Wie die zukünftige Rente berechnen?

  • Hallo zusammen,

    bin gerade nochmal dabei meine Rentenlücke zu bestimmen da ich in naher Zukunft eine Immobilie verkaufen werde und einen Teilbetrag hiervon zur Sicherung der Rentenlücke nutzen möchte.Der nötige Betrag soll dann die nächsten 15 Jahre in einen bestehenden Welt ETF investiert werden.

    Nun habe ich das „Problem“ das meine jährliche Renteninformation sich hier von Jahr zu Jahr deutlich verändert.Der Job ist seither der gleiche und mein Jahresgehalt stieg in den letzten Jahren zwischen 2 und 4%.Meine voraussichtliche Rente wurde in den letzten 4 Jahre folgendermaßen berechnet.

    2021: 1863€

    2022: 1987€

    2023: 2152€

    2024: 2216€

    Nun ist echt schwer zu sagen wo ich hier in 15 Jahren rauskommen werde?!?🤔

    Kann ich davon ausgehen das sich dann hier meine zu erwartende Rente ebenfalls weiterhin um ca 2-3% erhöht?

    Dann würde ich ja bei zumindest mal 3000€ ankommen…korrekt?

    Danke euch!

  • Nun ist echt schwer zu sagen wo ich hier in 15 Jahren rauskommen werde?!?🤔

    Kann ich davon ausgehen das sich dann hier meine zu erwartende Rente ebenfalls weiterhin um ca 2-3% erhöht?

    Dann würde ich ja bei zumindest mal 3000€ ankommen…korrekt?

    Danke euch!

    Diese Frage wird Dir seriös niemand beantworten können!
    Ich würde tendenziell eher davon ausgehen, dass die Steigerung der Renten an die Inflation gekoppelt ist (wird) und nicht mehr der allgemeinen Lohnentwicklung folgt.

    Wenn man von dieser Annahme ausgeht, hast Du dann später im schlimmsten Fall eine höhere Rente als vorherberechnet. ;)

    PS: Niemand weiß, ob Du überhaupt bis zu Deiner Rente wirst arbeiten können (z.B. Gesundheit), ob es Deinen Arbeitgeber dann noch gibt oder ob Du auch durchgehend weiter so verdienst wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Das Ganze ist einfach eine Gleichung mit mehreren Unbekannten.
    Wir hatte gerade kürzlich mehrmals den Fall hier, dass AN nach langjähriger Betriebszugehörigkeit mittels einer Abfindung aus dem Arbeitsleben verabschiedet wurden.

  • Diese Frage wird Dir seriös niemand beantworten können!
    Ich würde tendenziell eher davon ausgehen, dass die Steigerung der Renten an die Inflation gekoppelt ist (wird) und nicht mehr der allgemeinen Lohnentwicklung folgt.

    Wenn man von dieser Annahme ausgeht, hast Du dann später im schlimmsten Fall eine höhere Rente als vorherberechnet. ;)

    PS: Niemand weiß, ob Du überhaupt bis zu Deiner Rente wirst arbeiten können (z.B. Gesundheit), ob es Deinen Arbeitgeber dann noch gibt oder ob Du auch durchgehend weiter so verdienst wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Das Ganze ist einfach eine Gleichung mit mehreren Unbekannten.
    Wir hatte gerade kürzlich mehrmals den Fall hier, dass AN nach langjähriger Betriebszugehörigkeit mittels einer Abfindung aus dem Arbeitsleben verabschiedet wurden.

    Das man natürlich nicht vorausschauen kann was nebenbei noch alles passieren kann ist klar.Aber wenn das Gehalt z.b.jährlich um 3% steigen sollte sollte sich die Rente auch dementsprechend steigen korrekt?…ich meine irgendeine Annahme muss es ja geben um die Rentenlücke auch berechnen zu können😁

  • Aber wenn das Gehalt z.b.jährlich um 3% steigen sollte sollte sich die Rente auch dementsprechend steigen korrekt?

    So lange die Rentensteigerungen an die Lohnentwicklung gekoppelt ist mag das halbwegs hinkommen.

