich mich deutlich früher aus dem Arbeitsleben verabschieden, wenn ich Vollzeit arbeiten würde und wenn Selbständigkeit (= langfristig deutlich höhere Vergütung) für mich eine Option wäre. Aber das würde eben auch deutlich weniger Lebensqualität im Hier und Jetzt bedeuten. Und ich will meine Lebensqualität nicht auf "irgendwann in der Rente" verschieben.