Boomer-Soli: Reiche Rentner sollen arme unterstützen

  • [Ich habe jeden Freitag frei] Ich auch. Ein großes Plus an Lebensqualität.

    Aber man muss sich das natürlich leisten können. Es gibt viele Jobs, von denen man selbst in Vollzeit kaum leben kann (auch wenn man sparsam ist). Insofern ist es schon ein Privileg, dass so eine Option überhaupt in Frage kommt.

    Na ja, das ist halt auch eine Frage des Familienmodells. Ich bin in einer Ein-Verdiener-Familie aufgewachsen, wie sie damals allgemein üblich war. Meine Mutter war Tradwive durch und durch (wie man heute wohl sagen würde). Wenn von einem Einkommen mehrere Personen essen, ist die finanzielle Kalkulation anders als bei einem Doppelverdienerpaar (oder meinetwegen auch bei einem Doppelverdienerpaar mit einem Kind).

    Und dann stellt sich halt die Frage nach dem eigenen Anspruch. Wieviel Geld braucht man? Was stellt man sich an Karriere vor? Zumindest damals signalisierte man mit einer Teilzeit, daß man sich eben nicht mit aller Wucht in den Arbeitsplatz kniet, sondern daneben auch Privatmensch sein möchte. Das war natürlich tödlich für die Karriere in einem Umfeld, in dem die Kollegen einander mit der Zahl der geleisteten Überstunden zu übertrumpfen suchen: "Ich arbeitete jede Woche 60 Stunden!" "Und ich 70!" "Ich sogar 80!" Wer sich erdreistete nachzurechnen, wie das überhaupt gehen könne (Meistens ging das nicht!), war bei den Protzern schnell unten durch.

    Dabei könnte das auch eine Fehleinschätzung sein: Teilzeit bringt Lebensfreude, diese dürfte sich auch am Arbeitsplatz auswirken. Wenn das Wochenende ein Tag länger ist, freut man sich vielleicht auf den Montag, an dem man wieder tätig sein darf, als daß man gedrückt in die Firma schleicht und traurig darüber ist, daß das Wochenende schon wieder so kurz war. Das Leben ist komplizierter, als daß man es in 1 Parameter fassen könnte.

    Zurück zur Ein-Verdiener-Familie: Ein Studienrat beispielsweise kann von seinem Gehalt schon noch Frau und zwei Kinder miternähren, aber er stellt sich (trotz der Familienkomponente von Beamtenbezügen) natürlich deutlich schlechter als sein unverheirateter Kollege oder gar sein Kollegenpaar. Und doch sind sie alle formal im gleichen Stand.

    Spötter behaupten ja, Lehrer seien alle teilzeitbeschäftigt, dabei hat bekanntlich jeder Lehrer eine Arbeitszeit wie ein Industriekapitän.

    :)

  • Ja in Nordkorea ist immer alles schlimmer.

    So weit muss man gar nicht schauen.
    Auch in D gibt es Formen der Ausnutzung, die man im Allgemeinen als 'Sklaverei' bezeichnen kann.
    Gibt neben diversen Fällen von Zwangsprostitution auch Fälle in der Gastronomie/Hotellerie und im Baugewerbe. Da müssen dann teilweise 'Kopfgelder' an dubiose 'Vermittler' abgearbeitet werden und den Menschen werden teilweise die Pässe abgenommen. :/

  • So weit muss man gar nicht schauen.
    Auch in D gibt es Formen der Ausnutzung, die man im Allgemeinen als 'Sklaverei' bezeichnen kann.
    Gibt neben diversen Fällen von Zwangsprostitution auch Fälle in der Gastronomie/Hotellerie und im Baugewerbe. Da müssen dann teilweise 'Kopfgelder' an dubiose 'Vermittler' abgearbeitet werden und den Menschen werden teilweise die Pässe abgenommen. :/

    Richtig.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • So weit muss man gar nicht schauen.
    Auch in D gibt es Formen der Ausnutzung, die man im Allgemeinen als 'Sklaverei' bezeichnen kann.
    [...]

    Das stimmt.

    In meinem Job als stv. Hausmeister war Bedingung, eine Dienstwohnung zu beziehen: Innenstadtlage unterm Dach, knapp 60 m². Als das 2. Kind unterwegs war habe ich meinem Arbeitgeber mitgeteilt, dass wir raus wollen in eine grössere Wohnung mit Garten für die Kids. Der erklärte mir, um aus der Wohnung rauszukommen, müsse ich meinen Arbeitsvertrag kündigen, da Wohnungsmietvertrag und Arbeitsvertrag aneinander gekoppelt seien.

    Da hatte ich eine Vorstellung, was Leibeigenschaft bedeutet...

  • So weit muss man gar nicht schauen.
    Auch in D gibt es Formen der Ausnutzung, die man im Allgemeinen als 'Sklaverei' bezeichnen kann.
    Gibt neben diversen Fällen von Zwangsprostitution auch Fälle in der Gastronomie/Hotellerie und im Baugewerbe. Da müssen dann teilweise 'Kopfgelder' an dubiose 'Vermittler' abgearbeitet werden und den Menschen werden teilweise die Pässe abgenommen. :/

    Da könnte man sparen....Falscher Thread, aber passt hier auch: Lieferando. Habe vor Kurzem eine Doku dazu gesehen, üble Bezahlung

  • Das stimmt.

    In meinem Job als stv. Hausmeister war Bedingung, eine Dienstwohnung zu beziehen: Innenstadtlage unterm Dach, knapp 60 m². Als das 2. Kind unterwegs war habe ich meinem Arbeitgeber mitgeteilt, dass wir raus wollen in eine grössere Wohnung mit Garten für die Kids. Der erklärte mir, um aus der Wohnung rauszukommen, müsse ich meinen Arbeitsvertrag kündigen, da Wohnungsmietvertrag und Arbeitsvertrag aneinander gekoppelt seien.

    Da hatte ich eine Vorstellung, was Leibeigenschaft bedeutet...

    Also ich habe keine Dienstwohnung, würde ich einen tollen Benefit nennen.

    Die Bedingungen waren doch klar im Arbeitsvertrag oder nicht?

  • Ich vermisse hier einen Vorschlag und ggf eine Aufrechnung dazu: Alle versicherungsfremden Leistungen (wie etwa die Mütterrente, deren Leistungen von ca 5 MRD Euro pro Jahr ja nach den heutigen Plänen vom Bundeshaushalt aufgebracht werden sollen), müssten aus der GRV verbannt und ebenso über den Bundeshaushalt beglichen werden, damit alle Bürger und nicht nur die abhängig Beschäftigten und Pflichtversicherten der GRV zum Beispiel bei der Finanzierung der Fremdrenten- der Aufwendungen für die Rentner der ehemaligen DDR etc. etc. herangezogen werden. Ich glaube, dann sähe die finanzielle Lage der GRV schon etwas besser aus. Vielleicht bin ich aber auch nicht auf dem richtigen Stand!? Bin nur ein kleiner Rentner und kein Rentenexperte. Man möge ich ggf. aufklären.

    Rentenkassen: Jährlich mehr als 22 Milliarden Euro für Kindererziehung | Ihre Vorsorge
    Die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherer für die Rentenansprüche von Müttern aufgrund von Erziehungsleistung sind in den letzten 20 Jahren um das…
    www.ihre-vorsorge.de
    Zitat

    Rentenkassen: Jährlich mehr als 22 Milliarden Euro für Kindererziehung