    …ich meine irgendeine Annahme muss es ja geben um die Rentenlücke auch berechnen zu können😁

    Du bekommst ja eine Angabe Deiner Rentenhöhe zum regulären Renteneintritt zum Datum X. Sagen wir mal 2.400€ (brutto).
    Würdest Du aktuell mit diesem Bruttoeinkommen über die Runden kommen?
    Wie viel Geld mehr würdest Du aktuell benötigen?

    Dann hast Du Deine 'aktuelle Rentenlücke'. Und jetzt rechnest Du das Ganze einfach mit einer Inflation von 2,5% p.a. hoch.
    Dann hast Du eine Zielmarke für die Zukunft.

    Ich sehe für mich 2 Zielmarken für meine Altersvorsorge.
    Die 1. Zielmarke liegt bei dem Betrag, den im im Monat für die Basis des Lebens benötige (Wohnen, Heizen, Essen, Kleidung, usw.).
    Die 2. Zielmarke liegt dann bei dem Betrag, den ich im Alter im Monat gern zur Verfügung haben möchte.
    Im Idealfall ist die 1. Zielmarke allein durch sichere Alterseinkünfte gesichert (z.B. Rente, private RV, bAV, usw.).

  • Das man natürlich nicht vorausschauen kann was nebenbei noch alles passieren kann ist klar.Aber wenn das Gehalt z.b.jährlich um 3% steigen sollte sollte sich die Rente auch dementsprechend steigen korrekt?…ich meine irgendeine Annahme muss es ja geben um die Rentenlücke auch berechnen zu können😁

    Bei einer seriösen Rechnung solltest du davon ausgehen, dass die Kaufkraft der Rente nicht steigen wird. Dafür sorgt schon alleine die Demographie, auch wenn die Politik das Thema bisher geflissentlich ignoriert.

    Du solltest auch das Thema Steuern und Sozialversicherung nicht vergessen. 2000€ Rente sind bei weitem nicht 2000€ zur Verfügung. Und bedenken, dass Ruhestand nicht zwingend günstiger ist. Wenn ich sehe, was meine Eltern (Jg. 58) jetzt so alles im Unruhestand unternehmen...

  • Hallo.

    Die Renteninformation basiert auf den bisher gespeicherten Informationen, damit haben wir den ersten Unsicherheitsfaktor.

    Dann wird mit dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (Wie repräsentativ ist der?) für die Zukunft (Wie lange will man arbeiten?) hochgerechnet.

    Wenn man früher gehen will, Abschläge in Kauf nimmt, ein Sabbatical plant, Stunden reduziert, krank oder arbeitslos wird, einen Gehaltssprung macht... ...da kommt dieses eine DIN A4-Blatt an seine Grenzen.

  • Bei einer seriösen Rechnung solltest du davon ausgehen, dass die Kaufkraft der Rente nicht steigen wird. Dafür sorgt schon alleine die Demographie, auch wenn die Politik das Thema bisher geflissentlich ignoriert.

    Du solltest auch das Thema Steuern und Sozialversicherung nicht vergessen. 2000€ Rente sind bei weitem nicht 2000€ zur Verfügung. Und bedenken, dass Ruhestand nicht zwingend günstiger ist. Wenn ich sehe, was meine Eltern (Jg. 58) jetzt so alles im Unruhestand unternehmen...

    Ok…wenn ich so rechne würden mir heute 1300€ fehlen.Also die Differenz zwischen Einkommen und jetzig berechneter Rente.Bis ich in Rente bin fallen aber der Kredit fürs Haus sowie der Kindesunterhalt weg was sich gesamt auf 1700€ beläuft…Sprich kann ich davon ausgehen das ich garkeine Rentenlücke habe?!?😅🤔

  • Ich kann dazu einen Excel-Rentenplaner nutzen, der sowohl die historische Inflation als auch die entsprechende durchschnittliche Rentenerhöhung plus Steuer und SV-Beiträge mit berücksichtigt. Auch kann ich dort meine zusätzlichen Rentenverträge mit eingeben, bzw. auch noch zusätzliche Sparbeträge in diese mit berücksichtigen. Das gibt schon ein realistische Bild für später.

  • Sprich kann ich davon ausgehen das ich garkeine Rentenlücke habe?!?😅🤔

    Unter Umständen.

    Die Berechnung der Rentenlücke ist etwas komplexer als aktuelles Netto gegen Rentennetto. Auf der einen Seite fallen gewisse Dinge weg, wie zum Beispiel eine BU Versicherung oder auch die Sparrate fürs Depot. Unter Umständen verringern sich deine Mobilitätskosten erheblich, weil du nicht mehr zur Arbeit musst. Unter Umständen erhöht sich das aber auch, weil du jetzt pro Woche 5 Tage mehr Zeit hast und was unternehmen willst. Vielleicht willst du die Welt sehen, vielleicht reicht dir aber auch der eigene Garten...


    Was das Haus anbelangt...Instandhaltungen ehrlich einrechnen. Mietfrei ist nicht das gleiche wie kostenlos und wenn man mit Mitte 30 in einen Neubau zieht, ist der halt zur Rente ein Altbau mit entsprechendem Aufwand.

  • Ok…wenn ich so rechne würden mir heute 1300€ fehlen.Also die Differenz zwischen Einkommen und jetzig berechneter Rente.Bis ich in Rente bin fallen aber der Kredit fürs Haus sowie der Kindesunterhalt weg was sich gesamt auf 1700€ beläuft…Sprich kann ich davon ausgehen das ich garkeine Rentenlücke habe?!?😅🤔

    Eine selbst genutzte Immobilie ist selten eine gute Altersvorsorge. Da wird im Alter so ziemlich vieles zum renovieren/tauschen fällig. Heizung, Küche, Böden, Bäder, Fasade, Innenwände,… so ein Haus ist ein nimmer enden wollendes Geldgrab.

  • Du solltest auch das Thema Steuern und Sozialversicherung nicht vergessen. 2000€ Rente sind bei weitem nicht 2000€ zur Verfügung. Und bedenken, dass Ruhestand nicht zwingend günstiger ist. Wenn ich sehe, was meine Eltern (Jg. 58) jetzt so alles im Unruhestand unternehmen...

    Na ja, keiner wird gezwungen zu Reisen. Wenn die Kohle nicht da ist, muss man wohl zu Hause bleiben oder ums Eck wandern gehen.

    Die EINEN kommen mit 1000€ aus, bei ANDEREN reichen 3000€ nicht. Jeder wie er meint und mag.

  • Eine selbst genutzte Immobilie ist selten eine gute Altersvorsorge.

    Das kann so sein (Eigenheim als "goldener Käfig" beispielsweise, finanziell gesehen). Dennoch würde ich das aber - jedenfalls in dieser oben formulierten Pauschalität - ungern unterscheiben.

    Natürlich ist in Sachen Wohneigentum generell das Folgende eine Binse:

    Dies ist ohnehin - sprich generell und immer - eine Melange aus den beiden Aspekten Lebensstil/Konsum einerseits und Vermögensaufbau/Altersvorsorge andererseits - mit im Einzelfall (ggf. sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte

    Gleiches gilt für diese Selbstverständlichkeit - sein es nun das Eigenheim oder die Eigentumswohnung in der selbst genutzten Variante:

    Wichtig aus meiner Sicht: Das "Projekt Eigenheim" sollte stets als integraler Bestandteil einer (hoffentlich vorhandenen) schlüssigen Finanzplanung inkl. der Altersvorsorge gesehen und verstanden werden.

    Bei dem speziellen Thema spielen aber viele Aspekte eine Rolle. Um beispielhaft nur einen davon herauszugreifen: Das wird (wesentlich bis entscheidend) auch von der Lage bzw. Region als Standort abhängen. Es gibt (viele) Gegenden da ist das Mieten oder die Suche nach passenden Mietobjekten äußert entspannt (auch nach einer Eigenbedarfskündigung beispielsweise) und zudem relativ preisgünstig - es gibt aber auch diverse gefragte Regionen (Städte, Schwarmstädte, Großstädte, Ballungsgebiete bzw. Metropolregionen) da kann Mieten und/oder die Suche nach Mietobjekten eine anspruchsvolle bis herausfordernde und zudem relativ kostspielige Angelegenheit sein. Nach draußen und/oder aufs Land zu ziehen empfinden viele Rentner auch nicht unbedingt als optimale Lösung.


    Nach meinen Erfahrungen spielen - jedenfalls im Normal- oder Durchschnittsfall der finanziellen Ruhestandsplanung (der Fall marius66 klingt zumindest danach) - solche Rahmenbedingungen (als finanzielle "Nebengeräusche") eine nicht ganz kleine Rolle. Neben dem Thema "Mieter vs lastenfreies Wohneigentum" beispielsweise auch das Thema "PKV vs KVdR".

    Diese unterschiedlichen finanziellen "Nebengeräusche" können im Einzelfall und in Summe erhebliche Beträge ausmachen - jedenfalls für den sog. Otto Normalverbraucher oder Durchschnittsrentner.

    Das gehört für mich jedenfalls zum ganzen Bild dazu in Sachen Ruhestandsplanung.

  • Na ja, keiner wird gezwungen zu Reisen. Wenn die Kohle nicht da ist, muss man wohl zu Hause bleiben oder ums Eck wandern gehen.

    Ja, keiner wird gezwungen. Aber blöd ist halt, wenn man dann endlich die Zeit hat und feststellt, dass man vor 15 Jahren das notwendige Geld verprasst hat. Deshalb sollte man sich ehrlich drüber klar werden, wie der Ruhestand aussehen soll und welche finanziellen Folgen das haben wird.

  • Eine selbst genutzte Immobilie ist selten eine gute Altersvorsorge. Da wird im Alter so ziemlich vieles zum renovieren/tauschen fällig. Heizung, Küche, Böden, Bäder, Fasade, Innenwände,… so ein Haus ist ein nimmer enden wollendes Geldgrab.

    Hast recht👍…das Haus wurde in den letzten Jahren unter anderem auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht…sprich PV,Klimatisierung,Wärmepumpe usw…Küche usw wurde auch renoviert.Im Grunde handelt es sich um ein 3Familienhaus was damals bewusst so entschieden wurde um flexibel zu sein.Momentan ist halt das DG vermietet.Theoretisch könnte im Alter auch das EG noch vermietet werden und das UG bewohnt werden welches ebenerdig und dementsprechend auch komplett altersgerecht wäre.

    Achja:Rücklagen werden vor der Investition in einen Welt ETF ebenfalls zur Seite gelegt und vermutlich in einen Geldmarkt ETF angelegt.

    So ist der Plan😊

  • Ok…wenn ich so rechne würden mir heute 1300€ fehlen.Also die Differenz zwischen Einkommen und jetzig berechneter Rente.Bis ich in Rente bin fallen aber der Kredit fürs Haus sowie der Kindesunterhalt weg was sich gesamt auf 1700€ beläuft…Sprich kann ich davon ausgehen das ich garkeine Rentenlücke habe?!?😅🤔

    Das kommt immer darauf an, wie man rechnet.

    Was einem klar sein muss: Die Rente ist brutto, nicht netto (das heißt, Steuer und Krankenversicherung gehen noch ab!).

    Und ich persönlich finde die Rentenlücke als Differenz zwischen aktuellem Nettoeinkommen und Rente (nach Steuer) grundsätzlich den falschen Ansatz, genau aus den von Dir genannten Gründen.

    Entscheidend ist doch, wie groß im Rentenalter die Differenz ist zwischen Rente (nach Steuer) und monatlichem Bedarf! Ob der (auch nach Berücksichtigung von Inflation) niedriger oder höher liegt als aktuell dürfte für jeden unterschiedlich sein.

    Für den ein ist das Leben in der Rente sogar teurer (z.B. mehr Zeit und mehr Reisen, später ggf. auch Pflegeheim für mehrere tausend Euro im Monat), für den anderen wird es günstiger, z.B. weil Kostenpositionen wie Unterhalt für Kinder wegfallen (weil die bis dahin - hoffentlich - auf eigenen Beinen stehen), oder auch eine Rate fürs Haus, oder weil ein Auto nicht mehr benötigt wird usw...

    Je weiter man noch von der Rente entfernt ist, desto schwieriger ist das zu berechnen, weil es zahllose Parameter gibt und jedes Drehen an einer Schraube hochgerechnet auf einen Zeitraum in 10, 20 oder 30 Jahren zu enorm abweichenden Ergebnissen führen kann.